Ein Rückblick auf Kaiserslauterns unglaublichen Titelgewinn in der Saison 1997/98


Bayern München dominiert die Bundesliga schon seit Jahren und den bayrischen Club trennen nun, mit großem Vorsprung auf den Tabellenzweiten Schalke 04, nur noch zwei Siege vom 27. Titelgewinn in der Bundesliga. Bayern München hatte es nicht immer so leicht, denn auch andere Clubs konnten ab und an für überraschende Siege auftauchen. Nichts war für die Bayern so schockierend, wie die Schock-Niederlage gegen den FC Kaiserslautern.

In der Saison 1995/96 stieg Kaiserslautern in die 2. Bundesliga ab und verpflichtete Bayern-Chef Otto Rehhagel, der nur vier Tage bevor für Bayern im UEFA Cup Finale 1996 spielen sollte. Der Club hat die Entscheidung Rehhagel zu entlassen getroffen, nachdem er die Saison hindurch mit vielen Spielern und auch dem Clubmanagement aneinandergeraten war. Bei Kaiserslautern half Rehhagel den Club nach dem schockierenden Abstieg neu aufzubauen und führte das Team zum Wiederaufstieg und zurück an die Spitze - mit 10 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze zu Saisonende.

Eine wette auf einen Titelgewinn für Kaiserslautern, nach ihrer Rückkehr in die 1. Bundesliga, zu setzen, wäre zu Saisonbeginn eine verrückte Idee gewesen, selbst mit Rehagel als Verantwortlichen. Das erste Spiel der Saison führte Rehhagel zurück nach Bayern, wo Kaiserslautern den Titelverteidiger mit 1:0 besiegte, Michael Schjonberg schoß in der 80. Spielminute das einzige Tor des Spiels. Mit diesem Ergebnis schoss Kaiserslautern sofort auf dem 6. Tabellenplatz und der Titelverteidiger Bayern landete nur auf Tabellenplatz 16, gefolgt von Hansa Rostock und Werder Bremen, obwohl alle drei zum Ende der Saison in den Top sieben vertreten waren.

Am zweiten Spieltag sicherte sich Kaiserslautern einen weiteren 1:0 Sieg, dieses Mal gegen Hertha BSC, wieder mit einem späten Tor, mit dem Olaf Marschall in der 75. Minute drei Punkte für sein Team sicherte. Das dritte Spiel der Saison führte das Team zum 1.FC Köln, wo die Mannschaft nur einen Punkt nach Hause brachte, da das Spiel 0:0 endete. Mit diesem Ergebnis überholte der Karlsruher SC sie an der Tabellenspitze, aber Kaiserslautern gab sich ab Spieltag 4 mit nichts weniger als der Tabellenspitze zufrieden.

Im vierten Spiel traf Kaiserslautern auf Schalke 04 und zeigte mit einem 3:0 Sieg richtig Zähne, gefolgt von einer Siegesserie von vier Spielen, in denen der FC Kaiserlautern in jedem Spiel drei oder mehr Tore schoss. Die Serie brach mit dem 8. Spieltag, wo sie zuhause eine 3:1 Niederlage gegen Werder Bremen hinnehmen mussten. Dies war die erste Niederlage der Saison und erst das zweite Spiel, in dem sie Punkte verloren.

Nach der Winterpause hatte das Team einen Vorsprung von vier Punkten auf Bayern München herausgearbeitet und zeigte hervorragende Angriffstaktiken. Sowohl Bayern als auch Kaiserlautern führten die Tortabelle mit jeweils 37 Toren an. Während Bayerns Toptorjäger Carsten Jancker nur sieben Tore erzielt hatte, hatte Kaiserslauterns Toptorjäger Olaf Marschall bereits 13 Mal getroffen und war zweiter in der Torschützenkönigliste.

Die zweite Saisonhälfte begann mit einem 2:0 Heimsieg gegen Titelverteidiger Bayern, trotzdem verlor das Team ein bisschen seine Form. Obowhl sie 12 der ersten 17 Spiele gewonnen hatten, konnten sie nur sieben Siege aus den letzten 17 Partien an Land ziehen. Acht der letzten 17 Spiele endeten unentschieden und obwohl die Fans enttäuscht darüber waren, würden sich diese Punkte bald als entscheidend im Kampf um den Titel herausstellen.
Eines dieser entscheidenen Unentschieden-Spiele war das am 6. März stattfindende Spiel, als Kaiserslautern, mit sechs Punkten Vorsprung auf Bayern München,zu Werder Bremen reiste. Die beiden Teams spielten ein 1:1 Unentschieden heraus, bei dem der Strafstoß von Michael Schjonberg den Treffer von Heimo Pfeifenberger ausglich. In diesem Spiel wurde ebenfalls Deutschlands zukünftiger Kapitän und Bayerns Mittelfeldspieler Michael Ballack nach 70 Minuten für einen wiederholten Regelverstoß vom Platz geschickt.




Obwohl sie die Liga für den Großteil der Saison dominiert hatten, waren sie zu Saisonende in schlechter Form und verpasste in den letzten fünf Spiele zwischen dem 27. und 31. Spieltag viele Siege. Bayern hingegen konnte zwei Siege und drei Unentschieden erreichen und damit zu Kaiserslautern aufschließen. Hatte der Abstand zwischen beiden nach dem 26. Spieltag noch 9 Punkte betragen, war der Vorsprung nach dem 31. Spieltag auf zwei Punkte geschmolzen.

Nach dem 32. Spieltag musste Bayern mindestens mit Kaiserslauterns Spielergebnis gleichziehen. Am letzten Spieltag erzielte Bayern München aber nur ein Unentschieden gegen den MSV Duisburg, während Kaiserslautern Wolfsburg zuhause mit einem 4:0 demontierte.
Das Ergebnis des 33. Spieltags sicherte den berühmten Titel für Kaiserslautern, die mit diesem Erfolg das erste Team wurden, und bisher auch geblieben sind, das direkt nacheinander den Titel in der 2. Bundesliga und dann in der 1. Bundesliga gewonnen hat. Otto Rehhagel hatte wahrscheinlich, in Anbetracht der Art und Weise und des Zeitpunkts seiner Entlassung bei Bayern zwei Jahre zuvor, den besten Grund diesen besonderen Titelgewinn zu feiern.

Autor: NP
Schlagworte: 1. FC Kaiserslautern, Rückblick, Meisterschaft, 1997/98
Datum: 26.03.2018 13:54 Uhr
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