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Marcus Uhlig: „Bielefeld muss so schnell wie möglich in die 2. Bundesliga zurück“

Der DSC Arminia hat einen exzellenten Saisonstart hingelegt. Nach acht Spieltagen belegt das Team von Trainer Stefan Krämer einen direkten Aufstiegsplatz und vor allem die Spielweise macht Mut, dass diese Erfolgsserie auch in den nächsten Wochen so weitergehen kann. Doch nicht nur die sportliche Leitung, sondern auch die Verantwortlichen wie der Geschäftsführer Marcus Uhlig haben ihren Anteil, dass der ostwestfälische Traditionsverein wieder auf einem guten Weg ist.

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Marcus Uhlig: „Bielefeld muss so schnell wie möglich in die 2. Bundesliga zurück“
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Im Gespräch mit der „Neuen Westfälischen“ erklärt der 41-Jährige, dass für ihn die Arminia eine absolute Herzensangelegenheit ist und er folgende drei Begriffe mit der Thematik Arminia Bielfeld verbindet: „Harte Arbeit, unglaublich vielfältige Arbeit und die sichere Erkenntnis, dass es sich über kurz oder lang immer auszahlt, wenn alle an einem Strang ziehen.“

Uhlig ist wahrlich kein Bielefelder Urgestein, der schon seit einigen Jahrzehnten im Verein tätig ist und die großen Zeiten von Bundesliga und DFB-Pokal-Halbfinale in der jüngeren Vergangenheit noch mitgemacht hat. Vielmehr musste er die vergangenen drei Jahren, die zumindest aus wirtschaftlicher Sicht als die Schlimmsten in der jüngeren Vereinsgeschichte eingehen, überstehen. Über die Gründe für seinen Einstieg bei einem Verein, der auf dem absteigenden Ast gewesen ist, hat er einige interessante Geschichten erzählen können. So gibt er zum Beispiel preis: „Der ehemalige Geschäftsführer Roland Kentsch hatte mich zum 1. Juli 2009 als Pressesprecher eingestellt. Es folgten dann Heinz Anders und Ralf Schnitzmeier in der Geschäftsführer-Position. Loyal und sachlich habe ich mit ihnen gearbeitet. Ich habe mir von allen eine Menge abgucken können. Es war sehr lehrreich für mich“, so teilt er mit.

In den vergangenen Jahren ging es beim DSC wahrlich mächtig zur Sache, da die desaströsen Finanzen für manch Negativschlagzeile gut gewesen sind. Uhlig musste innerhalb kurzer Zeit relativ viel Verantwortung übernehmen. So hat er den im August 2011 entlassenen Geschäftsführer Ralf Schnitzmeier zunächst interimsmäßig beerbt. Dennoch gibt er an, dass er sich keinesfalls als Notnagel gesehen hat, wie er der „Neuen Westfälischen“ verraten hat: „Keinesfalls, da ich ein absolut uneitler Mensch bin. Ich bin von den Gremien angesprochen worden, ob ich mir diesen Job zutraue. Schließlich musste es in irgendeiner Form weitergehen. Parallel mit dem neuen Präsidium habe ich diese Aufgabe dann übernommen.“

Es verging kein Tag, an dem nicht in den Medien über die miserablen sportlichen und finanziellen Probleme rund um Arminia Bielefeld berichtet worden ist. Auch für die Beteiligten, die rund um die Uhr für den westdeutschen Traditionsverein kämpfen mussten, war dies keine einfache Situation, da auch sie stark in der Kritik standen und jeder Schritt genau beobachtet und bewertet worden ist. Über die damalige Zeit, die als einer der schlimmsten in der Historie von Arminia Bielefeld eingeht, gibt Uhlig einen Einblick: „Es war zunächst einmal Dauerkrisenmanagement gefragt. Der Verein war geprägt von hohen Fluktuationen im sportlichen Bereich als auch in den Gremien. Man kam einfach nicht zur Ruhe und musste aufpassen, nicht zu verbrennen. Ich möchte über diese Zeit aber eigentlich nicht mehr so gerne sprechen, sondern schaue lieber nach vorne“, versucht der fleißige Geschäftsführer den Fokus auf die anstehenden Aufgaben zu lenken.

Als Geschäftsführer musste er auch mit den unangenehmen Aufgaben seines Jobs relativ schnell konfrontiert werden, indem eine seiner ersten Aufgaben es gewesen ist, den damals erfolgslosen Trainer Markus van Ahlen zu entlassen. Dazu erinnert er sich jedoch nur höchst ungern, wie er mitteilt: „Ich wurde direkt ins kalte Wasser geworfen. Das war wahrlich kein schöner Einstieg, aber der Schritt musste vollzogen werden. Bei der Nachfolgersuche haben wir uns trotz des Druckes sehr viel Zeit genommen. Präsident Jörg Zillies, unser sportlicher Leiter Samir Arabi und ich haben uns dann gemeinsam für Stefan Krämer entschieden. Im nachhinein betrachtet war das sicher die richtige Entscheidung“, wird er von der „Neuen Westfälischen“ zitiert.

Die Situation war damals absolut deprimierend, vor allem wenn man bedenkt, dass der Abstieg einher ging mit einer finanziellen Situation, die einen ganz kleinen Handlungsspielraum gegeben hat. Dennoch konnte durch Fleiß, Können und sicherlich auch dem notwendigen Muss eine Mannschaft zusammengestellt werden, die im ersten schwierigen Jahr den Klassenerhalt schaffte und im zweiten Spieljahr sich um die Aufstiegsplätze positioniert hat. Deshalb fällt das Zwischenfazit auch deutlich positiver aus, wie Uhlig ein wenig stolz verkünden konnte: „Wir sind sehr gut in die Saison gestartet. Außerdem sind wir gerade dabei, eine neue Kultur in den Klub zu bringen. Man spürt, es entsteht wieder was bei uns. Der Patient Arminia ist auf dem Weg vom Krankenhaus in die Reha. Wir bemühen uns, jeden einzelnen Fan und auch Sponsor wieder zurück zu gewinnen und versuchen, dafür möglichst viele Argumente zu liefern.“

Die Worte, die der ehemalige DSC-Pressesprecher gewählt hat, sind absolut nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass er als einer der Macher dieses wundersamen Aufstiegs gezählt werden kann. Für ihn steht der Verein über allem. Dies demonstriert er auch in der Zielsetzung, die er gegenüber der „Neuen Westfälischen“ bekannt gegeben hat: „Arminia muss so schnell wie möglich wieder zurück in die 2. Liga. Wir haben im Sommer gesagt, dass wir in diesem Jahr besser abschneiden wollen als in der letzten Saison. Nach dem guten Start wollen wir uns in der Tabelle weiter festbeißen und dann mal schauen, was alles noch so möglich ist.“

Diese Politik der kleinen Schritte macht diesen Verein absolut sympathisch, denn zuviel Übermut war der Grund für diese schwere sportliche und finanzielle Krise, die den Verein sogar bis an den Rand der Existenz geführt hat. Nun versucht man mit einer typisch ostwestfälischen Bescheidenheit endgültig die Mär von „Arminia Vielegeld“ der Vergangenheit angehören zu lassen. Ernsthaft kann man nun behaupten, dass der DSC auf einem sehr guten Weg ist.

Quelle: nw-online.de

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