DFB-Pokal: Drittligist Bielefeld steht nach 3:1-Sieg über Bremen im Viertelfinale


Die bisherige Überraschungsmannschaft geht weiter ihren Weg. Nun hat sich Drittligist Arminia Bielefeld gegen den Bundesligisten SV Werder Bremen mit 3:1 durchsetzen können. Vor 26.601 meist begeisterten Zuschauern in der Bielefelder Schüco-Arena gelang den Ostwestfalen nach Treffern von Junglas in der 32. Minute zum 1:0, Schuppan nach 57 Minuten zum 2:0 eine scheinbar souveräne Führung. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff war es Clemens Fritz, der die Schützlinge von Coach Viktor Skripnik noch einmal ins Spiel brachte mit seinem Tor zum 1:2. Acht Minuten später sorgte schließlich Manuel Junglas mit seinem zweiten Treffer zum 3:1-Endstand für die Entscheidung. Damit steht der Spitzenreiter der 3. Liga im Viertelfinale des diesjährigen DFB-Pokals und lieferte damit die einzige Überraschung im Achtelfinale. Dieser Erfolg der Arminia war durchaus verdient. Dazu musste Werder-Kapitän Clemens Fritz nach einer gelb-roten Karte das Spielfeld vorzeitig verlassen. Die Reaktionen zur Begegnung haben wir für euch sammeln können.

DFB-Pokal: Drittligist Bielefeld steht nach 3:1-Sieg über Bremen im Viertelfinale
Arminia Bielefeld

Fabian Klos: „Wir haben uns vorgenommen mit einem Bundesligisten mithalten zu können und das haben wir geschafft. Die ersten 15 bis 20 Spielminuten hatten wir zwar ein paar Probleme, dann konnten wir aber unsere Anfangsnervosität ablegen und das Spiel deutlich besser gestalten. Den Führungstreffer haben wir dann wirklich wunderschön herausgespielt und waren in der Folge schlichtweg enorm effektiv. Ich bin richtig stolz auf das, was die Mannschaft heute geleistet hat. Auch in diesem Spiel konnte man wieder sehen, was für eine enorme Einheit wir sind. Welchen Gegner wir jetzt in der nächsten Runde zugelost bekommen, ist mir völlig egal.“

Dennis Mast: „Ich kann das Ganze noch nicht so wirklich realisieren, vor allem was daran hängt und noch kommt. Wir müssen jetzt alle erstmal eine Nacht schlafen und werden dann bestimmt morgen früh merken, was wir mit einer tollen Teamleistung geschafft haben. Wir haben insgesamt kompakt gestanden und die Chancen, die wir gehabt haben, haben wir genutzt. Nach der 1:0-Führung wurde es für Bremen immer schwerer, denn wir waren wach und haben Dampf gemacht. Dann haben wir natürlich im richtigen Moment das 2:0 gemacht. Nach dem 2:1 mussten wir kurz schlucken, aber wir wussten, wenn wir weiter unsere Nadelstiche setzen, können wir das gewinnen. Die Fans im Rücken waren super wichtig, gerade die Choreo, als wir auf den Platz gegangen sind, hat uns richtig Gänsehaut gemacht. Ohne die Fans wäre dieses Spiel für uns noch drei, vier Mal schwerer gewesen. Samstag haben wir wieder ein brutal wichtiges Spiel, darum werden wir nicht groß feiern. Im Viertelfinale hoffe ich natürlich auf einen einigermaßen machbaren Gegner, nicht Bayern München oder Borussia Dortmund. Aber das Spiel heute war schon ein Bonusspiel für uns.“

Manuel Junglas: „Das war natürlich ein überragendes Spiel von der ganzen Mannschaft. Es war wirklich ein super Fight. Jetzt können wir uns ein paar Stunden freuen und richten dann unsere Augen auf die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Mit Aachen habe ich ja schon einmal zwei Bundesligisten aus dem DFB-Pokal geschmissen, in solchen Spielen ist alles möglich. Ich habe zwar ein gutes Spiel gemacht, aber man muss auch auf dem Boden bleiben. Ich habe auf einer anderen Position gespielt, was voll aufgegangen ist. Das war eine gute Idee vom Trainer. Ich habe im Trainingslager schon einmal ein Spiel auf Außen gemacht, bin aber denke ich eher kein Außenspieler. Nach dem 1:0 fiel es Bremen schwerer, wobei uns auch mit Alex Schwolow ein überragender Torwart den Sieg festgehalten hat.“

Norbert Meier: „Werder Bremen hat sehr gut begonnen, sodass wir ein wenig gebraucht haben, bis wir in unser Spiel gefunden haben. Ab der 20. Spielminute ist es dann aber zu dem Pokalfight gekommen, den wir uns im Vorfeld erhofft haben und den wir auch führen wollten. Das 2:0 in der zweiten Halbzeit fällt letztendlich zum genau richtigen Zeitpunkt für uns. Schlussendlich geht auch heute wieder ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, die auch nach dem Anschlusstreffer nicht die Köpfe hat hängen lassen und schließlich noch das 3:1 erzielen konnte. Einen Anteil daran hatte sicherlich auch das erneut tolle Publikum, das uns wirklich klasse unterstützt hat.“


Zum Spielverlauf:
Clemens Fritz: „Wir wussten, dass es heute ein nickliches Spiel mit vielen versteckten Fouls wird, aber diesen Kampf haben wir nicht angenommen. Zu Beginn haben wir die Chancen liegen lassen. Mit dem Rasen mussten beide Mannschaften klarkommen, das ist keine Entschuldigung. Wir suchen uns auch keine Ausreden. Wir haben verloren und müssen uns für die Leistung an die eigene Nase fassen."

Viktor Skripnik: „Wir haben nicht schlecht angefangen, haben es in dieser Phase aber versäumt, ein Tor zu schießen. Danach wurde Bielefeld mutiger und hat das gut genutzt. Am Ende haben wir verdient verloren, weil alles gefehlt hat: die richtige Einstellung, Konzentration und Glück. Der Platz ist jedenfalls keine Ausrede, da mussten beide Mannschaften drauf spielen. Ich bin enttäuscht, dass wir phasenweise gedacht haben, dass es ein Selbstläufer ist."

Thomas Eichin: „Wir waren in der Anfangsphase dominant, hatten durchaus unsere Möglichkeiten, aber haben das Tor nicht gemacht. Da müssen wir cleverer sein und uns mit viel mehr Vehemenz in den Strafraum kombinieren. Das ärgert mich. Bielefeld ist durch das Führungstor erst ins Spiel gekommen. Plötzlich haben sie gemerkt, da geht etwas und wir sind erst in der 76. Minute wieder aufgewacht. Die Bielefelder können kicken, das haben sie oft genug gezeigt. Das war ein klassischer Pokalabend: Die Kulisse, der Platz - das hat alles zusammengepasst."

Zum Ausscheiden und dem Bundesligaspiel in Freiburg:
Fin Bartels: „Diese Niederlage ärgert uns alle ungemein. Es war der erwartete Pokalfight, den wir im Vorfeld oft angesprochen haben, aber wir haben uns das natürlich ganz anders vorgestellt. Es ist schwer zu erklären, woran es lag. Vielleicht hat hier und da die letzte Geilheit gefehlt. Extrem bitter, dass wir so eine Chance auf das Viertelfinale nicht genutzt haben. Wir müssen die Partie jetzt so schnell wie möglich abhaken. Ich glaube es ist gut, dass schnell das nächste wichtige Spiel kommt, so kann man sich nicht lange mit dieser bitteren Niederlage beschäftigen."
 
Koen Casteels: „Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Wir fahren alle mit einem Scheiß-Gefühl nach Bremen zurück. Wir haben es einfach zu oft versucht,  spielerisch zu lösen. Lange Bälle wären vielleicht die bessere Wahl gewesen. Aber wir müssen aus der Partie lernen und uns schnell wieder auf Samstag konzentrieren. Das wird ein ganz anderes Spiel, in dem wir wieder mehr Fußballspielen können."

Thomas Eichin: „Wir haben schon Samstag ein brutal wichtiges Spiel in Freiburg, die ebenfalls im Pokal ran mussten. Die werden sicherlich nicht fitter sein, aber mit deutlich mehr Selbstbewusstsein ausgestattet durch ihren Sieg. Da gilt es, aus den beiden Niederlagen die richtigen Schlüsse zu ziehen und die wichtigen Dinge anzusprechen."

Sebastian Prödl: „Wir müssen heute nichts schönreden und keine Ausreden suchen. Wenn du gegen einen Drittligisten ausscheidest, dann ist das blamabel und ein Ausrutscher. Wir müssen uns jetzt schnell wieder auf die Bundesliga konzentrieren, da wartet am Samstag schon das nächste schwere Spiel."

Zum ersten Gegentor:
Sebastian Prödl: „Die ganze Situation ist sehr unglücklich gelaufen. Koen spielt mich an, ich gerate unter Druck und will den Ball wegschlagen, kläre aber zur völlig falschen Richtung. Danach hatten wir noch ein, zwei Mal die Gelegenheit zu klären, haben es aber nicht geschafft."

Zum Torwartwechsel:
Viktor Skripnik: „Es ist nicht unüblich, dass der zweite Torhüter im Pokal spielt. Zum Wochenende werde ich das wieder neu entscheiden."

Quelle: werder.de, "arminia-bielefeld.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: DFB-Pokal, Arminia Bielefeld, Werder Bremen, Norbert Meier, Viktor Skripnik, Manuel Junglas, Dennis Mast, Fabian Klos, Clemens Fritz, Thomas Eichin, Fin Bartels
Datum: 05.03.2015 10:19 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-dfb-pokal--drittligist-bielefeld-steht-nach-3-1-sieg-ueber-bremen-im-viertelfinale-19046.html


Kommentare

Die Kommentar-Funktion wird momentan überarbeitet und ist in Kürze wieder verfügbar!

Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 3-liga.com wieder.



Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren


Demnächst bekommen Sie die News auch als Homepagetool für Ihre eigene Webseite.
Sie möchten auch News für 3-liga.com schreiben? Dann werden Sie Fan-News-Schreiber. Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier.