Der KFC hatte definitiv schon mal bessere Zeiten erlebt. Derzeit macht es sich der Drittligist auf den hinteren Tabellenplätzen gemütlich und hangelt sich mit mäßigem Erfolg von Spiel zu Spiel. Falls der Traditionsverein nicht aus seiner Lethargie erwacht, droht der Abstieg. Stefan Effenberg soll den KFC nun wieder auf Trab bringen und für interne Ordnung sorgen. An der Seite von KFC-Präsident Mikhail Ponomarev betonte der Ex-Profifußballer in Düsseldorf, dass er einen Masterplan habe, zu dem nicht nur das Sportliche, sondern auch der Rückkehr in die Grotenburg gehöre. Das Grotenburg-Stadion ist das Zuhause des KFC, das derzeit nicht die Rahmenbedingungen der dritten Liga erfüllt und erst saniert werden muss. Bei seinen konkreten Zielsetzungen in Bezug auf das Team zeigte er sich bescheiden und machte deutlich, dass man über den Ist-Zustand spreche und sich von Spiel zu Spiel verbessern müsse. Ob der 51-Jährige den Verein aus der Krise holen kann, sollte sich ja dann schon in den kommenden Partien andeuten.
Job als TV-Experte hängt er nicht an den Nagel
Vorerst ungeklärt bleibt die Frage nach einem neuen Trainer. Interims-Coach Stefan Reisinger fehlt die nötige Lizenz, um mit dem Verein langfristig zusammenzuarbeiten. Obwohl Stefan Effenberg ja reichlich Spielerfahrung auf dem Buckel hat, kommt für ihn nur die Rolle des Managers infrage. Auf der Pressekonferenz betonte er, dass er als Trainer keine Option sei und man das von Anfang an ausgeschlossen habe. Neben seiner neuen Funktion beim KFC will der Hamburger auch seinen Job als TV-Experte beibehalten. Seit Juni begleitet er das Geschehen des DFB-Pokals auf dem deutschen Fernsehsender Sport1. Dass unterklassige Teams in dem K.-o.-Wettbewerb an einem Tag zu Helden werden können, habe ihn schon immer fasziniert. Damit ist er nicht der einzige. Unzählige Zuschauer verfolgen die Pokalspiele vor dem Fernseher oder online. Sportwetten sind hier besonders beliebt, da die Underdogs oft für eine Überraschung gut sind. Hohe Quoten machen das Spiel noch spannender. Die besten findet man durch Vergleichsplattformen, die seriöse Sportwettenabieter auflisten. Vor dem DFB-Pokal konnte Effe schon als Mitglied der Talkshow Doppelpass reichlich TV-Erfahrung sammeln.
Kein gutes Ende beim SC Paderborn
Seine letzten Erfahrungen als Trainer sammelte der ehemalige Nationalspieler beim SC Paderborn und wurde nach sechs Monaten und mageren zwei Siegen nach 14 Spielen wieder rausgeschmissen. Kritisch beäugt wurde Effe damals von allen Seiten. Die wohl härteste Beschuldigung vom Vereinspräsidenten war, dass er seine Schützlinge nicht unter Kontrolle habe. Beim KFC Uerdingen kann er ja nun das Gegenteil beweisen – zwar nicht als Trainer aber dafür als Manager.
Bis zum Sommer 2022 wird Stefan Effenberg erstmal beim KFC Uerdingen bleiben. Ob er bereits in dieser Saison beweisen kann, welche Managerqualitäten in ihm stecken, wird sich noch zeigen. Auch wenn er die Details seines Masterplans auf der Pressekonferenz in Düsseldorf nicht mit der Öffentlichkeit geteilt hat, machte er dort einen äußerst euphorischen Eindruck, der sich hoffentlich auch auf das Team niederschlägt.