Beim 3:1 Auswärtserfolg, dem zweiten Dreier in der Ferne in Folge, in Erfurt kam nur ein Wackerianer ins Stolpern. Trainer Georgi Donkov wurde in der ersten Halbzeit durch Erfurts Aykut Öztürk, der zuvor von Burghausen Schlüßelspieler Youssef Mokhtari geschubst worden war, ins Stolpern gebracht. Donkov erhob sich und lächelte, da seine Mannschaft zu diesem Zeitpunk bereits mit 1:0 in Führung lag und seine Taktik voll aufging.
Felix Luz, der letzte Neuzugang der Burghauser hatte in der 19. Spielminute das Führungstor für die Oberbayern erzielt.
Der Knoten bei Luz scheint geplatzt. Trotz guter Leistungen und viel Fleiß blieb Burghausens neuer Topstürmer in seinen ersten vier Ligaeinsätzen ohne Torerfolg. Gegen Heidenheim am vergangenen Mittwoch erzielte der erfahrene Angreifer mit einem wunderbaren Flugkopfball sein erstes Tor im Trikot der Schwarz-Weißen. Bei Rot-Weiß Erfurt am letzten Samstag schnürte dieser seinen ersten Doppelpack in Liga 3 und konnte somit seinen Anteil zum unumstrittenen 3:0 Erfolg beitragen. "Mit jedem Spiel werde ich fitter", so der 30-Jährige, der zu Beginn seiner Burghauser Zeit kurz vor seinen Auswechslungen immer etwas müde wirkte. Bedingt wird dies durch seinen Einsatz im Sturmzentrum als auch durch die Arbeit nach hinten, die der Stürmer sehr löblich verrichtet.
Luz steht nun mit 3 Toren aus 6 Spielen an der Spitze der Torjägerliste des ehemaligen Zweitligisten.
Das Sturmproblem in Burghausen scheint mittlerweile ohnehin gelöst. Auch sein Ersatzmann der ebenfalls Ansprüche auf einen Platz in der Startaufstellung stellen könnte, trifft derzeit regelmäßig. Nach dem entscheidenden Tor beim ersten so wichtigen Auswärtserfolg in Karlsruhe traf dieser auch in Erfurt zum 3:0 Endstand in der 89. Spielminute.
"Wir ziehen alle an einem Strang, das macht uns so stark." erklärte Luz, der sich in Burghausen anscheinend prächtig eingelebt hat.
Zusammen sind die beiden derzeit die Garanten neuer Höhenflüge an der Salzach. Drei Siege hintereinander gelangen in Burghausen in Liga drei noch nie. Ebenso eine Premiere sind die beiden Auswärtserfolge nacheinander. Und um drei Stürmertore in einem Spiel ausfindig machen zu können muss man schon sehr genau in der Drittligastatistik der Wackeren suchen. Zuletz gab es dies am 19.02.2011, als Christian Knappmann und Eric Agyemang doppelt die Treffer zum 3:2 Sieg gegen Aalen erzielten.
Ds Stürmerproblem in Burghausen scheint nun gelöst. In den ersten 9 Spielen kamen die Burghauser nur auf einen Treffer durch einen Stürmer, Sahr Senesie traf beim 2:1 Heimerfolg gegen den Chemnitzer FC in das leerstehende Tor.
Stark hingegen ist die Torgefährlichkeit Wackers in der Breite. Bereits 11 unterschiedliche Spieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen.
Kritiker sprachen nach dem holprigen Saisonstart bereits von einer "Gurkentruppe" und viele starteten trotz 6 Punkten aus 5 Spielen Diskussionen darüber, wer in Kürze Nachfolger von Georgi Donkov werden würde.
Diese Diskussionen sind nun vom Tisch. Die Mannschaft gewinnt nicht nur, sie spielt auch mittlerweile sehr attraktiven Fußball.
Nach dem Spiel gegen Erfurt beurteilte der sonst so kritische SVW-Coach das Spiel seiner Mannschaft wie folgt: "Leistung und Engagement waren top. Wir wollten erst mal tief stehen, um dann Nadelstiche zu setzen. Dass Erfurt heute unter Erfolgsdruck stand, spielte uns in die Karten." Aber Donkov wäre nicht er selbst, wenn er keinen Kritikpunkt, trotz des Vorrückens auf den 6. Rang in der Tabelle, im Spiel seines Teams ausmachen könnte. "In manchen Phasen haben wir RWE zu viel vom Spiel überlassen. Das können wir verbessern." kritisierte dieser beiläufig das Spiel gegen Erfurt.
Allerdings besonders erwähnenswert war die Tatsache, dass Burghausen mittlerweile eine sehr effiziente Chancenausbeute besitzt. Dies war in dieser Saison bereits anders zu sehen gewesen.
Trotz des anhaltenden Erfolges bleibt das Ziel in Burghausen unmissverständlich primär der Klassenerhalt, der nach den ersten Auftritten nicht sicher erschien, und mittlerweile ein Platz wie erwähnt im sicheren Mittelfeld.
Am kommenden Samstag kann der SVW gegen den Aufsteiger aus Halle seine Heimserie ausbauen. Seit der Niederlage am ersten Spieltag zuhause gegen den aktuellen Tabellenführer aus Münster, kann die Donkovtruppe auf 13 Punkte aus 5 Spielen zurückblicken.
Wacker Burghausen Serientäter
Trotz drei Siegen in Folge und einer rasant ansteigenden Formkurve will der SVW nicht von seinem ausgewiesenen Saisonziel, einem Platz im sicheren Mittelfeld der Tabelle, abweichen.
Datum der Veröffentlichung: 03.10.2012 13:32 Uhr | Autor: Johann Sebastian Künzig
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Quelle: kicker.de
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