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VfL Osnabrück: Ex-Idol Thomas Reichenberger spricht über seine Zeit an der „Bremer Brücke“

Thomas Reichenberger ist beim VfL Osnabrück gleichermaßen Spielführer, Leistungsträger, Goalgetter und Publikumsliebling gewesen. Für einige Zeitgenossen war er schlicht das „Gesicht der Lila-Weißen“ zwischen 2004 und 2010. So hat er in 184 Partien unglaubliche 78 Treffer für Osnabrück markieren können. Zu Spielerzeiten wurde er mit einem möglichen Wettbetrug in Verbindung gebracht. Im Sommer ist er als Teammanager freigestellt worden und arbeitet nun als Selbständiger. Über die genauen Inhalte seiner Arbeit gibt er gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ bereitwillig Auskunf

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VfL Osnabrück: Ex-Idol Thomas Reichenberger spricht über seine Zeit an der „Bremer Brücke“
Foto: VfL Osnabrück
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„Es hat von Anfang an alles gepasst“

Bevor der mittlerweile 39-Jährige im Jahr 2004 an die berühmte „Bremer Brücke“ gewechselt ist, hat er schon fast den Status als „Wandervogel“ innegehabt. So hat er in den zehn Spielzeiten zuvor mit Mannschaften wie Eintracht Bad Kreuznach, Hassia Bingen, SV Wehen Wiesbaden, Bayer Leverkusen, Eintracht Frankfurt, Energie Cottbus und KFC Uerdingen zahlreiche Stationen in Fußball-Deutschland auf seiner Vita stehen gehabt. Beim VfL ist er heimisch geworden. Der „noz.de“ nennt er nun die Gründe für seine Treue: „Es hat von Anfang an alles gepasst. Auch die Stadt, die man allerdings erst mal kennenlernen muss. Aber dann… Es ist kein Zufall, dass so viele Fußballer hiergeblieben sind. Vor allem aber war es die positive Zeit mit Wollitz, Feldhoff, Nouri und den anderen. Das war fast schon eine goldene Zeit. Ich habe mich grundwohl gefühlt. Außerdem habe ich im Verein für mich eine Perspektive gesehen – bis hoch in die sportliche Leitung.“

„Einfach zu viel Unruhe im Verein“

Letztlich kam es nach fast einem Jahrzehnt dennoch zur Trennung. Der gebürtige Kreuznacher hat einen Grund dafür erkennen können: „Am Ende war einfach zu viel Unruhe im Verein. Die zahlreichen Wechsel und die Art und Weise des Weggangs von Pele hat vieles zerstört. Das schmerzt, und es wird auch Peles Arbeit für den Verein nicht gerecht.“

„Der Fußball wurde mir in die Wiege gelegt“

Dem Geschäft komplett den Rücken zu kehren, stand für Reichenberger nicht unbedingt zur Debatte, da er dem Fußball trotz dieser jüngsten Enttäuschung auch eine Menge zu verdanken gehabt hat. Auf die Frage, ob er denn aus dem Fußball-Geschäft aussteigen wollte, konnte er folgende Antwort geben: „Jein. Grundsätzlich bin ich auch für anderes offen. Aber mein Vater war selbst Profi. Der Fußball wurde mir also tatsächlich in die Wiege gelegt, und ich habe so viele Höhen und Tiefen mit ihm erlebt, dass es mir schwerfallen würde, das hinter mir zu lassen. Außerdem ist es das, was ich am besten kann.“

Talentierter Pokerspieler mit Erfolgen

Der ehemalige Bundesliga-Stürmer hat einige Talente. So konnte er im Jahr 2007 auch seine großen Pokerfähigkeiten unter Beweis stellen, als er sich für die World Series qualifizieren konnte. Er hat diese Leidenschaft jedoch stark zurückschrauben müssen, da andere Aufgaben eine größere Bedeutung für ihn besaßen: „Ja, pokern macht mir schon viel Spaß, aber nach der Wettgeschichte habe ich das zurückgeschraubt, und dann kamen die Kinder und die Arbeit für den VfL. Da waren mir andere Dinge wichtiger, für die ich meine ganze Kraft einsetzen wollte.“

„In Osnabrück hat mir auch niemand Wettbetrug unterstellt“

Wie bereits erwähnt, gab es im Herbst 2009 starke Beschuldigungen gegen den langjährigen Osnabrücker-Kicker. Angeblich soll er bei den besonders vom damaligen Mitspieler Marcel Schuon initiierten verschobenen Fußballspiele beteiligt gewesen sein, was sich jedoch letztlich als falsche Anschuldigung herausgestellt hat. Glücklicherweise haben diese Gerüchte nun keinen Einfluss mehr auf sein derzeitiges Leben, wie er freudig registrieren kann: „Nein, zum Glück nicht. Aber in Osnabrück hat mir das auch nie jemand unterstellt. Einen Tag nachdem damals die Vorwürfe öffentlich wurden, war die Lila-Weiße Nacht: Da haben mich alle ganz normal behandelt.“

Reichenberger erklärt seine Aufgaben

Freigeist Reichenberger hat sich mittlerweile selbstständig gemacht, wie er konkret benennen kann: „Es ist ein Konzept, das auf drei Säulen steht, die langsam wachsen sollen. Da ist zum einen das Vermarkten von Sportveranstaltungen. Außerdem vermitteln und organisieren wir Testspiele und Trainingslager für Vereine. Momentan sind die Fußball-Camps am interessantesten, die wir für und mit der VdV durchführen. Dabei gehen wir mit vereinslosen Trainern und Spielern in die Vereine und richten ein Camp für Kinder und Jugendliche aus. Das macht sehr viel Spaß.“ Über die Vermittlung von Testspielen kann er folgendes sagen: „Sogar einer, auf dem viele unterwegs sind. Nicht immer wissen die Vereine, welches Team gerade in der Nähe im Trainingslager ist und wer kurzfristig zu einem Testspiel bereitsteht. Dann suchen sie jemanden, der das weiß und das für sie organisiert. Da hilft mir mein Netzwerk.“

„Die Familie gibt mir eben viel Halt“

Der familiäre Aspekt besitzt für Reichenberger eine enorme Bedeutung. Deshalb sieht er einen Reiz der Selbstständigkeit darin gegeben, dass er an seinem Wohnort bleiben kann und nicht zu einem möglichen neuen Verein umziehen müsste. Zum Unterschied zwischen diesen beiden Optionen hat er auch eine genaue Meinung im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Ich kann mir beides vorstellen. Auf Dauer interessiert mich das Vereinsleben schon. Aber momentan schiele ich nicht darauf. Zumal wir uns als Familie hier sehr wohlfühlen und ein sehr, sehr positiver Aspekt meiner Selbstständigkeit eben ist, dass wir hierbleiben können. Und die Familie gibt mir eben viel Halt.“

Quelle: noz.de

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