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VfL Osnabrück-Trainer Wollitz: „Bis Mitte Mai kann sehr viel passieren“

Am kommenden Samstag gibt es in der Osnabrücker Osnatel-Arena ein echtes Spitzenspiel zu bestaunen, wenn Spitzenreiter VfL Osnabrück auf den direkten Verfolger Karlsruher SC treffen wird. Mit 47 Punkten steht das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz vier Punkte vor dem KSC, der mit einem wichtigen Auswärtssieg den Punkteabstand verkürzen kann. Klar ist, dass Osnabrück der klare Aufstiegsfavorit ist, der in der Rolle des Favoriten in den zweiten Saisonabschnitt gehen wird. Der Coach wird sein Team sicherlich dementsprechend vorbereiten. Dafür sind seine Motivationskünste doch zu stark ausgeprägt.

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VfL Osnabrück-Trainer Wollitz: „Bis Mitte Mai kann sehr viel passieren“
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Für Wollitz stellt diese Situation kein allzu großes Problem dar, wie er im Gespräch mit „DFB.de“ offen anmerkt. Vielmehr trauert er der Winterpause nach, die die beeindruckende Serie seines Teams ein wenig unterbrochen hat. Dennoch bleibt die Hoffnung auf einer Fortführung dieser Bilanz auch zukünftig bestehen, wie er anmerkt: „Ich fand es schade, dass unser guter Lauf von 13 Ligaspielen ohne Niederlage durch die Winterpause unterbrochen wurde. Nach einer - wenn auch kurzen - Pause weiß man nie so genau, ob sich nicht doch irgendetwas verändert hat. Wir hoffen, dass es ähnlich erfolgreich weitergeht.“
Sehr zufrieden äußert sich der 47-Jährige, wenn er auf sein Team angesprochen wird, welches sich seiner Ansicht nach sehr vorbildlich verhält und die Vorgaben konsequent umsetzen kann. Einzig die Wetterproblematik hat sich als suboptimal herausgestellt: „Ich bin mit dem Auftreten meiner Mannschaft seit dem ersten Training im Sommer zufrieden. Sie hat einen hervorragenden Charakter. Bei jeder Einheit und in jedem Spiel geht es für die Jungs darum, das Bestmögliche herauszuholen. Das gefällt mir. Die aktuelle Vorbereitung auf die Restrunde war in Ordnung. Ab und zu hatten wir mit dem Wetter zu kämpfen und mussten in die Halle ausweichen, weil selbst auf Kunstrasen kein vernünftiges Training möglich war.“
Wollitz stellt stets die höchste Maßgabe an sein Team. Deshalb ist es auch nur allzu verständlich, wenn er den potentiellen, kommenden Zweitligisten auch in Testspielen gegen Bundesligateams wie Werder Bremen oder Bayer Leverkusen sehen möchte, um die Defizite zu erkennen. Trotz der beiden Niederlagen ist Wollitz jedoch mit den Leistungen seiner Kicker keinesfalls unzufrieden: „Ich mag solche Duelle mit Erstligisten. Das Ergebnis gegen Bremen war für uns ein Achtungserfolg. Wir wollten unser Spiel durchdrücken und das ist uns phasenweise auch gelungen. Über 90 Minuten war das nicht möglich. Schließlich war Werder mit der A-Elf angetreten. Mit dem Auftritt meiner Mannschaft gegen Leverkusen war ich zufrieden, mit der Chancenverwertung allerdings nicht. Die Spieler haben mit der gezeigten Leistung dort angeknüpft, wo sie vor der Winterpause aufgehört hatten.“
Derzeit stellt der VfL Osnabrück das Maß aller Dinge in der 3. Liga dar, denn als Tabellenführer richten sich die Konkurrenten an dem Verein aus Südniedersachsen, der trotz erheblicher Finanzprobleme in der Hinrunde eine sportlich bedeutende Rolle gespielt hat. Druck möchte Wollitz nicht erkennen. Vielmehr ist die Spitzensposition ein Zeichen für die guten, sportlichen Leistungen seines Teams: „Ich bin gerne der Gejagte. Denn das heißt, dass die eigene Mannschaft in einer aussichtsreichen Position liegt. Dabei hatte uns noch vor der Saison kaum jemand auf der Rechnung. Wegen unseres neuen Kaders und der Probleme im Umfeld haben uns die meisten nicht so viel zugetraut. Ich bin der Meinung, dass wir aktuell zu Recht oben stehen. Wir sind die beste Auswärtsmannschaft und haben gemeinsam mit Karlsruhe die wenigsten Gegentreffer kassiert. Das ist kein Zufall.“ Auch die Tatsache, dass es schon direkt nach der Winterpause zum absoluten Spitzenspiel gegen den Karlsruher SC kommen wird, stellt sich für den ehrgeizigen Wollitz als kein allzu großes Problem dar, denn sein Team wird sofort gefordert sein, wie er „DFB.de“ verraten hat: „Im Gegenteil: Es ist positiv, dass es keine Eingewöhnungsphase gibt. Es geht sofort volle Pulle. Meiner Meinung nach verfügt der KSC über den besten Kader der Liga. Wir freuen uns, dass wir Karlsruhe zu Hause empfangen und den Vorsprung auf einen Verfolger ausbauen können.“ Bewusst will der Ex-Profi diesem Match keine allzu große Bedeutung beimessen, da erst in dreieinhalb Monaten mit einer Entscheidung im Aufstiegskampf zu rechnen sein wird, wenn man seinen Worten Glauben schenken mag: „Egal wie es ausgeht: Die Entscheidung über den Aufstieg fällt erst Mitte Mai. Bis dahin kann sehr viel passieren.“
Über die Tugenden, auf die es im Spiel ankommen wird, hat auch Wollitz eine klare Meinung, denn besonders der Faktum des Heimspiels stellt sich für ihn als ein großer Vorteil dar: „Wir haben Heimrecht. Meine Spieler treten also in ihrem Wohnzimmer an, haben die Fernbedienung in der Hand und können bestimmen, welches Programm läuft. Dieses Selbstbewusstsein müssen wir in die Wagschale werfen.“ Die Faktoren, die für den möglichen Aufstieg sprechen, benennt er ebenfalls: „Ein Vorteil für uns sind die neun Heim-, aber nur noch sieben Auswärtsspiele bis zum Saisonende. Wir dürfen uns bis Mai jedoch keine außergewöhnlichen Ziele setzen, sondern müssen weiter unser Ding konzentriert durchziehen. Meine Spieler müssen sich vor jeder Partie darüber bewusst sein, dass jeder Gegner gegen uns gewinnen kann. Andersherum können wir aber auch jede andere Mannschaft besiegen.“
Gleichzeitig hat er jedoch auch registriert, dass sein Team durchaus noch Verbesserungspotential in einigen Bereichen aufweist. Dafür nimmt er als Beispiel auch die jüngsten Testspiele, wo es besonders in der Effektivität vor dem gegnerischen Gehäuse noch Defizite gegeben hat: „Das Bremen-Spiel hat die Unterschiede zwischen Erst- und Drittligisten im Bereich Schnelligkeit gezeigt. Es geht für uns daher unter anderem darum, schneller zu reagieren und zu handeln. Bei der Chancenverwertung sehe ich ebenfalls noch Steigerungsbedarf. Das ist manchmal zum Haare raufen. Viel wichtiger als die Schwächen sind aber die Stärken. Meine Mannschaft erspielt sich nach Ballgewinnen schnell Torchancen und bringt sich nach Ballverlusten zügig in eine gute Ordnung.“
Bekanntlich fällt Stammtorwart Manuel Riemann wegen einer schmerzhaften Handverletzung für mehrere Wochen noch aus. Wollitz geht jedoch davon aus, dass Riemann schon am kommenden Montag wieder einsatzbereit sein kann: „Wir sehen das entspannt. Manuel Riemann arbeitet mit großem Ehrgeiz an seiner Rückkehr, übertreibt es jedoch nicht. Im Februar sollte er wieder angreifen können.“ Es ist geradezu frappierend gewesen, dass sich der VfL Osnabrück auf dem Transfermarkt auffällig zurückgehalten hat. Die möglichen Gründe dafür nennt der ehemalige Mittelfeldspieler von Kaiserslautern, Pauli und dem 1. FC Köln: „Ich bin kein Freund von Zugängen im Winter. Denn das heißt meistens, dass man im Sommer nicht so viel richtig gemacht hat. Die Verletzung von Manuel Riemann war ein außergewöhnliches Ereignis, weshalb wir noch einmal reagiert haben, um der Mannschaft mit Marcus Rickert noch ein Stück Erfahrung an die Hand zu geben.“ Einen möglichen Aufstiegstrumpf könnte seine immense Erfahrung sein, die sich auch in seiner Gelassenheit wiederspiegelt, wie Osnabrücks Teammanager Thomas Reichenberger erkannt hat: „Vielleicht meint er meine Gelassenheit. Ich bin ja nicht mehr im ersten Jahr Trainer und weiß mittlerweile sehr genau, wie ich in bestimmten Situationen reagieren muss - beispielsweise wann ich die Spieler an die kurze Leine nehmen sollte.“
Besonders in den Wochen vor der Winterpause waren die massiven Finanzprobleme des VfL Osnabrück das allumfassende Thema beim Traditionsverein aus Westniedersachsen. Derzeit stören die immer noch vorhandenen Finanzprobleme die Arbeit von Wollitz aber keinesfalls: „Damit beschäftigen sich meine Spieler und ich nicht. Wir konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen können. Durch sportlichen Erfolg können wir dazu beitragen, die Situation zu verbessern.“ Auch ein beliebtes Winterspekulationsthema war der mögliche Wechsel von Wollitz zu Bundesligisten, wie Wolfsburg und auch 1860 München. Dennoch hat es sich nach Aussage von Wollitz wahrlich nur um Gerüchte gehandelt, denen das konkrete Wahrheitsgehalt gefehlt hat. Auch wenn der VfL-Trainer zugeben muss, dass eine Offerte aus den ersten beiden Ligen durchaus ein hohes Attraktivitätspotential darstellen würde: „Es ehrt mich, dass meine Arbeit in den vergangenen Jahren in Osnabrück und bei Energie Cottbus offensichtlich anerkannt wird. Ich habe immer gesagt, dass ich nur über andere Angebote nachdenke, wenn ich eine konkrete und schriftliche Offerte auf dem Tisch liegen habe, die absolut passt. Die gab es nicht. Grundsätzlich wartet jeder Trainer aus der 3. und 2. Liga auf den Ritterschlag, einen Erstligisten trainieren zu dürfen.“

Quelle: dfb.de

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