„Dafür tue ich jeden Tag alles“
Nun haben er und die Mannschaft die richtige Reaktion zeigen können, denn der Sieg gegen den künftigen Zweitligisten ist doch sehr überraschend gewesen. Der „Neuen Osnabrücker-Zeitung“ hat der 25-Jährige deutlich verraten können, dass er mit einigen starken Paraden den Heimsieg gegen den FCH ermöglichen konnte: „Ich bin vor allem froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte, diesen hochverdienten Sieg festzuhalten.“ In der glänzenden Torwartschule des VfB Stuttgart ist Lehmann einst ausgebildet worden. Nun will er gegen die Konkurrenz auf der Linie den Stammplatz unbedingt verteidigen, wie er deutlich erklärt: „Dafür tue ich jeden Tag alles.“ Eine Vertragsverlängerung hat wohl schon stattgefunden. Lehmann hat dies „noz.de“ allerdings so nicht bestätigen wollen. Einzig die Tendenz konnte er verlauten lassen: „Ich fühle mich in Osnabrück sehr wohl, ich bin hier glücklich. Ich bin guter Dinge, dass es auf eine Vertragsverlängerung hinausläuft.“
Gute Entwicklung von Vorgänger Heuer Fernandes
Als bisheriger Stammkeeper in dieser Spielzeit hat der portugiesische U21-Nationalkeeper Daniel Heuer Fernandes agiert, der zurzeit mit einem Reservistendasein Vorlieb nehmen muss. Erst vor der laufenden Spielzeit ist der 21-Jährige aus der Reservemannschaft des VfL Bochum an die Bremer Brücke gewechselt.Mit konstant starken Leistungen hat sich der Youngster erstaunlich schnell einen Stammplatz erkämpfen können. Den Ruf des Publikumslieblings hat er sich ebenso schnell erarbeiten können, wie die Tatsache, dass er einer der besten Keeper in der gesamten 3. Liga ist. Eine Entwicklung, die bei seinem Ex-Verein VfL Bochum längst nicht alle so verstanden haben.
SC Paderborn mit Interesse an Heuer Fernandes
Der Vertrag von Heuer Fernandes ist auch für die kommende Spielzeit vereinbart worden. Die Vereinsführung des VfL Osnabrück war vor einem halben Jahr mit der Entwicklung des iberischen Nationalspielers so zufrieden, dass sie eine Option auf eine Vertragsverlängerung für eine weitere Spielzeit gezogen hat. Zwischen 150 000 und 200 000 Euro dürfte letztlich die Ausstiegsklausel beim Keeper liegen. Bundesliga-Aufstiegskandidat SC Paderborn hat sein Interesse bereits hinterlegt, da die Ostwestfalen Stammkeeper Lukas Kruse ein wenig Druck auf der Torwartposition machen wollen. Wenn am kommenden Sonntag nach dem Heimspiel gegen den VfR Aalen oder nach den beiden Relegationsspielen gegen den Drittletzten der Bundesliga Klarheit herrschen sollte, ob Paderborn tatsächlich erstmals erstklassig werden sollte, könnte Bewegung in diese Personalie kommen.
Walpurgis will aus Erfahrung zwei gleichstarke Keeper
Das letzte Wort wird aber bekanntlich noch der VfL Osnabrück liegen. Zwei Keeper wollen die Lila-Weißen für die neue Spielzeit beschäftigen. Damit besitzt der VfL auf dieser Position eine der besten Auswahlen in der gesamten 3. Liga. Chefcoach Maik Walpurgis hat klar zum Ausdruck bringen können, dass er sich einen harten Konkurrenzkampf auf der Position des Schlussmanns explizit wünscht. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass eine mögliche Nichteinhaltung seines Wunsches große Probleme mit sich bringen würde. So hat er mehrere Spielzeiten als Coach der Sportfreunde Lotte bekanntlich gearbeitet. In der Spielzeit 2011/12 hat sich sein Stammkeeper Bastian Görrissen schwerwiegend verletzt. Da er nicht in der Kürze der Zeit einen gleichwertigen Ersatzmann auf dieser wichtigen Position finden konnte, hat er letztlich wichtige Punkte im Aufstiegsrennen gegen Borussia Dortmund II verloren. In der abgelaufenen Spielzeit patzten Nils Zumbeel und Manuel Rickert gravierend, als der tadellose Stammkeeper Manuel Riemann ausgefallen ist. Trotzdem konnte der VfL sich jedoch noch in die Relegationsspiele gegen Dynamo Dresden retten, wo jedoch der Aufstieg verpasst worden ist.
„Eine lange Geschichte, über die ich nicht mehr reden möchte“
Es darf allerdings auch nicht vergessen werden, dass auch der zurzeit so gut gelaunte Frank Lehmann schwierige Zeiten hinter sich gehabt hat.. Deshalb ist seine Genugtuung nach seinem letzten guten Spiel gegen den 1. FC Heidenheim auch absolut verständlich gewesen. Auch wenn er auf seine nicht gerade leichte Zeit in Heidenheim konkret eingehen möchte: „Das ist eine lange Geschichte, über die ich nicht mehr reden möchte,“ so zeigt er offen seine Freude über den Sieg gegen den haushohen Favoriten: „Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Speziell mit Blick auf gewisse Heidenheimer hat es mich noch mehr gefreut. Die Leute, die es betrifft, können sich das denken.“
Lehmann wurde in Heidenheim in die Reservemannschaft abgeschoben
Zwei Ausleihgeschäfte bei Eintracht Frankfurt II und Energie Cottbus hat er absolviert, ehe er 2010 auf die schwäbische Alb gewechselt ist. Nach einer Spielzeit, wo er dem Urgestein Erol Sabanov den Vortritt lassen musste, konnte er sich einen Stammplatz erkämpfen. Zwischen Juli 2011 und September 2012 zeigte Lehmann meist tadellose Vorstellungen im Tor des FCH. Der langjährige Cheftrainer Frank Schmidt hat jedoch plötzlich überraschend wieder die Kehrtwende vorgenommen und wieder auf den Routinier Erol Sabanov gesetzt. Lehmann fühlte sich dadurch zutiefst in seinem Stolz verletzt, weshalb er schnell erklärte, dass eine Vertragsverlängerung für ihn kein Thema darstellt. In der Winterpause ist er dann schließlich durch den ehemaligen Bayern-Keeper Rouven Sattelmaier ersetzt worden und wurde sogar in die Heidenheimer-Reservemannschaft verbannt. Eine gewaltige Herabstufung für den stolzen Mitzwanziger. Seit Anfang 2013 steht er nun beim VfL Osnabrück unter Vertrag und hat sich mit zuletzt überzeugenden Vorstellungen einen Stammplatz in der Saison-Endphase erkämpfen können.
VfL Osnabrück: Frank Lehmann und der lange Weg ins Tor
VfL Osnabrück-Keeper Frank Lehmann hat zuletzt beim 1:0-Heimsieg gegen Zweitliga-Aufsteiger und Spitzenreiter 1. FC Heidenheim eine wahrlich tadellose Vorstellung bieten können. Der Keeper war in großem Maße dafür verantwortlich, dass die Niedersachsen den großen Favoriten stürzen konnten. Der Konkurrenzkampf im Tor des Tabellenfünften ist gewaltig. Seinen ersten richtigen Startelfeinsatz hat Lehmann bei der 0:3-Auswärtsniederlage bei der Spielvereinigung Unterhaching erleben können. An den Gegentreffern ist er nicht wirklich Schuld gewesen.
Datum der Veröffentlichung: 05.05.2014 18:56 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: noz.de
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