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Münster-Coach Dotchev: „Ich sehe eine große Verbesserung im Kader“

Bei den traditionell jährlichen Umfragen vor Saisonbeginn ist stets auch der SC Preußen Münster neben Teams wie Heidenheim, Chemnitz und Leipzig zu den ganz heißen Aufstiegskandidaten genannt worden. Am Wochenende geht es für die „Preußen-Adler“ nun endlich los. Die quälend lange Vorbereitung hat nun endlich ein Ende. Im Gespräch mit den „Westfälischen Nachrichten“ hat sich nun der Münsteraner-Cheftrainer Pavel Dotchev ausführlich zu Wort gemeldet.

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Münster-Coach Dotchev: „Ich sehe eine große Verbesserung im Kader“
Foto: Preußen Münster
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Vorbereitungsroutinier Dotchev

Die alljährliche Sommervorbereitung ist bekanntlich immer besonders intensiv und umfangreich. Bei den Profis zählt dieses Dasein des Fußballerlebens ganz gewiss nicht zu den Höhepunkten. Sie sind eher notwendiges Übel. Für Dotchev sind Vorbereitungen schon längst zur Routine geworden. So berichtet er über die Anzahl seiner Vorbereitungsphasen folgendes: „Bestimmt 30 – und jede Saison gibt es zwei Vorbereitungsphasen, so 60 dürften es also schon gewesen sein.“
„Wir haben uns erarbeitet, dass alle uns jetzt als Favoriten sehen“
Wie bereits eingangs erwähnt zählt das Bundesliga-Gründungsmitglied zu den großen Aufstiegsfavoriten in dieser Saison. Über den Umgang mit dieser enormen Erwartungshaltung kann er folgendes erklären: „Das spricht für uns. Wir haben es uns erarbeitet, dass alle uns jetzt als Favoriten sehen. Natürlich wollen viele Trainer auch den Druck auf andere schieben. Aber wir müssen Ziele haben, die sehr ambitioniert sind.“

„Dieser Favoritenrolle waren wir nicht mehr gewachsen“

Besonders bitter sind die „Preußen-Adler“ in der abgelaufenen Serie am lange Zeit realistischen Aufstieg gescheitert. Durch eine Schwächephase kurz vor Saisonschluss hat man letztlich selbst dafür gesorgt, dass ein weiteres Jahr in der Drittklassigkeit gespielt werden muss. Der bulgarische Trainer erklärt nun, dass er aus den Fehlern unbedingt lernen möchte: „Das sollte uns nicht mehr passieren. Dieser Favoritenrolle waren wir nicht gewachsen. Zum Schluss, als es um die Wurst ging, haben wir angefangen, uns Gedanken zu machen, haben nicht mehr so schön gespielt. Die anderen haben auch nicht besser gespielt, aber ihre Spiele knapp gewonnen. Und wir spielen gegen Stuttgart 90 Minuten auf ein Tor und verlieren das Spiel beim einzigen Gegenangriff. Was man daraus lernen muss, ist, dass wir eigentlich viel früher solche Sachen in den Griff kriegen müssen. Ich denke darüber nach, auch im psychologischen Bereich weiter arbeiten, vielleicht auch mit Unterstützung von einem Psychologen. Das ist nur ein Beispiel, ich mache mir Gedanken über alles, was man verbessern kann.“

„Die Jungs sind weitergekommen, in jeder Beziehung“

Der aufmerksame Trainer hat auch schon einige Komponenten erkennen können, die für eine sichtbare Verbesserung im Vergleich zur Vorsaison sprechen. Auch der Fitnesszustand scheint ein ganz wesentliches Merkmal zu sein: „Ich sehe eine große Verbesserung im Kader. Die Mannschaft ist fitter geworden, und für unser System muss man fit sein. Die Jungs sind weitergekommen – in jeder Beziehung.“ Vielleicht liegt dieser Optimismus auch daran, dass die neun Verstärkungen sich sehr gut in die Mannschaft integriert haben und sich auch als solche präsentierten: „Wir brauchten erstmal frische, junge Leute, weil uns mit Philipp Heise, Marco Königs und Dimitrij Nazarov drei U-23-Spieler verlassen haben. Wir haben nun mal eine Mannschaft, die überdurchschnittlich alt ist. Die Regel mit vier Spielern unter 23 Jahren im Kader macht es nicht leicht. Ich sage es ehrlich: Junge Spieler, die so gut sind, dass sie sofort Stammspieler sein könnten, kriegen wir nicht, die sind sehr teuer. Wir müssen da gucken, wo andere vielleicht etwas übersehen haben. Wir sind diesen Weg gegangen mit Leuten, von denen wir glauben, dass sie das Potenzial haben, und die wir entwickeln können.“ Einen Youngster schätzt er tatsächlich sehr hoch ein, wie er den „Westfälischen Nachrichten“ verraten hat: „Nicht für alle, Julian Riedel traue ich zu, dass er sich sehr schnell hier reinspielen kann.“

„Es geht nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch um schnelles Denken“

Auch wenn das Potential der Neuzugänge ganz gewiss beträchtlich erscheint, so ist die Umstellung bei einigen Spielern, die aus einer unterklassigen Liga gekommen sind doch größer als gedacht, wie der erfahrene Trainer zu berichten weiß: „Alles gute Spieler. Ich bin mir sicher, dass ein Zlatko Muhovic Parallelen zu Nazarov hat, aber er braucht Zeit, sich hier anzupassen – wie Rogier Krohne. Wenn man sie selber fragen würde, würden sie sagen, sie sind hundertprozentig fit – und das sind sie sicher für ihre Verhältnisse. Aber noch nicht für unsere. Es geht nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch um schnelles Denken.“ Auch die beiden „Königstransfers“ mit Gaetano Manno und Marcus Piossek haben nach Ansicht von Dotchev noch körperlichen Nachholbedarf: „Beide haben noch körperliche Defizite. Piossek etwas weniger, weil er schon seit drei Wochen voll im Mannschaftstraining ist. Ein Manno ist momentan weit weg vom Niveau meiner Mannschaft.“

„Jetzt muss ich ein bisschen improvisieren“

Eine Vakanz ist auf der Position des Rechtsverteidigers erkannt worden. Dazu meint Dotchev nun: „Wir hatten im Vordergrund immer Kevin Schöneberg. Wir sind davon ausgegangen, dass er zum Trainingsauftakt fit ist, das ist leider nicht gelungen. Jetzt muss ich ein bisschen improvisieren, aber ich habe gute Optionen. Benjamin Siegert ist gelernter Verteidiger. Da hat er als Kapitän der Wolfsburger U 23 gespielt, bevor er umgeschult wurde. Das kann er, da bin ich mir sicher. Und dann habe ich noch Clement Halet. Ich mache mir keine Sorgen.“

„Ich möchte mich nicht mit negativen Gedanken beschäftigen“

Münster ist zum Aufstieg in die 2. Bundesliga fast schon verpflichtet, weil die Erwartungshaltung im Umfeld enorm gestiegen ist. Selbstbewusst äußert sich Trainer Pavel Dotchev, dass er an einen möglichen Fehlstart überhaupt nicht denken mag: „Ich möchte mich nicht mit negativen Gedanken beschäftigen, meine Spieler auch nicht. Ich möchte ein positives Gefühl vermitteln – nicht arrogant, sondern selbstbewusst auftreten.“ Für ihn scheint besonders das erste Spiel von einer enormen Bedeutung zu sein, wie er noch einmal deutlich macht: „Wir sind gut gestartet und haben schlecht gefinisht. Das darf ruhig umgekehrt sein: Letztlich zählt das Endprodukt. Aber natürlich ist dieses erste Spiel auch sehr, sehr wichtig.“

„Ein gestandener Spieler ist entweder Stammspieler oder nicht mehr im Kader“

Quantitativ und vor allem qualitativ hat der Kader des SC Preußen Münster eine enorme Qualität. Dies wird auch zu möglichen Problemen führen, da Spieler sich mit einem Reservistendasein begnügen müssen, die den Anspruch als Stammspieler besitzen. Über seinen Umgang mit dieser Situation erklärt Dotchev nun folgendes: „Ich werde mit den Spielern reden und versuchen, das zu erklären. Durch die U 23-Regel wird es ab und zu so sein, dass ich nicht nach Leistung, sondern aufgrund des Alters entscheiden muss. Dann wird es leider so sein: Ein gestandener Spieler ist entweder Stammspieler oder nicht mehr im Kader.“ Ausdrücklich lobt er den letztjährigen Joker Stefan Kühne: „ Er hat das vorgemacht. So wurde er einer meiner wichtigsten Spieler, das habe ich schon Ende der Saison gesagt. Jedes Mal, wenn er gebraucht wurde, war er da und hat seine Sache als Kapitän vorbildlich gemacht. Deswegen ist er auch wieder Kapitän.“

Quelle: wn.de

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