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Hansa Junioren als Lichtblick am tristen Rostocker Himmel

Finanznot und Negativschlagzeilen durch die eigenen Anhänger haben beim FC Hansa Rostock in diesen Tagen absolute Hochkonjunktur. Beste Werbung für den Verein machen hingegen die eigenen A-Junioren, denn im Endspiel um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft gegen den VfL Wolfsburg konnten stattliche 18.500 Zuschauer in das ehemalige Ostseestadion gelockt werden. Eine erstaunliche Kulisse, denn zu einem Drittligaspiel der Profimannschaft kamen nicht einmal annähernd so viele Zuschauer in das Rostocker-Stadion.

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Hansa Junioren als Lichtblick am tristen Rostocker Himmel
Foto: Hansa Rostock
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Starke Leistung der Hansa-A-Junioren
Letztlich konnten sich die Wolfsburger in der Nachspielzeit durchsetzen. 3:1 gewann der klare Favorit aus der Autostadt. Für die Hansa-Kicker gab es immerhin etwas Trost, denn kämpferisch und auch spielerisch konnte ihnen keinerlei Vorwurf gemacht werden. Die treuen wie lautstarken FCH-Fans sahen dieses Spiel als eine gelungene Abwechslung an vom tristen drittklassigen Alltag der ersten Mannschaft. In der abgelaufenen Spielzeit ist der letztjährige Zweitligaabsteiger nur auf dem zwölften Tabellenplatz gelandet. Zudem wurden die finanziellen Probleme eklatant. So musste sogar die Stadt Rostock einspringen, um den Verein tatsächlich vor der möglichen Insolvenz zu retten.

Vorfreude auf Bayern-Gastspiel
Um dringend benötigte neue Einnahmen zu generieren, möchte der Verein seine Eintrittskarten in der kommenden Saison verteuern. Zudem will der Verein seine Marketing-Abteilung auflösen, damit auch in diesem Bereich weitere Gelder eingespart werden. Dies macht die wirtschaftliche Problematik des Vereins ebenso deutlich, wie die Tatsache, dass am 14. Juli der deutsche Triple-Sieger FC Bayern München im ehemaligen Ostseestadion wegen eines Benefizspiels antreten wird. Beim Spiel vom neuen spanischen Startrainer Pep Guardiola wird die Rostocker-Arena ganz gewiss ausverkauft sein.

„Es dauert, bis sich junge Spieler endgültig durchsetzen“
Völlig konträr zum wirtschaftlichen Niedergang der Profi-Abteilung gestaltet sich der Erfolg der Hansa-Jugend. Die A-Jugend ist vor drei Jahren Deutscher Meister geworden. Vor zwei Jahren stand man im Pokalfinale, während man in diesem Jahr das Finale der Deutschen Meisterschaft erreichen konnte. Die besten Spieler verlassen den Verein zeitig, was auch A-Jugend-Coach Roland Kroos gegenüber „Spiegel Online“ deutlich macht: „Viele Leute aus unseren Reihen haben uns verlassen, weil sie die entsprechende Qualität haben.“ Und er fügt hinzu: „Es dauert, bis sich junge Spieler endgültig durchsetzen. In einem ruhigen Umfeld ist das natürlich leichter. Und wer Hansa Rostock in den vergangenen Jahren verfolgt hat, der weiß, dass es hier nicht immer ruhig war.“

„Die Spieler müssen auch mental stark sein“
Die leise Kritik an der Profi-Abteilung des Vereins ist ganz und gar nicht unberechtigt, denn im letzten halben Jahrzehnt sind zehn Trainer verschlissen worden. Diese unruhige Besetzung auf der Position des Übungsleiters macht die Integration von jungen, entwicklungsfähigen Spielern enorm schwer. Auch die grundsätzliche Umstellung ist massiv, was auch Hansas neuer Profi-Trainer Andreas Bergmann so erkannt hat: „Die Spieler müssen es nicht nur in den Beinen haben - sondern auch mental talentiert sein.“

„Wir wollen eine Aufbruchstimmung erzeugen“
Vor wenigen Wochen hat Bergmann das Traineramt neu besetzt und hat wie schon so oft in der jüngeren Vergangenheit die Aufgabe, dass die Mannschaft einen neuen Umbruch erfahren soll. Es werden folgende drei Spieler aus der A-Jugend zu den Profis wechseln: Torwart Fabian Künnemann, Kapitän Robin Krauße und Stürmer Nils Quaschner. Bergmann drückt seine Hoffnung in Worten aus, wenn er sagt: „Wir wollen eine Aufbruchsstimmung erzeugen.“

Quelle: spiegel-online.de

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