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Heidenheims Kraus: „Nicht auf andere angewiesen zu sein, ist sicherlich kein Nachteil“

Der Fußball ist ein extrem schnelllebiges Geschäft. Dies hat auch Kevin Kraus vom 1. FC Heidenheim miterleben dürfen, der am letzten Spieltag an der Aufstiegskonkurrenz aus Münster und Osnabrück vorbei, auf den Relegationsplatz drei in der dritten Liga gesprungen ist. Ein Spiel muss gegen die Offenbacher Kickers nun noch absolviert werden und der lange Zeit als Verfolger gehandelte Verein hat zwei Relegationsspiele um den Aufstieg in die 2. Bundesliga vor der Brust. Als drittbeste Rückrundenmannschaft konnten die Schützlinge von Trainer Frank Schmidt erstmals in der Rückrunde den begehrten dritten Platz erobern. Nun unterhält sich der vom Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth ausgeliehene Innenverteidiger Kraus mit „DFB.de“ über die Chancen des FCH.

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Heidenheims Kraus: „Nicht auf andere angewiesen zu sein, ist sicherlich kein Nachteil“
Foto: 1. FC Heidenheim 1846
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„Der Aufstieg wäre der verdiente Lohn für den Verein“
Das Team von der schwäbischen Alb träumt durchaus ein wenig vom Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit einem Heimsieg gegen den OFC gibt es zwei weitere Relegationsspiele gegen Dynamo Dresden oder Erzgebirge Aue. Für Heidenheim scheint dies ein absolut gutes Omen zu sein, denn bisher hat sich seit 2008 immer der Drittligist durchsetzen können. Offen macht Kraus deutlich, dass in Heidenheim vom deutschen Fußball-Unterhaus durchaus geträumt wird: „Selbstverständlich träumen die Mannschaft und ich auch davon. Es wäre der verdiente Lohn für den Verein, da wir in der Restrunde über einen langen Zeitraum einen großen Rückstand zu den Spitzenplätzen aufholen mussten. In der vergangenen Saison hatte dem FCH ein Punkt zum dritten Platz gefehlt. Ich denke, die Mannschaft ist nun reifer geworden und wird Rang drei verteidigen.“ Das Träumen in Heidenheim geht munter weiter. Und das, obwohl nach dem enttäuschenden 2:2-Heimunentschieden gegen Abstiegskandidat Borussia Dortmund II beim letzten Heimspiel der Aufstiegstraum schon ausgeträumt schien. Dies kann auch der hochtalentierte Kraus bestätigen, wenn er sagt: „Stimmt. Das Remis gegen den BVB war ein kleines Tief und schwer zu verdauen. Nach dem Spiel war es in der Kabine auch relativ ruhig. Trainer Frank Schmidt hatte uns aber schon damals klar gemacht, dass trotzdem noch nichts verloren ist. Mit dieser Mentalität haben wir auf jeden Fall alles richtig gemacht.“

„Wir müssen einfach unser Ding durchziehen“
Erstmals in der Rückrunde geht der FCH als Favorit und Gejagter in einen Spieltag. Köln-Trainer Holger Stanislawski hat einst den Spruch geprägt, dass er grundsätzlich lieber Wildschwein als Jäger sein möchte. Kraus sieht hingegen in der jetzigen Situation einen Vorteil, wenn er sagt: „Nicht auf andere angewiesen zu sein, ist sicher kein Nachteil. Vor einem solchen Spiel überwiegt bei mir aber so oder so die Vorfreude auf das, was wir erreichen können. Bei meinen Mitspielern wird es genauso sein. Wir müssen einfach unser Ding durchziehen.“ Dennoch mag Kraus keineswegs den Gegner aus Offenbach unterschätzen, wie er gegenüber „DFB.de“ erklärt: „Solche Spiele sind auch immer gefährlich. Offenbach kann befreit aufspielen und würde uns bestimmt gerne die Suppe versalzen. Es kommt in erster Linie darauf an, nicht die Nerven zu verlieren. Auch für den Fall, dass es nach 70 oder 80 Minuten noch 0:0 steht.“

Emotionen und Dramatik am letzten Spieltag
Besonders dramatisch ist traditionell der letzte Spieltag, wo die Emotionen durch die wechselnden Spielstände immer besonders intensiv sind. Die Aufstiegskonkurrenten VfL Osnabrück, der gegen Absteiger Alemannia Aachen ranmuss und Preußen Münster, die gegen das abstiegsbedrohte Team des SV Babelsberg 03 spielen, haben durchaus komplizierte Aufgaben vor der Brust. Ob es Zwischenstände von den anderen Spielen gibt, kann Kraus nicht sagen, denn: „Bisher gab es noch keine Absprache mit dem Trainer darüber. Sollten die Ergebnisse im Stadion eingeblendet werden, schaue ich während unseres Spiels gegen Offenbach aber nicht auf die Anzeigetafel.“

Dynamo Dresden oder Erzgebirge Aue in der Relegation
Wie schon eingangs erwähnt, gibt es aus der zweiten Bundesliga mit den beiden sächsischen Traditionsvereinen Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue zwei mögliche Kontrahenten für die Relegationsduelle, falls Heidenheim tatsächlich den wichtigen dritten Tabellenplatz halten sollte. Eine Präferenz macht Kraus hingegen nicht deutlich: „Gegen beide Mannschaften habe ich bisher noch nie gespielt. Sollten wir in die Relegation einziehen, hätten wir wegen der Euphorie im Kopf sicher einen kleinen Vorteil. Auch die Statistik macht Mut, da sich in den vergangenen Jahren immer der Drittligist durchgesetzt hat. Als junger Spieler freue ich mich immer, wenn ich vor einer großen Kulisse spielen darf. Das gilt auch für ein mögliches Spiel bei Dynamo Dresden mit seinen zahlreichen fußballverrückten Fans.“

Torgefährlicher Abwehrspieler
In 16 Spielen für den FCH hat Kevin Kraus bereits fünf Treffer als Verteidiger erzielen können. In Fürth hat er einen komplizierten Kreuzbandriss erlitten, der ihn zu einer Pause gezwungen hat. Offen gibt er ehrlich zu, dass er mit solch einer Entwicklung keineswegs gerechnet hätte: „Definitiv. Ich wusste selbst nicht genau, wie ich nach so einer schweren Verletzung zurückkommen würde und kam mit dem einfachen Ziel nach Heidenheim, wieder Fuß zu fassen. Daher bin ich überglücklich, dass ich trotz relativ kurzer Vorbereitungszeit der Mannschaft helfen konnte. An der Seite von Tim Göhlert habe ich schnell meine Sicherheit zurückgewonnen und konnte auch meine Kopfballstärke in Tore ummünzen.“ Über die Definition des perfekten Abwehrspieler weiß er zu berichten: „Schwer zu sagen. Ein Verteidiger muss nicht nur unheimlich viele Zweikämpfe und Kopfballduell gewinnen, sondern ist im modernen Fußball auch für den Spielaufbau sehr wichtig. Ich schätze mich ungern selbst ein. Mein primäres Ziel ist es, immer zu Null zu spielen.“

„Geiler Verein mit super Fans“ ist aufstiegstauglich
Bis zum 30. Juni diesen Jahres ist der Leihvertrag von Kevin Kraus in Heidenheim datiert. Was danach passieren, scheint sich tendenziell schon abzuzeichnen. So wird er nach derzeitigem Stand der Dinge zur Spielvereinigung Greuther Fürth zurückkehren: „Nach aktuellem Stand werde ich wohl zur SpVgg Greuther Fürth zurückkehren. Eine endgültige Entscheidung wird aber erst nach dem Saisonende oder der Relegation fallen. Ich möchte nichts ausschließen. Immerhin können wir in Heidenheim ja noch Großes erreichen.“ Zu guter Letzt geht er von einem Aufstieg des 1. FC Heidenheim in die Zweitklassigkeit aus, weil „…es ein geiler Verein ist und wir super Fans haben.“ Allerdings muss ehrlich konstatiert werden, dass Heidenheim eher eine regionale Geschichte wäre, während Osnabrück und Münster große Traditionsvereine mit einem größeren, bundesweiten Zuschauerpotential sind. Alle drei wären zweifelsfrei eine echte Bereicherung für die 2. Bundesliga.

Quelle: dfb.de

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