Werder Bremen schießt sich nach 2:1-Sieg in Hannover fast schon zum Klassenerhalt


49 000 Zuschauer in der ausverkauften AWD-Arena waren Zeuge, wie der SV Werder Bremen einen 2:1 Sieg bei Hannover 96 entführen konnte und damit einen stattlichen Acht-Punkte-Vorsprung auf einen Relegationsplatz herstellte. Huszti brachte zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff die Niedersachsen mit 1:0 in Führung. Zwölf Minuten nach dem Wiederanpfiff ist es di Santo gewesen, der für den Ausgleichstreffer verantwortlich gewesen ist. Höchst emotional gestaltete sich schließlich der 2:1-Siegtreffer für die Schützlinge von Trainer Robin Dutt, der durch ein Kopfballtor von Abwehrmann Sebastian Prödl in der 90. Minute realisiert worden ist. Der Gastgeber aus Hannover hat 29 Punkte auf der Habenseite und damit fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Hier sind die Stimmen zur Partie.

Werder Bremen schießt sich nach 2:1-Sieg in Hannover fast schon zum Klassenerhalt
„Wir müssen schnell wieder auf die Beine kommen und uns auf das nächste Spiel konzentrieren“

96-Chefcoach Tayfun Korkut: „Wir haben eine schlechte erste Hälfte gespielt, in der wir sehr verunsichert waren. Wir hatten sehr viel Glück, weil Bremen in den ersten 45 Minuten klar überlegen war. Wir haben kaum Zweikämpfe gewonnen, standen weit auseinander und hatten Probleme im Spielaufbau. Einfachste Dinge haben nicht funktioniert: eine ganze normale Ballannahme oder ein einfacher Pass. Wir haben nicht klar nach vorne agiert und hatten viele einfache Ballverluste. Von daher sind wir mit einem sehr glücklichen 1:0 in die Kabine gegangen - dieses Ergebnis war das einzige, womit wir zufrieden sein konnten in der ersten Hälfte. Dann haben wir in den zweiten 45 Minuten zwar eine Leistungssteigerung gezeigt, haben dann aber durch einen Konter, den wir sicher hätten vermeiden können, den Ausgleich bekommen. Wir hatten in der Folge noch die Möglichkeit, selber das 2:1 zu machen. In Anbetracht der ganzen 90 Minuten war der Sieg von Werder durchaus verdient. Wir haben die große Chance liegen gelassen, uns von unten abzusetzen. Es sind zwar immer noch fünf Punkte zu den Abstiegsrängen, aber es wird mit Sicherheit in den nächsten Wochen nicht einfacher, da es nicht immer so sein wird wie jetzt, dass die Mannschaften unter uns nicht punkten. Deswegen müssen wir jetzt schnell wieder auf die Beine kommen und uns auf das nächste Spiel konzentrieren."

„Aufgrund der Leistungssteigerung von Hannover in der zweiten Hälfte wäre ein Unentschieden völlig in Ordnung gewesen“

SVW-Trainer Robin Dutt: „Es war ein interessantes Spiel. In der ersten Hälfte war ich im Grunde sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Da haben einige Dinge recht ordentlich geklappt, wobei Hannover die Räume immer sehr geschickt eng gemacht hat. Es war sehr ärgerlich, dass wir so kurz vor der Halbzeit in Rückstand geraten sind. Eigentlich darf der Ball bei dem 1:0 so nicht einschlagen. Wir standen leider viel zu oft in Abseits-Situationen, obwohl wir die hoch stehende Viererkette von Hannover vorher thematisiert hatten. In der zweiten Hälfte hat es Hannover dann richtig gut gemacht. Von unserer Seite war es gut, dass wir uns immer wieder gegen die Drangphasen gewehrt haben. Tayfun Korkut hat einen sehr cleveren Wechsel gemacht mit der Hereinnahme von Stindl ins Zentrum. Deswegen hat 96 in dieser Phase im Zentrum ein Übergewicht bekommen. Darauf konnten wir uns nicht sofort einstellen und waren dann selber gezwungen, Konter zu spielen. Beide Trainer haben durch die Einwechslungen ihrer Stürmer auch gezeigt, dass sie mit dem Unentschieden nicht zufrieden waren. Dass wir das Spiel so kurz vor Schluss gewonnen haben, ist zwar eine große Erleichterung, aber es war auch glücklich - nicht unverdient, aber hätte Hannover den Treffer erzielt, hätte ich auch nicht von einem unverdienten Sieg gesprochen. Aufgrund der Leistungssteigerung von Hannover in der zweiten Hälfte wäre ein Unentschieden völlig in Ordnung gewesen. Ich wehre mich natürlich nicht gegen die drei Punkte - Wir sind heute sehr glücklich über den Sieg."

96-Sportdirektor Dufner ärgert sich über zu lasche Zweikampfhärte

96-Sportdirektor Dirk Dufner: „Wir sind in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel gekommen und haben dann relativ unverdient das 1:0 erzielt. Danach hatten wir noch die ein oder andere bessere Aktion, aber in der ersten Hälfte war es kein gutes Spiel von uns. In den zweiten 45 Minuten haben wir uns phasenweise ein bisschen frei gespielt und es sah ein bisschen nach Fußball aus. Kurz vor Schluss haben wir dann ein ziemlich blödes Gegentor kassiert und 2:1 verloren. Aber wir müssen uns an die eigene Nase fassen: Wir haben dieses Spiel über 90 Minuten verloren, weil wir nicht das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben. Es ist total enttäuschend - sowohl das Ergebnis als auch die Art und Weise, wir wir zum Großteil gespielt haben. Jetzt müssen wir in erster Linie ruhig bleiben und dann müssen wir klar ansprechen, was wir heute wieder falsch gemacht haben. Wir müssen Zweikämpfe intensiver annehmen und um jeden Ball fighten. Wir müssen jeden Zweikampf so annehmen, als ob es der wichtigste wäre. Dazu benötigen wir eine andere Grundmentalität und die kommt eben über den Kampf in dieser Situation. Es hat jeder begriffen, dass wir uns im Abstiegkampf befinden - nur adäquat umgesetzt wurde dieses Wissen heute nicht. Wir haben uns vorgenommen, hier heute zu gewinnen und damit einen riesigen Schritt zu machen. Dementsprechend niedergeschlagen sind jetzt alle angesichts der Niederlage."

„Das positive Gefühl von heute nehmen wir jetzt mit in die nächsten Spiele“

Werder-Kapitän Clemens Fritz: „Wir waren heute von Anfang an gut im Spiel. Wir waren wach, haben Hannover unter Druck gesetzt und haben uns gute Möglichkeiten heraus gespielt. Wir waren immer wieder gefährlich und sind dann unglücklich in Rückstand gegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, dass wir unbedingt ein Tor erzielen wollen. Am Ende gehörte dann auch das Quäntchen Glück dazu. Das positive Gefühl von heute nehmen wir jetzt mit in die nächsten Spiele."

„Es war wieder ein Schritt nach vorne für uns“

Werder-Keeper Raphael Wolf: „Wir haben uns gute Torchancen heraus gespielt und haben am Ende dann auch verdient gewonnen. Der Freistoß von Szabolcs Huszti ging durch die Mauer und hat setzte dann noch unglücklich auf. Das war sehr schwer für mich und vom Gefühl her konnte ich da nichts machen. Insgesamt hat man gesehen, dass wir heute gut eingestellt waren. Wir haben uns viel vorgenommen und es hat auch vieles geklappt. Es war wieder ein Schritt nach vorne für uns."

„Wir haben 90 Minuten gezeigt, dass es unser absoluter Wille ist zu gewinnen“

SVW-Innenverteidiger Sebastian Prödl: „Es tut gut, heute das entscheidende Tor gemacht zu haben, aber vielmehr freue ich mich für die Mannschaft. Das 1:0 vor der Halbzeit war ein riesiger Nackenschlag und trotzdem sind wir zurückgekommen - und das in der Situation, in der wir uns momentan befinden. Dieser Sieg war eine Befreiung für uns und das tut einfach extrem gut. Wir wussten, dass wir mit einem Sieg die riesige Chance hatten, ein gutes Polster zu schaffen und das ist uns gelungen. Wir haben 90 Minuten gezeigt, dass es unser absoluter Wille ist zu gewinnen. Obwohl das Tor erst in der Schlussminute gefallen ist, haben wir hochverdient gewonnen."

„Das war heute ein Schritt in die richtige Richtung“

Werder-Spieler Aaron Hunt: „Es ist das große Plus unserer Mannschaft, dass wir, wenn wir unter Druck stehen, wirklich voll da sind. Das ist in Spielen wie diesen unser großer Trumpf. Man hat auch nach dem 1:1 gesehen, dass wir uns noch Chancen erspielt haben. Wir mussten aufpassen, dass wir das Spiel nicht aus der Hand geben. Die Mannschaft hat sich heute für den großen Aufwand belohnt. Insgesamt haben wir das Spiel völlig verdient gewonnen. Das war heute ein Schritt in die richtige Richtung."

Quelle: hannover96.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hannover 96, Werder Bremen, Robin Dutt, Tayfun Korkut, Bundesliga Prödl, Aaron Hunt, Dirk Dufner, Clemens Fritz, Raphael Wolf
Datum: 31.03.2014 12:15 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-werder-bremen-schiesst-sich-nach-2-1-sieg-in-hannover-fast-schon-zum-klassenerhalt-11687.html


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