Karl-Heinz Rummenigge: „Die Planungen sind nicht abgeschlossen“


Entspannung ist ein ganz wichtiges Kriterium, was bei Karl-Heinz Rummenigge aktuell hohe Priorität besitzt. Diese Eigenschaft hat er eindrucksvoll deutlich gemacht, als er auf dem Podium im Presseclub der Münchener Allianz Arena Platz genommen hat und sich zu einigen interessanten Themen äußerte. Es gab einiges zu fragen. Rummenigge lieferte dafür die richtigen Antworten nicht nur zur neuen Partnerschaft mit der Firma Gigaset, die als neuer Platinum Partner des amtierenden deutschen Meisters agieren.

Karl-Heinz Rummenigge: „Die Planungen sind nicht abgeschlossen“
Freude über neue Partnerschaft

Einst als „Rotbäckchen“ despektierlich bezeichnet, weil er als schüchtern, wortkarg und wenig selbstbewusst galt, überzeugt der gebürtige Lippstädter nun als Sprachrohr des FC Bayern München. Da sich Uli Hoeneß bekanntlich verbal stark zurückgenommen hat, ist immer mehr Rummenigge in die Position des Lautsprechers zurückgekehrt, der Klartext sprichst. Wirtschaftlich gibt es in Europa wohl kaum einen Verein, der so stark aufgestellt ist, wie der FC Bayern. Nun konnte eine Firma aus der Region präsentiert werden. Rummenigge meint zur neuen Partnerschaft folgendes: „Gigaset ist ein Unternehmen, das bayrische Wurzeln hat. Ein traditionsbewusstes Unternehmen mit innovativen Gedanken. Die Wachstumsziele passen gut zum FC Bayern. Wir haben im Bereich neue Technologien große Interessen, wir werden da nochmal nachhaltig investieren in unserem Klub. Dementsprechend ist es für uns ein wichtiger Partner. Wir wollen gemeinsam mit Gigaset Dinge bewegen, ich denke, hier gibt es sehr viele Synergieeffekte.“

Entspannt bezüglich Schweinsteiger-Thematik

In der aktuell laufenden Saisonvorbereitung sind Transfernachrichten allenthalben besonders beliebt. Natürlich werden auch beim Deutschen Rekordmeister stetig neue Namen genannt. Der ehemalige Nationalspieler will nicht alle Spekulationen kommentieren, wie er klar stellen kann: „Jeden Tag wird die Gerüchteküche von oben nach unten angeheizt. Ich habe kein Interesse und auch keine Lust, jeden Tag zu dementieren oder irgendwas zu bestätigen. Das ist Teil meiner Bettlektüre, die ich abends zu mir nehme und ich gehe da immer sehr belustigt und schmunzelnd in den Schlaf hinein. (…) Man sollte nicht jedes Gerücht, speziell aus England, dem Wahrheitsgehalt nahe führen. Die Quote der Berichte, die ich im Moment lese, liegt bei 99 Prozent Nicht-Wahrheitsgehalt.“

„Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen“

Bisher wurden erst zwei Neuzugänge präsentiert. Neben dem neuen Ersatzkeeper Sven Ulreich, der vom Bundesligarivalen VfB Stuttgart gekommen ist, konnte vom ukrainischen Spitzenteam Schachtjor Donezk Douglas Costa verpflichtet werden. Der langjährige Vorstandsvorsitzende kann gegenüber „fcbayern.com“ immerhin verraten: „Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Der Transfermarkt ist bekanntermaßen bis zum 31. August offen und ich glaube, wir wären nicht gut beraten, wenn wir am 9. Juli die Kaderplanung für abgeschlossen erklären würden. Es hat international bisher relativ wenig stattgefunden. Ich denke auch beim FC Bayern wird sich das eine oder andere an Veränderung noch ergeben.“

Optimismus für längeren Vertragsverlängerung von Guardiola

Natürlich sind einige Transfers auch in enger Abhängigkeit zur Perspektive von Pep Guardiola, der als Cheftrainer natürlich als Architekt der gesamten Konstellation gilt. Jeder Trainer hat stets seine eigenen Vorstellungen. Wohl noch nie in der Geschichte des FC Bayern München hat ein Trainer solch ein Machtbefugnis, wie der Spanier besessen. Rummenigge zeigt sich optimistisch, dass es auch ein längeres Arbeiten mit dem ehemaligen Coach des FC Barcelona geben wird: „Ich habe gestern ein längeres Gespräch wegen anderer Dinge mit Pep gehabt, dieses Thema war nicht Bestandteil unseres Gespräches. Ich bin da völlig entspannt und bin da auch nicht pessimistisch, um einen Indikator zu geben. Ich glaube, wir haben gute Karten, dass Pep Guardiola auch nach dem 30.6.2016 Trainer bei Bayern München ist. Das Jahr ist noch lang und dann wird man das in Ruhe verkünden. Und sollte man sich nicht auf eine Vertragsverlängerung verständigen, dann wird es trotzdem weitergehen.“ Etwas anders gestaltet sich die Situation rund um die Personalie von Bastian Schweinsteiger, den es offenbar in die englische Premier League ziehen wird. Zur Situation um das Eigengewächs gibt Rummenigge zu Protokoll: „Ich habe mit Bastian vor ein paar Tagen ein Telefonat geführt, er kommt morgen zurück und wir werden uns zusammensetzen und ein Gespräch führen. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich bei dem Telefonat herausgehört habe, dass es ihm schon schmeichelt, dass aus England gewisses Interesse an ihm da ist. Man muss das jetzt mal abwarten.“ Oftmals diskutiert ist in den Medien auch ein möglicher Tausch zwischen Schweinsteiger/Angel di Maria. Rummenigge bringt klar zum Ausdruck, dass solch ein Geschäft nicht wirklich ein Thema gewesen ist: „Das kann ich ausnahmsweise total dementieren, das ist niemals diskutiert worden und war auch nie ein Teil von Überlegungen - weder hier in München noch in Manchester.“

Rummenigges-Ideen für die Anstoßzeiten

Die Bundesliga hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einer echten Marke entwickeln können. Die Besuchermassen strömen in die Stadien, die hochmodern sind. Dazu sind die Einnahmen im Bereich Merchandising und Marketing auf einem neuen Höchststand. Die TV-Einnahmen fallen im Vergleich zu England und Spanien sehr gering aus. Auch die Auslandsvermarktung besitzt noch reichlich Optimierungsbedarf. Um auch diese Bereiche zu verbessern, wird der FC Bayern ab dem 16. Juli die Reise nach China antreten, um wirtschaftliche und sportliche Themen anzugehen. Rummenigge kommentiert die Zielsetzung für diesen Trip wie folgt: „Das ist natürlich keine Urlaubsreise. Da müssen wir einen Spagat hinlegen zwischen den wirtschaftlichen Marketing-Interessen des FC Bayern und der sportlichen Vorbereitung. Von Antritt der Reise bis zur Rückkehr ist alles so durchgetaktet, dass ich den Stress für im Rahmen des Normalen empfinden würde. Wir waren vor drei Jahren das letzte Mal in China und haben anschließend das Triple gewonnen - vielleicht ist das ja ein gutes Omen.“ Auch im Hinblick auf die Generierung von mehr Fernsehgeldern und der damit automatisch verbundenen Erweiterung der Anstoßzeiten, hat Rummenigge eine klare Meinung. Einen interessanten Ansatz kann er verraten: „Das ist eine Idee der DFL, dass zu den bereits bestehenden Anstoßzeiten weitere dazukommen sollen. Das ist Teil einer Strategie der DFL, um am Ende des Tages natürlich auch mehr Geld zum Wohle der Bundesliga zu erzielen. Aber ich bin absolut ein totaler Freund des Marktes. Und ein Blick nach England zeigt, dass das große Geld nicht durch mehr Spieltage erzielt worden ist, sondern durch mehr Konkurrenz. Wir müssen analog hier in Deutschland einen englischen Weg gehen, das heißt, wir müssen mehr Teilnehmer in den Markt bringen, speziell in den Pay-TV-Markt. Wir brauchen eine Verbreiterung des Marktes, um den Konkurrenzdruck zu erhöhen.“

Quelle: fcbayern.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, Schweinsteiger, Guardiola
Datum: 10.07.2015 12:47 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-karl-heinz-rummenigge--%84die-planungen-sind-nicht-abgeschlossen%93-21380.html


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