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Kiel kassiert bitteren Knockout in der Nachspielzeit – Spielbericht + Bilder

Holstein Kiel hat gegen den VfL Osnabrück eine unglückliche Heimniederlage einstecken müssen. Trotz klarer Überlegenheit über weite Strecken des Spiels verloren die Störche mit 0:1. Den glücklichen Siegtreffer der Gäste erzielte Joker Addy-Waku Menga erst in der Nachspielzeit. Osnabrück klettert auf den vierten Platz und bleibt mit 40 Punkten in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen, während Kiel als Tabellenzwöflter mit 30 Zählern weiter die Abstiegszone im Blick behalten muss.

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Kiel kassiert bitteren Knockout in der Nachspielzeit – Spielbericht + Bilder
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Kiels Trainer Karsten Neitzel musste seine Startelf erstmals im Jahr 2016 verändern. Für Siedschlag, der sich beim Auswärtssieg in Köln einen Faserriss in der Wade zugezogen hatte, rückte Wirlmann in die Mannschaft. Bei Osnabrück konnte Coach Joe Enochs wieder auf Toptorschütze Alvarez (sechs Tore) zurückgreifen. Nach abgesessener Gelbsperre verdrängte der Stürmer den Ex-Holstein-Spieler Sembolo. Die erste Aktion des Spiels hatte ein Ex-Osnabrücker auf Seiten der Kieler. Linksverteidiger Herrmann flankte nach sieben Minuten auf Evseev, der erst mit dem Hinterkopf an Keeper Schwäbe scheiterte und eine Minute später seinen Schuss aus 15 Metern zu zentral platzierte.

Kiel machte nach zwei Siegen in Serie den frischeren Eindruck und hatte mehr Spielanteile. Torchancen waren zu Beginn trotzdem auf beiden Seiten Mangelware. Ein Freistoß-Flanke des sehr agilen Rückkehrers Alvarez aus dem Halbfeld war leichte Beute für Holstein-Torwart Zentner (23.). Auf der anderen Seite kam Stürmer Fetsch kurz vor dem Strafraum zu Fall (27.), Schiedsrichter Justus Zorn verweigerte aber zurecht den Freistoßpfiff. Nach einem Zweikampf mit Herrmann musste Dercho im Sechzehner der Kieler behandelt werden (28.). Insgesamt begegneten sich die Teams in der ersten halben Stunde auf Augenhöhe. Eine Ecke von Alvarez rutsche ohne Abnehmer durch den vollbesetzten Strafraum (32.).

Nach 37 Spielminuten hatten die Gastgeber die bis dato beste Torgelegenheit. Evseev leitete einen Konter ein und bediente Lewerenz auf der linken Außenbahn. Dessen Hereingabe verpasste Heider und ermöglichte Mitspieler Wirlmann dadurch die ideale Einschussmöglichkeit. Schwäbe war aber blitzschnell auf der anderen Seite und rettete heldenhaft. Den Nachschuss von Fetsch blockte Syhre ab. Kiel erspielte sich jetzt ein klares Übergewicht und ließ die Gäste aus Niedersachsen nicht mehr aus der eigenen Hälfte. Schnellhardt zog aus 25 Metern ab und zwang Schwäbe zu einer weiteren Glanztat (42.). Zwei Minuten später ließ Lewerenz Falkenberg auf links aussteigen und zog aus spitzem Winkel ab. Schwäbe, der in dieser Phase zum besten Osnabrücker avancierte, war erneut zur Stelle.

Vor allem die rechte Abwehrseite des VfL erwies sich als lückenhaft. Lewerenz und Kohlmann spielten sich wieder über links durch, Evseev nahm den Ball in der Mitte akrobatisch, aber ungefährlich mit der Hacke (45.). In der Nachspielzeit nochmal zwei Eckstöße für Kiel. Nach dem zweiten Versuch kam Kohlmann am Sechzehner in Ballbesitz. Seine Flanke landete über die Stationen Evseev und Fetsch bei Heider, der das vermeintliche 1:0 erzielte. Nach kurzer Beratung entschieden Schiedsrichter und Assistent allerdings auf Abseits. Trotz der Kieler Druckphase ging die Partie damit torlos in die Halbzeitpause, in der Enochs den offensiveren A-Jugendspieler Tigges für Ornatelli einwechselte.

Die Kieler kamen wieder besser aus den Startlöchern. Kohlmanns direktabnahme aus dem Halbfeld verfehlte sein Ziel allerdings deutlich (46.). Nach einem Zusammenstoß von Hermann und Dercho in der 54. Minute bekam der Osnabrücker Sechser die Gelbe Karte und Holstein einen Freistoß von der rechten Seite. Kapitän Czichos versuchte es direkt, kam mit seinem Schuss aber nicht durch. Den anschließenden Konter verteidigte Herrmann einmal per Kopf und einmal mit dem Fuß. Vor 5039 Zuschauern machte Holstein weiter das Spiel. Gute Freistoßposition auf Halblinks. Wieder Czichos, aber genau in die Arme von Schwäbe (59.). Eine Minute später beinahe die gleiche Position und beinahe das gleiche Resultat. Diesmal zielte Lewerenz genau auf den Gästekeeper.

62 Minuten vergingen bis Syhre endlich die erste echte Torchance für Osnabrück hatte. Der Mittelfeldspieler wurde aus 16 Metern erst geblockt und schoss dann drüber. Gefährlicher war trotzdem immer noch die Gegenseite. Schnellhardt flankte auf Fetsch, der knapp am Tor vorbeiköpfte (67.). Nach 71 Minuten verließ Wirlmann den Platz für Kegel. Der eingewechselte Ex-Kapitän leitete mit einem Fehlpass einen Konter der Gäste ein. Hohnstedt und Alvarez holten einen Eckball heraus, aus dem ein Einwurf resultierte (73.). Nach einer Kopfballverlängerung kam Alvarez kurz vor Zentner zum Abschluss, doch der Schlussmann wehrte mit dem Fuß ab.

In der Schlussphase gestalteten die Lila-Weißen das Spiel wieder ausgeglichen. Alvarez bediente Hohnstedt, der im Sechzehner gestoppt wurde (85.). Kiel versuchte offensiv weiter alles, kam aber gegen eine nun deutlich besser organisierte Abwehrreihe kaum noch zu zwingenden Möglichkeiten. In der Schlussminute kam Lewerenz noch einmal über links und flankte. Der eingewechselte Schäffler per Kopf und Herrmann im Nachschuss vergaben die letzten Chancen zum verdienten Führungstreffer. Stattdessen der Lucky-Punch auf der Gegenseite: Der kurz zuvor eingewechselte Sembolo kam nach einem langen Schlag im Strafraum an den Ball. Sein geblockter Schuss landete bei Joker Menga, der über den Innenpofsten den 0:1-Endstand erzielte.

Obwohl sich Osnabrück im zweiten Durchgang steigerte, war der Auswärtssieg mehr als glücklich. "Die Kieler waren besser und haben uns ständig unter Druck gesetzt. Sie hatten zwei, drei hundertprozentige Chancen, die unser Keeper super pariert. Wenn man oben drin steht, dann macht man halt den Lucky-Punch", sagte VfL-Spieler Alvarez nach dem Spiel. Auch sein Trainer Enochs ordnete den Sieg realistisch ein: "Wir kamen ok rein ins Spiel. Dann hat Kiel viel Druck gemacht. Wir haben keine großen Torchancen gehabt und haben viele Standards zugelassen. Die haben wir dann gut verteidigt. Dass der Sieg unglaublich glücklich ist, sehen wir auch, aber wir brauchen uns nicht dafür zu schämen."

Enchos Gegenüber Karsten Neitzel vermisste die Cleverness bei seinem Team: "Sehr gute erste Halbzeit von der Mannschaft. Totale Präsenz auf dem Platz in allen Teilen. Die zweite Halbzeit lief nicht mehr ganz so flüssig. Dann müssen wir es nach hause kämpfen und das 0:0 mitnehmen. Das ist ganz bitter, aber wir müssen das abhaken." Rechtsverteidiger Kohlmann zeigte sich beinahe sprachlos: "Die Leistung war gut. Zur Halbzeit müssen wir Minimum 1:0, 2:0 führen. Nur leider haben wir am Ende verloren durch dieses dumme Ding. Das ist absolut enttäuschend und ärgerlich grade. Schwer in Worte zu fassen." Kiel ist am kommenden Freitag bei den Stuttgarter Kickers zu Gast. Der VfL empfängt tags drauf den 1.FC Magdeburg zum Verfolgerduell um die Aufstiegsplätze.

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Daten zum Spiel

Anstoß: 13.02.2016 um 14.00 Uhr (25. Spieltag 2015/16)

Ergebnis: 0 : 1 (0:0)

Tore: 0:1 Menga (90.+1)

Holstein Kiel: Zentner - Herrmann, Sigurbjörnsson, Czichos, Kohlmann - Lewerenz, Wirlmann (71. Kegel), Evseev (88. Dominik Schmidt), Schnellhardt - Heider, Fetsch (77. Schäffler)

VfL Osnabrück: Schwäbe - Falkenberg, Pisot, Willers, Dercho - Syhre, Christian Groß - Ornatelli (46. Tigges), Hohnstedt (88. Menga) - Alvarez, Savran (76. Sembolo)

Zuschauer: 5039

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Kommentar von Tim Schwabedissen am 15.02.2016 um 09:25 Uhr:

Sorry, aber die Entscheidung von Justus Zorn, das 1:0 für Holstein nicht zu geben, ließ fast schon Bestechung vermuten. Zuvor bereits eine Reihe fragwürdiger Entscheidungen, dann der ausgebliebene Elfmeterpfiff und dann das Aberkennen des Tores. Gegen solche Pfeifen kann man nicht gewinnen.

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