Ergebnis: 1 - 1 (0:0)
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Wesentlich wechselwilliger zeigte sich Ralf Loose, der Fußballlehrer in den Diensten des SC Preußen Münster, der nach dem 2:2 vor heimischen Publikum gegen dezimierte Erfurter drei neue Gesichter in die Startelf rotieren ließ. So bekamen Dominik Schmidt, Kirsch und Philipp Hoffmann den Vorzug vor Pischorn, Krohne und Riedel.
Zu Beginn zogen sich die Adlerträger zurück und ließen die Hausherren, die für ihren aggressiven Start bekannt sind, erst einmal machen. Allerdings, auch wenn die Störche bemüht waren, Druck auf zu bauen, schienen die letzten Spielfelddrittel absolute Sperrzonen zu sein. In der neunten Minute versuchte Kiels Patrick Herrmann, einen Ball aus dem Halbfeld in den Strafraum zu buchsieren, doch dort hatte Daniel Masuch, der Routinier im Kasten des SCP, kein Problem, die Hereingabe runter zu pflücken.
Kiel nahm allerdings immer mehr Schwung auf und kam immer öfter über die Außenbahnen zu guten Situationen, doch daraus machte der KSV einfach noch zu wenig. So blieb es ein Spiel auf überschaubarem Niveau, welches nur schwer für Fußballfeinschmecker zu ertragen war.
In der 24. Minute, Kiel hatte nach wie vor die optischen Vorteile, hatten die Gäste aus Münster aus dem Nichts heraus die Riesenchance zur Führung. Jens Truckenbrod hatte im Mittelfeld das Tempo angezogen und wurde mit einem Steilpass bedient. Die Kieler Abwehr hatte komplett geschlafen und so war der Mittelfeldakteur frei durch, doch er schlenzte das Runde nur um wenige Millimeter am Eckigen vorbei ins Toraus.
Und diese Aktion hatte anscheinend den Schalter umgelegt, denn beide Mannschaften versuchten nun, direkter nach vorne zu agieren. Nach einer halben Stunde war die Kieler Abwehr anscheinend immer noch im Tiefschlaf. Reichwein konnte auf dem Flügel frei durchgehen und das Leder in den Freiraum lupfen, in den Kara vorstieß und und völlig frei aus 14 Metern an den Querbalken schlenzte.
Nun ging es hin und her. In der 33. Minute verpasste Reichwein denkbar knapp das Tor, im direkten Gegenzug versuchte sich Tim Siedschlag aus spitzem Winkel und jagte seinen Versuch knapp am langen Pfosten vorbei ins Toraus.
So schnell diese Drangphase gekommen war, so schnell verpuffte sie auch wieder, denn danach fielen beide Teams in alte Muster zurück. Beide Schlussmänner waren wieder komplett beschäftigungslos und so blieb es beim torlosen Unentschieden.
Nach dem Seitenwechsel bekamen die Kieler dann einen Freistoß geschenkt, denn nach einer eigentlich fairen Situation gab es einen ruhenden Ball für die Störche und ausgerechnet aus diesem sollte die Führung entstehen. Heider versuchte sich direkte, doch die Mauer fälschte den Schuss so ab, dass die Pille durch den Strafraum zu Wetter rollte, der am zweiten Pfosten nur noch zum 1:0 einschieben musste.
Die Hausherren hatten nun Oberwasser und hätten beinahe nur fünf Zeigerumdrehungen später nachgelegt. Nach einer starken Aktion von Marc Heider, der umringt von Gegner doch irgendwie zum Abschluss kam, landete das Spielgerät am Pfosten.
Sechs Minuten später spielte Zenga einen absoluten Katastrophenpass auf Kazior direkt am eigenen Strafraum. Der Kapitän des KSV war frei vor Routinier Masuch, doch er scheiterte mit seinem Schuss kläglich.
Münster wankte und taumelte wie ein angeschlagener Boxer, doch Kiel verpasste es, den zweiten Treffer nach zu legen. Nach einer guten Stunde begannen die Adlerträger sich wieder zu sammeln. Von einem Ansturm auf den Ausgleichw ar aber noch nicht viel zu sehen. In der 68. Minute versuchte sich der eingewechselte Amachaibou aus 17 Metern, scheiterte aber am gut parierenden Kenneth Kronholm, dem Mann im Kasten Holstein Kiels.
Eine Viertelstunde vor dem Ablauf der regulären Spielzeit brachte Ralf Loose seine letzte Option, Amaury Bischoff. Und mit der Einwechslung des Mittelfeldregisseurs startete auch die Schlussoffensive des SCP. Drei Minuten nach dem Wechsel wurde Amachaibou per Kopf in den Strafraum geschickt, doch aus spitzem Winkel brachte er keinen richtigen Torschuss zusammen.
Drei Zeigerumdrehungen später brachte der eingewechselte Bischoff eine Flanke genau auf Pischorn, der komplett frei aus fünf Metern zum Kopfball kam. Mit dem Abschluss erwischte er Kronholm an der Schulter, von wo aus das Spielgerät an den Querbalken flog, bevor es der Keeper der Störche sichern konnte.
In der 85. Minute war Zenga plötzlch auf und davon. Kronholm hatte sich beim Herauslaufen sehr verschätzt und so musste er den Gegner passieren lassen. Dieser kam an der Grundlinie zum Abschluss, brachte das Runde aber nicht im Eckigen unter, sondern jagte es paralell zur Grundlinie am Kasten vorbei.
Auch die letzte Aktion gehörte den Gästen. Zehn Kieler standen im Strafraum versammelt, doch Amaury Bischoff brachte die Kugel irgendwie an Allen vorbei in den Kieler Kasten zum 1:1 Ausgleich in der letzten Spielminute. Kronholm sah den Ball nicht und hatte somit keine Abwehrchance.
Münster hatte zwar erst spät aufgedreht, aber durch die Schlussoffensive den Punktgewinn klar verdient.