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VfL-Trainer Wollitz kritisiert Dortmunder Rasen

Ein 1:1-Unentschieden gegen den Abstiegskandidaten Borussia Dortmund II kann nicht der Anspruch vom VfL Osnabrück sein. Neben einer äußerst couragierten Vorstellung des BVB waren es auch spielerische Defizite des Spitzenreiters und auch der extrem schlechte Boden, die als Faktoren für dieses überraschende Remis getrost genannt werden können. Dies hat auch VfL-Trainer Claus-Dieter Wollitz so erkannt.

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VfL-Trainer Wollitz kritisiert Dortmunder Rasen
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Gewohnt ehrlich und meinungsfreudig äußerte er sich zu den auftretenden Defiziten seiner Mannschaft: „Wir haben nicht gut gegen den Ball gearbeitet und nicht konsequent genug attackiert; auch das schnelle Umschalten hat nicht geklappt.“ Neben den Schwächen seiner Kicker ist aber besonders der Platz in den Fokus der Wollitz-Kritik geraten. So meinte der 45-jährige Trainer gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zum Zustand des Platzes: „Dass so ein Platz in einer Profiliga angeboten wird, ist nicht akzeptabel. Wir wollen Fußball spielen, denn das ist unsere Stärke – aber das kann man nicht auf diesem Rasen. Da muss man ja froh sein, dass sich keiner verletzt hat…“ Auch sein Dortmunder Kollege David Wagner gesellte sich mit seiner Kritik dazu: „Alles, was er über den Platz gesagt hat, kann ich nur unterstreichen.“

Der Rasen im Stadion „Rote Erde“ war nicht drittligatauglich, da die Löcher und der Zustand ein beschwerdefreies Spiel nicht ermöglicht haben. Damit mussten die so kombinationsstarken Osnabrücker auf die kämpferische Variante und das Spiel mit hohen Bällen zurückgreifen. Viele Veranstaltungen haben den Rasen in den Zustand eines Ackers verwandelt. Deshalb ist die Kritik von Wollitz auch absolut verständlich: „Bei allem Respekt vor dem großartigen Verein Borussia Dortmund: Ich finde, man sollte auch Profis in der 3. Liga bessere Bedingungen anbieten.“

Jedoch gab es neben der Problematik rund um die Spielfläche auch individuelle Fehler, wie beim Foulspiel vor dem Freistoßtreffer durch Florian Hübner. Ein sichtlich enttäuschter VfL-Spieler Timo Staffeldt gab zu Protokoll: „Wenn einer einen Freistoß in den Winkel dreht, dann kann man nichts machen, aber dass dann ein Verteidiger kommt und so trifft…“ Auch Keeper Manuel Riemann war von der außergewöhnlichen Schusstechnik des 21-jährigen Abwehrspielers absolut begeistert: „Von da triffst du über die Mauer nur, wenn du Toni Kroos bist – und auch der schafft das von 20 Versuchen höchstens zweimal.“ Die Abstimmung zwischen Mauer und Torwart gestaltete sich als etwas suboptimal, da Riemann seine Mitspieler zum „Stehen bleiben“ animieren wollte, während dies bei den Feldspielern offenbar nicht richtig angekommen ist. Dies kann auch der erfahrene Claus Costa so bestätigen: „Irgendwie haben wir das wohl nicht richtig mitgekriegt. Wir hätten einfach tun sollen, was der Manu sagte, aber es ist nicht angekommen.“ Ein wenig Trost dürfte sicherlich sein zweiter Saisontreffer in seinem siebten Startelfeinsatz gewesen sein. Dazu meint der ehrgeizige Defensivspieler: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich über ein Tor nicht freuen würde. Aber drei Punkte wären mir deutlich lieber gewesen, dafür hätte ich mein Tor gern hergegeben.“

Schon seit August diesen Jahres ist Osnabrücks Allrounder Paul Thomik wegen eines Kreuzbandrisses nicht mehr spielfähig. Dennoch möchte er sich mit diesem Zustand nicht anfreunden: „Um Gottes willen, nein! Daran kann man sich nie gewöhnen. Ich bin heilfroh, dass ich wieder auf dem Platz stehe.“
Thomik ist im Sommer aus Polen zum VfL gewechselt und hat nun die klare Ambition, dass er möglichst schnell wieder für den Kader zur Verfügung stehen kann. Dies hat er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ verraten: „Seit knapp zwei Wochen trainiere ich mit der Mannschaft, anfangs gedrosselt, jetzt mit 100 Prozent im Zweikampf. Vor der Winterpause wird es wohl mit dem Comeback nichts mehr, und das ist auch ganz vernünftig. Obwohl ich ein klein bisschen hoffe, dass ich in Offenbach im Kader bin…“

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, solch eine schwerwiegende Verletzung wie einen Kreuzbandriss zu behandeln. Thomik hat sich im Dialog mit den Vereinsärzten für eine konservative Behandlung und gegen eine Operation bewusst entschieden. Im Nachhinein muss diese Entscheidung als richtig angesehen werden, wie auch Thomik bestätigen kann: „Ja, eindeutig. Normalerweise fällt man sechs bis sieben Monate aus, ich habe nur drei gebraucht. Der als Operateur vorgesehene Dr. Ulrich Bönisch hat einen Spezialtest gemacht und anschließend zur konservativen Methode geraten; die Stabilität sei so mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederherzustellen. Bisher deutet alles darauf hin.“

Als Zuschauer hat Thomik viele Spiele seiner Mannschaft gesehen. Der andere Betrachtungswinkel lässt ihn ein realistisches Urteil über die Qualität und die Entwicklung seiner Mannschaft fällen, wenn er offen angibt: „Ich merke es jetzt auch im Training, wie wir besser geworden sind: Sicherer am Ball, spielerisch besser und vor allem harmonischer im Zusammenspiel. Und man spürt diesen ganz besonderen Zusammenhalt, von dem alle sprechen. Und das ist kein Gerede, sondern wirklich wahr.“

Nach der finanzieller Tragödie um Alemannia Aachen, die sich nun mit einer Insolvenz herumschlagen müssen, ist auch die Wirtschaftlichkeit vom VfL Osnabrück vermehrt in den Medien präsent gewesen. Rund neun Millionen Euro an Verbindlichkeiten haben sich ergeben. Dazu meint Thomik: „Wir haben darüber gesprochen und eine klare Linie gefunden. Wir konzentrieren uns auf den Fußball, das ist unsere Aufgabe. Wir wollen uns nicht ablenken lassen, deshalb äußern wir uns dazu nicht und werden auch nicht an der Versammlung teilnehmen. Das ist kein Desinteresse, sondern das klare Signal, dass es für alle besser ist, wenn wir uns auf unsere Aufgabe konzentrieren und unsere mentale Stärke behalten.“

Quelle: noz.de

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