Doppelter Choupo-Moting führt Schalke zum Heimsieg über Wolfsburg


Der FC Schalke 04 hat den Abwärtstrend in der Bundesliga stoppen können. Gegen den VfL Wolfsburg gewannen die Knappen mit 3:2. Vor knapp 61. 000 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Veltins-Arena führten die Kicker von Trainer Roberto di Matteo bereits nach 25 Minuten mit 3:0. Zunächst war es ein Doppelschlag von Eric-Maxim Choupo-Moting (10. , 22. Min.), ehe Christian Fuchs drei Minuten später das 3:0 erzielte. Der favorisierte VfL Wolfsburg bewies eine tolle Moral und kam knapp zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff durch Ivica Olic zum 1:3. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff besorgte Bendtner schließlich das 2:3. Im zweiten Abschnitt wackelten die Schalker bedenklich und verspielten beinahe noch einen drei-Tore-Vorsprung. Insgesamt war diese Partie zwischen diesem beiden Europa League-Aspiranten eine hochinteressante Angelegenheit. Hier sind die gesammelten Stimmen.

Dieter Hecking: In den ersten 35 Minuten hatten wir in der Viererkette zu viele Lücken. Schalke hat unsere Fehler ausgenutzt, war sehr effektiv. Aber so einfache Gegentore dürfen uns nicht passieren. Danach haben wir tolle Moral bewiesen, sind mit einem schönen Spielzug zum 1:3 gekommen. Nach dem 2:3 haben wir alles versucht - da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Hinten heraus wäre das 3:3 nicht unverdient gewesen.

Roberto di Matteo: Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir sehr guten Fußball gespielt, im zweiten Durchgang hat man die ganze Stärke des Gegners gesehen. Wir haben sehr gut verteidigt, waren bei den Gegentoren etwas unglücklich.  Wir sind zufrieden mit unserer Leistung und wieder etwas näher dran an unseren Konkurrenten.

Zum Spiel:
Eric Maxim Choupo-Moting: Wir haben heute eine sehr gute Partie abgeliefert. Wolfsburg ist in einer Top-Verfassung und wir konnten sie schlagen. Das war ein positiver Schritt für uns als Mannschaft, wir haben den Fans gezeigt, dass wir einen guten Fußball spielen können. Wir hatten uns vorgenommen, der Partie von Beginn an unseren Stempel aufzudrücken. Das ist uns speziell in der ersten halben Stunde sehr gut gelungen. Wir sind selbstbewusst aufgetreten und haben vor nichts zurückgeschreckt. Die Einstellung hat zu 100 Prozent gepasst heute. Wir konnten auf zwei sehr intensiven und hilfreichen Trainingswochen aufbauen, Automatismen konnten wir uns erarbeiten. Das hat uns geholfen.

Benedikt Höwedes: Mit unserer taktischen Umstellung ist Wolfsburg nicht so gut zurechtgekommen. Wir hatten immer einen Mann mehr im Mittelfeld, was ja auch das Plus ist, wenn man in Ballbesitz mit drei Mann hinten und einer Fünferkette davor spielt. Wir haben schnell umgeschaltet und schöne Tore herausgespielt. Es war ärgerlich, dass wir so kurz vor der Halbzeit noch das Gegentor gefangen haben, aber insgesamt bin ich mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden. In der zweiten Hälfte haben wir dann mehr kämpferisch überzeugt. Wolfsburg hat enorm viel Druck gemacht, wir haben spielerisch etwas vermissen lassen in der zweiten Halbzeit. Es ist uns nicht mehr so gut gelungen, noch Akzente nach vorne zu setzen, die Bälle zu halten und klare Bälle zu spielen.

Jan Kirchhoff: Ich habe auf der Bank mitgezittert, bis zum Ende. Wir mussten uns voll reinhängen, um nicht noch den Ausgleich zu kassieren. Zum Glück haben wir den Sieg über die Zeit gebracht. Wolfsburg hat in der zweiten Hälfte viel Druck gemacht, hatten einige Torchancen. Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, hätten den Sack eher zu machen können. Ich glaube, dass wir in der Länderspielpause einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht haben. Man hat gesehen, dass wir viel kompakter standen, besser organisiert waren. Das System vom Trainer greift immer besser. Jetzt gilt es, das in den kommenden Wochen auch auswärts auf den Platz zu bringen.

Zur Taktik:
Marco Höger: Der Trainer hat von Anfang an betont, dass es ihm wichtig ist, dass wir viele Systeme spielen können. Dass wir dies können, haben wir heute bewiesen. Unser Plan war, dass wir in Ballbesitz schnell die Seiten wechseln. Wir wissen, dass Wolfsburg in der Offensive eine enorme Qualität hat und man nicht alles verhindern kann, deshalb hatten wir Ende nach hinten heraus ein bisschen Glück.

Felipe Santana: Wir haben insgesamt eine gute erste Halbzeit gespielt. Es war ein bisschen ungewohnt, mit drei Innenverteidigern zu spielen, aber haben es trainiert und deshalb hat es gut geklappt. Die ganze Mannschaft hat defensiv gut gearbeitet.

Benedikt Höwedes: Wir haben defensiv mit einer Dreierkette und mit fünf Leuten im Mittelfeld gespielt. Bei gegnerischem Ballbesitz sieht es dann aus wie eine Fünferkette, man muss sich dabei entsprechend verschieben. Damit haben wir ein Bollwerk gehabt, gegen das Wolfsburg nicht viel eingefallen ist. Sie waren nur manchmal mit einem Pass in die Tiefe gefährlich. Zudem hatten wir heute zwei Stürmer auf dem Platz, die für viel Gefahr gesorgt haben.

Zur zweiten Halbzeit:
Eric Maxim Choupo-Moting: Nach der Pause haben wir uns etwas weiter zurückgezogen. Das ist oft der normale Verlauf nach einer 3:0-Führung. Der Anschlusstreffer fiel in meinen Augen sehr unglücklich. Ralf Fährmann wehrt ihn nach vorne ab, Ivica Olic bekommt ihn direkt vor die Füße. Da ist es verständlich, dass der Gegner mit etwas Rückenwind aus der Pause kommt. Wir haben auf unsere Konterchancen gelauert, leider aber keinen reingemacht. Atsuto Uchida kann kurz vor dem Abpfiff die Entscheidung herbeiführen, dann wäre es etwas weniger spannend gewesen. Klar denkst du darüber nach, ob dir das Spiel nach einer 3:0-Führung noch aus den Händen gleiten kann. Auf der anderen Seite wusste ich jedoch auch, dass wir über unsere Konterchancen immer wieder die Möglichkeit bekommen, einen eigenen Treffer zu erzielen.

Felipe Santana über sein Comeback:
Nach drei Monaten ohne Spielpraxis auf einem solchen Niveau und gegen einen solch eine Mannschaft zu gewinnen, macht mich glücklich. Jetzt muss ich mich ein bisschen ausruhen, damit ich Dienstag gegen Chelsea spielen kann. Überrascht war ich von meinem Einsatz nicht, denn der Trainer hat schon die ganze Woche mit mir gesprochen. Es freut mich, wieder auf dem Platz zu stehen und meiner Mannschaft helfen zu können.

Klaus Allofs (Sportdirektor VfL Wolfsburg): "Man darf nicht vergessen, dass wir nach dem 1:0 eine hundertprozentige Chance hatten durch Ivan Perisic und Ivica Olic. Zweimal haben wir dann aber den Pass in die Schnittstelle erlaubt und das ist bestraft worden. Plötzlich lagen wir 3:0 hinten. Dann haben wir gute Moral gezeigt, das Tor vor der Halbzeit war natürlich wichtig. Und in der zweiten Halbzeit haben wir es permanent versucht."

Naldo (VfL Wolfsburg): "Der Trainer hat uns gesagt, dass wir von der ersten Minute an konzentriert sein müssen, weil Schalke unter Druck steht. Dann haben wir in den ersten zwanzig Minuten gleich drei Tore bekommen und deshalb das Spiel verloren. Es ist nicht einfach, so ein Spiel noch einmal zu drehen. Wir haben in der zweiten Halbzeit trotzdem gut nach vorne gespielt und alles gegeben. Mit ein bisschen Glück geht der Ball von mir am Ende noch rein und es steht 3:3. Die ersten halbe Stunde müssen wir abhaken."

Ricardo Rodriguez (VfL Wolfsburg): "Schalke hat es gut gemacht, wir waren nicht in den Zweikämpfen drin. Wenn wir das 1:1 machen sieht alles anders aus, aber das ist Fußball. Wir müssen nach vorne schauen."

Diego Benaglio (VfL Wolfsburg): "Wir waren nicht gut im Spiel, haben die Schalker in der ersten halben Stunde eingeladen und das Spiel unterm Strich in dieser ersten halben Stunde auch verloren. Die Chancen wären da gewesen. Es wäre am Ende nicht unverdient gewesen, ein Punkt mitzunehmen."

Quelle: bundesliga.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Schalke 04, VfL Wolfsburg, Bundesliga, Choupo-Moting, Olic
Datum: 23.11.2014 17:36 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-doppelter-choupo-moting-fuehrt-schalke-zum-heimsieg-ueber-wolfsburg-17150.html


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