Baum beeindruckt von Qualität des Gegners
So kann er auf der Vereinshomepage der Spielvereinigung Unterhaching folgende Gründe für diesen schwachen Auftritt finden: „Dass das von uns kein gutes Spiel war, steht außer Frage, da müssen wir nicht viel drum herum reden. Erklären lässt sie sich mit der Qualität des Gegners, der deutlich stärker gespielt hat als sein Tabellenplatz vermuten ließ.“
„Der MSV Duisburg wird in der Rückrunde sich noch oben angreifen“
Beeindruckend ist ganz gewiss gewesen, dass die MSV-Kicker außerordentlich leidenschaftlich und aggressiv in die Zweikämpfe gegangen sind. Für Baum war dieser Auftritt der Gastgeber aber keine allzu große Überraschung, da er das großartige Potential des Pokalfinalisten von 2011 absolut erkannt hat: „Nach dem, was man bisher über die Duisburger hören konnte, vielleicht schon. Aber wir haben gewusst, dass in der Mannschaft mehr steckt, mir war immer klar, dass der MSV nach einer Eingewöhnungszeit nach dem Zwangsabstieg zu den Favoriten der Liga zu zählen ist und in der Rückrunde sicher noch oben angreifen wird.“
„Hack fehlte uns mit seinen Qualitäten in der Spieleröffnung“
Der relativ zeitige Ausfall von Leistungsträger Hack schien die junge Hachinger-Mannschaft doch etwas verunsichert zu haben. Bereits nach fünf Spielminuten ist er ausgewechselt worden. Der Teamchef hat deutlich gemacht, dass dieser Ausfall nicht allzu leicht zu verkraften gewesen ist: „ Natürlich war das ein wesentlicher Einschnitt. Mit Erb fehlte ja auch schon unser erfahrenster Innenverteidiger, nach Hacks Verletzung mussten wir das Mittelfeld auflösen und Moll zurückziehen, seine Physis fehlte dann dort. Hufnagel ist ein sehr junger Spieler, der Zeit braucht und von uns auch bekommt, Sternsiko war lange verletzt. Wir bekamen dann zu wenig Zugriff in der Zentrale, hatten zu viele schnelle Ballverluste, kamen nicht ins Gegenpressing. Und Hack fehlte uns auch mit seinen Qualitäten in der Spieleröffnung.“
„Vielleicht hätten wir sogar einen Sieg mitgenommen“
Viele leichte Fehler im Spielaufbau waren ein Indiz dafür, dass eine Verunsicherung innerhalb der Mannschaft erkennbar gewesen ist. Der Fußball-Fachmann weiß, dass ein zeitiges Tor nach der Halbzeitpause für deutliche Entspannung und womöglich einen anderen Spielverlauf gesorgt hätte: „Wenn man nach fünf Minuten die Struktur ändern muss, steckt man das nicht so einfach weg. Dennoch haben wir es geschafft, mit einem 0:0 in die Pause zu gehen. Und nach Wiederbeginn muss Steinherr eigentlich das 1:0 für uns machen, wer weiß, wie das Spiel dann gelaufen wäre. Vielleicht hätten wir sogar einen Sieg mitgenommen, egal, ob verdient oder nicht. Wäre ja auch mal ganz schön gewesen.“
Baum ärgert sich über unzureichendes Umschaltspiel
Der Fußball ist bekanntlich unerbittlich und so hat der starke MSV Duisburg nach zwei langen Bällen und individuellen Fehlern von Moll und Hufnagel zuschlagen können. Baum versucht seine Abwehrspieler ein wenig in Schutz zu nehmen, wenn er sagt: „Es war sicherlich ein etwas unglückliches Zweikampfverhalten, wobei ich aber beide in Schutz nehmen will: Moll hat ansonsten auf der ungewohnten Position ein gutes Spiel gemacht, hat auch schon in Rostock bewiesen, dass er das kann. Hufnagel fehlt vielleicht noch ein bisschen die Erfahrung gegen einen so routinierten Stürmer wie Zoundi. Aber das wird er lernen.“ Über das dritte Gegentor nach einem Eckball ärgert sich Manuel Baum. Daraus macht er kein Geheimnis: „Da war das Umschaltverhalten sehr schlecht, das war ärgerlich.“
Baum will Stuttgart II nicht mit dem MSV Duisburg vergleichen
Erst wenige Wochen ist es her, als die Zweitvertretung des VfB Stuttgart nach einem spielerisch sehr ansprechenden Auftritt geschlagen werden konnte. Baum möchte Duisburg nicht mit dem VfB Stuttgart vergleichen, da allein die Kaderstruktur völlig konträr zu sein scheint: „Stuttgart war ein ganz anderer Gegner, eine Mannschaft, die ähnlich wie wir auftritt. Dass wir auch gegen erfahrenere Teams wie Duisburg gewinnen können, haben wir aber auch schon bewiesen, da muss dann aber von Anfang an alles stimmen. Diesmal kam unser Plan gleich nach fünf Minuten durcheinander, wir konnten dann die Bälle zu wenig halten.“
„Unser Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt“
Der Kader der Spielvereinigung Unterhaching ist relativ jung, unerfahren und auch nicht breit. Grund für diese Übersichtlichkeit ist sicherlich die Tatsache, dass die finanziellen Mittel nicht vorhanden sind. Auf die Frage, ob diese anstrengende Spielzeit auch an die Substanz der noch relativ jungen Mannschaft gehen könnte, antwortet Baum wie folgt: „ Glaube ich nicht. Aber es gibt immer wieder so Phasen, wo man mal nicht gewinnt. Am Anfang der Saison waren wir auch vier Mal ohne Sieg geblieben, damals waren Erb und Schwarz verletzt, das war sicher ein Mosaikstein. Aber wir dürfen solche Probleme nicht auf das Fehlen von zwei, drei Spieler reduzieren, allerdings wehre ich mich auch dagegen, dass man nach zwei Niederlagen nun alles schlecht redet. Unser Ziel war und bleibt der Klassenerhalt, da liegen wir absolut im Soll. Wir sind keine Spitzenmannschaft. Wir wissen, wenn wir nicht als Kollektiv auftreten, wird es schwierig in der 3. Liga. Mir ist da aber nicht bange, wenn wir in Ruhe weiterarbeiten, wird es auch wieder funktionieren.“ Immerhin kann er einige Konsequenzen aus den jüngsten beiden Partien ziehen. Der Fußball-Lehrer weiß, dass es keinen Sinn macht die Fehler aufzuzählen. Vielmehr sollte den jungen Spielern nun Mut für die anstehenden Aufgaben gemacht werden: „Lehren kann man immer ziehen, es gibt immer Ansatzmöglichkeiten, etwas zu verbessern. Das werden wir ganz sachlich analysieren, die Jungs sind im Moment selbst so enttäuscht, dass wir da sicher nicht noch draufschlagen müssen.“
Hachings-Teamchef Baum gesteht ein: „Wir sind keine Spitzenmannschaft“
Mit nunmehr 27 Punkten steht die Spielvereinigung auch nach der bitteren 0:3-Auswärtsniederlage beim MSV Duisburg auch weiterhin auf einem hervorragenden sechsten Tabellenplatz. Der Abstand auf Relegationsplatz drei liegt bei gerade einmal zwei Punkten. Die junge Hachinger-Mannschaft hat im Gastspiel beim Zweitliga-Absteiger einen schlechten Tag erwischt. Nun versucht Teamchef Manuel Baum nach der zweiten Klatsche in Serie eine Erklärung für die wahrlich enttäuschende Vorstellung zu finden.
Datum der Veröffentlichung: 03.12.2013 12:11 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: spvggunterhaching.de
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