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Nebenschauplätze in Burghausen - Uwe Wolf spricht Klartext! (EXKLUSIV)

In Burghausen gab es in jüngster Vergangenheit nicht sonderlich viel Grund zur Freude. Sportlich gesehen läuft es nicht besonders, auch wenn der Klassenerhalt noch theoretisch möglich ist, ist der Weg schwer. Nun kommen zudem noch Nebenschauplätze, die man in einer solchen Situation wohl kaum gebrauchen kann. Uwe Wolf, der Cheftrainer gerät immer mehr in die Kritik, obwohl er dem Umfeld nach dem Katastrophenstart unter Georgi Donkov, zumindest die Hoffnung wieder gab und aus einer schwachen Mannschaft eine Einheit formte, die immer noch eine ist. Der Fußballlehrer nahm sich in einem ausführlichen Gespräch die Zeit für uns und sprach über die Situation und das Vorgefallene.

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Nebenschauplätze in Burghausen - Uwe Wolf spricht Klartext! (EXKLUSIV)
Foto: Foto Butzhammer
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Immer noch vom Klassenerhalt überzeugt

Eins machte Wolf von Anfang an klar: "Der SV Wacker Burghausen liegt mir sehr am Herzen und ich werde weiterhin alles Mögliche tun, um uns am Ende über den roten Strich zu bringen."

Auch wenn es momentan nicht besonders gut aussieht, ist der Fußballlehrer nach wie vor von dem Erreichen dieses Zieles überzeugt. "Ich habe bei meinem Amtsantritt gesagt, dass wenn wir es schaffen sollten, es erst an 37. oder 38. Spieltag passieren wird und davon bin ich nach wie vor überzeugt."

Die Veränderung

Und unter Uwe Wolf hat sich Einiges beim ehemaligen Zweitligisten bewegt. Eine mehr als löchrige Abwehr, ein absolut konzeptloses Aufbauspiel und eine mental angeschlagene Mannschaft hat er am 13. September 2013 übernommen. Er stabilisierte die Defensive und brachte, den Möglichkeiten entsprechend, mehr Torgefahr ins Spiel des damaligen Tabellenletzten. Außerdem konnte die Mannschaft wieder etwas sehr wichtiges unter dem damals neuen Übungsleiter, nämlich gewinnen.

Der Verein, der für Viele bereits als abgestiegen galt, kämpfte sich immer wieder heran und stand vor der englischen Woche zuletzt vor entscheidenden Spielen, da man im Derby vor heimischen Publikum gegen die SpVgg Unterhaching gewinnen konnte.

Never-ending Story "Mokhtari"

Doch vor dieser Partie war etwas passiert, wovon wir bereits berichteten. Der Berater von Youssef Mokhtari, der gegen die Münchener Vorstädter überraschend nicht im Kader stand, schickte eine Nachricht an die Presse, den Trainer und den Vorstand des Vereins. "Ich habe mit Herrn Schermann bereits Tage zuvor telefoniert und ihm erklärt, welche Rolle Moki für mich hat. Er ist ein großartiger Fußballspieler und mit seiner Erfahrung wäre er sehr wichtig in einer Situation gewesen, in der ein Ball gehalten werden sollte oder wenn es unruhig auf dem Platz werden würde. Doch Herr Schermann und auch der Spieler haben mir bestätigt, was ich mir bereits gedacht hatte. Ich hätte ihn von Beginn an aufstellen müssen oder eben nicht in den Kader nehmen dürfen, da er sonst schlechte Stimmung machen könnte, da er den Anspruch hat, zu spielen. So entschied ich mich für die zweite Möglichkeit.", ging Uwe Wolf auf den Vorwurf ein. "Davon wusste Youssef aber schon nach dem Telefonat. Als es dann um das Spiel gegen Heidenheim ging, war er dann an der Wade verletzt und so konnte ich ihn nicht nominieren."

Aufkeimende Kritik

Zudem kam immer mehr Kritik auf, da Publikumslieblinge wie Stefano Cincotta nicht aufgestellt wurden. "Ich weiß um die Qualität eines Stefano Cincotta, doch für unsere Strategie war er zu Offensiv. Deshalb wurde gegen Heidenheim eingewechselt und sollte beim Rückstand mit nach vorne wirken.". Und die Bilanz, vor allem in der Rückrunde nach der Winterpause, gibt der defensiven Ausrichtung des Coaches recht. In elf Spielen gab es gerade einmal 12 Gegentreffer, nimmt man die ersten 9 Spiele der Saison, stehen 22 Gegentreffer gegenüber. Zudem verlor im Jahr 2014 nie höher als mit einem Tor Unterschied. "Jedes Spiel war eng, doch es reichte leider nicht immer für uns. Aber wir hätten immer punkten können!", bestätigte auch Wolf.

Die Personalie "Kulabas"

Auch die Personalie Kulabas war nach dem Spiel gegen Unterhaching sehr präsent und ein Dorn im Auge der Fans. Der Offensivakteur hat einen schweren Stand, überzeugte nur selten und hätte eigentlich im Winter den Verein verlassen sollen. "Ich weiß, Ahmet hat einen schweren Stand bei den Zuschauern, doch im Training hat er sich einfach empfohlen, stand bereits gegen Leipzig zu Beginn der Restrunde in der Startaufstellung, wurde aber bereits in den Anfangsminuten verletzt. Über die U 23 sollte er sich dann Spielpraxis holen und durfte dann gegen Unterhaching ran."

Die schreckliche englische Woche

Es folgte eine Niederlage in Heidenheim, mit der man aber bereits gerechnet hatte, zu Beginn der englischen Woche. Daraufhin stand das Derby gegen Regensburg an, ein besonderes Aufeinandertreffen zweier verfeindeter Fanlager und daher umso wichtiger für die Fans der Schwarz-Weißen. Uwe Wolf ließ offensiv spielen und es zahlte sich aus. Nach dem frühen Führungstreffer ging es mit einem knappen 1:0 in die Kabine. "Wir haben sehr viel Laufarbeit gemacht. Ich habe mich bei den Jungs erkundigt, wie es um die Fitness steht.", erinnerte sich Wolf zurück. "Ich wusste, ich muss einen Rosinger, der wahnsinnig viel gearbeitet hatte, bald auswechseln und brachte Stephan Thee, einen Spieler, der eigentlich den Ball halten kann und Situationen beruhigen kann. Dann brachte ich Kulabas für Bopp, der ebenfalls nicht mehr konnte. Dann fiel das 2:0 durch Schröck. Wir haben sofort, auch wenn es nicht den Anschein machte, auf ein 4 - 5 - 1 umgestellt, doch wir haben den Gegner zu hoch angegangen." Am Ende stand es 2:2, ein wahrer Nackenschlag für den SVW.

Gegen Chemnitz musste nun ein Sieg her. Doch auch dies missglückte. "Die Moral meiner Mannschaft hatte gestimmt. Wir haben Alles gegeben, bekommen nur einen Schuss auf das Tor, der abgefälscht rein geht. Das ist natürlich besonders bitter gewesen.", erkläte der Trainer rückblickend.

Die "große" Spielerrevolte

In Burghausen trainiert die U 23 zwei Mal die Woche gemeinsam mit der Profimannschaft unter der Leitung von Uwe Wolf. Bei einem dieser Trainings sollte es eine Strafeinheit aus disziplinarischen Gründen geben, während die Drittligaspieler zu rehabilitierenden Maßnahmen geschickt worden. "Plötzlich rannten zehn Spieler weg und begaben sich in die Kabine. Als ich ihnen folgte um zu sehen, was los ist, weigerten sich diese Spieler, die Übung zu machen. Ich gab ihnen fünf Minuten Bedenkzeit, verließ den Raum, auch meine Kollegen redeten mit den Spielern. Nach 10 Minuten kamen Drei von ihnen zurück, der Rest blieb fern. Das ist Arbeitsverweigerung. Besonders bitter ist, dass diese Aktion von zwei Akteuren ausging, die die Anderen mitzogen.", erklärte Wolf die Spielerrevolte. "Es ist schon interessant, es ging ausnahmslos um Spieler der Zweitbesetzung, die sich auf Grund ihrer Einstellung und Trainingsleistungen nicht wirklich empfahlen."

"Wer mich kennt, der weiß dass ich ein ehrlicher Arbeiter bin. Ich stelle mich auch immer vor meine Spieler, doch in diesem Fall kenne ich keine Gnade. Als Cheftrainer besitzt man in dieser Hinsicht ein gewisses Maß an Authorität und dieser haben die Spieler nicht Folge geleistet. Nehmen Sie doch ein Anderes Beispiel. Ich habe selbst bei BASF, einem Chemiekonzern gearbeitet. Wäre da mein Chef gekommen und hätte mir Etwas aufgetragen und ich hätte mich geweigert, hätte es auch Konsequenzen gegeben.", ging Wolf mehr auf dieses Thema ein.

Interessant an der ganzen Sache ist, dass die bisherigen Meldungen dazu nur von den Spielern ausgingen.

Geschäftsführer Florian Hahn hatte bereits auf heimatsport.de seinen Cheftrainer die Stange gehalten. "Das Verhalten der Spieler war absolut inakzeptabel!", betont Geschäftsführer Hahn im Gespräch mit heimatsport.de. "Man kann einen Vorgesetzten wie den Trainer nicht wie einen Deppen stehenlassen und in die Kabine gehen Es spielt keine Rolle, ob ein Training angemessen ist oder nicht. Selbst wenn es eine Bestrafung wäre, müsste ich es als Spieler trotzdem machen."

Direkte Auswirkungen auf die Profimannschaft gab es dabei nicht. "In einer Phase wie jetzt, muss ich mich um die besten 20 Spieler kümmern, da kann ich mich nicht mit anderen Dingen herumärgern. Ich muss die Mannschaft auf die nächste Partie vorbereiten und ich verspreche Ihnen, meine Spieler sind heiß auf die Partie gegen Dortmund II und wollen unbedingt gewinnen. Der Klassenerhalt ist noch machbar!", erklärte sich der Coach weiter und warf bereits einen Ausblick auf das anstehende Spiel, das wohl die letzte Chance sein dürfte, noch einmal wirklich heran zu kommen.

Ein wichtiger Punkt wird in diesem Spiel auch die Unterstützung der Fans sein. Diese hielten sich in Chemnitz zurück und durch die Nebenschauplätze gelang es auch weitere Unruhe zu streuen von Spielern, die ihrem Frust Platz schaffen wollten. Besonders Alexander Eberlein dürfte enttäuscht sein. Vom Stammspieler in der Profimannschaft ist er abgerutscht und stand in jüngster Vergangenheit nicht mehr im Kader.

Doch die letzte Tür für die Akteure ist noch nicht geschlossen. Sollten diese Reue zeigen und sich für das unangemessene Verhalten entschuldigen, wird die Suspendierung wieder aufgehoben, auch wenn es unter Uwe Wolf kaum mehr Möglichkeiten geben wird, im Profikader auf zu laufen.

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