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Klefisch-Exklusiv: Die Entwicklung von RB Leipzig ist unaufhaltsam

Im dritten Anlauf hat es Rasenballsport Leipzig nun also endlich schaffen können. Der Aufstieg in die 3. Liga hat für ausgelassene Freude und enorme Erleichterung sorgen können. Allerdings war nach dem 2:0-Hinspiel das Rückspiel bei den Sportfreunden Lotte ein gewaltiges Stück Arbeit. Nach einem, in der Verlängerung erzwungenen 2:2-Unentschieden, haben sich die Roten Bullen nach zwei aufregenden Relegationsspielen durchsetzen können. Zweifelsfrei muss jedoch auch zugegeben werden, dass ohne das großzügige Investment vom österreichischen Energydrink-Hersteller Red Bull die 500.000 Einwohnerstadt Leipzig in der kommenden Spielzeit sicherlich keinen Drittligafußball geboten bekommen hätte. Die Kritik wird sicherlich nicht kleiner werden. 3-liga.com-Reporter Henning Klefisch sprach exklusiv mit den Beteiligten.

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Klefisch-Exklusiv: Die Entwicklung von RB Leipzig ist unaufhaltsam
Foto: dfb.de
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Ultra-Hass gegen RB Leipzig und deren „Verbündete“
Was war das nur für eine nervenaufreibende Partie zwischen den Sportfreunden Lotte und Rasenballsport Leipzig vor 5.600 Zuschauern in der beschaulichen ComtechM-Arena in Lotte. 2.500 Fans davon sind aus der sächsischen Metropole mitgekommen, während auch einige Hundert Ultras von verschiedenen deutschen Traditionsvereinen sich in den Lotter-Block gemischt haben und ihren Unmut über den durch RB Leipzig zur Schau getragenen Kommerz lauthals kundgetan haben. Allerdings waren neben den benachbarten RB Leipzig-Fans, auch DFB-Vertreter, Schiedsrichter und sogar Medienvertreter zur Zielscheibe der Kritik geworden. Man musste als Medienschaffender inmitten des Stehplatzblocks schon ein ausgereiftes Doppelleben führen, um nicht gewalttätig angegangen zu werden. Eine hochexplosive Stimmung in diesem Bereich des Stadions. Die Kritik und Antipathie wird zwangsläufig bei einigen besonders emotionalen Anhängern in Gewalt umschlagen. Das Spiel hatte die Emotionen hochschaukeln können, denn in der 95. Spielminute gelang es Dennis Schmidt den vielumjubelten Treffer zum 2:0 für Lotte zu erzielen, womit die Gastgeber von der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen psychologisch im Vorteil zu sein schienen. Die 0:2-Auswärtsniederlage aus dem Hinspiel war damit wettgemacht worden. Dies war letztlich jedoch ein absoluter Trugschluss, denn RB konnte eine tolle Moral beweisen und in der Verlängerung noch ein Unentschieden erreichen. Damit waren die Roten Bullen eine ganze Spielzeit über ohne eine einzige Niederlage und streben nun sogar den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga an.

Moralstarke RB-Kicker
Vor allem die Art und Weise des Comebacks dürfen sich die zahlreichen RB-Fans sicherlich zukünftig hoffnungsfroh stimmen, dass die Zukunft der Bullen durchaus rosig aussehen könnte. Leipzig-Trainer Alexander Zorniger hat vor der Verlängerung den richtigen Ton getroffen, denn der eingewechselte Matthias Morys konnte in der 95. Spielminute das enorm wichtige Auswärtstor erzielen. Stefan Kutschke konnte per Foulelfmeter sogar noch den Ausgleich erzielen, womit der Aufstieg erst recht perfekt gemacht werden konnte. Gegenüber 3-liga.com-Reporter Henning Klefisch hat RB-Sportdirektor Ralf Rangnick seinen Respekt vor der Mannschaft in Worten Eindruck verliehen: „Großes Kompliment an die Mannschaft. Wie sie das Spiel gedreht hat, spricht für ihren Charakter.“ Geschäftsführer Ulrich Wolter hat gegenüber der „Welt“ jedoch klargestellt, dass der Weg in der 3. Liga beileibe nicht zu Ende sein wird: „Wir wollen uns nicht in der Dritten Liga konsolidieren, sondern es soll weitergehen.“

„Wir sind unendlich glücklich“
Sehr erfreut äußerte sich auch Trainer Alexander Zorniger: „Wir sind endlich aus der Regionalliga raus, das ist das Wichtigste. Wir sind unendlich glücklich.“ Gleichzeitig macht er jedoch auch unmittelbar nach dem Schlusspfiff deutlich, dass diese Aufstiegsregel nicht nach seinem Gusto erscheint: „Mir tut es im Herzen weh, dass Lotte nicht aufsteigen darf. Denn ich weiß, was dahinter steckt.“ Und er macht seinem Namen alle Ehre, wenn er auf die DFB-Regeln angesprochen wird: „Man hat ein Jahr lang gearbeitet wie bekloppt, hat 86 Punkte geholt und steigt trotzdem nicht auf. Diese Regelung ist zutiefst gegen den Sport. Lotte hat 38 Spiele in den Beinen, und wir 30. Da haben natürlich Körner gefehlt.“ Ähnlich äußert sich Spielführer Timo Röttger gegenüber 3-liga.com: „Ich bin erleichtert. Die Moral, die wir im ganzen Jahr gezeigt haben, sprach für uns. Dass Lotte nicht aufsteigen darf, ist eine Frechheit. Die haben uns zwei Spiele lang alles abverlangt.“ Lottes-Trainer Maik Walpurgis war sehr enttäuscht über den bitteren Ausgang dieses Spiels: „Die ist riesig. Bitter war, dass wir in der Verlängerung einen einfachen Gegentreffer bekommen haben.“

Kommerz vs. Tradition
Die großen Traditionsvereine können sich gegen diese Entwicklung des kommerzorientierten Fußballs sicherlich wehren, aber sie werden letztlich keine Chance besitzen, diese tatsächlich auch aufhalten zu können. Es wird nicht allzu verwunderlich sein, wenn schon in absehbarer Zeit zumindest rund ein Drittel sämtlicher Bundesligisten als Werksverein oder Kommerzverein verunglimpft. Derzeit sind die beiden Werksvereine Bayer 04 Leverkusen und der VfL Wolfsburg, sowie die TSG 1899 Hoffenheim erstklassig. Die maßgeblich von Audi gesponserten Ingolstädter drängen auch in Kürze in die Bundesliga. All diese Vereine eint, dass sie wenig Fans mobilisieren und folglich nicht unbedingt für volle Stadien sorgen. Retortenvereine ist ein allseits beliebtes Schlagwort für die romantisch verklärten Fans, die jedoch in dosierter Form diesen Kapitalismus auch bei ihren eigenen Vereinen zu Gesicht bekommen. Bayern München etwa hat eine gehörige Portion an Aktienpaketen an strategische Partner wie Adidas, Audi und die Telekom veräußert. Bei RB Leipzig sieht dies hingegen ein wenig anders aus, wie Stürmer Daniel Frahn erkannt hat. So hat er gegenüber 3-liga.com den Anteil der treuen Anhänger noch einmal deutlich gemacht: „Wie viele Leute uns unterstützen, ist toll. Wir sind stolz, solche Fans zu haben. Sie haben den Aufstieg mehr als verdient.“ Rangnick offenbart dazu folgendes: „Wie diese Mannschaft von den Fans unterstützt wird, zeigt, dass hier etwas zusammen wächst.“

Medien wollen Traditionsverein mit viel Fanpotential
Es muss jedoch auch kritisch hinterfragt werden, ob das Allgemeingut Fußball, welches besonders in Deutschland von enorm vielen Traditionalisten betrieben und temporär auch zugleich verehrt wird, solch eine Quantität und Qualität an „privat gesponserten“ Vereinen vertragen kann, für die finanziell teils keine Grenzen aufgestellt sind. Die Medien sind egoistisch, Derzeit darbende Traditionsvereine wie der 1. FC Köln, 1. FC Kaiserslautern und der TSV 1860 München sorgen für mehr Quote im TV, Online, Print oder Hörfunk, einfach weil das Interesse gewachsener ist. Bei Hoffenheim muss sich diese Tradition erst noch etwas entwickeln. Rasenballsport Leipzig hat deutlich bessere Voraussetzungen als die genannten Vereine, da das Umland größer ist und das Fußballinteresse ebenfalls stärker ausgeprägt zu sein scheint.

Quelle: Privat

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Kommentar von Heilige Heinz am 04.06.2013 um 22:53 Uhr:

RB?



Ich kann garnicht soviel fressen wie ich kotzen könnte.

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