Borussia Dortmund: Neuzugang Ginter will keinen Weltmeister-Bonus


Seit einigen Tagen sind die beiden Weltmeister Erik Durm und Matthias Ginter wieder im Trainingsbetrieb bei Borussia Dortmund. Die beiden Dortmunder-Defensivspieler dürfen sich als Weltmeister bezeichnen, obwohl sie neben Vereinskollege Kevin Großkreutz und den beiden Ersatzkeepern Weidenfeller und Zieler die einzigen Spieler im DFB-Kader sind, die keine einzige Minute beim Weltturnier gespielt haben. Die Erinnerungen sind dennoch sehr präsent, denn auch nach rund drei Wochen denkt man nur allzu gerne an den WM-Titel in Rio de Janeiro zurück.

Borussia Dortmund: Neuzugang Ginter will keinen Weltmeister-Bonus
Gemeinschaftsgefühl verantwortlich für WM-Titel

Außenverteidiger Durm kann berichten, dass dies alles „wie ein Märchen, ein Traum“ gewesen sei. Nach der Ankunft aus Brasilien ist nach seinem kurzen Aufenthalt in Dortmund in seine Heimat nach Rieschweiler in der Südwestpfalz, zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken gefahren. Fast alle der insgesamt 2100 Bewohner hatten ihrem Weltmeister gehuldigt, wie er nun auch gegenüber der „Welt“ verraten konnte: „Unglaublich, was da los war.“ Die Geschichten aus Südamerika hat er immer wieder erzählen müssen. Zudem durfte er berichten, was für ein Gefühl es letztlich gewesen ist, den Weltpokal in die Höhe zu recken. BVB-Neuzugang Ginter wusste erfreut zu konstatieren: „Das Finale war das allergrößte. Allein die Vorstellung, dass jetzt die ganze Welt vor dem Fernseher schaut und die Tatsache, dass ich dabei bin." Speziell das Gemeinschaftsgefühl ist bei diesem WM-Turnier ein entscheidendes Erfolgskriterium gewesen. Sie haben auch ohne einen WM-Einsatz sich absolut dazugehörig gefühlt. Im Jahr 1990 hatten die Edelreservisten wie Günter Hermann und Frank Mill enorme Probleme damit sich auch wirklich als Weltmeister bezeichnen zu lassen. Dies hat sich mittlerweile maßgeblich geändert, denn das Duo zeigt sich sichtlich stolz, dass sie diesem Weltmeister-Team angehören durften.

Durm und Ginter als langjährige Freunde

So haben die befreundeten Spieler im Campo Bahia, dem WM-Quartier in Santo Andre in einer Art Wohngemeinschaft zusammen leben können. Dies war auch nicht allzu verwunderlich, wie Ginter nun deutlich zum Ausdruck bringen kann: „Wir kennen uns schon lange, haben auch in der U21 häufiger ein Zimmer geteilt.“ Durch die Tatsache, dass der zwei Jahre ältere Durm schon in Dortmund spielt, fällt die Integration für Ginter auch deutlich leichter, was sich auch auf seine Leistungsfähigkeit niederschlagen wird. Ein klares Zeichen für die enorme Motivation ist, dass Ginter bereits drei Tage vor dem vereinbarten Termin ins Dortmunder-Trainingslager nach Bad Ragaz in die Schweiz gekommen ist. Sein neuer Coach Jürgen Klopp kann dies freudig registrieren: „Er wollte unbedingt schon früher dabei sein.“ Der ehemalige Kicker des SC Freiburg fühlt sich für den harten Konkurrenzkampf im Defensivverbund des deutschen Vizemeisters und Pokalsiegers absolut gewappnet. Er hat neben einigen Übungseinheiten auch das erste Testspiel gegen den Schweizer Drittligisten FC Rapperswill (10:0) bestreiten können.

„Ich habe mich bewusst für diesen Schritt entschieden“

Die Konkurrenz auf der Position in der Innenverteidigung wird für den 20-jährigen Defensiv-Allrounder gewaltig sein. Neben Weltmeisterkollege Mats Hummels gesellen sich noch der serbische Nationalspieler Neven Subotic und der griechische WM-Teilnehmer Sokratis dazu. Vier Spieler streiten sich demnach um die zwei verbliebenen Plätze in der Defensivzentrale. Angst hat der zehn Millionen-Euro-Einkauf definitiv nicht, wie er der „Welt“ nun verraten hat: „Ich habe mich bewusst für diesen nächsten Schritt entschieden. In Dortmund kann ich jeden Tag auf sehr, sehr hohem Niveau trainieren und viel lernen. Ich wollte von Anfang an hierher. Es ist kein Geheimnis, dass die Borussia mir sehr am Herzen liegt und auch schon immer lag."

Ginter und Durm mit starker Konkurrenz

Ginter gilt als selbstbewusst. Diese Tugend wird er jedoch auch unbedingt demonstrieren, wenn er tatsächlich im harten Konkurrenzkampf bestehen möchte. Trotz einer starken Vorsaison hat auch Freund Durm mit Nationalspieler Marcel Schmelzer eine hochkarätige Konkurrenz auf der Position des Linksverteidigers. Ginter macht deutlich, dass er bewusst keinen Weltmeister-Bonus haben möchte: „Ich sage nicht: „Ich bin jetzt Weltmeister und muss unbedingt spielen.“ Ein gewisses Maß an Demut und Bescheidenheit ist dauerhaft ein sehr wichtiges Erfolgskriterium.

Quelle: welt.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Borussia Dortmund, Ginter, Durm, Klopp,
Datum: 06.08.2014 18:26 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-borussia-dortmund--neuzugang-ginter-will-keinen-weltmeister-bonus-14515.html


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