Ergebnis: 0 - 2 (0:1)
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Die Störche begannen ihre „Generalprobe“ vor 9167 Zuschauern mit nur einem Wechsel im Vergleich zur Partie in Duisburg. Heider rückte nach auskurierten Sprunggelenksproblemen wieder für Breitkreuz in die Startaufstellung. Dem Team von Trainer Karsten Neitzel war anzumerken, dass sie den guten Rhythmus der Rückrunde im letzten Punktspiel nicht verlieren wollten. Die erste Gelegenheit hatte der aufgerückte Außenverteidiger Kohlmann, der nach einer Hereingabe von Schäffler an den Ball kam. Sein abgefälschter Schuss bescherte den Gastgebern den ersten Eckball, der allerdings folgenlos blieb. Insgesamt sahen die Besucher im Holstein-Stadion trotz der Bemühungen eine unspektakuläre Anfangsphase. Ein Freistoß von Kegel (15.) und ein Kopfball von Heider (19.) waren noch die besten Möglichkeiten.
Nach 20 Minuten fand auch die Mannschaft von Übungsleiter Horst Steffen – der, überwiegend verletzungsbedingt, fünf Mal wechseln musste – besser ins Spiel. Ein Rechtsschuss von Edwini-Bonsu läutete eine Drangphase der Kickers ein. Möglichkeiten für Engelhardt (24.) und wieder Edwini-Bonsu (30.) wurden nur von einem Konter der Kieler unterbrochen. Heider verfehlte nach Flanke von Kohlmann das Tor aber deutlich (25.). Die Schwaben erarbeiteten sich vor der Pause ein spielerisches Übergewicht und kamen in der 39. Minute zur inzwischen verdienten, in der Entstehung aber kuriosen, Führung. Randy Edwini-Bonsu legte den Ball an Holstein-Torwart Kronholm vorbei. Innenverteidiger Wahl hatte die Kugel dann eigentlich schon abgefangen, verzettelte sich allerdings vor dem Tor und ermöglichte dem nachsetzenden Gäste-Stürmer so das 0:1.
Mit diesem Resultat gingen beide Teams in die Halbzeitpause, in der beide Trainer keine Spielerwechsel vornahmen. Die ersten Minuten des zweiten Durchgangs waren von befreit aufspielenden Gästen vom Degerloch geprägt. Nach 49 Minuten kam Engelhardt in zentraler Position völlig frei zum Abschluss. Torhüter-Kronholm parierte, war aber gegen den Nachschuss von Bahn chancenlos. Kiel reagierte auf das 0:2 mit mehr Druck in der Offensive, Torchancen sprangen dabei zunächst aber nicht heraus. Erst nach 55 Spielminuten war es Heider, der von links Kazior bediente. Der Linksschuss des Kapitäns fand sein Ziel nicht. Im Gegenzug bekamen die Kickers einen Freistoß auf der linken Seite zugesprochen. Spielführer Marchese zog die Kugel direkt auf das Tor, doch Kronholm ließ sich nicht überraschen.
In der Summe waren die Kickers dem dritten Tor näher, als die Störche dem Anschluss. Nach 63 Minuten brachte Karsten Neitzel einen neuen Impuls in der Offensive. Der lange verletzte Sané gab sein Heim-Comeback. Der Deutsch-Senegalese kam für Schäffler und fügte sich gut ein. Sein öffnender Pass auf Heider wurde von Schiedsrichter Thorben Siewer aus Drolshagen wegen Abseitsstellung zurückgepfiffen. Die beste KSV-Chance der zweiten Spielhälfte hatte Siedschlag nach 69 Spielminuten. Mustergültig von Heider bedient, brachte der Mittelfeldspieler den Ball aus 16 Metern nicht im Tor unter. Stattdessen ein Konter der Gäste: Edwini-Bonsu verfehlte den Kasten nach Pass von Bahn nur knapp.
Die Kickers verwalteten das Ergebnis jetzt routiniert. Weitere Chancen vom omnipräsenten Edwini-Bonsu (77., 83.) hätten die Partie frühzeitig entscheiden können. Stattdessen kamen die Gastgeber noch einmal zur Anschluss-Gelegenheit. Kazior scheiterte aus 25 Metern nur an Torhüter Müller. Das leichte Aufbäumen der Kieler kam am Ende zu spät, die Kickers beenden die Saison mit zwei Auswärtssiegen in Serie. „Wir haben den Kampf gegen ein starke Kieler Mannschaft angenommen, der Sieg geht ganz klar in Ordnung“, sagte Kapitän Vincenzo Marchese nach dem Spiel gegenüber www.3-liga.com. Dass die Kickers den Aufstieg am Ende knapp verpassen, bewertete der seit dieser Woche 32-Jährige nicht allzu negativ: „Vor der Saison hätte uns das niemand zugetraut. Wir sind stolz darauf, was wir geleistet haben. Natürlich ist es ein bisschen ärgerlich, wenn am Ende zwei Punkte fehlen.“ Auch sein Trainer Horst Steffen resümierte auf der Pressekonferenz: „Wir können nach dem Spiel happy sein und blicken auf eine gute Saison zurück.“
Nach zuletzt sieben Heimsiegen hintereinander verlieren die Störche ihren letztes Heimspiel der regulären Saison. „Die Niederlage kann man verschmerzen. Mehr jedenfalls, als an anderen Tagen. Jetzt konzentrieren wir uns auf Freitag und das ist das aller Wichtigste“, verriet Marc Heider und verwies damit auf die anstehende Aufstiegsrelegation. Auf wen die KSV am 29. Mai und am 2. Juni treffen wird, entscheidet sich am morgigen Sonntag, wenn der letzte Spieltag der 2. Bundesliga ausgetragen wird. Sechs Mannschaften – darunter Traditionsvereine wie der FC St. Pauli und der TSV 1860 München – sind noch in der Verlosung. Holstein-Trainer Karsten Neitzel betrachtet den Saisonausgang im Unterhaus allerdings nüchtern: „Alles wird schwer. 2. Liga ist 2. Liga und die sind immer noch ein Stück besser als die Mannschaften in der 3. Liga. Da darf nichts hergeschenkt werden. Wir wollen auf den vorbeifahrenden Zug 2. Liga aufspringen.“
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