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SV Wehen-Wiesbaden-Spielführer Herzig: „Wir haben einen guten Spirit“

In dieser Saison ist die 3. Spielklasse so ausgeglichen und spannend wie nie zuvor. Seit 2008 gibt es bekanntlich diese Spielklasse. Die Tatsache, dass gleich sechs Mannschaften nach der 13. Runde fast gleich auf liegen können, hat es noch nicht gegeben. Gleich fünf Mannschaften haben 24 Punkte auf der Habenseite und sind nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses voneinander getrennt. Zwei Punkte mehr als das Quintett hat hingegen der neue Primus SV Wehen Wiesbaden, der nach dem fünften Spieltag wieder seine Rückkehr an die Spitze der Drittklassigkeit feiern konnte. Ein überzeugender 3:0-Auswärtssieg bei der SG Sonnenhof-Großaspach hat für diesen deutlichen Sieg sorgen können. Nun hat sich Spielführer Nico Herzig in einem ausführlichen Interview mit dem „Wiesbadener Kurier“ zur aktuellen Situation zu Wort melden können.

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SV Wehen-Wiesbaden-Spielführer Herzig: „Wir haben einen guten Spirit“
Foto: SV Wehen Wiesbaden
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Herzig will nicht über Zweitliga-Tauglichkeit sprechen

Ganz bewusst mach Herzig deutlich, dass er es nach rund einem Drittel der Saison noch zu früh findet, um über die mögliche Zweitligatauglichkeit der Rheinhessen zu spekulieren. So fordert er noch ein wenig Warten bis zum Saisonende, wie er nun erklärt hat: „Das können Sie mich nach dem 36., 37. oder 38. Spieltag fragen. Es sind erst 13 Spiele absolviert und es liegt noch ein ganz schön langer Weg vor uns. Aber was wir haben, haben wir. Wir stehen derzeit zu Recht ganz oben. Das haben wir uns mit unserer Leistung verdient.“ Sicherlich muss er auch zugeben, dass eine gewisse Aussagekraft absolut zu erkennen ist: „Ein wenig vielleicht. Aber dafür können wir uns nichts kaufen. Allerdings fällt es mit den Erfolgen im Rücken leichter, Fußball zu spielen.“

„Es geht nur über Kampf und Einsatz“

Beim Blick auf das Tabellenbild fällt schnell auf, dass sich die Diskrepanz zwischen der zweiten und dritten Liga offenbar maßgeblich verkürzt hat. Während in der Vergangenheit die Neulinge im deutschen Fußball-Unterhaus sich häufig sehr schwer getan haben und in den unteren Tabellengefilden ein meist eher trostloses Dasein fristen mussten, konnten nun die drei Aufsteiger Darmstadt 98, RB Leipzig und 1. FC Heidenheim in der Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga mitmischen. Herzig hat erkannt, dass die Unterschiede nicht mehr so gewaltig sind, wie in der Vergangenheit: „Zumindest ist die Kluft zwischen Zweiter und Dritter Liga kleiner als zwischen Erster und Zweiter. In der Zweiten Liga sind die gleichen Tugenden wie in der Dritten gefragt. Es geht nur über Kampf und Einsatz. Und über einen guten Spirit. Und den haben wir.“

Verständnis in der Defensive ist wichtig

Der 30-jährige Kapitän ist mit seiner enormen Erfahrung ein unersetzlicher Faktor in der Defensive des SVWW. Nico Herzig ist die absolute Konstante. Sein Partner ist vor dieser Spielzeit jedoch gewechselt worden, denn statt Michael Wiemann hat er nun Thomas Geyer an seiner Seite in der Defensiv-Zentrale. Für den Blondschopf ist es nicht wichtig, welcher Spieler neben ihm verteidigt: „Es ist im Grunde egal, wer neben einem steht. Wichtig ist, dass man sich gut versteht. Das tun wir. Es ist sicherlich von Vorteil, dass wir mit Michael einen geschulten Verteidiger auf der „Sechs“ haben. Er nimmt uns viel Arbeit ab.“

Nötige Quäntchen Glück in Kiel und in Osnabrück

Der Start in die laufende Drittliga-Spielzeit war für den SV Wehen-Wiesbaden absolut erfreulich, denn die Schützlinge von Trainer Marc Kienle schafften es schnell, sich in der Spitzengruppe festzusetzen. Im Vergleich zur letzten Spielzeit gelang dem ehemaligen Zweitligisten jedoch die Einkehr in die Erfolgsspur, was für einen guten Charakter der Mannschaft spricht. Herzig hat verraten können, welche Gründe dafür verantwortlich sein können: „Man benötigt in so einer schwierigen Phase auch das nötige Quäntchen Glück, um den Bock wieder umzustoßen. Das hatten wir in Kiel und in Osnabrück. Und dann kommt man auch mal in einen Lauf. Wir haben uns nicht beirren lassen und weiter versucht, unser Spiel durchzudrücken. Aber sicherlich sind wir auch in der Breite besser aufgestellt als in der vergangenen Runde.“

Hohe Ausgeglichenheit in der 3. Liga

Neben der tollen Moral ist gewiss auch die Qualität innerhalb der Mannschaft ein ganz wesentliches Erfolgskriterium. So gab es zuletzt einen tollen Zwischenspurt in der 3. Liga mit drei Siegen in Serie. Während der Länderspielpause gibt es die Partie im Hessenpokal am Samstag beim Hessenligisten FSC Lohfelden, wo einzig und allein ein klarer Sieg erwartet wird. Der ehemalige Burghausener hat einen gewaltigen Respekt vor dieser Aufgabe: „Manche Mannschaften kommen gestärkt aus so einer Pause, manche geraten aus dem Tritt. Man sieht, wie eng es in der Liga ist. Wir müssen auf jeden Fall höllisch aufpassen.“ Danach warten in der Liga zunächst die beiden Duelle gegen die Abstiegskandidaten Mainz 05 und den Halleschen FC, ehe die Aufstiegskonkurrenz aus Bielefeld und Chemnitz auf den Verein aus der Brita-Arena treffen wird. Zur Bedeutung dieses „Viererpacks“ kann Herzig folgendes berichten: „Ach, in der Liga kann man in einer Woche gegen einen vermeintlich Großen gewinnen, in der nächsten gegen eine Mannschaft, die hinten steht, verlieren. Fakt ist: Jeder Punkt hilft uns weiter. Daher müssen wir sammeln, sammeln, sammeln.“

Herzig enttäuscht über wenige SVWW-Zuschauer

Ausschließlich die Angreifer und Mittelfeldspieler haben für den SV Wehen Wiesbaden die 24 Saisontore erzielen können. Defensivspieler haben sich noch überhaupt nicht in die Torschützenliste eintragen können. Nico Herzig macht gegenüber dem „Wiesbadener Kurier“ deutlich, dass diese Tatsache keine echte Problematik darstellt: „In Großaspach ist es mir vergönnt geblieben. Aber ich freue mich auch für Joe (José Pierre Vunguidica, Anm. d. Red.). Für einen Stürmer sind Tore wichtiger als für einen Abwehrspieler. Wichtig ist, dass die Bälle reingehen. Wer sie macht, ist egal. Aber umsonst laufe ich ungern nach vorn.“ Ein etwas größeres Manko stellt hingegen das unzureichende Zuschauerpotential dar, denn trotz der sportlich beachtlichen Vorstellungen sind selten mehr als 3.000 Zuschauer in der Brita-Arena zu Gast. Für den ehemaligen Spieler der populären Vereine FC Wimbledon und Alemannia Aachen ist dies nicht allzu leicht zu verkraften, wie er einräumen muss: „Klar ist das nicht einfach. Aber es ist nun mal so. Wir geben unser Bestes, um die Leute ins Stadion zu locken. Mehr können wir nicht tun.“

Quelle: wiesbadener-kurier.de

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