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Hachings-Hummels: „Wir waren erstaunlich gut“

Jonas Hummels gilt als ein absoluter Leistungsträger im Team der Spielvereinigung aus Unterhaching. Mit seiner Mannschaft belegt er einen beachtlichen siebten Tabellenplatz, wenn man überlegt, welch niedriger Etat und wie wenig Erfahrung sein Team besitzt. Auch die mediale und gesellschaftliche Resonanz ist bei den Hachingern äußerst gering, wenn man die Zuschauerzahlen sieht, die oft nur wenige Tausend ergibt. Deutlich mehr Präsenz und Aufmerksamkeit erzeugt dahingehend schon sein älterer Bruder Mats Hummels, der fulminant das Champions League-Halbfinale mit seinem Team Borussia Dortmund erreicht hat und bundesweit als angesehener Nationalspieler für Schlagzeilen sorgen kann.

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Hachings-Hummels: „Wir waren erstaunlich gut“
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„Vielleicht wird man auch ein bisschen reduziert“
Für den nicht minder meinungsfreudigen wie selbstbewussten Jonas Hummels stellt dieser Unterschied keine allzu große Problematik dar, da er auch Gründe dafür erkannt hat, wie er dem „Münchener Merkur“ erklärt: „Mats ist älter als ich und früher in das Geschäft gekommen. Da ist es logisch, dass man mit ihm verglichen wird. Und manchmal vielleicht auch ein bisschen reduziert wird.“

Respekt vor Bruder Mats
Gleichzeitig räumt er jedoch auch ganz ehrlich ein, dass die Karriere seines Bruders ihn sichtlich motiviert und er in gewisser Hinsicht auch ein Vorbild ist, auch wenn er weiterhin den Fokus auf sich selbst legen möchte: „Das ist sehr beachtlich und erstaunlich, dass er das so astrein hinbekommen hat. Aber ich habe meine eigene Motivation und meine eigenen Ziele. Unabhängig davon, was mein Bruder geschafft hat.“

„Wir sind aus einem eigenen Holz geschnitzt“
Besonders die Verletzungsanfälligkeit ist ein Punkt, der bei den Hummels-Brüdern ausgeprägt zu sein scheint. Und auch bei dieser Antwort lässt er deutlich werden, dass Selbstständigkeit für ihn ein besonders wichtiges Gut ist: „Mats war in diesem Alter auch oft verletzt. Von dem Weg her, war es ähnlich wie bei mir. Aber wir sind aus einem eigenen Holz geschnitzt und reden nicht oft über die Verletzungen. Jeder sollte seinen eigenen Weg finden und das mit sich ausmachen. Jeder hat seine eigenen Abläufe und macht sich seine eigenen Gedanken. Natürlich gibt es da ab und an mal eine kleine Frage oder am Rande ein Tipp.“

Jonas Hummels als Spätstarter
Dadurch, dass beide in ihren Vereinen sehr stark eingespannt sind, gibt es nur wenige persönliche Treffen. Über die „Raritäten“ berichtete Jonas Hummels nun jedoch: „Letztes Jahr war ich für ein paar Wochen zur Reha in einem Dortmunder Rehazentrum. Während der Saison überschneidet sich das immer. Wenn wir frei haben, dann spielt Mats meist mit der Nationalmannschaft. Wenn er frei hat, habe ich dann oft ein Spiel. Wenn wir uns sehen, dann meist in der Sommer- oder Winterpause. Im Testspiel gegen Augsburg war Mats da, weil er verletzt war und ein paar Tage in die Heimat konnte. Da ist er dann aber auch mit Reha beschäftigt. Man sieht sich selten, aber wir haben regen Kontakt.“ Ehrlich muss er auch einräumen, dass er im Vergleich zu seinem älteren, deutlich prominenteren Bruder eher in die Kategorie Spätstarter eingeordnet werden kann: „Mit Sicherheit, weil ich auch später besser geworden bin. Ich war ganz lange bei Bayern in der Jugend und habe dort auch nicht immer die größte Rolle gespielt. Ich bin nach Haching gekommen, nachdem ich mit der B-Jugend des FC Bayern Deutscher Meister geworden bin. Erst in Haching war ich aber ein richtiger Teil einer Mannschaft. Ich war Stammspieler, Kapitän und bin mit der Verantwortung gewachsen. Es ist irgendwann ein gewisser Reifeprozess gekommen. Spätstarter kann man demnach schon zu mir sagen, weil der Prozess etwas später stattgefunden hat als bei anderen.“

„Der Schritt nach Unterhaching war richtig“
Wie bereits erwähnt, hat Hummels über viele Jahre in der Jugendabteilung des FC Bayern München gespielt, wo auch sein Vater als Jugendtrainer aktiv gewesen ist. Über die Bedeutung seines Wechsels nach Unterhaching kann er nun sagen: „In Haching kam ich in die zweite A-Jugendmannschaft, das war zunächst genau das richtige. Ich war dort unangefochten Stammspieler. Wenn jemand von Bayern kommt, sollte das eigentlich Normalität sein. Für mich war es das aber nicht, weil ich nicht diesen Rhythmus hatte. Ich habe nie lange Zeit am Stück gespielt und hatte nie richtig das Gefühl, der Mannschaft wichtig zu sein. Das habe ich alles mehr oder weniger in Haching mitbekommen und gelernt.“ Über die bisherigen Saison der Spielvereinigung kann er folgendes sagen: „Wenn man ein bisheriges Fazit ziehen würde, dann würde ich sagen, dass wir erstaunlich gut waren. Wir sind Siebter. Wir waren wie letztes Jahr Absteiger Nummer eins. Wir haben den geringsten Etat, die wenigste Erfahrung und sind das jüngste Team nach den zweiten Mannschaften. Von daher finde ich das sehr erstaunlich.“

Sportliche Krise hat den Aufstieg verpassen lassen
Nach einem auffällig gutem Saisonstart hat eine kleine sportliche Krise mit fünf sieglosen Begegnungen in Serie den möglichen Aufstieg in weite Ferne rücken lassen. Extrem ärgerlich, wenn man bedenkt, dass das Potential dieser jungen Mannschaft sehr ansprechend ist. Hummels nennt als Saisonziel folgendes: „Wir hatten zwischenzeitlich eine große Krise, in der wir fünf Spiele nicht gewonnen haben. Wir sollten schauen, dass wir wieder weniger Gegentore kassieren und wieder offensiv selbstbewusst spielen. Dann können wir mit der Saison auch zufrieden sein, wenn wir Sechster oder Siebter werden. Nach oben geht nicht mehr viel, da ist recht viel Abstand.“

„Wir spielen sehr konzeptionellen Fußball“
Noch im Laufe der Saison musste mit Spielmacher Sascha Bigalke, der zum Zweitligisten 1. FC Köln gewechselt ist, ein absoluter Leistungsträger verkauft werden. Dies ist beileibe kein Einzelfall bei den chronisch klammen Hachingern, die durch Spielerverkäufe auch ihren Etat finanzieren müssen. Sicherlich stellen solche Abgänge jedoch auch einen erheblichen Substanzverlust dar, wie auch Hummels erkannt hat: „Wir spielen sehr konzeptionellen Fußball. Das heißt, es sind alle Spieler integriert und es ist keiner von Spielern wie Sascha Bigalke oder Florian Niederlechner abhängig gewesen. Mit Abgängen müssen wir leben. Wir haben letztes Jahr mit Patrick Ziegler auch einen wichtigen Spieler verloren und Roland Sternisko ist aktuell schon länger verletzt. Yannic Thiel ist gegangen. Wir haben so viele Abgänge und Zugänge in den letzten Jahren gehabt. Das ist inzwischen Alltag geworden. Daran muss man sich im Fußball gewöhnen.“

„Wir sollten wieder schauen, dass wir unseren Spielstil pflegen“
Sehr zufrieden gibt er einen Rückblick über seine bisherige persönliche Saisonbilanz, wenn er sagt: „Anfang der Saison lautete mein Ziel fit zu bleiben. Das habe ich bisher geschafft. Ich habe einige Spiele von Anfang an gemacht, damit kann ich auch ganz zufrieden sein. Mein Knie hält, ich bin topfit und wieder ganz normal drin. Von daher kann ich sehr zufrieden sein.“ Und zugleich nennt er gegenüber „fussball-vorort“ auch zukünftige Ziele, die er mit dem ehemaligen Bundesligisten verfolgt: „Wir sollten wieder schauen, dass wir unseren Spielstil pflegen. Das heißt, wir sind keine Mannschaft, die mit langen Bällen operiert und wir sind physisch auch nicht die beste Mannschaft. Wir werden nicht viele Kopfballtore schießen. Wir sollten taktisch einen stabilen Eindruck machen und sehr diszipliniert spielen. Wenn wir das wieder so durchziehen, werden wir wieder eine gute Rolle spielen. Vielleicht sogar eine größere als dieses Jahr.“

Quelle: fußball-vorort.de

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