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Stuttgarter Kickers - die Historie eines Traditionsvereines

Die Geschichte der Stuttgarter Kickers mit Kurzvorstellung des Stadions.

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Stuttgarter Kickers - die Historie eines Traditionsvereines
Foto: Stuttgarter Kickers
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Die Geschichte der Stuttgarter Kickers



1899 bis 1933: Gegründet und den Weg zum Spitzenteam geebnet

Am 21.09.1899 wurden die Stuttgarter Kickers gegründet. 21 Männer, von welchen sich die meisten vom Cannstatter FC trennten, da dieser die Erlaubnis verlor, auf dem Cannstatter Wasen zu spielen, gründeten den heutigen Traditionsverein unter ausdrücklichem Ausschluss des Rugbys. Die neugegründete Vereinigung sollte sich auf Assoziationsfußball und Leichtathletik konzentrieren. Die Vereinsfarben wurden blau und weiß.

Um das Logo gibt es das Gerücht, dass der Verein es für 300 Goldmark von einem Professor erstand. Die 3 Sterne um das „K“ stehen der Sage zu Folge für Könner, Kämpfer und Kameraden.

Die ausgeschlossenen Anhänger des Rugbys wollten, obwohl die Ablehnung bei der Gründungsversammlung beschlossen wurde, die Einführung ihres Sports erzwingen, wurde aber bei einer Vollversammlung erneut abgelehnt. Dies führte dazu, dass sie sich komplett dem FV 1893 Stuttgart anschlossen. Aus diesem wurde der heutige VfB, was auch den Grund für die besondere Rivalität der beiden Vereine belegt.

In der Kernsportart, dem Fußball, konnten sich die bis 1905 am Stöckachplatz beheimateten Kickers, die als erster Stuttgarter Verein dem Verband Süddeutscher Fußball-Vereine beitraten, rasch zu einem der besten, wenn nicht sogar dem Bestem, Vereine ganz Württembergs entwickeln und bis Beginn des ersten Weltkrieges ununterbrochen Württembergischer Meister werden. Diesen Titel gewannen die Schwaben 24 Mal.

In der Saison 1903/04 führte der Süddeutsche Fußballverband die Einführung in Kreise des Verbandsgebietes ein. Die Kickers wurden dem Gau Schwaben, sofort in der höchstmöglichen A-Klasse, zugeordnet.

Der erste Erfolg, der über die Württembergischen Grenzen hinausging, wurde 1907/08 eingeheimst. Nachdem bereits vorher immer wieder überlegen die Meisterschaft im Gau gewonnen wurde, stand die Teilnahme an der Süddeutschen Meisterschaft an. Auch diese konnten die Kickers für sich entscheiden. Der Weg zum Titel ging über den 1. FC Nürnberg, den FC Hanau 93 und Pfalz Ludwigshafen. Dieser forderte Stuttgart aber auch nicht wirklich, was das Torverhältnis von 29:7 zeigt.

Durch diesen Erfolg war man für die deutsche Meisterschaft qualifiziert. Im Viertelfinale verloren sie vorerst mit 0:1 gegen den Freiburger FC. Der DFB annullierte das Ergebnis aber, da die Freiburger wegen eines Protestes der Kickers an einer Schiedsrichterentscheidung das Spielfeld verlassen wollten, und das vorzeitig. Das Wiederholungsspiel gewannen die Schwaben dann 5:2 und räumten im Halbfinale noch den Duisburger SV mit 5:1 aus dem Weg. Das Finale war erreicht, allerdings musste man dieses ersatzgeschwächt spielen und verlor gegen den Vizemeister des Vorjahres, den BFC Viktoria 1889, vor 4.000 Zuschauern auf dem Germania-Platz in Berlin-Tempelhof mit 3:1.

Trotz der enttäuschenden Niederlage wurde der Verein von Ulrich Herzog von Württemberg übernommen und in die gesellschaftlich gesehen vorderen Reihen Stuttgarts geführt,

In der folgenden Saison, 1908/1909 wurden drei A-Klassen des Südkreises zu einer zusammengeführt. Dies bedeutete für die Kickers harte Konkurrenz aus Mittelbaden und dem Oberrheingau. Die zusammengeführte Klasse wurde zuerst in den ersten Jahren von den Karlsruher Mannschaften geführt. 1912/1913 beendeten dann aber die Kickers die Saison punktgleich mit dem 1. FC Pforzheim auf Rang 1. Ein Entscheidungsspiel musste her. In diesem setzten sich die Kickers mit 2:0 durch und waren endlich wieder für die Süddeutsche Meisterschaft qualifiziert.

Wieder konnten die Kickers nach Erfolgen über den Frankfurter FV, den VfR Mannheim und die SpVgg Fürth den Titel Süddeutscher Meister erlangen. Allerdings war bereits im Viertelfinale der deutschen Meisterschaft Schluss, da man gegen den Duisburger SpV mit 1:2 unterlegen war.

Der erste Weltkrieg bedeutete dann durch den Einzug vieler Spieler und Verantwortlicher fast das Erliegen des Vereins. Daraufhin schaffte der Verband die ansonsten stattfindende Pflichtspielrunde ab und schuf den Wettbewerb von Kriegsgemeinschaften um den Eisernen Fußball.
Dafür wurde durch die Stuttgarter Kickers der FV „Die Blaue Elf“ gebildet. Dieser Zustand war aber nur von kurzer Dauer, denn im darauffolgenden Jahr stellten die Kickers wieder ihr eigenes Team und der Spielbetrieb wurde wieder gestartet.

1917 wurde man erneut Süddeutscher Meister. Wegen dem Krieg wurde allerdings der Deutsche Meister gar nicht ermittelt. Die folgende Spielzeit beendete man auf Grund personeller Probleme jedes Spiel kampflos, da die Kickers keine Mannschaft stellen konnten.

Erst ein Jahr nach der Novemberrevolution in Deutschland, der keinen geregelter Spielbetrieb 1918/19 zu ließ, startete der in SV Stuttgarter Kickers umbenannte Club in der Kreisliga Württemberg. In der Abschlusstabelle der Württembergischen Meisterschaft stand man aber drei Zählern Unterschied hinter dem SC 1900 Stuttgart und erzielte Rang 2.

Die Kickers wurden zur dominierenden Mannschaft der folgenden Jahre. In den 20ern war der Österreicher Heinrich Körner Trainer. Die beiden Nationalspieler Georg Wunderlich und Hellmut Maneval spielten den Großteil des Jahrzehnts für die Kickers.

Auch international konnten die Kickers Aufsehen erregen. Mit 1:1 gegen den MTK Budapest und einem 2:1 Sieg über SK Rapid Wien konnten die Württemberger gegen 2 der besten europäischen Mannschaften seinerzeit glänzen.

Ab Mitte der 20er Jahre begannen allmählich die anderen Verein, neben den Sportfreunden Stuttgart vor allem der VfB Stuttgart, auf die Kickers aufzuholen und versuchten deren Vormachtstellung streitig zu machen.

1933 bis 1945; Die Kickers und der zweite Weltkrieg.

Auch die Kickers, wie andere Süddeutsche Spitzenvereine, unterzeichneten am 01. April 1933 den Ausschluss von Juden und Marxisten. Sie schlossen daraufhin die jüdischen Mitglieder aus. Auch die Einheitssatzung, welche allen Vereinen verordnet wurden, wurde angenommen.

Neben den Verordnungen wurde auch der komplette Spielbetrieb im Deutschen Reich ab 1933 verändert. Die Regionalverbände wurden aufgelöst und dem Reichsbund für Leibesübungen untergeordneten Fachamt Reichsfußball unterstellt. Die Meisterschaften wurden in 16 Gauligen, welche sich an den Reichsgauen orientierten, verteilt und die Sieger trugen die Endrunde der deutschen Meisterschaft aus.

Im Herbst 1933 startete die erste Saison der Gauliga Württemberg. Die Kickers beendeten diese punktgleich mit Union Böckingen. Den Einzug in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft verpassten sie aber dann durch eine Niederlage im Entscheidungsspiel.

In der 2. Spielzeit der Gauliga wurden die Kickers nur Dritter und waren ebenfalls nicht qualifiziert. Erst 1936 war es dann endlich so weit. Die Kickers waren am Ende der Saison 1. Und würden zu den Teilnehmern der Deutschen Meisterschaft gehören. Diese verlief allerdings eher ernüchternd. In der Gruppenphase belegte man nur den letzten Platz und schied sang- und klanglos aus.

1939 starteten die Kickers eine Serie und gewann in den Jahren bis 1942 5 Mal die Meisterschaft der Gauliga Württemberg. Allerdings blieben die Erfolge auf Reichsebene aus. Am besten schnitten die Kickers noch in der Deutschen Meisterschaft 1939 ab. Die Gruppe IV bestand neben den Kickers aus Admira Wien, dem VfR Mannheim und dem SV Dessau 05. Das erste Spiel gegen Wien ging mit 2:6 verloren. Allerdings konnten die Stuttgarter dann 3 Siege, bei Welchen Edmund Conen allein 8 Mal traf, in Folge verzeichnen, was ein Entscheidungsspiel gegen Admira Wien vor 70.000 Zuschauern in der Stuttgarter Adolf-Hitler-Kampfbahn zu Folge hatte. Tausenden wurde der Eintritt verwehrt.

Die Kickers gingen durch Eugen Frey mit 1:0 in Führung, mussten jedoch im Laufe des Spieles den Ausgleich hinnehmen und schafften es auch nicht mehr, etwas an diesem Spielstand zu verändern. In der letzten Partie gegen Dessau hätte ein Unentschieden zum Einzug ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft gereicht. Allerdings kamen die Kickers nicht über eine 0:1 Niederlage hinaus und mussten somit den Wienern, die trotz gleicher Punktzahl wegen der besseren Tordifferenz vor den Stuttgartern standen, den Vortritt lassen.

Auf die Saison folgten dann 2 dritte Plätze in den Gruppenphasen. 1942 scheiterte man bereits im Ausscheidungsspiel zur Endrunde gegen die SG SS Straßburg mit 0:2

Im letzten Jahr des II. Weltkrieges bildeten die Kickers gemeinsam mit den Sportfreunden eine Kriegssportgemeinschaft. Im März 1945 wurde der Spielbetrieb aufgrund des Krieges eingestellt. So kam die Allianz nur zu drei Ligaspielen.

1945 bis 1974: schleichender Niedergang

Fußball wurde bereits kurz nach dem Ende des Weltkrieges wieder gespielt. Um dem Stuttgarter Fußball wieder Leben einzuhauchen stiftete Oberbürgermeister Arnulf Klett einen Ehrenpreis. Die Kickers erreichten das Endspiel darum, dieses ging aber gegen den Erzrivalen VfB Stuttgart verloren.

Im Oktober 1945 wurde ein Treffen von 16 Vertretern süddeutscher Spitzenvereine im Fellbacher Gasthaus Krone abgehalten. Daraus ergab sich die Gründung der Oberliga Süd, eine nach englischem Vorbild geschaffene Liga, welche die gesamte amerikanische Besatzungszone umfasste. Die ersten beiden Spielzeiten beendeten die Kickers auf Rang 3 und 7. Jedoch wurde auch in diesen Jahren noch kein deutscher Meister ermittelt.

Edmund Conen, Helmut Jahn, Albert Sing und Reinhard Schaletzki bildeten den „Hundert-Tore-Sturm“, der in der Spielzeit 1947/48 für Wirbel sorgen sollte. Lange Zeit war die Meisterschaft in der Oberliga zum Greifen nah. Zum Schluss waren die Kickers punktgleich mit dem FC Bayern München auf dem 3. Platz. Das Entscheidungsspiel, wer nun 3. Sein würde konnten die Kickers mit 5:1 gewinnen. Auch eine Deutsche Meisterschaft wurde ab dem 3. Jahr nach Kriegsende wieder ausgetragen. Die ersten beiden der britischen, amerikanischen und französischen Besatzungszone, sowie der Meister der Ostzone waren dafür qualifiziert. Wegen Spannungen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion zog der SG Planitz, Meister der Ostzone, die Teilnahme zurück. Um diesen jedoch trotzdem die Teilnahme zu ermöglichen, verzichtete man auf die Austragung deren Spieles, was für die Kickers endgültig die Nichtteilnahme 1948 bedeutete.

1949 erreichte die eigentlich spielerisch hochklassige Mannschaft sogar nur im Mittelfeld der Tabelle. 1950 folgte dann, gerade als der Rivale VfB Stuttgart deutscher Meister wurde, der erste Abstieg den die Kickers je hinnehmen mussten. Somit war die klar, dass sich die Vorherrschaft von den Kickers in Luft aufgelöst hat. 2 Spielzeiten zuvor hatten die Kickers noch 113 Ligatore erzielt, nun konnten nur 5 Siege in der gesamten Spielzeit gefeiert werden. In der Tabelle wurde man sogar mit 5 Punkten Abstand auf den Nichtabstiegsplatz Letzter.

Der Abstieg bedeutete den Zerfall der ursprünglichen Mannschaft. Trotzdem konnte der Wiederaufstieg erreich werden. Am Ende wurde man mit 115 Toren überlegen Meister der II. Division. Siegfried Kronenbitter stellte in dieser Saison am letzten Spieltag noch einen bisher ungebrochenen Rekord auf. Beim 10:1 Sieg über den VfL Konstanz gelang es ihm als einziger Kickersspieler aller Zeiten, 6 Tore in einem Spiel zu erzielen.

In der Oberliga Süd zurück, spielte man nur gegen den Abstieg, der drei Mal nur auf Grund des besseren Torquotienten verhindert werden konnte. Jedoch ließ sich der zweite Abstieg auf Dauer nicht abwenden und folgte mit nur 15-45 Punkten als Tabellenletzter der Saison 57/58. Kurz darauf folgte der letzte Aufstieg in die Oberliga. 1959/60 gelang dieser, allerdings folgte der sofortige Wiederabstieg und beinahe 1962 der Fall in die Drittklassigkeit. Dieser konnte allerdings am letzten Spieltag in der letzten Spielminute durch ein Tor von Pal Csernai beim 1:1 in Aschaffenburg auf den letzten Drücker gestoppt werden.

Es folgte im Juli 1962 ein Beschluss des DFB, das ab der Saison 1963/64 die Bundesliga die höchste deutsche Spielklasse sein wird. Darunter würden die 5 Regionalligen eingerichtet. Neben den Oberligisten, die die Qualifikation für die Bundesliga nicht schafften, durften auch die 9 Besten der II. Division in die Regionalliga rutschen. Neu formiert gelang es den Kickers tatsächlich, sechster zu werden und waren somit Teilnehmer der Regionalliga Süd.

In der ersten Saison spielten die Kickers gegen hochkarätige Gegner wie den FC Bayern München, Kickers Offenbach oder die SpVgg Fürth. Man spielte gegen den Abstieg. Dieser konnte aber bereits 3 Spieltage vor der Ende der Saison als verhindert abgestempelt werden. Am Ende standen die Kickers auf Rang 14. In den Folgejahren erreichten die Stuttgarter dann Plätze im oberen Drittel der Tabelle. 1967 bis 1969 wurde man 3 Mal in Folge Vierter und kratzte zeitweise an der Qualifikation für die Aufstiegsspiele zur Bundesliga.

Um Die sportliche und die wirtschaftliche Lücke zwischen der Bundesliga und den untergeordneten Regionalligen zu verkleinern, beschloss der DFB die Gründung einer in Nord- und Südstaffel geteilten 2. Bundesliga zur Saison 1974/75. Die Qualifikation erreichte man über ein kompliziertes Punktesystem, bei welchem die Platzierungen der letzten 5 Jahre, sowie die wirtschaftliche und strukturelle Voraussetzung maßgeblich waren. Durch die guten Ergebnisse 1972/73 und 1973/74 schafften es die Kickers, auch Teil der 2. Bundesliga Süd zu werden.

1974 bis 1988: Zweite Liga und Pokalfinale

Die Kickers begannen die erste Zweitligasaison mit einem 1:1 im Heimspiel gegen den SV Chio Mannheim. Allerdings wussten die Stuttgarter nicht zu überzeugen und belegten in der Debütsaison der 2. Bundesliga Süd die meiste Zeit lang einen Abstiegsrang. Jedoch konnte der Abstieg durch einen 3:1 Sieg über den Konkurrenten VfR Heilbronn vor 7.500 Zuschauern, obwohl bereits nach 12 Minuten mit 1:0 zurücklag. Am Ende der Saison war der Nichtabstieg perfekt. Platz 14 und drei Punkte Vorsprung auf die Rote Linie bedeuteten auch in der nächsten Saison die Teilnahme der Stuttgarter Kickers an der 2. Bundesliga Süd.

Der Start in die Saison 1975/76 glückte recht gut. Am 10. Spieltag kam es zum großen Duell gegen den abgestiegenen Rivalen VfB Stuttgart. 28.000 Zuschauer hatten sich dafür auf dem Kickers-Platz eingefunden. Die Kickers gewannen das Derby mit 2:0 gegen den VfB, für den unter anderem Ottmar Hitzfeld, Dieter Hoeneß und Egon Coordes spielten. Die Tore schossen Wolfgang Holoch und Karl-Heinz Schroff. Allerdings gerieten die Kickers im weiteren Saisonverlauf doch noch in Abstiegsnöte. Jedoch stand am Ende wieder der 16. Tabellenplatz zu Buche, der den Nichtabstieg bedeutete.

In der Folgezeit konnte man sich im Mittelfeld der Tabelle wiederfinden und wurde 1980 sogar Dritter.

1980/81 begann mit dem Gewinn des UEFA Intertoto Cups und einem guten Kader, in dem sich Spieler wie Guido Buchwald, Werner Nickel oder Klaus Täuber befanden, sehr vielversprechend. Auch in der Liga konnte man sich gut verkaufen und war zur Winterpause mit jedoch großem Rückstand auf den Tabellenführer SV Darmstadt 98 auf einem guten 2. Rang. Dieser hätte die Kickers sogar am Saisonende zur Teilnahme an einem Relegationsspiel um den Bundesligaaufstieg gegen den Zweitplatzierten der 2. Liga Nord berechtigt. Allerdings platzten die Aufstiegsträume der Kickers mit einer Niederlage am 29. Spieltag gegen den Tabellenletzten VfB Eppingen und zwei darauffolgenden Unentschieden. Man belegte mit zwei Zählern Rückstand auf die Kickers aus Offenbach nur Rang 3.

Auch in den folgenden Jahren bis zur Einführung der eingleisigen 2. Liga spielten die Kickers in der oberen Tabellenhälfte der 2. Liga Süd mit und qualifizierten sich für die neue zweithöchste deutsche Spielklasse. Die Heimspiele in der ersten Spielzeit der 2. Bundesliga mussten im ungeliebten Neckarstadion ausgetragen werden, da das eigene Stadion umgebaut werden musste. Die sowieso schon kleinen Zuschauerzahlen sanken auf einen Schnitt unter 3.000, was auch ein finanzielles Defizit mit sich brachte. Negativrekord waren die Heimspiele gegen Rot-Weiß Essen und die SG Wattenscheid 09. Gerade einmal 1.700 Besucher kamen zu diesen Partien ins Stadion. Ein heute ganz Bekannter stellte in dieser Spielzeit einen bis heute bestehenden Rekord auf. Als jüngster Kickersspieler bestritt der 17 Jahre und 207 Tage alte Jugendspieler Jürgen Klinsmann sein Debüt in Blau-Weiß. Im weiteren Verlauf der Saison kam er noch auf 5 Einsätze. In der folgenden Spielzeit konnte sich „Klinsi“ auch schon einen Stammplatz ergattern.

Im Juli 1982 wurde Jürgen Sundermann neuer Cheftrainer der Kickers. Er sollte die Mannschaft in die Spitzengruppe von Liga 2 führen und mittelfristig den Aufstieg erreichen. Nachdem man ins eigene Stadion, den Kickers-Platz, zurückkehrte, stand man sogar die ersten paar Spieltage auf einem Aufstiegsplatz. Jedoch konnte das hohe Niveau nicht gehalten werden und durch eine Reihe von unnötigen Niederlagen rutschte man bis zur Winterpause ins Mittelfeld der Tabelle ab. Eine bärenstarke Rückrunde schob die Kickers sogar noch bis auf 4 Punkte Rückstand auf einen Relegationsplatz nach vorne und bescherte am Ende den 5. Tabellenplatz.

Einen schlechten Start hingegen erwischte man in der Folgesaison 1983/84. Im November waren die Kickers auf den letzten Tabellenplatz zurück gerutscht. Bis zur Winterpause konnte man zwar die Abstiegsränge verlassen, trotzdem ersetzte Horst Buhtz den vorherigen Trainer Sundermann, der die Mannschaft wachsen ließ und bis zum Schluss der Saison auf den 8. Rang vorrücken ließ. Jedoch musste auch Buhtz seinen Hut nehmen, als man in der nächsten Saison nach einer Niederlage am 11. Spieltag gegen den VfR Bürstadt auf einem Abstiegsplatz stand. Die Leitung des Teams übernahm in Folge der bisherige Co-Trainer Dieter Renner. Dieser brachte die Kickers auf Rang 9. Auch in der Folgesaison war mit einem abschließenden sechsten Tabellenplatz eine Steigerung zu erkennen.

Einer der Höhepunkte in der Vereinsgeschichte war die DFB-Pokalsaison 1986/87. Durch Erfolge über Tennis Borussia Berlin, Borussia Neunkirchen und Hannover 96 standen die Kickers im Viertelfinale, in welchem man die Eintracht aus Frankfurt mit 3:1 eliminierte. Im Halbfinale wartete dann die Fortuna aus Düsseldorf. Das live übertragene Halbfinale konnten die Kickers ebenfalls überraschend deutlich mit 3:0 für sich entscheiden und waren zum ersten Mal im Finale des DFB-Pokals. Im Endspiel traf das Renner-Team vor 76.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion auf den Hamburger SV. Die Kickers konnten sogar nach 12. Minuten mit 1:0 durch einen Kopfball von Dirk Kurtenbach in Führung gehen. Allerdings war der HSV einfach eine Nummer zu groß und kam kurz nach der Führung durch Dietmar Beiersdorfer zum Ausgleich. Kurz vor Schluss, in der 88. Minute brachte Manfred Kaltz den HSV mit 2:1 in Führung, ehe den Hamburgern in der Schlussminute sogar noch das 3:1 gegen aufgerückte Kickers gelang.


1988 bis 2001: Bundesliga-Aufstieg und tiefer Fall

In der Folgesaison zum Einzug ins DFB-Pokalfinale erreichte der mittlerweile von Manfred Krafft geleitete Club den ersten Aufstieg in die Fußball Bundesliga. Im September 1987 gelang der Sprung auf Rang 1 in der Tabelle und man verbiss sich dort bis zum Ende der Saison und konnte demzufolge nach einem 3:0 Sie bei Rot-Weiß Oberhausen am 18. Mai 1987 den Aufstieg endgültig perfekt machen. Am Ende der Saison wurden die Kickers mit 2 Punkten Vorsprung auf den FC St. Pauli Meister der 2. Liga.

Die Kickers tätigten vor der Debütsaison im Fußballoberhaus Bundesliga keine teuren Neueinkäufe und verstärkten sich mit Wolfgang Wolf, Alfred Schön und dem finnischen Nationalspieler Ari Hjelm eher mäßig. Der DFB forderte aus Sicherheitsgründen den Umzug der Kickers ins Neckarstadion. Als Saisonziel gab man den Klassenerhalt aus.

Das erste Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte fand am 23. Juli 1988 im Neckarstadion gegen den VfL Bochum statt. Dieses gewannen die Bochumer Gäste durch eine Last-Minute Tor mit 1:2. Darauf folgte ein Sieg über Eintracht Frankfurt. Nach einigen hohen Niederlagen stand man dann ab dem 7. Spieltag nahezu ununterbrochen auf einem Abstiegsrang. Hoffnungsschimmer war, dass man den Abstand auf das rettende Ufer eigentlich gering halten konnte. Allerdings mussten die Kickers auf Rang 17 wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber Frankfurt direkt nach dem ersten Aufstieg wieder absteigen.

Nach dem Abstieg sollte der umgehende Aufstieg her. Diesen verpasste man denkbar knapp mit nur einem Punkt Rückstand am Saisonende auf den Relegationsplatz 3, den der 1. FC Saarbrücken inne hatte. Dies war, nachdem man lange auf Rang drei stand, 5 Auswärtsniederlagen in Folge zu verdanken.

In der nächsten Saison erreichten die Kickers dann unter Trainer Rainer Zobel die Relegation. Gegner war der FC St. Pauli, der die Bundesliga auf Rang 16 abgeschlossen hatte. Nachdem man sich in Hin- und Rückspiel jeweils mit 1:1 trennte, wurde die Entscheidung im Gelsenkirchener Parkstadion ausgetragen. Der 2. Aufstieg in die Bundesliga klappte durch einen 3:1 Erfolg. Die Tore schossen auf Stuttgarter Seite Vollmer, Cayasso und Fengler.

Nachdem die Vereine der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik 1991/92 in die Bundesliga aufgenommen wurden, wurde die Saison mit 20 Mannschaften, von welchen 4 Teams absteigen mussten, gespielt. Zwischen dem letzten Relegationsspiel in Gelsenkirchen und dem Auftaktspiel gegen die SG Wattenscheid 09 lagen nur 34 Tage. Dennoch erwischten die Kickers einen guten Start. Im Oktober gelang sogar ein 4:1 Sieg gegen den FC Bayern München. Allerdings folgten nach dem guten Start 16 Spiele in denen nur ein Sieg errungen wurde. Vor dem letzten Spieltag konnte man jedoch auf Grund eines Saisonendspurtes mit nur einem Punkt Rückstand auf Wattenscheid 09 noch auf den Nichtabstieg hoffen. Zur Halbzeit sah das Unterfangen auch noch gut aus. Die Kickers bezwangen den VfL Bochum mit 2:0 und Wattenscheid lag zur Halbzeit gegen die Borussia aus Mönchengladbach mit 2:0 zurück. Allerdings konnte die SGW den erneuten Abstieg der Kickers noch besiegeln. Sie drehten die Partie und gewannen zum Schluss 3:2.

Das Drama am Saisonende hatte die Zweitklassigkeit in der Saison 1992/93 zu Folge. Allerdings wurden die Kickers durchgereicht und spielten in der darauffolgenden Saison in der Regionalliga. Diese sollte mit dem Wiederaufstieg abgeschlossen werden. Allerdings war die schwache Auswärtsbilanz und die konstant guten Leistungen der SpVgg Unterhaching das Unternehmen zunichte. Allerdings gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga letztendlich wieder in der darauffolgenden Saison. Die Kickers wurden mit 9 Punkten Vorsprung auf den VfR Mannheim Meister der Regionalliga Süd.

Der Start in die 2. Liga 1996/97 gelang den Kickers gut. Aber durch Verletzungspech gerieten diese trotzdem zwischenzeitlich in Abstiegsgefahr. Gegen Ende der Saison spielte der Aufsteiger jedoch plötzlich um den Aufstieg mit. Allerdings wurde die Euphorie und die Hoffnung auf den Durchmarsch durch eine Niederlage gegen den direkten Konkurrenten FSV Mainz 05 gebremst.

In den folgenden Spielzeiten sollte der Aufstieg wieder perfekt gemacht werden. Allerdings kämpften die Kickers in den folgenden Spielzeiten immer wieder gegen den Abstieg. 1999/00 gelang ein sensationeller 3:1 Sieg gegen den Tabellenführer der Bundesliga, Borussia Dortmund. Auf Grund dieses Sieges und denen gegen Arminia Bielefeld und den SC Freiburg standen die Kickers im Halbfinale des DFB-Pokals. Allerdings kamen die Kickers in diesem nicht gegen den SV Werder Bremen an und verloren mit 1:2. Im Gegenzug zu den Erfolgen im DFB Pokal wurde die Lage in der Liga immer schwieriger und am Ende der Saison waren die Kickers sogar, weil der FC St. Pauli in der 90. Minute am letzten Spieltag den Ausgleich schaffte, sportlich abgestiegen. Jedoch wurde Tennis Borussia Berlin zehn Tage nach Saisonende die Lizenz entzogen. Somit stand am Ende der Klassenerhalt am grünen Tisch zu Buche. Aber auf Grund des späten Verbleibs in der Liga schafften es die Kickers nicht, einen konkurrenzfähigen Kader zusammen zu stellen und stieg im Juni 2001 zum zweiten Mal in die drittklassige Regionalliga ab.

2001 bis 2011: Absturz in die Viertklassigkeit

Um der Drittklassigkeit entgegen zu wirken und umgehend wieder auf zu steigen verstärkte sich der Vorjahreshalbfinalist des DFB-Pokals personell. Allerdings gelang einmal mehr nur ein schlechter Saisonstart. Nach der Winterpause drohte sogar der Abstieg in die Oberliga Baden-Württemberg. Jedoch konnte man diese durchwachsene Saison noch auf Rang 11 beenden. Der Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte kam dann in der Saison 2002/2003. Am letzten Spieltag hatten die Kickers spielfrei und mussten tatenlos dabei zusehen wie sie von zwei Mannschaften überholt wurden und sportlich in die vierthöchste Spielklasse absteigen mussten. Allerdings konnte die Klasse ähnlich wie 2000 am grünen Tisch gehalten werden. Der SV Waldhof Mannheim erhielt auf Grund finanzieller Probleme keine Lizenz mehr.

Axel Dünnwald-Metzler, der die Kickers lange Jahre als Präsident begleitete, trat in diesem Sommer nach 24 Jahren Amtszeit zurück. Nachfolger wurde Hans Kullen, dessen Aufgabe zu Beginn darin bestand, den kurz vor der Insolvenz stehenden Traditionsverein zu sanieren. Dies war nur durch den Verkauf des Vereinsgeländes an die Stadt Stuttgart und die auf 10 Jahre verkauften Namensrechte am Stadion möglich. Die Kickers waren vor dem finanziellen Aus gerettet.

Sportlich hingegen ging es leicht bergauf. Robin Dutt, der seit 2003 Trainer der Kickers war trug dazu entscheiden bei. Er stellte die stark verjüngte Mannschaft spielerisch und taktisch gut ein und erreichte neben dem 9. Tabellenplatz 2004/05 den Gewinn des WFV-Pokals, der die Qualifikation für den darauffolgenden DFB-Pokal darstellte. Die Stabilisierungsphase der Kickers ging auch im folgenden Jahr weiter. Neben Platz 8 in der Liga und dem erneuten Gewinn des WFV-Pokals wurden die Erwartungen völlig erfüllt.

Das erste Mal seit langer Zeit starteten die Kickers 2006/07 endlich mal wieder gut in eine Spielzeit. Bis Spieltag 10 stand die Mannschaft auf Platz 1 der Tabelle und konnte von der Rückkehr in die 2. Bundesliga träumen. Außerdem konnte man im DFB-Pokal den HSV überraschend mit 4:3 nach Verlängerung besiegen. Allerdings endete die DFB-Pokal Saison 2006/07 in einem Skandal. Das Zweitrundenspiel gegen Hertha BSC Berlin wurde nach 81. Minuten abgebrochen. Kai Voss, Linienrichter der Partie, wurde von einem Gegenstand aus dem Fanblock getroffen und verletzt. Bei dem Werfer handelte es sich allerdings nicht um einen Fan der Stuttgarter Kickers sondern eines anderen Vereins. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem Gegenstand um einen halbvollen Bierbecher aus Hartplastik handelte. Die Partie wurde für Hertha gewertet. Der DFB verurteilte die Kickers zu dem noch auf 10.000 Euro Geldstrafe sowie einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Partie gegen den SV Elversberg fand in einem leeren Stadion auf der Waldau statt. Allerdings konnten die Fans das Spiel auf Einladung von der Vereinsleitung in einem Public-Viewing auf dem Vereinsgelände verfolgen. Außerdem wurde zur Rückrunde ein Netz über die komplette Gegengerade des Stadions gespannt. Der Aufstieg wurde mit 17 Punkten Rückstand auf den heutigen Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim klar verpasst. Aber der vierte Rang war das beste Ergebnis seit dem Abstieg in die Regionalliga.

2008/09 starteten die Kickers in die 3. Liga, die neu gegründet wurde. Die Qualifikation hierfür gelang am 31. Mai 2008, als man in Elversberg mit 2:0 gewann und zur gleichen Zeit der SSV Reutlingen 05, mit dem man sich ein Kopf an Kopf Rennen lieferte, mit 1:2 verlor. Der Start war allerdings mehr als mager. Nach einem Punkt aus sieben Spielen musste Stefan Minkwitz seine Koffer packen und wurde durch Edgar Schmitt beerbt. Dieser trat bereits im April 2009 zurück und Assistenztrainer Rainer Kraft übernahm den Trainerposten. Nachdem 5 Punkte Rückstand zwei Spiele vor Ende der Saison auf das rettende Ufer zu Buche standen, gab der Verein bekannt, einen Betrag über 200.000 Euro aus einem Kautionsfond des DFB nicht zurück zu zahlen, was einen Punktabzug von 3 Punkten und somit den offiziellen Abstieg zu Folge hatte. Die Stuttgarter Kickers mussten den Gang in die nun viertklassige Regionalliga Süd antreten und war sportlich gesehen am Tiefpunkt angelangt.

Der Abstieg brachte auch viele personelle Veränderungen mit sich. Joachim Cast wurde von seinen Aufgaben als sportlicher Leiter der Stuttgarter Kickers entbunden. Kurze Zeit später einigte man sich auf eine Auflösung des Vertrages. Jens Zimmermann wurde neuer Geschäftsführer. Den entlassenen Cheftrainer Rainer Kraft beerbte Dirk Schuster im Juni 2009. Wegen „Amtsmüdigkeit“ trat Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum am 15. Juli 2009 zurück. Sein Amt wurde durch Edgar Kurz neu besetzt. Dieser allerdings übergab das Amt bei der Jahreshauptversammlung des Vereins im November 2010 an Rainer Lorz. Neben ihm wird das Präsidium aktuell durch Guido Buchwald, Gerhard Baumeister und Tobias Schlauch besetzt.

Der Abstieg in die Viertklassigkeit sollte binnen 3 Jahren mit dem Wiederaufstieg revidiert werden. Dies wurde als Ziel der Vereinsleitung ausgegeben. 2009/10 stand die sportliche und vor allem finanzielle Konsolidierung, was zu Folge hatte, dass Dirk Schuster, der neue Trainer der Stuttgarter Kickers, einen runderneuerten Kader, der hauptsächlich aus Spielern die früher in der zweiten Mannschaft spielten bestand, zur Verfügung hatte. Hinzu kamen nur wenige externe Zugänge. Fabian Gerster rückte vom SC Pfullendorf an und auch eine ehemaliger Kicker, Vincenzo Marchese vom SSV Ulm, der früher in der zweiten Mannschaft der Kickers spielte, war einer davon. Der Großteil des Drittligakaders verließ die Stuttgarter. Die junge Mannschaft der Kickers unter der Leitung von Dirk Schuster schlug sich jedoch erfreulich gut und wusste mit kontrolliertem Offensivfußball aus einer starken Defensive heraus, das Publikum zu begeistern. Viele Mannschaften schafften es nicht, die neu formierten Kickers zu bezwingen. Am Ende der Saison wurde die Schuster-Truppe insgesamt nur 8 Mal besiegt. Jedoch konnte auch trotz dieser starken Bilanz nur der neunte Platz am Ende erreicht werden, da es den Kickers auch nur 11 Mal gelang dreifach zu Punkten. 15 Unentschieden waren zu viel, um weiter vorne mit zu spielen. Aber ein positiver Aspekt, den diese Saison mit sich brachte, war, dass sich der Verein bei den Fans und dem sportlichen Umfeld wieder besser stellen konnte und wieder mehr Aufmerksamkeit weckte. Ein weiterer Grund für das steigende Interesse war, das die Kickers die komplette Saison bis auf den letzten Spieltag, als man mit 0:4 deutlich gegen die Zweitbesetzung des 1. FC Nürnberg verlor, zu Hause im heimischen Stadion unbesiegt bleiben konnte. Auch den Torschützenkönig stellten zum Teil die Kickers. Neben dem torgleichen Großaspacher Abedin Krasniqi stand Mijo Tunjic mit 19 erzielten Treffern ganz oben auf der Liste der Torschützen der Regionalliga. Dieser wechselte anschließend zur SpVgg Unterhaching.

2010/11 verstärkte man den Kickers-Kader punktuell. Das Saisonziel lautete Platz 1-6. Die Kickers starteten zwar gut aber mussten trotzdem gegen den 1. FC Nürnberg II als Verlierer vom Platz gehen. Nachdem der Schiedsrichter 3 Akteure der Stuttgarter vom Platz stellte und zu allem Übel den Gästen aus Franken noch 2 Foulelfmeter zugesprochen hatte, ging dieses Heimspiel unnötig mit 1:2 verloren. Dieses „Skandalspiel“ schienen die Spieler der Stuttgarter Kickers nicht aus den Köpfen zu bekommen und man verlor 3 Heimspiele in Folge. Zur Winterpause kam man, obwohl man auswärts mehr Erfolg hatte, nur auf einen Tabellenplatz im sicheren Mittelfeld. Die Rückrunde sollten die Kickers jedoch weitaus besser bewältigen. Aus dem Mittelfeld kommend gewannen die Stuttgarter Spiel für Spiel, insgesamt 8 Mal am Stück, und fanden dadurch auch wieder zu gewohnter Heimstärke zurück. Dies brachte auch das Erreichen der Spitzengruppe mit sich. Der Herbstmeister, Hessen Kassel, hingegen schwächelte in der Rückrunde immer mehr. Der wahre Nutznießer der Kasseler Rückrundenschwäche war der SV Darmstadt 98. Dieser konnte sich letztlich den ersten Rang und somit den Aufstieg in die 3. Liga sichern. Die Kickers erreichten trotz mäßigem Start zu guter Letzt doch noch den 2. Tabellenplatz. Sie blieben über die gesamte Rückrunde ungeschlagen.

In der darauffolgenden Saison folgte dann schließlich der Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse Deutschlands, welcher sie nun seit der Spielzeit 12/13 angehören.


Gazi-Stadion auf der Waldau (Kickers-Platz; Waldaustadion)



Das Stadion der Stuttgarter Kickers befindet sich im Stuttgarter Stadtteil Degerloch. 200 Meter neben dem Stuttgarter Fernsehturm gelegen, fasst dieses 11.436 Zuschauer. Neben den Kickers spielt auch die U23 des Lokalrivalen VfB Stuttgart in diesem Stadion in der dritthöchsten deutschen Fußballiga.

Geschichte

Bereits seit 1905 trägt die Fußballabteilung der Stuttgarter Kickers seine Heimspiele in diesem altehrwürdigen Stadion aus. Es gibt keinen Verein der einem Stadion so lange treu ist. Die einzige räumliche Trennung der Kickers zum Waldaustadion war zu Zeiten der 1. Bundesliga. Damals mussten die Kickers aus Sicherheitsgründen vom DFB aus ihre Heimspiele im Neckarstadion austragen.

Bis 1975 beinhaltete das Stadion noch eine Holztribüne. Diese wurde exakt, jedoch im Maßstab 1:3, der Tribüne des englischen Fußballvereins FC Arsenal London nachgebaut. Allerdings musste diese Auflagen des DFB 1976 weichen. An der Stelle der Holztribüne wurde eine Haupttribüne erbaut, die auch heute noch in vollem Betrieb steht. Nachdem früher das Stadion die Namen Kickers-Platz und –Stadion trug, wurde es 1987 offiziell in Waldau-Stadion umgetauft.

Auf Grund einer finanziellen Schieflage der Stuttgarter Kickers wurden die Namensrechte des Stadions 2004 an den Hauptsponsor, die Garmo AG verkauft. Dieser deutsche Sponsor vertreibt seine Produkte unter dem Namen GAZI.

Im Juli 2008 beschloss der Gemeinderat Stuttgarts, das Stadion für 5,4 Millionen Euro um zu bauen. Durch den Umbau konnten auch die Auflagen des DFB für den Spielbetrieb in der neuen dritten Liga geschaffen werden. Dieser sollte in der Zeit von Januar 2009 bis Juli 2009 durchgeführt werden. Kurz vor Baubeginn verschob der Gemeinderat das Projekt auf unbestimmte Zeit. Durch den Abstieg der Kickers war der Umbau dann sowieso nicht mehr nötig. Einzig die Holzbänke wurden durch blaue Sitzschalen ersetzt und als provisorische Stadionwache wurden Gefängnis-Container aufgestellt.

Eckdaten des ehemaligen Waldaustadions

Kapazität: 11.436
Erbaut: 1905
Letzte Renovierung: 2009

Quelle: wikipedia.de

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