g Karsten Heine: „In Chemnitz gibt es klare Visionen und Ziele“ | 3-liga.com

Karsten Heine: „In Chemnitz gibt es klare Visionen und Ziele“

Der spontane Rücktritt von Gerd Schädlich als Trainer des Chemnitzer FC hat einen ganzen Verein massiv überrascht. Nach der deutlichen 0:4-Niederlage im Heimspiel gegen den SC Preußen Münster hat der seit 2008 beim CFC tätige Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel seinen Rücktritt erklärt. Als Nachfolger ist Karsten Heine verpflichtet worden, der zuletzt zahlreiche Jahre bei Hertha BSC in diversen Funktionen gearbeitet hat. Nun äußert er sich gegenüber der vereinseigenen Homepage zu verschiedenen Themen.

Datum der Veröffentlichung: Uhr | Autor:

Karsten Heine: „In Chemnitz gibt es klare Visionen und Ziele“
Foto: Chemnitzer FC
Teilen Sie diesen Artikel mit Ihren Freunden:
Der Blick geht nur nach vorne

Mit seinen 58 Jahren verfügt Heine über eine enorme Erfahrung auf dem Trainerposten. Nun soll er die krisengeschüttelte und verunsicherte Mannschaft möglichst schnell für die anstehenden Aufgaben fit machen. Hier erklärt der Ex-Profi wie er die Mannschaft nach der ersten Trainingseinheit bewertet. Äußerst positiv sieht er seine Mannschaft, wie an seinen Worten deutlich wird: „Ich habe gleich von Beginn an das Gefühl bekommen, dass alle im Verein mit viel Enthusiasmus, Begeisterung und Leidenschaft bei der Sache sind. Die Trainingseinheiten werden konzentriert und ernsthaft durchgeführt und man merkt es jedem Einzelnen an, dass er nur nach vorne schauen will. Für mich kommt es nun in den nächsten Tagen und Wochen darauf an, die Spieler sowohl sportlich als auch persönlich kennenzulernen.“

Gutes Gefühl nach erstem Gedankenaustausch mit CFC-Boss Hänel

Der Chemnitzer FC hat sich seit dem Aufstieg in die 3. Liga enorm gut entwickeln können. Im ersten Jahr konnte man Mittelfeldplatz neun belegen, während in der abgelaufenen Spielzeit sogar der Sprung auf den sechsten Rang gelingen konnte. Deshalb ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass die Konkurrenz für Karsten Heine auf der Position als Trainer des CFC zahlreich gewesen ist. Dies hat auch Chemnitz-Präsident Dr. Mathias Hänel gegenüber diversen Medien zum Ausdruck bringen können. Über die erste Kontaktaufnahme mit seinem neuen Arbeitgeber kann Heine nun folgendes sagen: „Die erste Kontaktaufnahme Seitens des Vereins fand am Montag durch einen Anruf von Sportdirektor Jörg Emmerich statt. Nur kurze Zeit später setzte ich mich dann ins Auto und traf Montagabend zu den ersten Gesprächen mit den Vereinsverantwortlichen in Chemnitz ein. Nach diesem ersten Gedankenaustausch bin ich dann bereits mit einem sehr guten Gefühl wieder nach Hause gefahren.“

„Ich fand das Angebot spannend“

Da einen Fußball-Lehrer das Gefühl häufig nicht trügt, hat er deshalb zeitig eine Zusage abgegeben, da er die gesamte Entwicklung bei den „Himmelblauen“ als hochinteressant bewertet hat: „So kann man das sagen! Ich hatte den Chemnitzer Fußball in den vergangenen Jahren bereits intensiv verfolgt und fand das Angebot von Seiten des Vereins spannend und herausfordernd zugleich. Hier in Chemnitz gibt es klare Visionen und Ziele, was mir die Entscheidung nicht schwer gemacht hat.“

„Die 3. Liga habe ich immer mit großem Interesse verfolgt“

Zuletzt hat er die Reservemannschaft von Hertha BSC in der Regionalliga Nordost trainiert. Trotzdem zeigte er sich als interessierter Beobachter der 3. Liga, da dort auch ehemalige Gegner von Hertha BSC II mitwirken, wie er begründet: „Die 3. Liga habe ich immer mit großem Interesse verfolgt, da dort einige ehemalige Kontrahenten aus meiner Zeit bei Hertha II spielen, wie der CFC oder auch Halle und Holstein Kiel. Hierfür habe ich mich nicht nur Medien wie dem Kicker oder Fernsehberichterstattungen bedient, sondern auch Spiele direkt vor Ort angeschaut, so in Chemnitz oder Halle.“

Heine war von Chemnitzer-Entwicklung überzeugt

Wie bereits erwähnt, ist die Entwicklung des Chemnitzer FC nach dem Aufstieg 2011 sehr erfreulich gewesen. Dies hat auch Heine registrieren können: „Ich war nach dem Aufstieg des Chemnitzer FC überzeugt, dass sie in der 3. Liga mithalten und eine ordentliche Rolle spielen können. Als Neuling haben sie schließlich unter Beweis gestellt, dass sie das gesicherte Mittelfeld erreichen können und im zweiten Jahr wurde dann sogar noch ein Schritt weiter nach vorne gemacht.“ Seine hohe Meinung vom Chemnitzer FC wird auch dadurch deutlich, dass er bei den beliebten Tippspielen unter den Trainern er der einzige Trainer gewesen ist, der von der Serie 2010/11 das Team von der Gellertstraße als Aufstiegsfavoriten gesehen hat und nicht die bei viele Trainerkollegen extrem hoch eingeschätzten Kicker von RasenBallsport Leipzig. Besonders die spielerische Klasse des sächsischen Traditionsvereins hat ihn tief beeindrucken können: „Ich war vom Aufstieg der Himmelblauen aufgrund ihres spielerischen Potentials fest überzeugt. Die Mannschaft wirkte sehr gefestigt und hatte mit Gerd Schädlich einen Trainer, dessen Arbeit ich überaus wertschätze!“

Sieg im Pokal gegen den Döbelner SC hat wichtig Bedeutung

Zwei wichtige Spiele stehen für den ehemaligen DDR-Oberligisten nun an. Zuerst geht es im Landespokal gegen den Döbelner SC, bevor es gegen Wacker Burghausen darum gehen wird in der Liga den Anschluss ins gesicherte Mittelfeld nicht zu verlieren. Heine drückt seine Prioritäten in Worten aus, wenn er sagt: „Zunächst ist es für mich wichtig, mir in Zusammenarbeit mit dem Trainerteam einen Überblick über meine Mannschaft zu verschaffen. Dafür werden wir uns verschiedener Trainingsformen bedienen, um so die Spieler und deren Leistungsvermögen einschätzen zu können. Natürlich ist es für uns auch wichtig, dass kommende Spiel gegen den Döbelner SC erfolgreich zu gestalten und in die nächste Pokalrunde einzuziehen.“

„Mannschaft soll Wille und Begeisterung ausstrahlen“

Zugleich hat er gegenüber der vereinseigenen Homepage auch verraten, auf welchen Fußball sich die Zuschauer zukünftig freuen dürfen: „Für mich ist es wichtig, dass die Zuschauer das Gefühl haben, ihre Mannschaft strahlt Wille und Begeisterung aus. Wir wollen offensiven Fußball spielen und den Leuten zeigen, dass wir Spaß daran haben, Fußball zu spielen. Eine gute Physis sowie das Auftreten als Einheit sind dafür unerlässlich. Es ist wichtig, dass jeder für den anderen einsteht. Dazu gehört unter anderem ein schnelles Umkehrspiel und die Tatsache, dass die Verteidigungsarbeit schon bei unseren Offensivspielern beginnen muss.“

Eineinhalb Jahrzehnte Hertha BSC

Wie bereits eingangs erwähnt, hat Karsten Heine insgesamt 15 Jahre in verschiedenen Funktionen bei Hertha BSC zugetan. Ob Co-Trainer, Jugendcoach oder sogar zeitweise Interimstrainer in der Bundesliga, Heine war bei der „Alten Dame“ ein wenig das Mädchen für alles. Nun macht er deutlich, welche Elemente aus der Berliner-Zeit er zukünftig auch in Chemnitz anwenden möchte: „In Berlin konnte ich an der Seite erfahrener Bundesligatrainer arbeiten und gleichsam selbst Erfahrung in vielen Bereichen innerhalb des Vereins sammeln. Durch meine Hauptaufgabe bei der U23 habe ich nicht nur gelernt mit verschiedenen Spielertypen umzugehen, sondern auch flexibel und schnell auf sich ändernde Kaderzusammenstellungen zu reagieren. Spieler sind uns von der 1. Mannschaft abgestellt worden und mussten ins Team eingebaut werden und andererseits wurden Spieler aus der U23 in den Profikader beordert. So musste man immer kurzfristige Änderungen in der eigenen Startaufstellung vornehmen.“
„Es blieb auch immer mein Ziel, auch ein anderes Umfeld kennenzulernen“
Während sein Vorgänger Gerd Schädlich stets nahe seiner sächsischen Heimat als Spieler und Trainer tätig gewesen ist, gibt es eine Parallele zu Heine, der stets im Berliner-Raum Vereine trainiert hat. Nun nennt er die Gründe, warum er erstmals in dieser Tätigkeit die geliebte Berliner-Heimat verlassen hat: „Es war schon immer einer meiner Wünsche, eine Aufgabe außerhalb Berlins zu übernehmen. Aufgrund der Tatsache, dass ich durch meine bisherigen Aufgaben bei Hertha BSC immer ausgefüllt war und ich im Falle zwischenzeitlicher Anfragen anderer Vereine immer zu meinen Verträgen gestanden habe, hatte sich ein dementsprechendes Engagement bisher nicht ergeben. Trotzdem blieb es immer mein Ziel, auch einmal ein anderes Umfeld kennenzulernen, was jetzt in Chemnitz auch geklappt hat.“

Heine hofft neue Kräfte durch den Chemnitzer-Stadionausbau

Das Umfeld, sprich das Stadion wird sich beim Chemnitzer FC in Zukunft ganz gewiss noch deutlich verändern, denn das Stadion an der Gellertstraße soll zukünftig umgebaut und modernisiert werden. Heine hofft durch den Stadionneubau auf eine ähnliche Wirkung wie bei seinem Ex-Verein 1. FC Union Berlin: „Um ehrlich zu sein, ich hoffe, dass der Stadionneubau in Chemnitz die gleichen Kräfte freisetzen kann wie bei Union Berlin. Fans, Spieler und Verein wurden dort quasi elektrisiert. Genau diese Motivation müssen wir als Chemnitzer FC auch haben. Damit das Gesamtprojekt erfolgreich wird, müssen wir als Mannschaft nachziehen und unseren sportlichen Teil dazu beitragen.“ Der meinungsstarke und ehrliche Heine hat jedoch zum Ausdruck gebracht, dass vor allem die sportliche Entwicklungsmöglichkeit für ihn der entscheidende Grund für sein Kommen gewesen ist: „Für mich überwog zunächst der sportliche Aspekt. Nichtsdestotrotz war es für mich wichtig, dass auch Perspektiven erkennbar sind, was in Chemnitz absolut der Fall ist. Das Ziel des Vereins in die 2. Liga aufzusteigen und natürlich auch der Stadionneubau sind echte Garanten dafür eine Aufbruchstimmung zu entfachen!“

Quelle: chemnitzerfc.de

Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren


Kommentare

Kommentar schreiben

(nicht öffentlich)

Kommentar zu dieser News

Zu dieser News sind noch keine Kommentare vorhanden!

WhatsApp Newsletter

Täglich die neusten News zur Liga im Newsletter:

zur Anmeldung

News suchen

Noch nicht die passende Infos gefunden? Durchschen Sie unsere News:

Suchbegriff: