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Welche Auswirkungen Aachens Insolvenz auf den Aufstiegskampf hat

Am morgigen Freitag schon wird Alemannia Aachen auf Mitabsteiger FC Hansa Rostock treffen. Ein Heimsieg mutiert fast schon zur Pflichtaufgabe, wenn der Klassenerhalt für den Tabellenletzten vom Dreiländereck tatsächlich noch gelingen soll. Die Mannschaft versucht alles Erdenkliche damit zumindest sportlich die Klasse gehalten werden kann. Wenn dies jedoch nicht geschafft werden sollte, dann wird der insolvente Traditionsverein beim Amtsgericht in Aachen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragen. Letztlich wird immer mehr deutlich, dass sich der „Neue Tivoli“ zum Massengrab entwickelt hat.

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Welche Auswirkungen Aachens Insolvenz auf den Aufstiegskampf hat
Foto: Alemannia Aachen
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Pflichtsieg gegen Hansa Rostock
Alles andere als ein Heimsieg gegen das kriselnde Team von der Ostsee wäre für den populären Verein aus der Kaiserstadt fast schon gleichbedeutend mit dem Abstieg in die viertklassige Regionalliga West. Alemannia-Coach Rene van Eck muss an vielen Stellschrauben drehen und einige Personalwechsel vornehmen. So wird das Improvisationstalent des Niederländers einmal mehr gefragt sein. Dario Schumacher muss wegen einer Sperre zuschauen. Sascha Marquet muss sich einer Pause wegen einer Verletzung am Sprunggelenk unterziehen. Immerhin könnte Timmy Thiele wieder in die Anfangsformation zurückkehren. Allerdings wird in der Spitze entweder Denis Pozder oder Norikazu Murakami angreifen.

Sorgt das Abitur für Personalwechsel
Durch die Tatsache, dass auch Jugendspieler dem Profikader angehören, können auch die beiden Abiturienten Philipp Simon und Armand Drevina wegen den anstehenden Abi-Prüfungen nicht trainieren. Dazu meint der Trainer van Eck: „Wir müssen erst einmal hören, wie es ihnen geht.“ Beim Ausfall von Drevina wäre es somit möglich, dass Timo Brauer in das Mittelfeld zurückkehren könnte. Der zuletzt eher spärlich nominierte Robert Wilschrey könnte dann in die Verteidigung rücken. Die langzeitverletzten Sascha Rösler, Florian Müller, Aimen Demai und Thomas Stehle werden in dieser Spielzeit nicht mehr eingreifen können. Das Quartett würde eine enorme Erfahrung mitbringen.

Mönig Idee fehlgeschlagen
Aachens-Geschäftsführer Michael Mönig hatte vor wenigen Wochen eine scheinbar ganz clevere Idee, als er in Verbund mit dem Sachwalter Rolf-Dieter Mönning den deutschen Fußball-Bund davon überzeugen wollte, dass ein Unterschied darin bestehen würde, ob ein Insolvenzverein die Serie zu Ende spielt oder sofort zurückzieht. Gewaltige Erfolgschancen wird diese Intention jedoch voraussichtlich nicht haben. Dies würde jedoch auch nur in dem Fall auf die Tagesordnung treten, wenn der Klassenerhalt doch noch erreicht werden sollte. Dies dürfte jedoch nach den letzten Wochen eher reichlich unrealistisch sein.

Früher Abstieg bedeutet vorzeitiges Insolvenzverfahren
Je früher der Abstieg feststeht, umso eher könnte das Insolvenzverfahren beginnen. So makaber es klingt, denn ein vorzeitiger Abstieg des UEFA-Cup-Teilnehmers aus der Saison 2004/05 würde für den Verein zumindest in finanzieller und perspektivreicher Hinsicht einige Vorteile bieten. So könnte wichtiges Geld gespart werden, indem zeitig eine Einigung mit den Gläubigern angestrebt wird. Auch Sonderkündigungsregeln könnten von den Sanierern durchgeführt werden.

Keine Rücksicht auf Zweitliga-Aufstiegskampf
Eine vorzeitige Verfahrenseröffnung könnte weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen, denn Alemannia Aachen würde als erster Absteiger feststehen und sämtliche Spiele damit aus der Wertung genommen. Besonders bitter wäre diese Tatsache auch für die Aufstiegskandidaten, da sich das Tabellenbild an der Ligaspitze deutlich verändern würde. Und Mönig möchte diesbezüglich keine Kompromisse eingehen, wenn er das Wohl des Vereins in der Prioritätenliste ganz weit oben ansiedelt, wie er der „Aachener Zeitung“ erklärt: „Darauf kann und darf ich als insolvente Gesellschaft keine Rücksicht nehmen. Ich muss die Interessen des Vereins und der Gläubiger vertreten.“ Wenn das Verfahren eröffnet würde, dann steht Arminia Bielefeld mit 63 Punkten an der Tabellenspitze, gefolgt vom Karlsruher SC mit 59 und dem 1. FC Heidenheim mit 59 Zählern. Der Aufstiegskampf in die 2. Bundesliga würde dadurch massiv beeinflusst werden.

Stadt entscheidet über Alemannias-Tivoli-Nutzung
Ebenso könnte dies drastische Konsequenzen im Abstiegskampf nach sich ziehen, da Babelsberg mit sechs Punkten weniger auf der Habenseite als vermeintlich sicherer Absteiger so gut wie feststehen würde. Auch als Problem hat sich die Tatsache herausgestellt, dass immer noch kein Stadion für die kommende Spielzeit zur Verfügung steht. Dazu meint Mönig: „Es geht nur am Tivoli. Sonst kann ich die Gesellschaft nur noch liquidieren.“ Das Stadion in Jülich ist aus Sicherheitsbedenken nicht realisierbar. Aachen kann sich beim Tivoli nur an den Unterhaltungskosten an Spieltagen, nicht jedoch an weiteren finanziellen Aufwendungen beteiligen. Dies macht auch der Münsteraner Anwalt deutlich: „Der Eigentümer muss zuschießen.“ Am 17. April wird der Rat der Stadt Aachen nun entscheiden, zu welchen Bedingungen der Tivoli dem Verein angeboten werden kann. Immer mehr wird deutlich, dass dieser ambitionierte Bau des neuen Stadions zu überdimensioniert gewesen ist. Vielleicht wäre auch eine bescheidenere Variante möglich gewesen. Allerdings hat die damalige Aachener Vereinsführung mit der Erstklassigkeit kokettiert.

Quelle: aachener-nachrichten.de ; aachener-zeitung.de

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Kommentar zu dieser News

Kommentar von Andy am 11.04.2013 um 18:35 Uhr:

Kleine Korrektur, der KSC hätte 62 Pkt. (die Tabelle in der Aachener Zeitung war nicht aktuell)

Kommentar von Bankrott am 11.04.2013 um 19:27 Uhr:

Unglaublich welche Wettbewerbsverzerrung dann eintreten würde. Das hat mit Fairness nichts mehr zu tun und wäre eine Schande für den deutschen Fußball.

Aachen gehört dann in die Kreisliga!!!!

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