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Mainz II-Trainer Martin Schmidt im 3-liga.com-Exklusiv-Interview

In der bisherigen Drittliga-Spielzeit hat der FSV Mainz 05 nicht wirklich viel Freude haben können. Nach vier Spieltagen steht der Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest mit nur einem Punkt auf dem letzten Tabellenplatz. Viele Spiele sind äußerst unglücklich verloren worden, wie etwa das Auftaktspiel gegen den Zweitliga-Absteiger. Im Exklusiv-Interview mit 3-liga-Reporter Henning Klefisch konnte FSV-Trainer Martin Schmidt nun ausführlich Stellung zur aktuellen Situation beziehen und mögliche Lösungsmöglichkeiten aufzeigen

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Mainz II-Trainer Martin Schmidt im 3-liga.com-Exklusiv-Interview
Foto: Foto Hübner
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3-liga.com: Herr Schmidt, zum Saisonauftakt stehen Sie mit einem Punkt nach vier Spielen auf dem letzten Tabellenplatz in der 3. Liga. Wie fällt ihre Analyse zum Saisonauftakt aus?
Schmidt: „Von unseren Leistungen her hätten wir sicher mehr verdient. Von der Art und Weise, wie beispielsweise einige Gegentore entstanden sind, sehen wir aber auch noch einige Punkte, an denen wir arbeiten müssen. Das ist für eine junge Ausbildungsmannschaft aber auch ein ganz normaler Prozess zum Saisonbeginn in einer neuen Liga. Einige Neuzugänge sind nicht nur neu im Nachwuchsleistungszentrum, sondern haben auch gleich eine oder mehrere Ligen übersprungen. Da müssen wir natürlich erstmal athletische Grundlagen schaffen, um die Spieler Schritt für Schritt näher an den Kader heranzuführen.“

3-liga.com: Sie haben sich zuletzt in einem Interview geäußert, dass Sie das laufstärkste Team der gesamten 3. Liga haben möchten. Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Laufleistung?
Schmidt: „Unsere Tracking-Daten aus der Spielanalyse bestätigen uns in unserer Arbeit, auch wenn die Ergebnisse noch nicht ganz zufriedenstellend waren. Wir sind gegen Duisburg wie auch in Köln rund zehn Kilometer mehr gelaufen als unsere Gegner, hatten mehr Sprints und eine höhere Passquote. Das wird auch weiterhin die Grundlage unseres Fußballs sein.“

3-liga.com: Alle drei Spiele hätten auch durchaus gewonnen werden können. An welchen entscheidenden Details hat es letztlich gefehlt?
Schmidt: „An den vermeintlich einfachen Dingen. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt und haben defensiv zuviele Fehler gemacht. Das sind auch die angesprochenen Akklimatisierungsprozesse in der 3. Liga. Man merkt in vielen Situationen natürlich auch die gestiegene Qualität der Gegner.“

3-liga.com: Nach einer anstrengenden Spielzeit ist ihr Team, durch den Verzicht des SC Freiburg, als Tabellenzweiter der Regionalliga Südwest in die Relegationsspiele gegen die TSG Neustrelitz gegangen. Wie groß war die Anspannung während dieser beiden Spiele?
Schmidt: „Natürlich war das eine neue Situation für uns, diese zwei Spiele im KO-Modus zu bestreiten. Die Mannschaft hat sich das aber über harte Arbeit während der ganzen Saison verdient. Genauso sind wir dann auch in die Relegation gegangen: Als Belohnung und zusätzliche Chance, ein starkes Jahr nochmal zu vergolden. Da war insgesamt also die Vorfreude und die Euphorie sicher größer als die Anspannung.“

3-liga.com: Wie stehen Sie persönlich zum Aufstiegsmodus für die 3. Liga?
Schmidt: „Die Neubildung der Regionalligen vor drei Jahren sah diesen Modus ganz klar so vor und trotz aller jetzt laut werdenden Bedenken waren die Verbände und Beteiligten damit einverstanden. Im Nachhinein etwas daran zu ändern, ist immer schwierig. Also gilt es, sich der Aufgabe zu stellen und sich auf das zu konzentrieren was man beeinflussen kann: die eigene Leistung!"

3-liga.com: Seit vier Jahren arbeiten Sie mittlerweile in Deutschland für die Zweitvertretung des FSV Mainz 05. Davor haben Sie in ihrem Heimatland, der Schweiz beim FC Thun aktiv. Wie würden Sie den Fußball in diesen beiden Ländern vergleichen?
Schmidt: „Die Nachwuchsarbeit ist in beiden Ländern in etwa gleich. Ich denke die Schweiz arbeitet mit der Jugend individueller und spezifischer, gerade auch auf nationaler Ebene. Es ist ein kleines Land mit kurzen Wegen. In Deutschland sehe ich den Ansatz vielleicht nochmal professioneller und fokussierter, gerade im mentalen Bereich. Sicherlich auch durch die Tradition und die Reputation als Fußballmacht geschürt.“

3-liga.com: Für den FSV gibt es einzig und allein den Klassenerhalt als klares Saisonziel im ersten Jahr nach dem Aufstieg. Welche Qualitäten zeichnet ihre Mannschaft aus?
Schmidt: „Athletisch und spielerisch können alle unsere Stammspieler aus der Vorsaison auch in der 3. Liga mithalten. Auch die Neuzugänge aus unserer eigenen U19 beispielsweise sind schon ganz nah dran. Im Vergleich zum letzten Jahr, was wir bewusst mit einem sehr kleinen Kader angegangen sind, haben wir für die aktuelle Saison einen deutlich breiteren Kader und viele Zugänge mit großem Entwicklungspotential. Da gilt es jetzt, die Lücke, die zwangsläufig in einigen Bereichen besteht, weiter zu schließen.“

3-liga.com: Im Verein wird nicht nur von Manager Christian Heidel immer wieder ausdrücklich betont, dass zukünftig eigene Spieler aus dem Nachwuchsbereich auch im Bundesligateam eine Chance erhalten sollen. Wie sieht ihre Zusammenarbeit mit Cheftrainer Hjulmand aus. Empfehlen Sie ihm gewisse Spieler oder schaut er selbst beim Trainer ihrer Mannschaft vorbei?
Schmidt: „Die Zusammenarbeit zwischen dem Nachwuchsleistungszentrum und der Profimannschaft geht darüber ja weit hinaus. Wir sind insgesamt, sowohl inhaltlich als auch in den täglichen Abläufen sehr eng verzahnt und als U23 das Bindeglied zwischen Nachwuchs und Profis. Das zeigt sich jetzt ganz deutlich zum Beispiel an den drei Spielern, die aus unserem Kader genauso wie zwei Jungs aus der U19 in der Vorbereitung der Profis eine richtig gute Rolle spielen.“

3-liga.com: Viele Experten sprechen von der stärksten 3. Liga aller Zeiten. Wie fällt ihre Einschätzung aus?
Schmidt: „Von den Namen und auch den Strukturen sind in der Liga viele gefühlte Bundesligisten, insgesamt ist die Leistungsdichte enorm. Und das auf einem sehr hohen Niveau. Das untermauern auch die Ergebnisse der ersten Spieltage. Ob die Liga jetzt aber die Stärkste ist, kann ich nicht entscheiden. Ich kenne zum Beispiel auch die Serie C1 in Italien sehr, die ebenfalls auf einem richtig hohen Niveau spielt.“

Quelle: Klefisch-Exklusiv

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