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Machen die Insolvenzverwalter Alemannia Aachen wieder zukunftsfähig?

Alemannia Aachen erlebt zweifelsfrei derzeit die schlimmste Phase in seiner 113-jährigen Vereinsgeschichte. Der Absturz in die viertklassige Regionalliga West ist ein Schock für Verein und Region. Nun muss intensiv nach neuem Personal geschaut werden. Spieler, die die sportliche und mentale Qualität besitzen, um in der kommenden Spielzeit den direkten Wiederaufstieg anstreben zu können. Für TSV-Manager Uwe Scherr ist eine Maßgabe von besonders großer Wichtigkeit: „Sie sollten stressresistent sein.“

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Machen die Insolvenzverwalter Alemannia Aachen wieder zukunftsfähig?
Foto: Alemannia Aachen
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4,2 Millionen Euro an Defizit
Das Insolvenzverfahren läuft derzeit. Am 1. Juli wird dieses keineswegs beendet sein. Dies haben die Sachwalter Rolf-Dieter Mönning und Geschäftsführer Michael Mönig bereits bekannt gegeben. Durch den Abstieg wird das ganze Prozedere noch deutlich verlangsamt. Einige munkeln sogar, dass die komplette Hinserie für dieses Verfahren benötigt werden wird. Im Herbst war für Mönig die Aufgabe des Unternehmensberater im Verein vorgesehen. Nach Kenntnis der 4,2 Millionen Euro an Defizit gab ihm der Aufsichtsrat jedoch die Aufgabe, dass er die lukrative Geschäftsführung übertragen bekommt. Zusammen mit seinem Kumpanen Mönning hat er alles Mögliche dafür getan, um den westdeutschen Traditionsverein zu sanieren. Wenn ein neuer Geschäftsführer kommen wird, dann wird Mönig seinen Posten räumen. Problematisch wird sich diese Suche sicherlich gestalten, da der Verein für Neuankömmlinge derzeit nicht unbedingt beliebt erscheint.

Offener Brief der Insolvenzverwalter
Zuletzt haben sich die Insolvenzverwalter in einer Art offenen Brief „an die Alemannen“ gewendet. Die Art und Weise und der Zeitpunkt kommt etwas überraschend, da das Sanierer-Duo zuletzt eher wenig kommuniziert hat. Auch die Tatsache, dass vom DFB ein Darlehen abgerufen worden ist, wurde von den beiden Juristen nicht nähergehend erläutert. So nennen sie die „einzigartige wirtschaftliche und sportliche Talfahrt“, die den Verein von der zweiten direkt in die vierte Spielklasse geschleudert hat. Die beiden geben zu Protokoll, dass die exakten Gründe noch näher untersucht werden, „aber schon jetzt ist deutlich, dass eine verfehlte Personalpolitik, kaufmännische Fehlentscheidungen und ein weitestgehend bereits in der Zweitliga-Saison zusammengestellter überteuerter Kader ihren Anteil am Niedergang haben.“ Hinzu gesellt sich, dass keine korrekten Angaben gemacht worden sind, um den Lizenzantrag zu erlangen und „zu retten, was seit Monaten nicht mehr zu retten war.“ Und die beiden Insolvenzverwalter kritisieren gegenüber der „Aachener Zeitung“ deutlich, wenn sie sagen: „Fast alle, die für die Alemannia Verantwortung trugen, haben versagt.“

Regionalliga statt Bundesliga
Besonders die sonst so treue Aachener-Fangemeinde steht nun in der Pflicht. Es wird einige kreative Lösungen geben müssen, denn 10.000 Gläubiger müssen in einem anstrengenden Insolvenzverfahren besänftigt werden. Dazu meinen die Sanierer: „Ein riesiger Kraftakt.“ Vor geraumer Zeit haben die „Kartoffelkäfer“ sogar von der Bundesliga geträumt. Deshalb wurde auch das ambitionierte Stadion erbaut, welches erstklassig ist. Nun spielt man zukünftig vorläufig nur noch in der viertklassigen Regionalliga West. Diese Spielklasse wird kein Ort, wo Milch und Honig fließen werden, denn: „Da stehen keine Spaziergänge an. Unter den Bedingungen eines Insolvenzverfahrens eine schlagkräftige und wettbewerbsfähige Mannschaft auf den Rasen zu stellen, ist die nächste Herausforderung.“ Mönig und Mönning bezeichnen den ehemaligen UEFA-Cup-Teilnehmer als „insolvent, aber handlungsfähig.“ Und sie sind sich der eigenen Stärke durchaus bewusst: „Wir sind seit Jahren krisenerfahren, kennen solche Situationen und werden geordnete Strukturen hinterlassen.“ Manager Uwe Scherr wird dem Verein zukünftig treu bleiben, während Trainer Rene van Eck erst am gestrigen Tag seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hat. Zu den sportlichen Themen sagen die Beiden: „Es ist mehr als nur eine Frage des Anstands, zunächst mit denen zu sprechen, die unter ganz anderen Vorzeichen nach Aachen geholt wurden und dennoch nicht weggelaufen sind, als es knüppeldick kam.“

Ist das Stadion für Viertklassigkeit überdimensioniert?
Nun muss der Verein und die Fans zusammenstehen. Es muss für junge ambitionierte Spieler zukünftig eine absolute Ehre sein, für diesen Traditionsverein auflaufen zu dürfen. Allerdings scheint der Neue Tivoli reichlich überdimensioniert zu sein, wenn man in der Regionalliga West gegen viele zweite Mannschaften und wenig klangvolle Namen spielen wird. Auch dieses Thema wird sicherlich in den nächsten Tagen diskutiert werden.

Quelle: aachener-zeitung.de

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