Simon Zoller wird vom 1. FC Kaiserslautern, der in der kommenden Saison erneut Anlauf auf den Aufstieg in das Fußballoberhaus nehmen will, strebt ein Arrangement mit dem 22 Jahre alten Stürmer an, sieht jedoch die Höhe der Ablöse, die der VfL verlangt als zu hoch an. Gegenüber noz.de erklärte Zoller: „Der Wechsel zu einem solchen Verein ist eine Riesenchance für mich. Ich will sie nutzen und wäre sehr enttäuscht, wenn sie mir verbaut wird." Die "roten Teufel" und Zoller haben sich bereits auf einen Vierjahresvertrag geeinigt. „Der Schritt wäre nach dieser Saison genau der Richtige für mich, und ich halte die Ablöseforderung des VfL eindeutig für zu hoch. Ich hoffe auf eine Einigung.“
Sollte der VfL am bestehenden Kontrakt festhalten, „dann bin ich Profi genug, beim VfL meine Leistung zu bringen – und gehe dann im Sommer 2014 ablösefrei zum FCK; diese Vereinbarung steht bereits.“
Neben Zoller will auch Gaetano Manno den Verein verlassen. Wie Zoller gehört auch er nicht unbedingt zu den Bestverdienenden bei den Lila-Weißen. Dies dürfte seinen Wechselwillen bestärken, ebenso wie der Fakt, dass Ligarivale Preußen Münster näher an seinem Heimatort Hagen liegt. Doch die Preußen wollen keine Ablöse bezahlen, würden Manno aber ablösefrei sofort unter Vertrag nehmen. Der Offensivakteur hofft darauf, dass der VfL den Vertrag mit ihm auflöst, so wie es bereits ein Jahr zuvor war, als er von Erfurt nach Osnabrück wechselte.
Das Ablöseproblem liegt auch bei Timo Staffeldt, einem der absoluten Führungsspieler der abgelaufenen Saison, vor. „Ich will in die 2. Bundesliga, das ist in dem angekündigten Übergangsjahr nicht möglich“, sagte Staffeldt der Noz. Ihm liegt ein Angebot des SV Sandhausen vor. „Das ist meine Heimat, da kann ich 2. Liga spielen und bekomme einen langfristigen Vertrag – daran muss ich mit 29 schließlich auch denken.“ In seinem Vertrag ist eine Ablöseklausel von 150.000 Euro festgeschrieben, doch der Zweitligist sieht diese als unangemessen an.
Auch der Vierte im Bunde hat eine absolut starke Saison hinter sich und gehört zu den besten Spielern der 3. Liga. Manuel Riemann hat dem VfL den ein oder anderen Punkt mit seinen Glanzparaden gerettet. Ende 2012 verlängerte er bis 2014, für Liga 2 und 3. Doch auch er will sich mit dem vielzitierten "Übergangsjahr" nicht zufrieden geben und erhebt Anspruch auf die 3. Liga. „Das passt nicht mit meinen sportlichen Ansprüchen zusammen.“
Der Keeper hofft darauf, dass die mündliche Absprache bei der Vertragsverlängerung, damals noch unter Pele Wollitz, weiterhin besteht. Diese sei unter Zeugen gefallen. „Für eine Ablöse von 150000 Euro kann ich gehen.“ Bisher ist noch kein Angebot vorhanden. Riemann bleibt auch im Falle eines Verbleibs beim VfL professionell. „Wenn keiner kommt, der mich für das Geld holt, bleibe ich und werde meine Leistung bringen.“
Der neue Cheftrainer des VfL, Maik Walpurgis, hingegen, betrachtet die Situation entspannt und erwartet, dass das Quartett sich zum Trainingsauftakt einfindet. „Ich werde danach die Gelegenheit nutzen, um Gespräche unter vier Augen zu führen. Ich möchte auf jeden Fall mit Fußballern arbeiten, die mit voller Überzeugung weitermachen wollen. Und es gibt viele, die gern für den VfL spielen würden.“
Auch Präsident Kröger meldete sich gegenüber der neuen Osnabrücker Zeitung zu Wort. „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass Verträge eingehalten werden.“
Vier Akteure des VfL Osnabrück wollen trotz Vertrag wechseln
Als hätte der VfL Osnabrück nicht bereits genug Arbeit vor sich, kommen nun noch personelle Probleme vor dem "Neustart" hinzu. Denn vier Stammspieler, die großen Anteil am Erreichen der Aufstiegsrelegation in der abgelaufenen Saison hatten, streben nun Wechsel zu anderen Vereinen an.
Datum der Veröffentlichung: 22.06.2013 22:53 Uhr | Autor: Johann Sebastian Künzig
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