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Kickers-Interimstrainer Guido Buchwald: „Unser mittelfristiges Ziel ist die 2. Bundesliga“

Irgendwie ist Guido Buchwald in diesen Tagen bei den Stuttgarter Kickers das „Mädchen für alles“. Neben seiner eigentlichen Funktion als Sportlicher Leiter muss er ebenso noch den Posten als Präsidiumsmitglied ausfüllen und fungiert seit der Entlassung von Aufstiegstrainer Dirk Schuster noch als Interimstrainer. Es ist also „Multitasking“ für den Weltmeister von 1990 angesagt, der neben der Trainingsarbeit zugleich einen Nachfolger für sich selbst suchen muss. Selbst hat er auch schon jahrelange Erfahrung auf der Trainerbank sammeln können. Besonders in Japan bei den Urawa Red Diamonds konnte er reichlich Meriten sammeln, indem er mehrere Titel gewinnen konnte.

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Kickers-Interimstrainer Guido Buchwald: „Unser mittelfristiges Ziel ist die 2. Bundesliga“
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Nun spricht er mit „DFB.de“ über die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft des Stuttgarter Traditionsvereins vom Degerloch. Sein Premierensieg mit den Kickers gegen Zweitliga-Absteiger FC Hansa Rostock war ein besonders wichtiger, da mit 20 Punkten immerhin der 16. Tabellenplatz eingenommen werden konnte. Der Abstand auf einen Abstiegsplatz liegt allerdings nur bei einem Punkt. Dementsprechend zufrieden äußert sich Buchwald über diesen 2:0-Erfolg über die Ostseekicker: „Die Erleichterung war selbstverständlich groß. Aber ich war immer überzeugt von der Mannschaft und wusste, dass sie in der Lage ist, den Bock umzustoßen.“

Immerhin kann Buchwald darauf verweisen, dass er in seinen zwei Partien als Interimstrainer noch ungeschlagen ist und vier Punkte holen konnte. Einige aus dem Umfeld können sich auch deshalb eine langfristige Trainertätigkeit des populären 51-Jährigen vorstellen. Mit dieser Idee kann sich der Umworbene jedoch keinesfalls anfreunden: „Ein ganz klares Nein! Es hat jetzt kurzfristig gepasst, weil ich die Mannschaft kannte. Ich werde noch die nächsten Spiele machen und mich dann wieder auf meine Funktionärstätigkeit konzentrieren.“ Als Begründung schiebt er hinterher: „Weil ich andere Prämissen habe. Ich bin Sportlicher Leiter und Präsidiumsmitglied. Das lässt sich schon zeitlich nicht auf Dauer mit dem Trainerjob vereinbaren.“

Mit Hochdruck wird nach einem Trainer für die Stuttgarter Kickers gefahndet, der schon in Kürze präsentiert werden soll. In der Winterpause wird es nun darum gehen, dass der neue Hoffnungsträger auf der Trainerbank präsentiert werden kann. Dies macht auch Buchwald deutlich, wenn er sagt: „Wir suchen bereits intensiv nach einem Nachfolger für Dirk Schuster, werden uns nicht mehr allzu viel Zeit damit lassen. Schließlich muss sich ein neuer Trainer einarbeiten und die Mannschaft kennen lernen. Es macht vor der Winterpause aber keinen Sinn mehr, einen neuen Trainer auf die Bank zu setzen. Denn jetzt müsste er sich innerhalb kürzester Zeit einen Überblick verschaffen.“

Als Anforderungsprofil gibt Buchwald bekannt: „Er muss gut mit jungen Spielern arbeiten können und unsere Philosophie verinnerlichen. Das heißt, dass der Verein den Nachwuchs weiter fördern will, um Spieler aus den eigenen Reihen an die erste Mannschaft heranzuführen. Wir haben nicht das große Geld. Deshalb muss der Trainer in der Lage sein, die vorhandenen Mittel ganz gezielt einzusetzen.“ Solch einen Trainer zu finden, der die verschiedenen Kompetenzen gänzlich ausfüllen kann und zugleich auch einen eloquenten Gesprächspartner für die Medien darstellt, wird gewiss nicht leicht sein. Es gibt jedoch einige arbeitssuchende Trainer, die über die Qualitäten definitiv verfügen. Jetzt liegt es an den Verantwortlichen der Kickers, dass ein neuer Übungsleiter möglichst noch vor Weihnachten gefunden wird.

In der abgelaufenen Saison konnte Dirk Schuster die „Blauen“ zum Aufstieg führen, weil er sein Team hervorragend eingestellt hat und die richtigen mentalen und taktischen Maßnahmen ergriffen hat. Folglich ist die Trennung für Buchwald auch nicht leicht gefallen, wie er gegenüber „DFB.de“ erklärt hat: „Das war in der Tat nicht einfach. Dirk Schuster hatte mit der Mannschaft großen Erfolg. Wir hatten die Lage vor seiner Entlassung genau analysiert, sind aber zu dem Schluss gekommen, dass wir für einen neuen Impuls sorgen müssen.“

In den letzten Wochen haben die Kickers zu viele Defizite offenbart, um tatsächlich dem harten Abstiegskampf noch entkommen zu können. Buchwald nennt Komponenten, die für den Klassenerhalt sorgen könnten: „Vor allem müssen wir die Anzahl der individuellen Fehler minimieren. Außerdem ist es entscheidend, dass die Mannschaft geschlossen auftritt. Dass sie es kann, hat sie unter anderem zu Saisonbeginn mehrfach unter Beweis gestellt.“ Seit fast zwei Jahren schon ist Guido Buchwald bei den Kickers tätig. Über die Herausforderung seiner Arbeit berichtet er gegenüber „DFB.de“: „Durchweg positiv. Als ich angefangen habe, befand sich der Verein in einer schwierigen Situation. Die Mannschaft stand in der Regionalliga auf einem Mittelfeldplatz, was für mich unverständlich war. Qualität und Aufwand standen in keinem Verhältnis zum Tabellenplatz. Wir haben dann klare Ziele formuliert und den Verein auch finanziell auf einen guten Weg gebracht. Die vergangenen Monate waren zeitintensiv, haben aber großen Spaß gemacht.“
In den letzten Spielen hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Qualität im Kader der Kickers nicht so gewaltig erscheint, als dass Neuzugänge in der Winterpause nicht erforderlich sind. Deshalb möchte Buchwald, trotz bekannter, finanzieller Probleme, dennoch auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv werden: „Wir versuchen, die Mannschaft qualitativ zu verbessern und zu verändern. Dabei stehen uns - wie schon erwähnt - aber nur geringe finanzielle Mittel zur Verfügung.“ Das klare Ziel kann im ersten Jahr nach dem Aufstieg nur Klassenerhalt lauten. Über die möglichen Perspektiven bei einem geglückten Klassenerhalt berichtet Guido Buchwald: „Als Aufsteiger geht es für uns in dieser Saison darum, drin zu bleiben. Sollte uns das gelingen, wollen wir in der folgenden Spielzeit sportlich und finanziell in ruhiges Fahrwasser kommen. Mittelfristiges Ziel ist ganz klar die 2. Bundesliga. Ich sehe sie als Zuhause der Kickers. Man muss sich nur die ewige Zweitliga-Tabelle anschauen, in der die Kickers immer noch Rang vier belegen.“
Es folgen bis zur Winterpause noch zwei Südderbies beim SV Wehen Wiesbaden und gegen den 1. FC Heidenheim. Das Ziel für den Doppelpack vor Weihnachten nennt Buchwald: „Wir wollen ungeschlagen bleiben und über dem Strich überwintern. Es wäre wichtig, mit einem positiven Gefühl in die Pause zu gehen.“
Zweifelsfrei steht der Name Guido Buchwald für viele Fußballinteressierte immer noch in direktem Zusammenhang mit dem gewonnenen WM-Finale 1990, wo der defensive Mittelfeldspieler gegen Argentiniens Weltklassespieler Diego Armando Maradona eine herausragende Leistung geboten hat. Über die Kommunikation auf dieses Spiel berichtet er: „Im Alltag nicht so häufig. Immer wenn ein großes Turnier ansteht, wird das Interesse größer. Wir sind schließlich die bislang letzten deutschen Weltmeister. Dieser Titel ist das Größte, was ein Fußballer erreichen kann. Deutschland war bisher dreimal Sieger bei einer WM und ich bin stolz darauf, einmal dabei gewesen zu sein.“
Anfang der 90er Jahre ist Buchwald vom VfB Stuttgart nach Japan gewechselt und konnte durch zahlreiche Erfolge als Spieler und Trainer fast schon einen gewissen Kultstatus erlangen. Durch diese Zeit hat er sich auch wieder für den deutschen Fußball interessant machen können. Dies kann er bestätigen, wenn er sagt: „Das war eine sehr lehrreiche Zeit und hat mir geholfen, meinen Horizont und meinen Erfahrungsschatz zu erweitern. Ich bin der Meinung, dass jede Erfahrung, die man sammelt, irgendwann einmal hilfreich sein kann.“

Quelle: dfb.de

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