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Fortuna Kölns-Andersen exklusiv: „Ich hoffe, dass ich nicht mehr wechseln muss“

Seit einem Jahr spielt Kristoffer Andersen beim SC Fortuna Köln und hat den Aufstieg von der Regionalliga West in die 3. Liga mitgemacht. Mit seinen 28 Jahren gehört er bereits zu den routinierten Spielern im Kader von Trainer Uwe Koschinat. Der beidfüßig veranlagte Mittelfeldspieler trägt das Fußballer-Gen in sich, denn sein Vater Henrik Andersen hat bereits mehrere Jahre in der Bundesliga für den 1. FC Köln. In der deutschen Erstklassigkeit hat sich der Filius nicht durchsetzen können und war zuletzt in der 2. Bundesliga bis zur Regionalliga fußballerisch aktiv. 3-liga.com-Reporter Henning Klefisch hat mit Andersen ein ausführliches Interview geführt und dabei auch erfahren, ob er sich mehr als Belgier oder als Däne fühlt.

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Fortuna Kölns-Andersen exklusiv: „Ich hoffe, dass ich nicht mehr wechseln muss“
Foto: Fortuna Köln
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Hallo Herr Andersen, einen ganz wichtigen 2:0-Auswärtssieg konnte ihr Team nun bei Borussia Dortmund II einfahren. Dadurch gelang der wichtige Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Was war der Schlüssel zum Erfolg und wie groß ist die Erleichterung?

Kristoffer Andersen (KA): „Der Schlüssel war, dass wir Dortmund nicht ins Spiel reingelassen haben. Wir haben keine Chancen groß zugelassen und selber auf Dortmund Druck gemacht. Es war sehr wichtig, dass wir nach dem Sieg zu Hause gegen Unterhaching auch direkt auswärts gewinnen konnten. Sechs Punkte aus zwei Spielen tun immer gut.“

Sie selbst haben sechs Spiele absolvieren können. Wie zufrieden sind Sie mit ihrer persönlichen Saisonbilanz?

KA: „Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht reinzukommen, weil ich lange keine Meisterschaftsspiel gemacht habe. Jetzt komme ich aber langsam wieder in Form.“

Am Mittwoch steht das emotionale Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock auf dem Programm, ehe es am Wochenende zum VfB Stuttgart II geht. Wie bewerten Sie diese beiden Spiele?

KA: „Das sind wieder wichtige Spiele für uns. Wenn man die Tabelle sieht und unsere Bilanz aus den letzten zwei Spielen, dann muss unser Ziel sein, aus den beiden Partien vier Punkte oder mehr zu holen. In jedem Fall wollen wir in beiden Spiel weiter punkten.“

Sie haben sowohl beim MSV Duisburg als auch beim VfL Osnabrück unter Vertrag gestanden. Wie eng ist die Verbindung zu diesen beiden Vereinen?

KA: „Eigentlich gibt es keine Verbindung mehr. Bei Duisburg kenne ich einzig noch Sportdirektor Ivica Grlic, mit dem ich beim MSV noch zusammengespielt habe. Bei Osnabrück kenne ich aber keinen mehr.“

In den letzten sieben Jahren haben sie sieben verschiedene Vereine durchlaufen. Was sind die Gründe für die vielen Vereinswechsel gewesen?

KA: „Das war unterschiedlich: Mit zwei Vereinen bin ich abgestiegen. Bei Alemannia Aachen war das Problem die Insolvenz. Bei Duisburg wurde mir gesagt, dass ich am Ende der Saison gehen soll. Warum weiß ich aber nicht. In Ingolstadt habe ich kaum gespielt, sodass es für mich die beste Lösung war zu gehen. Ich hoffe jetzt einfach, dass ich nicht mehr wechseln muss.“

Sie haben zuletzt in der viertklassigen Regionalliga West gespielt. Welche markanten Unterschiede haben Sie nun in der 3. Liga erkennen können?

KA: „In der 3. Liga merkt man, dass wirklich alle Vereine auf Profiniveau arbeiten und physisch auf einem Level sind. Das ist nicht so wie in der Regionalliga, wo bei einigen Vereinen tagsüber gearbeitet und abends trainiert wird. Das ist schon ein großer Unterschied und auch die individuelle Qualität ist höher.“

Woran merken Sie, dass Fortuna Köln ein absoluter Traditionsverein ist?

KA: „Ja man merkt schon, dass hier viel Leidenschaft herrscht und der Charakter des Vereins sehr familiär ist. Im Umfeld sind viele da, die auch schon zu Zeiten der 2. Liga da waren. Die Fans mussten lange auf Profifußball verzichten, aber sind trotzdem immer noch da.“

Sie haben in der Vergangenheit bekanntlich für zuschauerträchtige Mannschaften wie Duisburg oder Osnabrück gespielt. Wie groß war die Umstellung für Sie, da Sie im Südstadion nicht diese Zuschauerkulisse gewohnt sind?

KA: „Wenn man im Spiel drin ist, merkt man das weniger. Klar ist das ein bisschen anders, als bei anderen Vereinen. Es ist aber auch schwer für Fortuna Köln viele Zuschauer anzulocken, wenn der 1. FC Köln in der 1. Bundesliga spielt. Du weißt, dass du der zweite Verein in der Stadt bist. Man muss damit leben und versuchen durch gute Leistung ein paar mehr Zuschauer zu bekommen.“

Vereinspräsident Ulonska ist ein herzlicher, nahbarer Boss, der die Sponsoren sogar persönlich begrüßt. Wie vorteilhaft ist es, dass der Präsident so nah an der Mannschaft ist?

KA: „Das kann nur gut sein. Ich weiß nicht von vielen Vereinen, bei denen der Präsident oft am Trainingsplatz ist und jeden begrüßt. Es ist immer gut zu wissen, dass er hinter uns steht, egal was passiert. Das tut uns gut.“

Bekanntlich sind Sie der Sohn vom ehemaligen dänischen Nationalspieler Henrik Andersen. Wie wichtig ist ihr Vater für ihren bisherigen Karriereverlauf gewesen? Gibt er Tipps?

KA: „Er hat mir früher Tipps gegeben, als ich 18, 19 Jahre alt war. Er macht das zwar jetzt auch noch, aber war früher viel näher dran. Jetzt lässt er mich ein bisschen mehr in Ruhe, weil ich jetzt auch fast 30 bin und weiß, was ich zu tun habe. Da ist das ein bisschen weniger geworden.“

Mit 20 Jahren sind Sie vom FC Brüssel in die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach gewechselt. Welche Unterschiede haben Sie zwischen dem belgischen und deutschen Fußball erkennen können?

KA: „Der deutsche Fußball war mehr physisch, obwohl ich damals in eine zweite Mannschaft gewechselt bin. Damals war das in der Regionalliga Nord und man hat direkt gemerkt, dass es richtig zur Sache ging. In Belgien war das vielleicht ein bisschen weniger.“

Ihr Vater ist Däne, während ihre Mutter Belgierin ist. Geraten Sie in Gewissenskonflikte bei einem Länderspiel zwischen den beiden Heimatländern ihrer Eltern?

KA: „Ich weiß gar nicht, wann das das letzte mal war. Ich fühle mich mehr als Belgier, weil ich in Belgien geboren bin und hier immer gelebt habe. Deswegen habe ich mehr Verhältnisse zu Belgien, als zu Dänemark, obwohl ich da regelmäßig zu Weihnachten bin. Gewissenskonflikte habe ich aber keine.“

Haben Sie auch schon Ideen, was Sie nach der aktiven Karriere machen wollen?

KA: „Nein, noch nicht wirklich. Ich habe zwar ein paar Ideen, aber man muss sehen, ob das alles funktioniert. Noch ist das nicht wirklich konkret.“

Quelle: Klefisch-Exklusiv

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