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Rene van Eck über Alemannia Aachen: "Hier wird Fußball gelebt"

Es gibt Personen, die einfach nur auffällig sind. Aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Persönlichkeit. Alemannia Aachen-Trainer Rene van Eck hat beide Komponenten, die er miteinander verbindet, da er neben einer ausgeprägten Fußballkenntnis auch mit seinem Aussehen punkten kann. Schulterlange Haare und der Vollbart sind auf den ersten Blick für einen Trainer mit mittlerweile 46 Jahren etwas ungewöhnlich. Dennoch kann der seit gut einem Monat tätige Alemannen-Coach mit seinen Fähigkeiten punkten, denn zuletzt gab es einen klaren Aufwärtstrend zu verzeichnen.

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Rene van Eck über Alemannia Aachen:
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Vier Zähler aus den letzten beiden Liga-Spielen konnten beim 2:1-Sieg gegen den Chemnitzer FC und beim 1:1-Unentschieden gegen den SV Darmstadt 98 herausspringen. Damit kletterten die "Kartoffelkäfer" zumindest vorläufig aus der Abstiegszone. Nach dem souveränen 5:0-Erfolg über den SV Eilendorf im Achtelfinale des Mittelrheinpokals hat sich die Stimmungslage merklich aufgebessert im Lager des Zweitliga-Absteigers. Im Gespräch mit „DFB.de“ unterhält sich der ehemalige Profi über verschiedene Themen und gibt einen interessanten Einblick in sein Privatleben.

Die zuletzt vier geholten Punkte sind ausschlaggebend dafür, dass die Alemannia mit nun 14 Zählern auf einem Nichtabstiegsplatz steht. Dennoch waren die Spiele zuvor nicht nach dem Geschmack des chronisch ehrgeizigen neuen Trainers Rene van Eck, der gegenüber „DFB.de“ meint: "Mir war klar, dass die Mannschaft nach dem nicht optimalen Saisonstart und ohne die beiden langzeitverletzten Leistungsträger Aimen Demai und Sascha Rösler etwas verunsichert war. Es dauerte seine Zeit, bis sich die Mannschaft an die neuen Automatismen gewöhnt hat. Wir steigern uns aber von Woche zu Woche."

Besonders groß war die Freude sicherlich nach dem 2:1-Sieg über den Chemnitzer FC, wo nach einem 0:1-Rückstand noch ein Auswärtsdreier bei einem starken Kontrahenten gelingen konnte. Van Eck beschreibt seine Gefühle direkt nach dem Schlusspfiff wie folgt: "Der Jubel war schon recht groß, da sich die Jungs endlich einmal belohnt hatten. Wir haben das Spiel in der Schlussphase noch gedreht, nachdem uns meiner Meinung nach zuvor ein Tor zu Unrecht aberkannt worden war. Das zeigt, dass die Mannschaft Moral und Charakter besitzt." Eine mögliche Spielidee für die kommenden Wochen hat er auch schon ausfindig gemacht, wie er verraten hat: "Wir müssen von der Art und Weise einfach weiter so Fußball spielen wie in den vergangenen Wochen. Also mit viel Aggressivität. Viele Dinge haben sich richtig gut entwickelt. Es fehlt hier und da aber noch der Wille, in bestimmten Situationen unbedingt das Tor machen zu wollen."

Konkret spricht der ehrliche Trainer jedoch auch die gezeigten Defizite an und verbreitet zugleich jedoch auch Optimismus, was die nächsten sportlichen Aufgaben angeht: "Die Mannschaft hat sich vor allem schwer getan, einen Gegner permanent unter Druck zu setzen und damit zu Fehlern zu zwingen. Diese Spielweise kostet auch Kraft, aber wir sind auf einem guten Weg."

Beim Traditionsverein, der schon in der Bundesliga und im Europa-Pokal mitspielen durfte und ein langjähriges Mitglied in der zweiten Bundesliga dargestellt hat, sind die Ansprüche fast schon traditionell besonders hoch. Die Zielsetzung in den kommenden Wochen und Monaten nennt er: "Es gilt bis zur Winterpause unter die ersten zehn Mannschaften zu kommen. Danach werden wir uns zusammensetzen und neue Ziele ausgeben. Die Alemannia ist mit ihren Möglichkeiten ein Verein, der mittelfristig das Ziel haben muss, in die 2. Bundesliga zurückzukehren."

Einen kleinen Einblick gewährt er auch in seine Trainingsarbeit und seine Rhetorik, die er gegenüber den Profis tätigt. So beschreibt er den Inhalt seiner Ansprache vor dem ersten Training: "Es ging zunächst darum, die Mannschaft wieder aufzubauen. Die Jungs hatten Angst, Fehler zu machen. Doch die passieren im Fußball. In solchen Situationen muss man als Mannschaft enger zusammenrücken und sich weniger mit sich selbst oder anderen Dingen beschäftigen."

Einige Fachleute haben sich ein wenig gewundert, dass der begehrte Trainer van Eck von der Nürnberger U19 in die Drittklassigkeit gewechselt ist, obwohl auch Angebote von etablierten Erstligisten aus dem Ausland vorgelegen haben sollen. Der gebürtige Rotterdamer begründet diese Entscheidung: "Alemannia Aachen gehört trotz des Abstiegs in die 3. Liga zu den traditionsreichsten Vereinen in Deutschland. Mit dem Stadion und den Fans im Rücken lässt sich einiges bewegen. Wenn ich mir anschaue, wie viele Zuschauer nach wie vor zu unseren Heimspielen kommen, ist das fast unglaublich. Hier wird der Fußball gelebt. Daher war es für mich sehr reizvoll, dass Angebot der Alemannia anzunehmen."

Es ist schon sicherlich ein bisschen merkwürdig, dass der jetzige Trainer als Profi selbst zur rustikalen Sorte gehört hat, die auf das Zerstören des gegnerischen Spiels aus gewesen ist. In seiner neuen Funktion als Trainer hingegen arbeitet er diesbezüglich völlig kontrastreich, denn van Eck gilt als absoluter Verfechter des holländischen Offensivfußballs. Auch dafür hat der sympathische Niederländer eine plausible Erklärung: "Ich habe die holländische Nachwuchsschule durchlaufen und vertrete auch als ehemaliger Abwehrspieler diesen Stil. Die Leute kommen doch ins Stadion, um möglichst attraktiven Fußball zu sehen. Das ist in Aachen nicht anders. Da bringt es wenig, wenn wir einfach die Bälle lang nach vorne knallen."

Gewiss gibt es eklatante Unterschiede zwischen der A-Junioren-Bundesliga mit dem 1. FC Nürnberg und der 3. Liga im Profi-Fußball. Der erfahrene van Eck sagt darüber: "In Nürnberg ging es vor allem darum, jeden einzelnen Spieler individuell besser zu machen und möglichst viele Jungs in den Profibereich zu bringen. Da spielte der sportliche Erfolg in der Junioren-Bundesliga eher eine untergeordnete Rolle. Nun ist es genau umgekehrt: Es geht fast nur noch um Punkte."

Und zudem gibt er preis, dass er immer noch der Kampfsportart Kickboxen fröhnt. Dieses eher ungewöhnliche Hobby kann er jedoch derzeit nicht mehr so intensiv ausüben: "Aktuell mache ich es allerdings weniger, weil ich in Aachen noch auf der Suche nach der passenden Schule bin. Für mich ist Kickboxen eine Freizeitbeschäftigung, bei der ich sehr gut abschalten kann und auf andere Gedanken komme."

Quelle: dfb.de

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