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Traditionsklub RW Essen möchte neue Geschichte schreiben

Kaum ein Verein hat wahrscheinlich die Nachkriegszeit so geprägt wie Rot-Weiss Essen. Der Traditionsverein aus dem Herzen des Ruhrpotts konnte 1953 den DFB-Pokal und zwei Jahre später sogar die Deutsche Meisterschaft an die Hafenstraße holen. Erfolge, an denen sich viele Nostalgiker gerne zurückerinnern. Die Gegenwart ist bei den Rot-Weißen dagegen umso trister, denn in der viertklassigen Regionalliga West konnte man immerhin einen Mittelfeldplatz belegen. Und das als Aufsteiger aus der NRW-Liga. Nun werden Personalentscheidungen gefällt, die vielleicht sogar mittelfristig für einen Aufstieg in die Drittklassigkeit reichen könnten. Doch auch die Wettaffäre hinterlässt seine Spuren.

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Bei RWE ist immer etwas los. Das hat Tradition. Entweder sportlich oder finanziell ist für beste Unterhaltung meistens gesorgt. Kein Wunder, warum die Fans weiterhin treu und brav zu den Spielen ihrer geliebten Idole pilgern. Oft sind sechs bis siebentausend Fans an der einstigen Kultstätte des deutschen Fußballs. Zu Feiern gibt es nicht wirklich viel. Der DFB-Pokal-Erfolg in der Hauptrunde 2011/12 konnte gelingen, als Zweitligist Union Berlin mit 6:5 nach Elfmeterschießen besiegt werden konnte. Ein Erfolg, der wieder einmal bundesweite Beachtung einbrachte, gibt es einen Wettskandal um drei RWE-Spieler, der schlechte PR für den populären Verein nach sich zog.

Die Spieler Dirk Jasmund, Kevin Lehmann und Güngör Kaya haben beim 0:4 ihres Teams gegen Aufsteiger Dortmund II Wetten gegen das eigene Team platziert. Eine Aktion, die verboten und moralisch absolut verwerflich erscheint. Die Konsequenz für das Zockertrio war bitter: Vertragsauflösung, Vereinsaustritt und die Zahlung einer saftigen Geldstrafe sollten als Bestrafung für mögliche Nachahmer abschreckend erscheinen. Dabei hat sich RWE unabhängig vom Ausgang des DFB-Verfahrens zu diesen drastischen Maßnahmen entschieden. Während die beiden Erstgenannten das Angebot des Vereins wahrnahmen, um sich zumindest in diesem Fall mit dem Verein solidarisch zu erweisen, hat Kaya diese Offerte strikt abgelehnt und wurde deshalb fristlos gekündigt. Des weiteren läuft ein Vereinsausschlussverfahren gegen den Deutsch-Türken.

Auf sportlicher Ebene sind die Macher des chronisch ambitionierten Vereins ebenfalls sehr aktiv. Der Trainingsstart ist am Sonntag, den 24. Juni. Spätestens bis dahin soll der neue Kader stehen. Für Trainer Waldemar Wrobel und Teammanager Damian Jamro wird bis dahin viel Arbeit zu erledigen sein. Besonders prekär ist die Personalsituation auf den defensiven und offensiven Außenbahnen und im Angriffsbereich. Jamro ist hingegen sehr optimistisch, was eine erfolgreiche Transferarbeit betrifft: „Wir sind auf einem guten Weg und hoffen, bald weitere Abschlüsse melden zu können.“

Endlich können auch die chronisch klammen Finanzen nicht mehr als Argument gegenhalten, denn in diesem Jahr sind durch die lukrativen TV-Gelder aus dem DFB-Pokal neue Einnahmequellen erschlossen worden, die den Etat von rund einer Million Euro größtenteils decken können. Trotzdem ist dieser Etat noch beileibe kein Krösus in der Viertklassigkeit. Viele Personalentscheidungen stehen in diesen Tagen an. So konnte der Kontrakt mit Stammtorwart Dennis Lamczyk um ein weiteres Jahr verlängert werden. Der talentierte Innenverteidiger Thomas Denker hat sogar bis zum 30. Juni 2014 seinen Vertrag ausgedehnt.

Besonders bei Denker ist der Verein mit der positiven Entwicklung der vergangenen Saison sehr zufrieden. Jamro begründet den Vertrauensbeweis des Vereins wie folgt: „Er hat die Situation die sich bei uns ergeben hat, genutzt und sich für einen neuen Vertrag empfohlen.“ In 23 Einsätzen wurde der Youngster eingesetzt. Er hat sich durchgesetzt, auch wenn er zuerst im Kader nur der „Lehrling“ gewesen ist. Massive Personalprobleme in der Defensive räumten ihm eine Bewährungschance ein.


Immer schon gab es zahlreiche Talente aus den eigenen Reihen. Auch in diesem Jahr ist dies wieder einmal der Fall, denn mit dem 17-jährigen Kai Nakowitsch, der aus der U17 hochgezogen wird, soll auch die Identifikation wieder intensiviert werden. Den heimatverbundenen wie treuen RWE-Fans wird dies sicherlich gefallen, denn viele Legionäre, die mit zu hoch dotierten Verträgen ausgestattet wurden, waren in der Vergangenheit ein Mitgrund für die finanziellen Probleme früher.

Bisher stehen 15 Spieler unter Vertrag für den kommenden Drittliga-Kader. Die einzigen externen Neuzugänge, die hinzugewonnen werden konnten, sind Michael Laletin, der aus der Reserve des MSV Duisburg kommt und Kevin Pires-Rodriguez, der aus der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 hinzugewonnen werden konnte. Gehen müssen hingegen Ersatzkeeper Philipp Kunz, sowie Stefan Grummel, Mike Kuta und Marcel Schlomm, die keine Rolle in den zukünftigen Planungen mehr spielen werden. Die beiden häufig verletzten Maik Rodenberg und Sebastian Jansen werden mit stark leistungsbezogenen Verträgen ausgestattet. Über große Teile der abgelaufenen Saison waren beide wegen diverser Verletzungen ausgefallen.

Neben Wettproblemen und Personalthemen, hat auch die Stadionproblematik den Verein und die gesamte Stadt Essen in den letzten Jahren und Monaten intensiv beschäftigt. Die Stadt Essen wird das neue Stadion einweihen und dies soll auch beim Eröffnungsakt klar demonstriert werden. Wenig glamourhaft spielen die Viertliga-Fußball das Eröffnungsspiel gegen eine Amateurauswahl aus Essen. Bei Fertigstellung der vierten Tribüne hingegen wird es sich um einen namhafteren Gegner handeln. Immerhin bleibt es den Fußballerinnen der SG Schönebeck vorenthalten am Sonntag, den 12. August gegen eine Spitzenmannschaft beim Eröffnungsfest anzutreten.

Dieser Opening-Termin wird damit mitten in die Saisonplanung der Rot-Weissen platzen, die bereits Anfang August ihren ersten Spieltag in der Regionalliga West bestreiten werden. Es ist jedoch geplant, dass die ersten beiden Liga-Spiele auswärts absolviert werden sollen. Das erste Pflichtspiel, welches RW Essen im neuen Schmuckkästchen bestreiten könnten, wäre das DFB-Pokalspiel in der Hauptrunde.

Die Bauarbeiter wären zumindest keine Variable, wie Markus Kunze von der Grundstücksverwaltung Essen (GVE) erklärte: „Wir rechnen jetzt nicht mehr mit einem harten Winter und liegen voll im Zeitplan.“ Und fügt schmunzelnd hinzu: „Es könnte höchsten noch passieren, dass ein Bauunternehmer in die Insolvenz geht, aber darauf haben wir keinerlei Hinweise.“

Zeitlich ist alles bereits geregelt worden. So werden in den folgenden Wochen die letzten Reste der Nordtribüne den Baggern komplett weichen. Kunze prophezeit: „Bis Ende Juni ist die weg.“
Danach werden die Ost- und die Haupttribüne dem Erdboden gleichgemacht. Schon in dieses Tagen können die Baufortschritte auf der Website www.stadion-essen.de sich einen Blick über die Lage machen.

Quelle: reviersport.de

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Kommentar von Gerd Haunschild am 31.05.2012 um 01:04 Uhr:

Schade um Kuta und Grummel,aber

höhere Ziele sind in Sicht. Alles Gute !

Kommentar von Gerd Haunschild am 31.05.2012 um 01:04 Uhr:

Schade um Kuta und Grummel,aber

höhere Ziele sind in Sicht. Alles Gute !

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