Bernd Hollerbach, der Coach des Aufsteigers aus Würzburg, musste nach dem 1:0 Sieg in Aalen auf Taffertshofer verzichten, der nach seinem Platzverweis gesperrt fehlte. Im Gegenzug kehrte Soriano wieder zurück. Kurzweg fehlte ebenfalls gesperrt, er hatte zum 5. Mal gelb gesehen und wurde durch Billick vertreten. Zudem bekam Karsanidis den Vorzug vor Vocaj.
Christian Brand, der Mann, der die Kogge vor dem Abstieg retten soll, vertraute, bis auf eine Ausnahme, exakt der gleichen Aufstellung, die auch den 2:0 Erfolg über den VfB Stuttgart II eingeleitet hatte. Einzig Platje rotierte aus der ersten Elf heraus und wurde durch Wannewetsch ersetzt.
Die Gäste aus Rostock hätten hier beinahe einen perfekten Start hingelegt. Nach nur drei Minuten brachte Gardawski eine gute Flanke in die Mitte, wo Ziemer nur fünf Meter vor dem gegnerischen Tor zum Kopfball kam, allerdings brachte der erfahrene Goalgetter keinen richtigen Druck hinter den Ball und verfehlte das Ziel so deutlich.
Insgesamt war es aber eine abwartende Anfangsphase, beide Mannschaften wollten noch nicht zu viel riskieren. Die Hausherren wurden nach 11 Minuten erstmals, ein wenig dem Zufall geschuldet, gefährlich. Ein langer Freistoß aus dem Mittelfeld war der Abwehr der Kogge durchgerutscht, so dass Shapourzadeh an den Ball kam und diesen direkt auf Soriano weiter leiten wollte, in höchster Not konnte aber ein Rostocker noch klären.
Nach einer Viertelstunde waren die Hausherren nun klar spielbestimmend und schnürten Rostock im eigenen Strafraum ein, die Mannschaft von Bernd Hollerbach hat sich im Verlauf der Saison wirklich zu einer Spitzenmannschaft entwickelt. Obwohl Rostock in jüngster Vergangenheit auch sehr stark war, kam die Mannschaft von Christian Brand nicht mehr wirklich aus der eigenen Hälfte heraus. Aber mit viel Leidenschaft konnte Hansa immer wieder die Torschüsse verhindern.
Und auch weiterhin rannten die Kickers an, taten sich aber mit den Hanseaten schwer, die hier aus einer sicheren Defensive immer wieder mit schnellem Umschaltspiel zum Zuge kommen wollten. Nach 23 Minuten war es aber dann so weit. Nach einer Ecke konnte Shapourzadeh noch einmal flanken und brachte das Ding in die Gefahrenzone. Dort wurde der Ball aus des Strafraum geklärt, aber Fennell köpfte die Pille noch einmal hinein und fand Soriano, der sich diese Chance fünf Meter vor dem gegnerischen Kasten nicht mehr nehmen ließ und zum 1:0 vollstreckte.
Rostock war sichtlich geschockt und die Kickers versuchten diesen Zustand sofort aus zu nuten. Und tatsächlich sollte nach einer halben Stunde der nächste Treffer fallen. Benatelli hatte am Strafraum zu viel Platz und wurde nicht richtig attackiert. So konnte er perfekt auf Soriano spiel, der völlig kaltschnäuzig den Doppelpack schnürte.
In der 35. Minute kam Rostock dann mal wieder nach vorne. Garbuschewski hatte sich mit dem Ball am Fuß durch getankt und legte auf Ziemer quer, der frei vor Wulnikowski, dem Mann im Kasten des Aufsteigers aus Würzburg, auftauchte, der Schlussmann konnte das Duell aber für sich entscheiden.
Nun war Rostock die aktivere Mannschaft und wollte auf den Anschlusstreffer drängen, die Kickers hingegen lauerten auf Konter, allerdings passierte in dieser Phase nicht mehr viel. Würzburg war hier sehr konzentriert und ließ den Gästen einfach keinen Raum. Rostock hatte sich nach dem Doppelschlag aber immerhin wieder gefangen und war wieder in der Partie angekommen.
Kurz vor der Pause hätte es beinahe die endgültige Entscheidung gegeben. Der Ball landete nach einer Ecke über Umwege bei Daghfous, der abzog und Fennell fälschte die Pille in die Maschen ab, allerdings währte der Jubel nicht lange, denn der Verteidiger war beim Schuss seines Teamkollegen im Abseits gestanden und so blieb es beim 2:0 zur Pause.
Nach dem Wiederanpfiff schien es kurz, als würde Hansa zur Aufholjagd blasen, doch die Würzburger waren an diesem Nachmittag einfach zu stark. Locker und ungefährdet konnten die Kickers den Vorsprung verwalten und waren im Spiel nach vorne immer wieder gefährlich, während von Rostocker Seite nach einer knappen Stunde eigentlich gar Nichts mehr kam.
So schien die Begegnung dem Ende zu zu gehen, ohne dass der Sieg des FWK gefährdet war, allerdings änderte sich dies schlagartig in der 78. Minute. Aus dem Nichts heraus spielte Ziemer einen starken Pass auf Ahlschwede, der aus kurzer Distanz und spitzem Winkel unter die Latte zum 1:2 Anschluss vollstreckte.
Nun warf Hansa natürlich Alles nach vorne und witterte die Chance, hier doch noch einen Punkt zu entführen, allerdings nutzten die Franken hier jede Möglichkeit um Zeit von der Uhr zu nehmen. Kurz vor dem Abpfiff, bereits in der Nachspielzeit, tauchte Wulnikowski, der sonst so sichere Rückhalt des Aufsteigers, unter einer Flanke hindurch und so kam Hoffmann fünf Meter vor dem Tor zum Abschluss, doch er setzte das Ding daneben und so blieb es beim am Ende glücklichen, aber sicher nicht unverdienten Sieg für Würzburg.
Würzburg vergrößert Vorsprung auf Rang 4 durch Sieg gegen Rostock – Spielbericht + Bilder
Die Würzburger Kickers haben die Chancen auf die große Sensation verbessert und die Ausrutscher von Großaspach und Osnabrück eiskalt genutzt. Durch den Sieg gegen Rostock, der am Ende noch einmal in Gefahr geriet, obwohl er lange Zeit schon als ungefährdet galt, konnte der Aufsteiger den Vorsprung auf Großaspach auf drei Punkte ausbauen. Auf Rang fünf, den Osnabrück inne hat, sind es sogar schon vier Punkte bei noch drei ausstehenden Spielen.
Datum der Veröffentlichung: 23.04.2016 16:19 Uhr | Autor: Johann Sebastian Künzig
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Daten zum Spiel
Anstoß: 23.04.2016 um 14.00 Uhr (35. Spieltag 2015/16)
Ergebnis: 2 : 1 (2:0)
Tore: 1:0 Soriano (23.), 2:0 Soriano (32.), 2:1 Ahlschwede (78.)
Würzburger Kickers: Wulnikowski - Billick, Schoppenhauer, Weil, Nothnagel - Fennell, Karsanidis - Shapourzadeh (89. Haller), Daghfous (68. Vocaj), Benatelli - Soriano (79. Jabiri)
Hansa Rostock: Schuhen - Ahlschwede, Henn, Marcus Hoffmann, Dorda (86. Kofler) - Erdmann (70. Youssef), Wannenwetsch (65. Perstaller) - Gardawski, Garbuschewski, Andrist - Ziemer
Zuschauer: 7969
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