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Hallescher FC: Trainer Köhler und die Angst vor neuen Verletzungen

Der Hallescher FC hat zuletzt fleißig Punkte auf die Abstiegsplätze wiedergutmachen können. Mit 23 Punkten stehen die Köhler-Schützlinge auf dem zwölften Tabellenplatz und haben damit sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Nur sechs Punkte sind es bis zum Relegationsplatz drei. Allerdings ist Bescheidenheit und Realismus beim HFC Trumpf und deshalb möchte man zunächst die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Auch in Sachsen-Anhalt naht der Frühling und so besteht bei den schwierigen Platzverhältnissen durchaus Verletzungsgefahr für die Kicker. Deshalb gibt es zum Trainingsauftakt im Januar auch Einheiten in der Erfurter Riethsporthalle.

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Hallescher FC: Trainer Köhler und die Angst vor neuen Verletzungen
Foto: Hallescher FC
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„Was wir gar nicht gebrauchen können, sind Verletzungen“

Die Weihnachtszeit beginnt und die Temperaturen werden immer kühler. Eine echte Gefahr für mögliche Muskelverletzungen. Deshalb nehmen die Wetterverhältnisse auch direkten Einfluss auf die Trainingsplanung von HFC-Coach Sven Köhler, der zuletzt auch immer häufiger das Training auf den Kunstrasenplatz im Neustädter Bildungszentrum hat stattfinden lassen. In den restlichen Partien bis zur Winterpause kann er sich keine weiteren Verletzten erlauben, was Assistenztrainer Dieter Strozniak auch gegenüber der „Mitteldeutschen Zeitung“ hat deutlich werden lassen: „Das, was wir jetzt beim Jahres-Endspurt gar nicht gebrauchen können, sind Verletzungen. Speziell die Adduktoren sind gefährdet, wenn die Spieler auf einem gefrorenen Platz ausrutschen. Das wollen wir nicht riskieren, deshalb weichen wir auf den Kunstrasen aus und belassen es am Mittwoch auch bei nur einer Einheit.“

Kunstrasen als wenig gelenkschonend

Allerdings sind auch die Übungseinheiten auf dem Kunstrasenplatz nicht völlig frei von Gefahr. Speziell die Kicker, die wie zu Verletzungen mit Gelenken, Sehnen, Muskeln neigen, stehen deshalb unter besonderer Beobachtung. Auch Techniker Björn Ziegenbein, dem Hüftprobleme zu schaffen machen, muss immer mal wieder kurze Zeit aussetzen. Strozniak weiß dazu zu berichten: „Rasen ist eben Rasen.“

„Viel zu kurz, um ernsthaftere Verletzungen auszukurieren“

Improvisation ist in diesen Tagen ein echtes Modewort beim Traditionsverein von der Saale geworden. Noch bis drei Tage vor Heiligabend sind die Partien in der 3. Liga terminiert. Die Winterpause wird in diesem Jahr besonders kurz ausfallen, denn gerade einmal zehn Tage Pause gibt es, bis ab dem 3. Januar wieder die dreiwöchige Vorbereitung auf die restlichen Spiele ansteht. Der Co-Trainer hat die Problematik bereits erkennen können, wenn er sagt: „Das ist viel zu kurz, um ernsthaftere Verletzungen auszukurieren.“ Der HFC ist auch ohne diese schlechten Platzverhältnisse und kurze Regenerationsphase von Verletzungsproblemen häufig heimgesucht worden. So muss Talent Toni Lindenhahn seinen Innenbandanriss in der Pause ebenso wie der hüftverletzte Robert Schick. Auch die routinierten Leistungsträger wie Ziegenbein und Spielführer Maik Wagefeld werden versuchen ihre Verletzungen bis Ende Januar auszukurieren.

Zwei Hallenturniere in der Region für den HFC

Diese besondere Konstellation ist auch ein Grund dafür, dass nur zwei Hallenturniere mitgemacht werden. So gibt es den Auftakt am 5. Januar in der Erfurter Riethsporthalle, wo neben den Gastgeber FC Rot Weiß auch der FC Carl Zeiss Jena, der ZFC Meuselwitz, Wacker Nordhausen und die U 23 des VfL Bochum teilnehmen werden. Bereits einen Tag später folgt der zweite Hallenkick mit dem Halplus-Cup, der in der Sporthalle Brandberge durchgeführt werden wird.

Unglücklicher Pausenauftritt in Duisburg

Es gesellen sich jedoch auch noch weitere Probleme hinzu. So zum Beispiel die Personalie von Adli Lachheb, der nach seiner Zeit beim MSV Duisburg zum Halleschen FC vor dieser Saison zurückgekehrt ist, um zum Leistungsträger zu mutieren. Diese Ambition ist jedoch misslungen, denn er hat nur unzureichende Spieleinsätze in der laufenden Spielzeit vorweisen können. Zuletzt gab es beim HFC-Spiel in Duisburg den Beweis, dass sich der tunesische Nationalspieler, dass er sich als Ersatzspieler primär mit den alten Mannschaftskameraden angeregt unterhalten hat, statt sich für einen möglichen Einsatz vorzubereiten. Derzeit scheint er von einem Stammplatz beim HFC sehr weit entfernt zu sein.

Lachheb möchte mit Taten statt mit Worten überzeugen

Auf dem Trainingsplatz hingegen versucht er sich mit einer kämpferisch, spielerisch und läuferisch ansprechenden Vorstellung für weitere Einsätze anzubieten. Zurzeit ist es für ihn jedoch sichtlich schwer zu Spielzeit zu kommen. Sicherlich ist es äußerst bitter, dass er bei seinem Ex-Verein nicht spielen durfte. Dazu wusste er zu berichten: „Darüber möchte ich nicht reden.“ Lachheb ist bislang lange genug im Profigeschäft dabei, um zu wissen, dass solch ein Vorfall durchaus realistischer Natur ist. Er möchte es nun tunlichst vermeiden, dass in der Öffentlichkeit ein falscher Eindruck entstehen könnte. Mit Taten statt mit Worten möchte er nun überzeugen.

Einst im Verbund mit Mouaya bestes Innenverteidiger-Duo der Regionalliga

Im Vergleich zu seiner ersten Zeit beim HFC hat sich seitdem einiges verändert. In seinen ersten beiden Spielzeiten beim Halleschen FC konnte sich der Nordafrikaner in Verbund mit Patrick Mouaya zu einem der besten Innenverteidiger-Duos der damaligen Regionalliga entwickeln. Deshalb ist es auch nicht allzu überraschend gewesen, dass er zum Zweitligisten FC Erzgebirge Aue gewechselt ist, um sich sportlich weiterzuentwickeln. Danach gab es den Wechsel zum westdeutschen Traditionsverein MSV Duisburg, wo er jedoch durch den Zwangsabstieg in die Drittklassigkeit für einen Wechsel zurück nach Halle frei geworden ist. Damals erklärte er zu einer möglichen Rückkehr nach Deutschland während des Heimaturlaubs am Telefon folgendes: „Nach meinem Urlaub, wenn ich wieder in Deutschland bin, können wir reden. Erst will ich die genauen Umstände der Situation in Duisburg erkunden.“ Im Juni wurde er vom HFC schließlich verpflichtet. Insgesamt muss jedoch ehrlich konstatiert werden, dass das zweite Gastspiel des Tunesiers unter keinem allzu guten Stern gestanden hat. Schon in Duisburg hat er in seinem letzten Halbjahr gerade einmal zwei 2. Bundesligaspiele und fünf Partien für die MSV-Reserve in der Regionalliga West absolviert. Trotz der unzureichenden Spielpraxis konnte er sich zu Saisonbeginn gegen den Finnen Kristian Kojola durchsetzen und agierte im Innenverteidiger-Verbund zusammen mit dem jungen Marcel Franke. Dies hat sich nach vier Pleiten aus vier Partien jedoch erledigt und Kojola erhielt fortan von Köhler das Mandat. Lachhebs-Stammplatz war fortan auf der Reservebank.

„Ich versuche, das alles zu verarbeiten“

Seit dieser Degradierung wird immer mehr klar, dass auch ein Wechsel nicht mehr auszuschließen ist. Selten kommt er zu Spielzeit. Zuletzt wurde bei Schonung des Finnen auch Lachhebs ehemaliger Innenverteidigerpartner Mouaya eingesetzt. Köhler sagt dazu folgendes: „Mouaya ist von der Leistung her noch vor Lachheb.“ Lachheb selbst sagt zur „Mitteldeutschen Zeitung“ folgendes: „Ich versuche, das alles zu verarbeiten, werde aber nichts sagen. Am besten du lässt mich da raus.“ Sicherlich bietet der Spielplan noch vier Matches bis zur Winterpause. Dennoch scheint in diesen Tagen immer mehr deutlich zu werden, dass eine Trennung in der Winterpause realistisch zu scheint.

Quelle: mz-web.de

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