g Taugt die SG Sonnenhof-Großaspach zur Überraschung? | 3-liga.com

Taugt die SG Sonnenhof-Großaspach zur Überraschung?

Der Aufstieg der SG Sonnenhof-Großaspach in die 3. Liga ist zweifelsfrei eine gewaltige Überraschung. Der Verein aus der Nähe von Stuttgart hat sich gegen die favorisierte Reservemannschaft des VfL Wolfsburg durchsetzen können. Nun wollen die Schützlinge von Trainer Rüdiger Rehm bei der Premierensaison in der 3. Liga sich den Klassenerhalt sichern. Die notwendigen Erfolgsfaktoren sind eine lokale Verankerung und die herausragenden Verbindungen eines finanzstarken Mäzen.

Datum der Veröffentlichung: Uhr | Autor:

Taugt die SG Sonnenhof-Großaspach zur Überraschung?
Foto: Sonnenhof Großaspach
Teilen Sie diesen Artikel mit Ihren Freunden:
„Eigentlich sind wir eine Feierabendtruppe“

Ehrliche Worte spricht auch Ex-Profi Rehm gegenüber „ARD.de“, wenn der 36-Jährige zu berichten weiß: „Eigentlich sind wir eine Feierabendtruppe.“ Der 36-Jährige bringt klar zum Ausdruck, was er sagt. Er ist kein Träumer, sondern grenzenloser Optimist. Was nach einem übertriebenen Maß an Bescheidenheit klingt, ist absolute Realität, denn noch in den 70er Jahren haben die Mitarbeiter des lokalen Hotels Sonnenhof als eine Art Thekenmannschaft gespielt. In ihrer Freizeit versteht sich. Zwischen 1982 und 1987 hat man in einer eigenen Hobbyliga gespielt, ehe ab 1987 erst die Aufnahme in den Ligebetrieb in der Kreisliga A durchgeführt worden ist.

Vorfreude in der 8.000 Einwohner-Gemeinde

Der Aufstieg, der sich seitdem entwickelt hat, gleicht fast schon einem echten Fußball-Wunder. Nach mehreren Aufstiegen und der danach erfolgten Fusion mit der SpvVgg Großaspach ist der kleine Verein nun nach mehr als drei Jahrzehnten nach seiner Vereinsgründung endlich im Profifußball angekommen. Sie haben sichtlich Nervenstärke beweisen können, nach nach einem torlosen Remis in der heimischen Comtech-Arena hat man sich auswärts in Wolfsburg mit 1:0 durchsetzen können. Nun steht also der Aufstieg in die 3. Liga, wo einige Traditionsmannschaften den Weg in die 8.000 Einwohner-Gemeinde finden werden. Trainer Rehm zeigt sich nun immer noch ein wenig fassungslos ob dieser unglaublichen Entwicklung, wenn er sagt: „Das ist einfach sensationell und unglaublich.“ Zudem zeigt er auch große Vorfreude vor den Spielen gegen die attraktiven Absteiger aus der 2. Fußball-Bundesliga: „Wir spielen nun gegen Dynamo Dresden, Arminia Bielefeld, Energie Cottbus – unglaublich.“

Ulrich Ferber überzeugt mit Aura und Finanzkraft

Trotz des dörflichen Ambientes ist es keineswegs unwahrscheinlich, dass dieser Aufstieg tatsächlich geschafft worden ist. Es gab auch bekannte Vorgänger-Vereine, wie etwa den FSV Salmrohr, den SV Alsenborn und den 1. FC Heidenheim. Selbstverständlich ist den heutigen Fußball-Anhängern auch die TSG 1899 Hoffenheim präsent. Ulrich Ferber nimmt nun die Rolle ein, die etwa Dietmar Hopp bei den Kraichgauern einnimmt. So ist der Hotelier und Spielerberater, der Profispieler wie Alexander Hleb, Mario Gomez oder Bernd Leno als seine Klienten nennen darf, schon in den 70er Jahren einer der Mitgründer der erwähnten Freizeitmannschaft gewesen. Nun gehört er also dem Aufsichtsrat an und weiß zu berichten: „Ich habe damals mit der ganzen Geschichte begonnen - schon klasse, was daraus geworden ist.“ Er agiert als Hauptsponsor. Dazu gesellen sich noch einige lokale Unternehmen dazu, die den Verein tat- und finanzkräftig unterstützen. Aus dem benachbarten Pleidelsheim hat sich etwa ein Fahrzeugtechnikunternehmen dazu bereit erklären für das nächste, halbe Jahrzehnt den Stadionnamen zu finanzieren. Dadurch wird eine hohe Identifikation zu eher ländlichen Betrieben gewährleistet werden können. Ein Faktor, der unheimlich wichtig erscheinen mag. Man weiß aber selbst nur allzu genau, dass der Sprung von der semiprofessionellen Regionalliga Südwest in den Profibereich der 3. Liga eine echte Herausforderung darstellen wird. Dennoch soll es kein erhebliches Investment geben. Man möchte auch weiterhin auf talentierte Spieler bauen, die einen leistungsbezogenen Vertrag besitzen.

Spieler bestreiten nebenher noch eine Berufsausbildung

Man möchte ganz bewusst den Fokus nicht allzu sehr auf den Fußball legen. Die Abhängigkeit bei diesem Übergang vom semiprofessionellen in den Profibereich ist wahrlich ein Problem. Deshalb gibt es einige Personen, die nebenbei noch eine Berufsausbildung absolvieren. Wie auch Christopher Gäng, der sogar schon Bundesliga-Luft bei Hertha BSC Berlin absolvieren konnte und aktuell eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann absolvieren kann. Der dribbelstarke Außenbahnspieler Simon Skarlatidis lässt sich in der Agentur von Boss Ferber ausbilden. Insgesamt fällt schon auf, dass bei der SG Sonnenhof-Großaspach vieles sehr familiär daherkommen mag. Im Angriff spielt derweil der 29-jährige Sahr Senesie, der sogar 24 Partien in der Bundesliga für Borussia Dortmund Anfang dieses Jahrzehnts bestritten hat und sogar einen UEFA-Cup-Treffer bejubeln konnte. Er hat den klangvollsten Namen im gesamten Kader. Zudem ist er Bruder von Antonio Rüdiger, der ein Schützling von Ferber ist. Es könnte wahrlich noch weiter nach oben gehen. Wenn der talentierte Kader sein großes Leistungspotential ausschöpfen kann, ist auch weitaus mehr noch möglich. Dies hat auch SG-Trainer Rüdiger Rehm so erkennen können, wie er gegenüber der „Sportschau“ nun verraten konnte: „Das Bestmögliche. Etwas anderes haben wir vor der vergangenen Saison auch nicht gesagt und damit sind wir letztlich gut gefahren." Bescheidenheit aber auch eine gesunde Portion Selbstbewusstsein sind echte Erfolgstugenden bei der SG. Man darf auf diesen außergewöhnlichen Aufsteiger wahrlich gespannt sein.

Quelle: sportschau.de

Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren


Kommentare

Kommentar schreiben

(nicht öffentlich)

Kommentar zu dieser News

Zu dieser News sind noch keine Kommentare vorhanden!

WhatsApp Newsletter

Täglich die neusten News zur Liga im Newsletter:

zur Anmeldung

News suchen

Noch nicht die passende Infos gefunden? Durchschen Sie unsere News:

Suchbegriff: