„Solche Aussagen sind reiner Populismus“
Angefangen hat diese Streitigkeit mit der Aussage von Rauball, der sich auf die Zweitliga-Lizenz bezogen hat: „Wenn ich die letzten beiden Spiele sehe, die RB verloren hat, sollte sich der Klub vielleicht überlegen, ob das der richtige Weg für die Zukunft ist,“ so der Dortmunder-Vereinsboss. Am gestrigen Donnerstag gab es nun den direkten Konter von RBL-Coach Alexander Zorniger, der gegenüber der „Bild-Zeitung“ klare Worte zu dieser Provokation gefunden hat: „Solche Aussagen sind reiner Populismus, um kurzzeitig vor den eigenen Fans gut dazu stehen. Aber wenn diese Herren beim nächsten Empfang unseren Sportdirektor Ralf Rangnick oder einen anderen Red-Bull-Verantwortlichen treffen, dann wollen sie das alles nicht gesagt haben.“
Wird die „50+1-Regel“ durch RB Leipzig unterwandert?
Dieser Zoff zwischen RBL und dem DFL-Boss sorgt für reichlich Zündstoff und hat auch mächtig Steigerungspotential, denn Rauball ist zugleich auch Präsident des traditionsbewusstem BVB. Dort zählt er zusammen mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke als leidenschaftlicher Verfechter der berüchtigten „50+1“-Regel. Dadurch soll bewusst der Einstieg von Oligarchen und Großinvestoren in den deutschen Fußball verhindert werden. Die beiden Dortmunder-Vereinsbosse haben immer wieder deutlich zum Ausdruck bringen können, dass sie diese „heilige Regel“ durch den Brause-Konzern Red Bull bei RB Leipzig unterwandert sehen.
RWE-Boss Rombach nimmt RB Leipzig in Schutz
Das morgige Ostderby zwischen de FC Rot-Weiß Erfurt und RB Leipzig ist eine hochinteressante Partie im Aufstiegskampf. Einige RWE-Anhänger haben bereits mit Aktionen gegen das kommerzorientierte Vorgehen der Bullen gedroht. So lautet etwa ein Motto „Tradition gegen Retorte“. Nun findet Erfurts-Vereinsboss Rolf Rombach hingegen einen salomonischen Weg, wenn er sagt: „Auch Fußball in Erfurt ist Kommerz. Wir transferieren Spieler, brauchen Business-Seats im neuen Stadion. Wenn ich von Traditionsvereinen spreche, dann meine ich gewachsene Strukture. Von unseren Fans waren die Väter schon im Stadion. Das ist der Unterschied.“
Rombach kennt kein Neid mit Blick auf Leipzig
Dieser Unterschied wird sich jedoch noch zukünftig verkleinern, was auch Rombach deutlich zum Ausdruck bringen kann: „Bei Aufstieg müssen wir über eine Ausgliederung in eine Kapitalgesellschaft nachdenken. Dem kann man sich im modernen Fußball nicht entziehen.“ Neidgefühle entwickelt er jedoch keineswegs für die deutlich besseren, finanziellen Möglichkeiten in Leipzig. Er zeigt sich zufrieden mit den Verhältnissen, die in der thüringischen Landeshauptstadt vorherrschen: „Nein! Herzblut entwickelt man nur, wenn man für etwas kämpfen muss und der finanzielle Druck permanent da ist.“ Tabellarisch steht RB Leipzig trotz der jüngsten zwei Niederlagen weiterhin mit 40 Punkten auf dem zweiten und damit einem direkten Aufstiegsplatz, während RW Erfurt sechs Punkte weniger auf der Habenseite besitzt und damit den fünften Platz belegen kann.
RB Leipzig-Coach Zorniger wehrt sich gegen Rauball-Aussagen
Zuletzt hat es von hochrangigen Funktionären des Deutschen Fußballs immer wieder Kritik und teilweise auch Ironie am Modell von Rasenballsport Leipzig gegeben. So hatte jüngst DFL-Boss Dr. Reinhard Rauball mit einer sehr provokanten Aussage auf die letzten beiden RBL-Niederlagen zum Ligaauftakt und zur Zukunftsfähigkeit des Vereins ein wenig angespielt. Nun gibt es den Konter von Bullen-Coach Alexander Zorniger.
Datum der Veröffentlichung: 07.02.2014 18:39 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: bild.de
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