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Oberhausens Rückkehr in die Vergangenheit

Wenn man viele Menschen heulen sehen möchte, dann war man am Samstag bei RW Oberhausen an der richtigen Stelle. Mit 1:2 verloren die Ruhrpöttler gegen den Aufstiegskandidaten aus Regensburg und mussten damit den bitteren Weg in die Viertklassigkeit antreten. Im Gespräch mit „RevierSport“ äußert sich RWO-Boss Hajo Sommers.

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Seine Gefühle, als der Abstieg festgestanden hat, beschreibt er wie folgt: „Auf meinem Handy stand es um 15.20 Uhr noch 0:0 in Babelsberg. Gefühlt war es dann 15:40 Uhr als wir das mitbekommen haben. Aber das hat bei mir nicht mehr viel ausgelöst. Nach unserer Niederlage war das für mich durch. Das Tor für Babelsberg war dann nur so ein endgültiges Ding. Da wusste jeder: das war es jetzt!“
Im Spiel gegen den Tabellendritten aus Oberfranken wurde zwar ordentlich angefangen. Das 1:0 war daher die logische Konsequenz. Trotzdem zeigte das Spiel, dass die Qualität des Bundesliga-Absteigers letztlich für die Dritte Liga nicht ausreicht. So war diese Begegnung ein Spiegelbild der gesamten Saison, wie er bestätigte: „Auf jeden Fall. Wir kamen schlecht in die Saison. Dann wurden ein paar Stellschrauben im Winter gedreht, dann holst du einen neuen Trainer. Danach ging es wieder etwas hoch, aber es hat insgesamt am Anfang, in der Mitte und am Ende einfach nicht gereicht. Etwas Pech noch dazu, fertig war der Fisch.“
Auch wenn es mächtig bitter ist, so stehen die Oberhausener nun in der Liga, in der sie Hajo Sommers im Jahr 2006 als neuer Präsident übernommen hat. Zwischenzeitlich konnten sogar einige Jahre in der 2. Bundesliga bestritten werden, ehe im letzten Jahr der Abstieg erfolgte. Diese Fahrstuhlmentalität wollte Sommer ursprünglich verhindern. Nun gibt es jedoch die unrühmliche Rückkehr in die Viertklassigkeit. Trotzdem sieht Sommers im Vergleich zu damals bessere Voraussetzungen am Niederrhein. „Ja, wir haben in der Zeit alles gesehen. Oberliga, Regionalliga, Zweite Liga, nun sind wir wieder in der Regionalliga. Es gibt aber einen kleinen Unterschied. Wir haben eine bessere Jugend, wir haben ein besseres Trainingszentrum, wir bekommen eine neue Geschäftsstelle. Also ist etwas über geblieben. Dass wir uns nicht mehr am großen Kino reiben oder mit den Großen spucken, das ist in Ordnung.“
Damit dürften die Bedingungen für einen sofortigen Wiederaufstieg deutlich besser sein. Vor allem die finanziellen Probleme werden signifikant sein. In der Viertklassigkeit werden sie noch weitaus mehr zum Tragen kommen, weil die Einnahmen in allen Bereichen sehr stark zurückgehen werden. Seine Gefühle beschreibt der „Malocher“ wie folgt: „Klar, das Problem ist ein ganz anderes. Ich muss am Montag Leute entlassen, die wissen das jetzt. Die sitzen da und haben gar nichts mehr. Wir müssen sehen, was wir wegstreichen. In der vierten Liga gibt es vieles hier nicht mehr. Vielleicht muss bald der Aufsichtsrat mal die Eintrittskarten verkaufen, denn eine Firma wird es dafür nicht mehr geben. Nur dann haben wir eine reelle Chance, Geld in den Kader zu pumpen und in der Regionalliga vorne mitzuspielen.“
Das klare Ziel wird es auch weiterhin sein, den direkten Aufstieg in die Drittklassigkeit zu schaffen. Dies betont Sommer, der auch weiterhin auf der Kommandobrücke stehen möchte, um seinen „Herzensverein“ zurück in den Profifußball zu führen: „So muss das Ziel lauten. Wenn wir dort nicht oben dabei sind, kommt keiner mehr zu uns. Sind wir oben dabei, haben wir die Zahlen von dieser Saison. Den Aufstieg kann man nicht planen, da der Meister nicht einmal sofort aufsteigt. Ich habe letzte Woche noch mit Hans-Günter Bruns gesprochen. Und auch er hat gesagt, da muss man richtig was draufhaben, um da wieder rauszukommen.“
Oft ist es bekanntlich so, dass bei einem Abstieg eines verschuldeten Vereins in allen Bereichen gespart werden muss. Leider ist dabei auch häufig die Jugendabteilung betroffen, die schmerzhafte Einschnitte hinnehmen muss. Dies soll beim ehemaligen Bundesligisten jedoch nicht passieren, wie Sommers bestätigt: „Wir versuchen dort so wenig wie möglich dranzugehen.“

So ganz will RWO jedoch die Hoffnung noch nicht aufgeben, dass durch den Lizenzentzug eines Kontrahenten der Klassenerhalt möglicherweise noch im nachhinein erreicht werden könnte. Viele Verantwortliche denken so. Jedoch nicht Sommers, der sich mit der neuen Situation bereits abgefunden hat und den neuen Tatsachen ins Auge blickt. „Wir werden Montag mit der Mannschaft sprechen, die haben in Erfurt noch zu laufen. Denn Jena darf nicht an uns vorbei. Aber für mich ist das keine Hoffnung, ich klammere mich an so etwas nicht. Bisher kam noch immer irgendwo ein Scheich her.“

Quelle: reviersport.de

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Kommentar zu dieser News

Kommentar von axel am 01.05.2012 um 12:56 Uhr:

Hallo Henning Klefisch, Du hast Regensburg nach "Oberfranken" verlegt! Wie peinlich Klefisch!

Kommentar von Peter am 02.05.2012 um 16:47 Uhr:

Ganz ruhig Axel! Korrektur ist ja ok. Statt Oberpfalz ist offenbar irrtümlich Oberfranken rein gerutscht. Das kann mal passieren.

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