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Osnabrücker Realismus über glücklichen Heimsieg

Wer Claus-Dieter Wollitz richtig kennt, der weiß, dass er kein Trainer ist, der versucht mit Phrasen etwas zu beschönigen, was offensichtlich voller Schwächen gewesen ist. Besonders im ehrlichen Fußballsport sieht er die Zwecklosigkeit dieser unnötigen Übertreibung. Deshalb konnte er den überaus glücklichen 2:1-Sieg im Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 auch richtig einordnen. Damit ist der VfL auf den dritten Tabellenplatz gesprungen, was zur Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga berechtigen würde.

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Osnabrücker Realismus über glücklichen Heimsieg
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Ehrlichkeit währt am längsten und deshalb erklärte Trainer Wollitz gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Das war sicherlich ein glücklicher Sieg für uns. Ich habe manchmal in der zweiten Halbzeit gedacht, dass selbst ein 0:0 schmeichelhaft gewesen wäre.“ Der ehemalige Profi Wollitz ist stets offen und ehrlich, wenn es um sein Gefühlsleben geht. Deshalb gibt er auch freimütig zu, dass er mit der bisherigen Punkteausbeute mit 22 Zählern nach 11 Partien überaus zufrieden ist, denn: „Das hat uns vor der Saison sicherlich kaum jemand zugetraut.“

Wollitz ist ein sehr emotionaler Trainer, der es blendend versteht, sich bei den richtigen Leuten zu bedanken. Deshalb gibt er auch das Kompliment an die Zuschauer zurück, die traditionell in Osnabrück als sehr leidenschaftlich gelten. So teilte er mit: „Das Publikum hat uns heute großartig unterstützt. Da kann ich nur sagen Danke schön.“

Bei Darmstadts Trainer Jürgen Seeberger hingegen war der Frust von enormer Wucht, denn seine Mannschaft hatte ein auffällig gutes Spiel absolviert, wie er ehrlich zugeben musste. Sein Leid klagt er nach dem Spiel gegenüber den Medien: „Ich habe die besseren Chancen auf unserer Seite gesehen. Und dann fangen wir uns in einer ziemlich einfachen Situation den entscheidenden Treffer.“ Zugleich gewährt der akribische Seeberger einen kleinen Rückblick in die persönliche Historie zwischen Wollitz und ihm: „Damals am Tivoli waren wir die bessere Mannschaft und haben 1:3 gewonnen. Diesmal war es umgekehrt, nicht wahr Jürgen?“ Für den „Lilien“-Trainer war diese Erinnerung nicht gerade ein Schwelgen in der guten, alten Vergangenheit. Vielmehr knabberte er noch ersichtlich an dieser bitteren Pleite gegen den Aufstiegskandidaten.

Die Südhessen waren ein starker Gegner für den VfL, wie auch Osnabrücks Mittelfeldspieler Timo Staffeldt ehrlich konstatieren musste: „Sie haben uns das Leben sehr schwer gemacht, standen kompakt und haben kaum etwas zugelassen. So war es vielleicht bezeichnend, dass das Tor so fiel, wie es fiel. Da hat der Manuel aber wirklich einen Assistpunkt verdient, auch weil er uns vorher mehrfach im Spiel gehalten hat.“

Die Erinnerung wird bei Abwehrchef Martin Hudec nicht für Freudenstürme gesorgt haben, da er wegen einem unnötigen Foulspiel mit der Gelben Karte bedacht worden ist und dadurch beim „Nordderby“ beim wiedererstarkten FC Hansa Rostock zwangsbedingt pausieren muss. Kritik musste er sich auch noch von seinem Trainer gefallen lassen, der meinte: „Wir haben zu viele Fehler im Aufbau gemacht, insbesondere Martin sind etliche unterlaufen.“

Während der Tscheche scharf kritisiert worden ist, gab es für den Neuzugang von Hertha BSC, Sebastian Neumann artig Komplimente: „Es war erst sein zweites Spiel in der Startelf. Dafür hat er es hervorragend gemacht, mit viel Übersicht und gutem Kopfballspiel.“ Bedeutende Worte sprach nach dieser besonderen Begegnung der zurzeit verletzte Spielführer Paul Thomik, der zur Wichtigkeit dieses Sieges erklärte: „Wenn du solche Spiele gewinnst, kannst du noch einiges erreichen.“

Als Matchwinner durfte sich zweifelsfrei der eingewechselte Marcus Piossek fühlen, der den Siegtreffer für die „Lila-Weißen“ erzielen konnte. Über das erfolgreiche Zusammenspiel mit Torwart Manuel Riemann meint er: „Ob Sie es glauben oder nicht, so etwas üben wir im Training wirklich. Der Manu ist ja bekannt für seinen strammen Schuss. Da lauern wir auch im Training manchmal mit zwei Stürmern vorn und werden gut bedient.“

Zum ersten Mal in dieser Spielzeit konnte sich der technisch starke Piossek nicht über eine Startelfnominierung freuen und musste stattdessen mit einem Platz auf der Ersatzbank Vorlieb nehmen. Über diese plötzliche Degradierung meinte er im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Dass man nicht sonderlich zufrieden ist, wenn man auf die Bank muss, leuchtet doch ein. Es hatte sich im Laufe der Trainingswoche abgezeichnet, dass der Coach etwas verändern wollte. Leider war ich davon betroffen.“ Dennoch war er von seinen Fähigkeiten überzeugt: „Mir war klar, dass der Trainer offensiv reagieren würde und habe natürlich an meine Chance geglaubt. Und diese wohl auch ergriffen.“

Nun geht es zum Spitzenspiel bei den sichtlich stärker gewordenen Rostockern, die unter dem neuen Trainer Fascher wieder Kontakt zu den Aufstiegsplätzen herstellen konnten. Selbstbewusst meint er vor diesem Spiel: „Stimmt, die haben auch einen guten Lauf. Aber wir fahren da nicht hin, um zu verlieren.“

Quelle: noz.de

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