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MSV Duisburg; das Vereinsportrait

Der Traditionsverein aus dem Duisburger Stadtteil Meiderich wird in der kommenden Saison sein Debut in der 3. Liga geben. Die Zebras bekammen von Verband keine Zweitligalizenz mehr und mussten somit den Gang nach unten antreten.

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MSV Duisburg; das Vereinsportrait
Foto: MSV Duisburg
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Namensgebung und Entstehung

Am 2. Juni 1902 wurde der MSV Duisburg unter dem Namen Meidericher Spielverein von 1902 e. V. in der damals noch selbstständigen Gemeinde Meiderich gegründet. Kurze Zeit später, am 17. September dieses Jahres, erfolgte die Aufnahme in den Westdeutschen Fußballverband.

Drei Jahre später folgte die erste Fusion mit dem SC Viktoria Meiderich zum Meidericher SV, doch drei Jahre später wurde der alte Name wieder übernommen. In der Ueit von 1919 bis 1923 waren die Akteure Meiderichs, sowie die des örtlichen Tunvereins 1880 Teil des Großvereins Meidericher TuS 1880, doch dieser musste dann in Folge des Konflikts zwischen Turn- und Spielverbänden wieder aufgespalten werden.

Am 9. Januar 1967 erfolgte dann die Umbenennung in den heute noch gültigen Vereinsnamen Meidericher Spielverein 02 e. V. Duisburg (MSV Duisburg)


Gründung 1902 bis 1925
Den Spielbetrieb nahm der Meidericher SV damals in der 3. Klasse auf, welche auch unter dem Namen C-Klasse bekannt und die unterste Spielklasse war. Die Austragungsstätte der Heimspiele war der Sportplatz bei der Zeche Westende.

Früh folgte der erste Aufstieg. Bereits nach drei Jahren gelang der Sprung in die B-Klasse. Die erste Saison in dieser lief gut und am Ende stand der MSV auf dem 2. Tabellenplatz. Der große Rückschlag folgte im Jahr darauf, als man ohne einen Punkt zu erzielen wieder in die unterste Spielklasse Abstieg.

Durch viele Gönner und Förderer hatte sich der Verein jedoch bereits früh etabliert, was zur Folge hatte, dass man nach dem erneuten Aufstieg in die B-Klasse um den Aufstieg in die A-Klasse mitspielen konnte. Doch eine 1:3 Pleite im entscheidenden Spiel gegen den Turn Club Essen zerstörte den Traum von der A-Klasse.

Jedoch sollte es ein Jahr später, 1910, dann doch endlich klappen. In der A-Klasse angekommen beendete Meiderich die erste Saison auf einem guten 4. Rang, hinter dem Lokalrivalen VfvB Ruhrort.

In der darauffolgenden Spielzeit wurde als Ziel der Aufstieg in die höchste Spielklasse, die damals "Zehnerliga" hieß, angestrebt. Doch erneut scheiterte der Club im entscheidenden Spiel, als man gegen den VfvB Ruhrort nicht über ein Unentschieden hinaus kam.

1912/13 gelang dafür der Gewinn des Dr.-Haßlacher-Pokals und im Jahr darauf sollte die bisher erfolgreichste Saison gespielt werden. Die erste Mannschaft war in allen 12 Spielen erfolgreich mit einem Torverhältniß von 88:13 Toren. Der Aufstieg in die "Zehnerliga" war geschafft.

Für den MSV standen nun Duelle gegen Traditionsvereine wie den Essener TB, Duisburger SV oder Preußen Duisburg auf dem Plan, doch der erste Weltkrieg ließ dies erst einmal in den Hintergrund rücken. Zur Vorbereitung auf die Saison in der Kreisliga Ruhrkreis testete man gegen starke Gegner. Gegen den Bonner FV gab es einen 4:0 Erfolg, auch TB Essen wurde bezwungen, damals sehr torreich mit 5:4. Unterlegen war man dem Duisburger SpV mit 2:3. Doch das Highlight dürfte der 19:2 Sieg gegen den TC Gelsenkirchen, der noch im Vorjahr Teil der Zehnerliga war.

Obwohl viele Leistungsträger des MSV im Krieg war, konnten die Zebras 1915 Ruhrmeister werden und sich für den Kriegspokal des Wesdeutschen Fußballverbandes, den man sogar gewinnen konnte. Im Finale wurde der FC Eppenhausen klar mit 5:0 abgefertigt.

Das Ziel nach dem Krieg war die Gauliga. Allerdings konnte man in den ersten Jahren, in welchen ebenfalls die Jugendabteilung gegründet wurde, kaum die vorderen Plätze erreichen. Um dann endlich den Aufstieg zu schaffen verstärkte sich der Duisburger Verein mit Karl Lebzelter als ersten Trainer. Dank eine Neueinteilung der Liga konnte man dann endlich in der Saison 1922/23 in der Gauliga Niederrhein antreten und trat gegen 15 weitere Mannschaften an. Die Saison dauerte damals 2 Jahre.

Nach dem Krieg hatte der MSV das Ziel, in die Gauliga aufzusteigen, doch in den Folgejahren, in denen auch die Jugendabteilung der Meidericher gegründet wurde, belegte man hintere Plätze. Um aufzusteigen, holte man Karl Lebzelter als ersten Trainer an die Westender Straße. Dank einer neuen Ligaeinteilung konnte der Meidericher SV 1922/23 am Spielbetrieb der Gauliga Niederrhein teilnehmen, der 16 Mannschaften angehörten, so dass die erste Saison über zwei Jahre ausgespielt wurde.

Die Jahre bis zum Zweiten Weltkrieg

Ab 1925/26 wurde Meiderich in der Bezirksklasse Niederrhein eingeordnet. Die erste Saison schloss der MSV dort auf Rang 4 ab, im Gegensatz zur Folgesaison, wo die Mannschaft um den Gruppensieg kämpfte. Beim Entscheidungsspiel fanden sich 15.000 Zuschauer im Staion ein und sahen eine bittere 2:3 Niederlage gegen den Duisburger FV 08, welche die Vizemeisterschaft besiegelte.

Mit der Vizemeisterschaft in der darauffolgenden Saison erhielt der MSV den Spitznamen "ewiger Zweiter", allerdings wiederstrebten die Zebras diesem Ruf und wurden in der darauffolgenden Saison endlich Gruppensieger und qualifizierten sich dadurch für die Endrunde der Niederrheinmeisterschaft. Der Gegner war die SpVgg Oberhausen. Nach Hin- und Rückspiel stand kein eindeutiger Sieger fest und es wurde ein Entscheidungsspiel ausgetragen. Nachdem es auch dort nach Verlängerung 0:0 stand, wurde ein weiteres Entscheidungsspiel angesetzt. Dieses konnte der Meidericher SV dann endlich mit 3:2 gewinnen und fuhr zur Westdeutschen Meisterschaft.

Nach 5 Siegen in den sechs Spielen der Vor- und Endrunde erreichte man sogar das Endspiel, welches allerdings gegen den Rivalen FC Schalke 04 mit 1:2 verloren ging. Doch trotzdem hatte sich der MSV für die Endrunde der Deutschen Meisterschaft qualifiziert, doch bereits in der ersten Runde war dort Endstation. Gegen den Hamburger SV schied man durch ein unglückliches 2:3 vorzeitig aus.

Diese starke Saison machte die Meidericher zum Favoriten auf den Titel im Jahr 1929/30. Am Ende stand nur ein enttäuschender 3. Platz. Dafür wurde in der Folgesaison wieder der Titel Niederrheinmeister errungen und erneut stand die Qualifikation für die Westdeutsche Meisterschaft fest. Allerdings scheiterte man in der Endrunde an Fortuna Düsseldorf, Alemannia Aachen und am VfB Bielefeld 03.

Trotzdem mussten die Zebras dann mit dem SF BW Barmen den dritten westdeutschen Vertreter in der Endrunde der deutschen Meisterschaft ausspielen. Durch den 4:2 Erfolg in diesem Entscheidungsspiel gelang zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte der Sprung in die Deutsche Meisterschaft. Doch erneut scheiterte man in der ersten Runde am TSV 1860 München mit 1:4.

Im Folgejahr folgte erneut die Niederrheinmeisterschaft, nachdem man den Duisburger FV 08 in drei Spielen bezwungen hatte. Wiederum aber scheiterte man in der Westdeutschen Meisterschaft am FC Schalke 04 im Halbfinale.

Nach dieser verpatzten Westdeutschen Meisterschaft wurden die Meidericher noch einmal 2. der Niederrheinbezirksliga, doch die neue Ligeneinteilung im Jahr 1933 buchsierte den eigentlich sehr erfolgreichen Verein in die Bezirksliga zurück. Wie mehrere andere Vereine durfte man nicht in der Gauliga teilnehmen. Dies brachte sehr schlechte Stimmung mit sich und viele der Leistungsträger verließen die Westender Straße, da sie sich als zu gut für eine derart niedrige Spielklasse empfanden.

Die Abwanderung hatte zu Folge, dass der MSV plötzlich nicht mehr oben, sondern gegen den Abstieg spielte. Dies gelang bis 1939, bis dann der Spielbetrieb auf Grund des Beginns des 2. Weltkrieges eingestellt wurde. Bereits in den Vorjahren konnte man nicht mehr von geregeltem Spielbetrieb reden, da viele Akteure Wehrdienst ableisten mussten.


Nachkriegszeit und Oberliga bis 1963

In der Nachkriegszeit fanden vorerst nur Freundschaftsspiele gegen andere Duisburger Mannschaften statt. 1946 erlaubten die Briten dann eine in zwei Gruppen ausgetragene Stadtmeisterschaft. Meiderich sicherte sich diese, allerdings wurde auf Grund der Situation in der Stadt kaum gefeiert.

Die erste offizielle Saison in der Bezirksliga Niederrhein beendete der MSV auf dem 5. Platz. Dieser reichte nicht für die Qualifikation für die neu gegründete Oberliga des Westdeutschen Fußballverbandes. Dies hatte zur Folge, dass die Meidericher in den Spielzeiten 47/48 und 48/49 in der Landesliga spielten. Danach wurde man in die 2. Liga West eingegliedert, erreichte sofort den 4. Platz und erneut begannen die Träume von der Oberliga, die damals die höchste deutsche Spielklasse darstellte.

Dies gelang auch dann im Jahr darauf. Es herrschte Feierstimmung in der gesamten Stadt, als der MSV mit 96:37 Toren und 48:12 Punkten mit neun Punken Vorsprung erstklassig wurde und von nun an in der Oberliga beheimatet.

Trotz des Weggangs von Erfolgstrainer Willi begann die Saison sehr vielversprechend. Drei Siege über Schalke 04, Borussia Dortmund und den 1. FC Köln folgte ein 1:1 Unentschieden gegen Hamburn 07 vor einer Kulisse von 25.000 Zuschauern. Am Ende der Hinrunde stand man auf dem 4. Platz, gerade einmal zwei Pünktchen hinter dem Herbstmeister Schalke 04. Die Rückrunde gestaltete sich nicht so erfolgreich. Zuerst wurde durch die 3:6 Niederlage gegen Horst Emscher der Sprung an die Tabellenspitze verpasst, dann folgte der Einbruch. Am Ende blieb immerhin der 8. Platz übrig.

Die zweite Saison stellte ebenfalls zufrieden. Letztendlich stand nach Siegen über Spitzenmannschaften wie den 1. FC Köln oder Rot-Weiss Essen ein respektabler 4. Platz zu Buche. Auch die Zuschauerzahlen waren erfreulich, die Heimspiele waren mit bis zu 25.000 Zuschauern besucht.

Das folgende Jahr allerdings war nicht im Sinne der Anhänger. Zu Beginn der Saison wurde auf Neuzugänge verzichtet und man legte eher Wert auf die Jugendförderung. Die Hinrunde verlief schwach und erst nach 8 Spielen ohne Sieg gelang am 9. Spieltag, was bedeutete, dass man lange auf dem letzten Platz stand. Nach dem letzten Spiel stand der MSV dann immerhin auf dem 11. Rang und konnte den Abstieg verhindern. Dieser erfolgte dann ein Jahr später doch noch.

Doch lange verweilte man nicht in der zweithöchsten Spielklasse. Als Zweiter gelang 1955/56 der sofortige Wiederaufstieg hinter dem VfL Bochum und war nur ein Jahr nach dem Abstieg wieder Oberligist. In der Oberliga konnte man sich nach mäßigem Start und darauf folgenden zwei Kantersiegen gegen Schwarz-Weiss Essen und Mönchengladbach im oberen Tabellendrittel festsetzen. In der Rückrunde ließ man durch Unentschieden zu viele Punkte auf der Strecke um ernsthaft die oberen Ränge anzugreifen. Die Zebras standen am Ende auf Rang 7.

Es folgte eine erfolgreiche Spielzeit. Unter dem berühmten Trainer Helmut Kronsbein landeten die Meidericher nach der Hinrunde dank Siegen über RW Essen und Schalke auf dem 3. Tabellenplatz, konnte diesmal aber die Leistungen durchgehend zeigen und die Saison auf der 4. Position zu Ende bringen.

Auch die darauffolgende Saison verlief vorerst gut. Zuhause blieb man in der Hinrunde ungeschlagen und stand erneut auf dem 3. Platz. Doch der Faden riss und die Rückrunde verlief schrecklich. Man stürzte bis auf Rang 8 ab.

Erstmals kamen auch große finanzielle Probleme hinzu und somit sah es schlecht aus mit Neuverpflichtungen und erneut waren die Verantwortlichen dazu gezwungen, auf die eigene Jugend zu setzen. Die Hinrunde verlief schwach und man stand auf dem 8. Platz. Am Ende der Saison konnte durch eine Leistungssteigerung und zwei Punkte, die man sich am Grünen Tisch erstreiten musste, doch noch auf dem Nichtabstiegsplatz. Die zwei Punkte erhielten die Zebras, da der FC Schalke 04 im Aufeinandertreffen einen Spieler eingesetzt hatte, der nicht spielberechtigt war.

Auch die Spielzeit danach, in welche man mit 10 Spielern aus der eigenen Jugend startete, verlief nicht besonders gut. Zu Beginn stand man nach gutem Start sogar auf dem 2. Platz, doch wieder mangelte es an Konstanz und erst am letzten Spieltag, als man gegen Borussia Dortmund mit 3:0 gewann, war der Klassenerhalt gesichert und Rang 11 erreicht.

1961/62 gab es im Fußball in Deutschland nur ein Gesprächsthema. Die eingleisige Bundesliga sollte in der übernächsten Saison eingeführt werden. Meiderich sicherte sich dafür die Dienste des einstigen Erfolgstrainers Multhaupt, doch am Anfang der Saison sah es nicht danach aus, als könnte man die Erwartungen nicht einhalten. Platz 9 nach der Hinrunde ließ kaum Hoffnungen zu doch durch eine starke Rückrunde schaffte man noch den Sprung auf den 5. Platz.

Nun sollte die Qualifikation für die Bundesliga gestemmt werden, doch den Start hatte man komplett verpennt. Nur 3:5 Punkte standen nach den ersten vier Spielen auf dem Konto. Doch man startete eine eindrucksvolle Serie und hatte als Tabellensiebter gerade einmal 2 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer. Der strenge Winter zögerte die Rückrunde hinaus. Erst nach 3 Monaten ging es wieder los und die Zebras startete vielversprechend. Es setzte Siege gegen den Wuppertaler SV und den 1. FC Köln, doch erneut schienen die Kräfte zu schwinden. Es kam zu zwei entscheidenden Spielen gegen Hamborn 07 und Viktoria Köln in welchen Dieter Danzberg zum entscheidenden Akteur wurde. Gegen Hamborn erzielte er in der 84. Minute den Siegtreffer, der ganz Duisburg weiter hoffen ließ. Gegen Köln, nur eine Woche später, traf Danzberg zum 2:1 in der 90. Minute gegen Viktoria Köln.

Am 6. Mai 1963 erhielt der Verein die schriftliche Bestätigung zur Aufnahme in die Bundesliga und die Freude war riesig. Sogar das letzte Spiel gegen Preußen Münster wurde komplett bedeutungslos. Es lief die Dauerfeier über das Erreichen der Bundesliga. Am Ende der Saison war man Dritter.


Bundesliga – die 1960er Jahre bis hin zur 2. Bundesliga 1982

Der lang ersehnte Tag, der 24. August 1963, war endlich gekommen und das erste Spiel des MSV in der Bundesliga fand beim Karlsruher SC statt. Mit Helmut Rahn und Trainer Rudi Gutendorf wurde zum Auftakt ein 4:1 Sieg eingefahren. Im weiteren Verlauf konnte sich Duisburg an der Tabellenspitze festsetzen und schaffte durch eine grandiose Rückrunde den 2. Platz und wurde Deutscher Vizemeister hinter dem 1. FC Köln.

In der zweiten Saison sah es nicht so rosig aus, lange Zeit hing man im abstiegsbedrohten Bereich der Tabelle fest. Erst in der Rückrunde unter dem neuen Trainer Hermann Eppenhoff schaffte der Meidericher SV den Sprung ins Mittelfeld der Tabelle. und am Ende reichte es noch zum 7. Tabellenplatz.

In der Saison 1965/66 erzielte der MSV die meisten Bundesligatore in einer Saison, 70 an der Zahl. Trotzdem reichte es nur zum 8. Tabellenplatz, obwohl man gegen Tasmania Berlin mit 9:0 den höchsten Sieg der Vereinsgeschichte und den höchsten Auswärtssieg der Bundesligageschichte feiern durfte. Allerdings erreichte man das Pokalfinale, was die Positionierung der Tabelle wieder wett machte.

In der Saison 1966/67 hatten nach der Hinrunde und dem 18. Platz Alle Angst vor dem drohenden Abstieg. Am 7. Januer 1967 wurde, symbolisch für den Neuanfang, die Umbenennung in MSV Duisburg vorgenommen. Durch einen Kraftakt und eine starke Rückrunde wurde der Klassenerhalt doch noch gestemmt. Die Folgesaison lief bedeutend besser und der Abwärtstrend wurde gestoppt. Platz 7, 69 Tore und der höchste Bundesligaheimsieg der Vereinsgeschichte, das 7:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern, war die Bilanz.

Allerdings tat sich erneut ein finanzielles Problem auf. Die Zuschauerzahlen waren schlecht und so hatte man bereits 1,4 Millionen Mark Schulden. So hat man für die nächste Saison nur einen Mittelfeldplatz angestrebt. Doch die Hinrunde verlief überraschend stark. Zwischenzeitlich war man sogar auf Rang 4 der Tabelle, zur Hälfte 7., am Ende dann allerdings nur noch 12. Mit 16 Unentschieden in der Saison stellte man einen neuen Ligarekord auf.

Auch 1969/70 war die finanzielle Situation sehr angespannt. Man erhoffte sich vom Aufstieg zweier Rivalen, Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen, höher Zuschauerzahlen, gehörte aber natürlich bedingt durch die Schulden zu den Abstiegskandidaten. Am Ende wurde man dann 15. mit mageren 4 Punkten Vorsprung auf den Abstieg.

Nachdem der Klassenerhalt in der Vorsaison nur knapp geschafft wurde, besann man sich wieder auf Altbewährtes. Das Gesicht der Mannschaft wurde verändert und man setzte wieder, wie des öfteren zuvor auf die eigene Jugend. Ein Spieler, der aus der Jugend geholt wurde, war Bernard Dietz. Er entwickelte sich zum Leitwolf und sollte mehr als ein Jahrzent im Trikot der Zebras auflaufen.

Und Verjüngungskur klappte. Mit Platz sieben landete man im vorderen Mittelfeld, obwohl die Hinrunde mäßig und holprig verlaufen war. Die Folgesaison lief ähnlich. Obwohl man den FC Bayern München 3:0 besiegte sorgte eine Sturmflaute dann aber für einen 14 Tabellenplatz.

Erste Träume in Richtung Europapokal kamen dann zur Spielzeit 72/73 auf, als die Meidericher mit 7 Spielern aus der vorherigen A-Jugend, die Meister geworden waren, nach der Hinrunde auf dem 6. Platz stand. Doch erneut reichte die Ausdauer nicht aus und es folgte der frei Fall vom zwischenzeitlichen 4. auf den 10. Platz.

Ein wahrer Schlussspurt, nahezu ein Wunder, geschah in der Folgesaison. Eigentlich hatte man sich mit dem Abstieg schon abgefunden, doch aus den letzten 5 Spielen konnte man 9:1 Punkte ergattern und doch noch die Klasse halten.

Ein ganz neues Gefühl wurde dem Verein dann am zweiten Spieltag der Saison 74/75 zu Teil. Man stand an der Spitze der Tabelle der Bundesliga. Doch dieser Zustand sollte nicht von langer Dauer sein. Zur Winterpause stand man im Mittelfeld, was auch als Ziel ausgegeben war. Am Ende allerdings war man wieder nur noch knapp vor dem Abstiegsbereich gestanden. Doch durch das Erreichen des Pokalfinales, welches gegen die Frankfurter Eintracht mit 0:1 verloren ging, qualifizierte man sich für den UEFA-Pokal.

In der nächsten Saison ging in der Liga nicht besonders viel, trotz einer zwischenzeitlich guten Ausgangsposition. Obwohl man früh auf dem letzten Platz stand, konnte sich der MSV noch bis zur Winterpause auf den 9. Platz vorarbeiten. Am Ende der Saison landeten die Duisburger auf einem soliden 10. Platz. Unter Otto Knefler hatte man sich Hoffnungen auf den UEFA-Cup in der kommenden Saison gemacht und der 3. Platz nach 20 Spielen unterstrich diese. Doch in der Schlussphase folgte, wie so oft schon in der Vereinsgeschichte, ein Einbruch.

1977/78 schafften die Meidericher den lang ersehnten Sprung ins europäische Geschäft durch den 6. Platz in der Bundesliga. Am 5. November 1977 gab es zudem noch eines der Highlights der gesamten Laufbahn. Mit 6:3 fegte man den FC Bayern aus dem Stadion, der Toptorschütze in diesem Spiel war ein Verteidiger, kein Geringerer als Bernard Dietz, der 4 Treffer erzielte.

Mit der Situation, an drei Wettbewerben teil zu nehmen, kam der Verein nicht unbedingt zurecht. Zwar lief es im UEFA-Pokal blendend, doch in der Bundesliga stand der Abstiegskampf an der Tagesordnung. Dieser konnte am Ende erfolgreich gestaltet werden. Ebenso wie der europäische Wettbewerb, in welchem sich die Zebras bis ins Halbfinale zauberten.

Durch die weiter anhaltende finanzielle Lage des Vereins blieb man auch in den kommenden Jahren Teil der hinteren Tabellenregion, bist letztendlich nach der Saison 1981/82 und somit 19 Jahren Erstklassigkeit der Abstieg nicht mehr abgewendet werden konnte. Zuerst stand man noch im Mittelfeld, bis Duisburg nach der höchsten Niederlage der Bundesligageschichte, einem 0:7 gegen den Hamburger SV, immer weiter abrutschte und 18. wurde.


2. Bundes- und Oberliga von 1982 bis 1991

Über den sofortigen Wiederaufstieg wurde gar nicht erst gesprochen. Die Finanzen ließen nicht zu, die namhaften Abgänge zu ersetzen. Im Gegenteil, zu Beginn der Zweitligasaison stand man schnell in Abstiegsnot. Luis Zacarias, der als Trainer noch geholt wurde, fungierte aber als Feuerwehrwann und führte das Team auf den elften Platz.

Nun sollte der Aufstieg folgen. Und tatsächlich wurde der 3. Platz erreicht, doch in der Relegation unterlag man der Eintracht aus Frankfurt und blieb zweitklassig. Auch in der Saison 1984/85 war es das Ziel, in die 1. Bundesliga zurück zu kehren, doch der MSV musste gegen den Abstieg kämpfen. Letztendlich reichte es erst durch einen 3:1 Erfolg über den SV Darmstadt 98 am letzten Spieltag zum Verbleib in der 2. Bundesliga.

Auch die angespannte finanzielle Situation lockerte sich nicht und die Schulden wurden immer größer. Eine Auflösung des Vereins wurde immer wahrscheinlicher.Mit vier verschiedenen Trainer in einer Saison stand dann mit gerade einmal 15 Punkten der Gang in die Drittklassigkeit an.

Die Gegner des MSV warun nun Mannschaften wie Rhede, Baesweiler oder Lindlar. Die Vereinsführung hatte den sofortigen Wiederaufstieg angekündigt und es sah auch alles danach aus, bis der Bonner SC und der BVL Remscheid den Zebras zwei bittere Niederlagen zufügten und Duisburg auf den 2. Platz fallen ließen. Doch dieser zweite Platz qualifizierte die Duisburger zur deutschen Amateurmeisterschaft und konnte diesen Titel durch den 4:1 Sieg gegen die Zweitbesetzung des FC Bayern München gewinnen.

Auch im darauffolgenden Jahr blieb der erhoffte Erfolg auf. Mit Spielern wie Ewald Lienen und Thomas Strunz wurde zwar der erste Tabellenplatz erspielt, doch in der Aufstiegsrunde musste man sich dem Berliner Verein Hertha BSC geschlagen geben.

1988/89 gelang dann endlich wieder der Sprung ins Profigeschäft. Als souveräner Meister bei nur zwei Niederlagen und einer problemlosen Aufstiegsrunde war der MSV endlich wieder zweitklassig.

Doch das sollte noch nicht das endgültige Ziel sein. Die 2. Bundesliga sollte eher eine Durchlaufstation sein. Man wollte nach 2 Jahren dann wieder erstklassig spielen und dies wurde auch realisiert. Nachdem man in der Saison 1989/90 10. wurde, stand am 16. Juni 1991 stiegen die Zebras wieder in das deutsche Fußballoberhaus auf, als Vizemeister der 2. Bundesliga.


Auf- und Abstiege; Der MSV als Fahrstuhlmannschaft und ein bitteres Ende

Die Auftaktsaison nach 10 Jahren Abstinenz aus der Bundesliga verlief sehr gut. Nie kamen die Meidericher in Abstiegsgefahr, nach 13 Spielen waren die Zebras sogar 2. Auch aus den Medien hagelte es Lob. Die Süddeutsche Zeitung schrieb zum Beispiel: „Eine Mannschaft wie den MSV Duisburg hat die Bundesliga lange nicht mehr gesehen."

Doch die mannschaftliche Ungeschlossenheit und interne Probleme ließen den sportlichen Erfolg abrupt enden. Nach einer 0:1 Niederlage gegen Borussia Dortmund musste doch noch der Gang in die 2. Liga angetreten werden.

In der Saison 1992/93 wurde sofort wieder der Aufstieg angepeilt, doch der Mannschaft fehlte Konstanz, man pendelte immer wieder zwischen Genie und Wahnsinn, der Spitzengruppe und dem Mittelfeld. Am Ende stand dann aber doch mit dem 2. Platz der erneute Aufstieg an.

Und dort sollte es von Beginn an sehr gut laufen. Ein Höhepunkt 1993/94 war mit Sicherheit der 5:1 Sieg gegen den deutschen Meister SV Werder Bremen. Am 22. Spieltag wurden sogar die Hoffnungen auf das absolute Fußballwunder größer. Nachdem Bremen in der Rückrunde mit 1:0 besiegt wurde, war der MSV Duisburg Tabellenführer. Und diese Platzierung sollte geschichtsträchtig werden, denn nie wieder war eine Mannschaft mit negativem Torverhältniss Tabellenführer. Allerdings folgte eine bittere Niederlage gegen den FC Bayern München, die das Ende der Träume besiegelte und die Zebras in den freien Fall stürzte, am Ende der Saison landete man gerade noch auf dem neunten Platz.

Die Folgesaison verlief dann anders. Der dritte Abstieg aus der Bundesliga stand an. Auch Hans Bongartz, der den erfolglosen Trainer Ewald Lienen ersetzte, konnte die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen.

Als Favorit startete man in die 2. Liga und blieb 16 Spiele ungeschlagen. Doch es folgte auf diese tolle Serie eine Negativserie von 8 Spielen ohne Sieg, die den Aufstieg in Gefahr brachte. Hannes Bongartz wurde entlassen und Friedhelm Funkel sollte dann doch noch den Aufstieg klar machen.

Es folgten in der Zeit von 1997 bis 1999 sehr erfolgreiche Jahre in der Bundesliga für die Zebras. Zum einen konnte man das Finale des DFB-Pokals erreichen, man beendete die Liga immer auf einem einstelligen Tabellenplatz und spielte sogar international. Doch bereits in der ersten Runde des Europapokals der Pokalsieger war bereits Endstation gegen den KRV Genk.

Die Spielzeit zur Jahrtausendwende hingegen verlief mehr als schlecht, erst nach 12 sieglosen Spielen konnte am 13. Spieltag erst der 1. Saisonsieg gefeiert werden. Am Ende stieg man als Tabellenletzter mit gerade einmal 22 Zählern ab.

Der Start in die neue Saison velrief bescheiden, doch eine Serie von zehn Spielen ohne Niederlage spülte die Zebras plötzlich wieder ganz nach oben und die Hoffnung war nach Duisburg zurück gekehrt. DOch eine schreckliche Rückrunde vermieste das Vorhaben und am Ende standen die Meidericher gerade einmal auf dem 11. Platz.

Doch mit Pierre Luttbarski auf der Trainerbank sollte dann 2001/02 der erneute Aufstieg glücken, doch erneut wurde man nach einer durchwachsenen Saison nur 11. Im Mittelfeld der Tabelle krebste der Verein dann bis 2004/05 herum, bis Walter Hellmich, der Präsident, neben dem neuen Stadion auch dem Trainer Norbert Meier eine schlagkräftige Truppe zusammenstellte. Mit Ivica Grlic und Georg Koch wurden Hochkaräter verpflichtet . Und der Plan sollte aufgehen. Am 31. Spieltag glückte es den Zebras, einen 1:3 Rückstand gegen den SV Wacker Burghausen noch in ein 4:3 um zu drehen und konnte so einige Big Points sammeln. Eine Woche später folgte mit dem 1:0 Sieg gegen die Frankfurter Eintracht der Aufstieg zurück ins Fußballoberhaus perfekt gemacht werden.

Allerdings blieben die Duisburger dem Ruf als "Fahrstuhlmannschaft" gerecht und stiegen wieder ab. In der Saison danach folgte dann knapp, als Tabellendritter der erneute Aufstieg, ehe es 2007/08 wirder in die zweite Liga abstieg.

Mit Rudi Bommer und Peter Neururer sollte in den nächsten beiden Jahren der Aufstieg geschafft werden, doch die Zebras wurden immer nur 6. und hatten mit dem Rennen um den Wiederaufstieg wenig zu tun.

Und es kam noch dicker. 2010/11 fand der große Umbruch statt, da man auf Grund finanzieller Probleme den Etat verkleinern musste. Somit wurde nahezu der gesamte Kader ausgewechselt. An den Wiederaufstieg glaubte momentan keiner mehr, es wurde eher angestrebt, die 2. Bundesliga zu halten und den Verein von Grund auf zu sanieren und dann in einem Dreijahresplan 2013 wieder in die Bundesliga aufzusteigen. Doch zuerst ging es um den Klassenerhalt, der am Ende mit Platz 8 und schön anzusehendem Fußball souverän erreicht worden war. Hinzu kam das Erreichen des DFB-Pokal-Finales, allerdings ging man in Berlin gegen den FC Schalke 04 mit 0:5 unter. Sportdirektor Hübner erklärte kurz darauf, dass er zu Eintracht Frankfürt übersiedeln wird.

Doch Was noch viel schlimmer war, war die finanzielle Lage. Im November 2012 kursierten dann Worte wie "Insolvenz" und "Ende des Profifußballs in Duisburg" um den Traditionsverein. Die Insolvenz konnte zwar noch durch Zuwendungen der Stadiongesellschafter abgewendet werden, doch es folgte eine bittere Tatsache kurz darauf.


Lizenzverweigerung 2013

Weil der Verein die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nicht nachweisen konnte, verweigerte der der Ligaverband dem MSV Ende Mai 2013 dem Traditionsverein die Lizenz für die 2. Bundesliga. Roland Kentsch, der Geschäftsführer wurde dann entlassen, im Aufsichtsrat kam es zu Veränderungen und am 13. Juni nahm die Mannschaft vorerst den Trainingsbetrieb vor 3.000 Zuschauern auf. Doch am 19. Juni bestätige das Ständige Schiedsgericht den Lizenzentzug.

Es folgten Fanproteste gegen den Lizenzentzug und die Vereinsführung, das Bündnis "Streifen zeigen" entstand. Diese startete Demos und bildeten eine 5 Kilometer lange Menschenkette durch die Innenstadt bis hin zum Stadion. Auch Fans rivalisierender Clubs schlossen sich dem Protest an.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Verein in der Saison 2013/14 in der 3. Liga auflaufen.

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