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Osnabrück-Manager Gans: „Diese Mannschaft hat das größte Entwicklungspotential“

Nun konnte Aufstiegsanwärter VfL Osnabrück also tatsächlich mit 2:0 beim direkten Konkurrenten SpVgg Unterhaching gewinnen und seine hohen Ansprüche damit einmal mehr eindrucksvoll untermauern. Mit nunmehr 53 Punkten steht der populäre VfL punktgleich mit Spitzenreiter Karlsruhe auf dem zweiten Tabellenplatz und hat einen Vorsprung von sieben Punkten auf einen Nichtaufstiegsplatz. Auch Manager Lothar Gans äußerte sich hochzufrieden über diese positive Entwicklung an der Bremer Brücke.

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Osnabrück-Manager Gans: „Diese Mannschaft hat das größte Entwicklungspotential“
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Eine kleine Sensation erlebte Osnabrück auch im chronisch spärlich gefüllten Sportpark zu Unterhaching, als zum ersten Mal nach fünf Begegnungen seit 1989 ein Spiel beim Münchener Vorort gewonnen werden konnte. Ein gut gelaunter Osnabrück-Fan meinte dazu mit einem Hauch von Sarkasmus: „Dass ich das noch erleben darf, ein Sieg in der Hölle Unterhaching…“ An der leidenschaftlichen Atmosphäre und den Fans, die wie ein 12. Mann das Team frenetisch anfeuern, mag dies sicherlich nicht gelegen haben, denn selbst zu glorreichen Bundesligazeiten um die Jahrtausendwende herum war der Sportpark oft nur wenig frequentiert worden.

Auch um diese Problematik zu lösen, ist Manfred Schwabl als neuer Präsident der Spielvereinigung verpflichtet worden. Der 303-malige, ehemalige Bundesligaspieler ist ein bodenständiger und zugänglicher Typ, der sowohl mit den Gästefans plaudert als auch im VIP-Raum sich ein Weizenbier gönnt. Diese Person tut dem Verein sichtlich gut, so scheint es. VfL-Präsident Christian Kröger musste als FH-Professor eine Vorlesung halten. Während sich die Hinfahrt mit dem Zug als relativ entspannt darstellte, war es die Rückreise mit dem Bus keineswegs. Erst um kurz vor zwei Uhr morgens gab es die Ankunft in Osnabrück und nur acht Stunden später wurde das
Regenerationstraining mit einer Radtour rund um den Rubbenbruchsee durchgeführt. Alles Erdenkliche wird für das Ziel Aufstieg in die Zweitklassigkeit getan. Gegner Haching fliegt mit einem Privat-Jet die meist weiten Anreisen zu den Auswärtsspielen. Durch die Sponsoren hält sich der Kostenfaktor für die klamme Spielvereinigung meistens in Grenzen.

Ein kleiner Fan vom Münchener Vorortverein scheint unterdessen Claus-Dieter Wollitz zu sein, der offen seine Sympathie für Unterhaching anspricht. Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" erklärt dazu der Cheftrainer: „Die Mannschaft spielt modernen, offensiven Fußball und hat eine gute Einstellung.“ Schon nach dem deutlichen 3:0-Vorrundenerfolg im Heimspiel lobte er den bayrischen Kontrahenten. Auch diesmal zollte er dem Gegner Respekt, wenn er sagte: „Ich verstehe die Unzufriedenheit der Zuschauer nicht und wünsche dem Club, dass in den nächsten Wochen nicht nur die Leistungen, sondern auch die Ergebnisse stimmen.“

Unterhaching präsentiert sich mit seiner jungen Mannschaft als extrem unangenehmer Gegner. Am kommenden Samstag dürfte dies mit Arminia Bielefeld ein anderer Aufstiegskandidat am eigenen Leib erfahren. Das Hinspiel konnte gegen den DSC immerhin schon mit 3:2 gewonnen werden. Mit Marcus Rickert konnte der neue Torwart, der von RW Erfurt verpflichtet worden ist, zum Matchwinner mutieren, denn zahlreiche Glanzparaden sicherten den überaus wichtigen Auswärtssieg: „Es war nicht leicht nach dem Platzverweis, ich hatte ganz schön daran zu knacken. Umso mehr hat es gut getan – dass wir gewonnen haben, dass wir zu null gespielt haben und dass ich etwas dazu beitragen konnte.“ Auch ein ehemaliger Osnabrück-Keeper, der nun als Torwart-Trainer in Unterhaching angestellt ist, zollte seinem Nachfolger Respekt: „Da hat der VfL sich den richtigen Mann geholt.“

Auch Manager Lothar Gans war von der demonstrierten Leistung sichtlich angetan, denn am Sonntag durfte er seinen 60. Geburtstag feiern und einen wichtigen Auswärtssieg im Aufstiegskampf bejubeln. Dazu sagte er in einem Hauch von Dankbarkeit: „Mir hat der Sieg in Unterhaching vollkommen gereicht. Toll, wie die Mannschaft das wieder hergekriegt hat.“ Ob die Mannschaft tatsächlich in die 2. Bundesliga aufsteigen wird, muss noch abgewartet werden. Fakt ist, dass Gans schon vier Aufstiege miterleben durfte. Über einen Vergleich mit den jeweiligen Aufstiegsmannschaften meint er nun: „Vergleiche sind schwierig, und noch ist diese Mannschaft ja nicht aufgestiegen. Ich finde aber, dass sie einen beeindruckenden Teamgeist hat und das größte Entwicklungspotenzial. Und sie spielt attraktiven, offensiven Fußball und kann deshalb das Publikum mitreißen. Frühere Aufstiegsmannschaften kamen oft über die Routine und Einzelleistungen.“

Gans ist schon seit 1996 in Diensten des VfL. Besonders aufmerksam verfolgt er dieses überaus enge wie spannende Aufstiegsrennen, wo die fünf ersten Mannschaften fleißig Punkte sammeln. Über diese Situation meint er nun: „Nein! Mit 53 Punkten in 26 Spielen – das ist ein Schnitt von 2,03 Punkten pro Spiel! – hätte man sich normalerweise schon abgesetzt. Da kann man sich ausrechnen, dass man am Ende wohl mindestens 70 Punkte braucht.“ Über die Eigenschaften, die nun notwendig erscheinen, kann er folgendes berichten: „Es ist immer das Gleiche: Man muss Ruhe bewahren, auch, wenn es mal nicht läuft. Es kommen in einer Rückrunde gerade bei einem Aufstiegskandidaten besondere Einflüsse dazu: Anfragen anderer Vereine, Berater melden sich, es gibt Vertragsgespräche mit dem eigenen Klub – die Konkurrenz wartet nur darauf, dass Unruhe aufkommt.“

Bekanntlich hat der Manager keinen direkten Einfluss auf die sportlichen Geschehnisse. Deshalb versucht er auf anderem Weg Unterstützung zu geben. Über seine Rolle im Aufstiegskampf sagt er: „Ein Gefühl dafür zu vermitteln, dass es nur um den VfL geht, nicht um Einzelinteressen. Und dafür, dass die entscheidende Währung in diesem Geschäft der sportliche Erfolg ist. Deshalb muss man in jeder Funktion alles dafür tun, der sportlichen Leitung und dem Team den Rücken freizuhalten. Da leiste ich meinen Beitrag.“ Über die geäußerte Kritik ist er ein wenig enttäuscht. Immerhin hat er seit mittlerweile 17 Jahren vieles dem Verein untergeordnet. Deshalb wählt er klare Worte gegen die Kritiker, die nicht immer sachlich geblieben sind: „Ich glaube nicht, dass das ein Thema ist für so ein Interview an meinem Geburtstag. Sagen könnte ich dazu viel, aber da muss man ein bisschen ausholen. Nur so viel: Für alle, die seit 1996 mitgeholfen haben, den damals am Boden liegenden VfL auf die Füße zu stellen – und dabei sicher auch Fehler gemacht haben –, wehre ich mich gegen Beleidigungen, Verunglimpfungen und Unterstellungen. Ich wünsche der neuen Führung, dass ihr das erspart bleibt und sie einen ähnlich langen Atem hat.“

Quelle: noz.de

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