Totale Identifikation von Brügmann
Allein die Tatsache, dass Brügmann schon vor der Vertragsunterschrift beim HFC sich in Halle intensiv nach Wohnungen erkundet hat, zeigt, dass sich der letztjährige Drittligaaufsteiger auf einen charakterlich einwandfreien Spieler freuen darf. Diese Vorgehensweise hat auch Kühne, den Manager der Hallenser tief beeindrucken können. Dies macht er auch deutlich, wenn er sagt: „Ich war richtig erschrocken, als ich das hörte. Ich habe davon nicht mal etwas gewusst.“ Und er stellt bedeutungsschwer klar: „Solche Leute brauchen wir.“ Er meint damit Spieler, die willensstark sind und sich voll und ganz mit der Aufgabe identifizieren.
Defensive wurde gestärkt
Am vergangenen Dienstag hat er seinen neuen Vertrag unterschrieben. Am gleichen Tag konnte er seine neue Wohnung mit seiner Freundin Laura bereits beziehen. Er gibt sich primär erst einmal auch mit wenig Komfort zufrieden: „Zumindest schlafen kann ich dort schon, das reicht erstmal.“ Die Vorfreude auf seine neue Aufgabe ist spürbar. Und dabei weiß Brügmann noch gar nichts von den nächsten guten Nachrichten aus der halleschen Kaderschmiede. Denn mit dem 23-jährigen Marcel Baude vom Chemnitzer FC hat der HFC inzwischen seinen sechsten Neuzugang verpflichtet. Einen nominellen rechten Mittelfeldspieler zwar, aber mit zahlreichen Einsätzen als Rechtsverteidiger. Kühne bestätigt, dass Baude als Kandidat für beide Positionen ins Team geholt wurde. Durch diese beiden gezielten Verstärkungen haben die Kicker aus Sachsen-Anhalt zum ersten Mal die komplette Defensivabteilung zusammen. Mit Baude und Brügmann hat man die passenden Flügelspieler gefunden, während im Zentrum Kristian Kojola und Marcel Franke verteidigen werden. Dazu werden sich auch noch im Lauf der Saison Patrick Mouaya und Pierre Becken gesellen. Der kongolesische Nationalspieler Mouaya muss sich nach seinem Schienbeinbruch erst einmal wieder erholen.
Optimierungsbedarf bei Kader
Zudem gibt es für den Defensivverbund noch die beiden defensiven Mittelfeldspieler wie Kapitän Maik Wagefeld und Neuzugang Niklas Brandt. Auch kommen die beiden Torhüter Dominik Kisiel und Pierre Kleinheider noch hinzu. Das Verteidigungsfundament scheint schon ausfindig gemacht zu sein. Kühne sieht möglicherweise jedoch noch Optimierungsbedarf: „Die Zusammenstellung in der Defensive ist sicherlich noch nicht abgeschlossen. Ein, zwei Ideen haben wir noch im Kopf. Aber so werden wir erstmal die Vorbereitungszeit ab dem 13. Juni beginnen, das ist definitiv so.“
Sieben Neuzugänge kommen noch
Nach derzeitigem Stand der Dinge hat der Hallesche FC derzeit 16 Spieler, die zur Verfügung stehen. Dazu gesellen sich nach derzeitigem Stand der Dinge noch Nils Pichinot und Anton Müller. Sieben Neuzugänge sind wahrlich nicht unrealistisch. Die bisher verpflichteten Neuzugänge haben ihre Qualitäten schon eindrucksvoll unter Beweis stellen können. So lobt Kühne etwa Brandt, dass er „sehr dynamisch mit viel Potenzial“ behaftet sei. Baude wird als „dynamisch und schnell bezeichnet“, während Franke als „jung, schnell und modern“ klassifiziert wird. Brügmanns Jugendtrainer beim FC Hansa Rostock Roland Kroos sagt über den Neuzugang des VfL Bochum: „Dribbelstark, mit einem sehr guten letzten Pass“.
Der neue Spielstil des Halleschen FC soll jung, schnell und modern sein. Kühne und auch HFC-Präsident Michael Schädlich sind von diesem Erfolgsrezept absolut überzeugt, denn: „Nur so funktioniert Fußball heute.“ Schon im Defensivbereich soll der Ball gekonnt nach vorne transportiert werden. Lange Bälle sollen Seltenheitswert besitzen.
Halle hofft auf „Sommerschlussverkauf“
Auch wenn es vielleicht ein wenig makaber klingt, aber die Voraussetzungen könnten sich für den HFC durch die zahlreichen Insolvenzen der Konkurrenz deutlich verbessern. Die dritte Liga muss eindeutig finanziell abspecken, denn Bescheidenheit sollte zukünftig Trumpf sein. Finanzfachmann Kühne kann das Umdenken gegenüber der „Mitteldeutschen Zeitung“ bestätigen: „Was die Preise angeht, natürlich.“ Derzeit haben noch einige Spieler Verträge bei Drittliga-Vereinen. Ihr bisheriges Gehalt wollen sie zum neuen Arbeitgeber irgendwie „hinüber retten.“ Kühne macht jedoch deutlich: „Vielleicht finden sie jemanden, der dazu gewillt ist“, so Kühne, „Wir werden das nicht tun.“ Der Hallesche FC hofft jedoch auch auf den „Sommerschlussverkauf“, wenn in den letzten Augustwochen möglicherweise noch die Preise fallen können und der HFC zum Schnäppchenjäger mutieren könnte.
Hallescher FC wartet auf Schnäppchenjagd
Es gibt wahrscheinlich keinen Drittligaverein, der solch eine gewaltige Fluktuation erleben musste, wie der Hallesche FC. Zahlreiche, talentierte Eigengewächse haben den Verein verlassen müssen. Nun konnten mit Florian Brügmann und Marcel Baude zwei Neuzugänge für den Defensivbereich verpflichtet werden. Die sportliche Führung um Manager Ralph Kühne und Trainer Sven Köhler erhofft sich neue Defensivqualität durch dieses Duo.
Datum der Veröffentlichung: 06.06.2013 17:35 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: mz-web.de
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