Teldafax-Insolvenzverwalter will 16 Millionen Euro von Bayer Leverkusen


Bayer Leverkusen hat derzeit wahrlich hervorragende Perspektiven, dass in der nächsten Spielzeit wieder Champions League-Partien in der Bay-Arena ausgetragen werden können. Mit 50 Punkten belegt die Werkself den dritten Tabellenplatz und hat damit fünf Spieltage vor Saisonschluss vier Punkte Vorsprung auf den FC Schalke 04, die den vierten Tabellenplatz belegen. Allerdings gibt es für die Manager von Bayer 04 nun eine Menge Arbeit zu erledigen, denn der Verein muss sich nun mit einer Millionenklage beschäftigen.

Sprecher: „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nichts dazu sagen“
Bekanntlich ist bis zum Jahr 2011 Teldafax aus Troisdorf auf dem Trikot der Kicker zu sehen gewesen. Die Firma ist jedoch insolvent gegangen, weshalb der Klub sich nun womöglich mit einer saftigen Millionenklage beschäftigen muss. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ konnte nun in Erfahrung bringen, dass die Insolvenzverwalter des früheren Stromanbieters vom Verein Bayer Leverkusen nun 16 Millionen Euro zurückverlangen. Diese Klage ist beim zuständigen Landgericht in Köln nun eingereicht worden. Ein Sprecher konnte diese Forderung nicht direkt bestätigen, machte jedoch durch die Art seines Wortlauts deutlich, dass Bayer Leverkusen tatsächlich bezüglich eines Geldrücktransfers angeschrieben worden ist. Um nicht neue Spekulationen zu entfachen, gibt der Sprecher nun bekannt: „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nichts dazu sagen.“

Zwischen 2007 und 2011 Sponsor bei Bayer Leverkusen
In den Jahren von 2007 bis 2011 war Teldafax als Hauptsponsor der „Haberland-Kicker“ tätig. Nun könnte sich dieses vierjährige Sponsoring zu einem teuren Flop mit unberechenbaren finanziellen Folgen entwickeln. Ursprünglich war der Vertrag mit dem Unternehmen bis zum Jahr 2013 datiert. Er ist jedoch bereits 2011 „in partnerschaftlichem Einvernehmen“ aufgelöst worden.

Millionenklage gegen Bayer Leverkusen
Biner Bähr aus Düsseldorf ist als Insolvenzverwalter für diesen Fall eingesetzt worden. Er hat sich nun zum Ziel gesetzt, dass er über diese Klage die Millionen zurückfordern möchte. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ sagt zu diesem besonders heiklen Thema nun: „Berechtigte Ansprüche bestünden per Gesetz dann, wenn Teldafax durch Zahlungen an die Fußballtochter des Bayer-Konzerns wissentlich andere Gläubiger benachteiligt und die Bayer-Manager davon gewusst hätten.“ Bähr hat die Ansicht, dass das über mehrere Jahre überschuldete Unternehmen eine Insolvenzverschleppung hat begehen wollen.

Nach Insolvenz 750.000 Gläubiger
Mit einer stattlichen Anzahl von 750.000 Gläubigern ist diese Insolvenz des Stromanbieters zweifelsfrei eine der größten Pleiten in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Schon 2009 hätte wahrlich ersichtlich sein müssen, welche massiven finanziellen Probleme es schon damals bei Bayers-Werbepartner gegeben hat. Der Bundesligist hat auch nie geleugnet, dass schon vor vier Jahren eine mögliche Stundung der Sponsorenbeiträge vom Unternehmen Teldafax angeboten worden ist.

Warum wurde der Sponsorenvertrag noch verlängert?
Der Problem- und Kritikpunkt gleichermaßen ist aber die Tatsache, dass nicht eine Trennung vom chronisch klammen Werbepartner erfolgte, sondern sogar noch eine Verlängerung bis 2013 erfolgte. Ungewöhnlich, da der Werksklub traditionell sehr auf Seriösität in allen Bereichen setzt. Erst im Oktober 2010 hat ein ausführlicher Bericht im „Handelsblatt“ für etwas Klarheit in die merkwürdig erscheinenden Strukturen dieser im rheinländischen Troisdorf ansässigen Firma bringen können. Und die „FAZ“ berichtet über die vorgefundene Problematik: „Es stellte sich heraus, dass die bestimmende Energiesparte des Unternehmens hohe Verluste schrieb, Wirtschaftsprüfer schon im Jahr 2008 ein Testat für die Bilanz verweigerten und der ehemalige Vorstand Michael Josten wegen Kapitalbetrugs im Jahr 2007 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war. In der Loge des Vereins wurde Josten bei den Bundesligaspielen dennoch gern gesehen.“

War Rudi Völler reichlich naiv?
Die Staatsanwaltschaft Bonn hat gerade wieder Anklage gegen Josten und zwei weitere ehemalige Vorstände von Teldafax erhoben. Die Vorwürfe: Insolvenzverschleppung, Bankrotthandlungen, gewerbsmäßiger Betrug in 241 Fällen.“ Auch Rudi Völler, der bei vielen Fußballfans in Deutschland auch sehr gut unter „Rudi nationale“ bekannt ist, hat in einem Fernseh-Spot als Werbefigur mitgemacht mit dem Spruch: „Wechseln is‘n Klax - mit Teldafax.“ Vielleicht hätte der sonst so durchdachte ehemalige deutsche Nationalspieler mit ein wenig mehr Vorsicht dieser ganzen Angelegenheit begegnen sollen, die sich nun als sehr kostspielig im Nachhinein darstellen könnte.

Quelle: www.faz.net
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Bayer 04 Leverkusen; Völler; BayArena
Datum: 20.04.2013 16:31 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-teldafax-insolvenzverwalter-will-16-millionen-euro-von-bayer-leverkusen-5081.html


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