Bundestrainer Löw ist stolz auf seine Kicker nach Viertelfinal-Sieg über Frankreich


Für Bundestrainer Joachim Löw geht die Erfolgsgeschichte weiter. Seit er im Sommer 2006 das Amt des Bundestrainers von Jürgen Klinsmann übernommen hat, ist er bei den WM Turnieren 2010 und nun 2014 stets in Halbfinale gekommen. Bei der EM 2008 stand sogar das EM-Finale, während vor zwei Jahren beim Kontinentalturnier in Polen und der Ukraine ein enttäuschendes Ausscheiden im Halbfinale gegen Italien die Konsequenz gewesen ist. Im Interview mit „DFB.de“ äußert sich Löw nun ausführlich zum schwierigen Spiel gegen Frankreich und verrät, welche Erwartungen er für die Halbfinal-Partie hegt.

Bundestrainer Löw ist stolz auf seine Kicker nach Viertelfinal-Sieg über Frankreich
Frankreich-Analyse bringt Lahm auf die rechte Abwehrseite

Zum ersten Mal bei dieser Weltmeisterschaft hat Kapitän Philipp Lahm wieder auf der rechten Verteidigerposition spielen können. Löw kann diese Maßnahme nun wie folgt begründen, wenn er zu berichten weiß: „In der Analyse von Frankreich haben wir gesehen, dass durch das Zentrum kaum etwas möglich ist. Deshalb gab es die Überlegung mit Philipp auf rechts. Wir wollten über die Außenpositionen mehr bewirken. Das hatte einen taktischen Hintergrund. Und ich hatte das Gefühl gehabt, für das Spiel einen neuen Reiz zu setzen. Dass Philipp das sehr gut macht, ist auch schon länger bekannt.“ Keine klare Angabe konnte Löw darüber abgeben, ob Lahm auch das anstehende Halbfinale auf seiner angestammten Position verbleiben wird: „Das weiß ich jetzt nicht. Für mich ist wichtig zu sehen, wie die Spieler das verkraften. Einige Spieler mussten absolut ans Limit. Jetzt heißt es, die Kräfte zu bündeln. Wir müssen das aus den Knochen schütteln und uns regenerieren. Dann schauen wir mal weiter.“

„Wir saßen den Franzosen ständig im Nacken“

Im Vergleich zum Achtelfinalspiel gegen Algerien, wo viele Defizite offensichtlich geworden sind, konnte das DFB-Team gegen Frankreich vor allem defensiv eine sehr konzentrierte Vorstellung demonstrieren. Löw analysiert die Begegnung gegen die Nachbarn wie folgt: „Beide Mannschaften haben in der Defensive eine sehr gute Leistung gezeigt. Wir haben gegen starke Offensive wenig zugelassen, haben aber auch bis auf die Endphase selbst nicht so viele Chancen gehabt. Aber wir waren immer eng an den Gegenspielern, waren sehr aufsässig, saßen den Franzosen ständig im Nacken und haben sie im Mittelfeld bearbeitet.“

„Mertesacker ist wichtig für uns“

Für viele Beobachter ist es relativ überraschend gewesen, dass der erfahrene Defensivspezialist Per Mertesacker zunächst Vorlieb mit einem Platz auf der Reservebank nehmen musste. Nun kann Löw diese Maßnahme gegenüber „DFB.de“, „dpa.de“ und „sid.de“ begründen: „Es war eine taktische Überlegung mit Jerome Boateng und Mats Hummels zu spielen, weil Benzema, Valbuena oder Griezmann gerne in den Halbräumen spielen und schnell sind. Ich habe ihm das am Abend vor dem Spiel gesagt. Per hat super reagiert. Er ist wichtig für uns.“

Schwierige klimatische Verhältnisse

Auch gestern waren im Maracana-Stadion wieder Temperaturen von mehr als 36 Grad und bis zu 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Temperaturen, die allzu schnell auch an die eigene Grenze der Belastbarkeit führen können. Löw hat ehrlich verraten können, dass diese Belastung für Europäer keineswegs leicht auszuhalten ist. Deshalb hat der ehemalige Profi für den einen oder anderen Fehler seiner Spieler auch durchaus Verständnis, wie er zugibt: „Für uns ist das natürlich nicht einfach. Da steht die Luft, da kann man fast nicht atmen, es war schon wahnsinnig drückend. Das sind wir als Europäer nicht so gewohnt. Da ist es schwierig, ständig die Kontrolle zu bewahren und die Konzentration hochzuhalten. Da passieren auch mal Fehler, weil die Spieler müde werden.“

„Wir versuchen jetzt, den nächsten Schritt zu machen“

Am Dienstag steht um 22.00 Uhr das Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien auf dem Programm. Für Löw stellt dies jedoch kein Problem dar, weil er um die eigene Stärke Bescheid weiß: „Das wird man sehen, wie es weitergeht. Das sind alles Top-Mannschaften. Aber wir haben von 31 Pflichtspielen 28 gewonnen. Das ist schon eine besondere Leistung. Wir versuchen jetzt, den nächsten Schritt zu machen. Die Mannschaft ist gefestigt, stabil und verkraftet auch mal ein Spiel wie gegen Algerien.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: WM 2014, Deutschland, Frankreich, Joachim Löw, Lahm
Datum: 05.07.2014 13:07 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-bundestrainer-loew-ist-stolz-auf-seine-kicker-nach-viertelfinal-sieg-ueber-frankreich-13845.html


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