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Fortuna Köln-Präsident Ulonska.: „Jetzt wollen wir die nächsten Schritte machen“

Seit dem Jahr 2002 war der traditionsbewusste und ruhmreiche SC Fortuna Köln nicht mehr in der 3. Liga vertreten. Seitdem ist der einjährige Bundesligist aus der Spielzeit 1973/74 nur noch im Amateurfußball beheimatet gewesen. Nach einem 1:2 in der letzten Sekunde des Relegationsrückspiels beim FC Bayern München II gelang die viel umjubelte Rückkehr in den bezahlten Fußball. Zunächst möchte man sich in der dritthöchsten deutschen Spielklasse etablieren, ehe mittelfristig auch eine Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga angestrebt wird, wo man zwischen 1974 und 2000 spielte und seinerseits das Urgestein in dieser Spielklasse darstellen konnte.Im Interview mit dem „Express“ haben sich nun Vereinsboss Klaus Ulonska und Investor Michael W. Schwetje umfassend zu dieser Thematik äußern können.

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Fortuna Köln-Präsident Ulonska.: „Jetzt wollen wir die nächsten Schritte machen“
Foto: Fortuna Köln
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„Wir haben immer an den Aufstieg geglaubt“

So ganz langsam scheint begriffen worden zu sein, dass man tatsächlich in die 3. Liga aufgestiegen ist. Für Ulonska gab es diesbezüglich keinerlei Anlaufschwierigkeiten, wie er verraten konnte: „Ich hatte den Aufstieg schon in München realisiert. Wir haben ja immer daran geglaubt. Jetzt wollen wir die nächsten Schritte machen, um auch in der Dritten Liga erfolgreich zu sein.“

„Die Arbeit ist mehr als weniger geworden“

Schwetje bringt deutlich zum Ausdruck, dass nun enorm viel Arbeit auf die Vereinsführung zukommt, da man für die neue Spielklasse gut gerüstet sein möchte: „Die Arbeit ist seitdem eher mehr als weniger geworden. Es gilt nun organisatorische Voraussetzungen zu treffen und die Kaderplanung voranzutreiben. Da sind wir auf einem guten Weg, obwohl uns im Gegensatz zur Konkurrenz einige Wochen fehlen, in denen wir nicht wussten, in welcher Liga wir spielen.“

„Die Aufgaben sind nicht einfacher geworden“

Bereits in einer guten Woche, genauer gesagt am 23. Juni gibt es wieder den Trainingsauftakt für den SC Fortuna Köln. Innerhalb von fünf Wochen hat Aufstiegstrainer Uwe Koschinat nun die anspruchsvolle Aufgabe, dass er die Mannschaft gewissenhaft auf die deutlich anspruchsvollere neue Spielklasse vorbereitet. Der semiprofessionelle Bereich in der Regionalliga West gehört nun der Vergangenheit an. Zukünftig wird es darum gehen, dass mit weiteren gezielten Transfers die Wahrscheinlichkeit auf den Klassenerhalt gesteigert werden kann. Investor Schwetje bringt klar zum Ausdruck, dass die Arbeit sehr anspruchsvoll sein wird: „Die Crux für uns war die Relegation. Die verlorene Zeit müssen wir aufholen. Aber es ist schöner, so zu planen, als für eine weitere Saison in der Regionalliga. Aber die Aufgaben sind nicht einfacher geworden. Sie werden nicht glauben, wie lange man um Vertragsdetails feilschen kann. Die Berater melden sich ständig bei mir und preisen jeden Tag 20 bis 30 neue Spieler an. Aber wir wollen unseren Weg weiterführen, den größten Teil der Mannschaft halten. Das haben wir geschafft. Nach Johannes Rahn und Sascha Marquet wollen wir vier neue Spieler dazuholen. Entscheidend ist, dass die Spieler für uns bezahlbar sind und sich mit unserer Philosophie anfreunden können. Wir haben von Trainer Uwe Koschinat eine Wunschliste bekommen, die wir abarbeiten.“

„Wir bleiben ein familiärer Verein“

Ulonska kann hinzufügen, dass die Werte des Vereins keineswegs tangiert werden sollen. Zugleich erhofft er sich auch, dass neue Geldgeber aus der Region die Finanzkraft der Domstädter noch weiter verstärken werden: „Was wir in den letzten Jahren entwickelt haben, ist enorm, trotzdem bleiben wir ein familiärer Verein. Wir müssen uns noch immer mehr bemühen, als andere Klubs und machen das mit großer Liebe. Die Sponsoren begleiten uns positiv, und wir können hoffentlich neue Freunde nicht nur aus der Region für unsere Fortuna dazugewinnen.“

„Wir sind bereit, Anteile abzugeben“

Schon seit geraumer Zeit ist bekanntlich Schwetje als Investor im Verein tätig. Auch er kennt die ambitionierten Ziele des Vereins und unterstützt dies, da natürlich auch er allzu gut, dass sich bei einem mitelfristigen Zweitliga-Aufstieg in der Millionen-Stadt eine echte Euphorie entfachen lässt. Über ein mögliches Finanzierungsmodell für mögliche, neue Geldgeber kann er folgendes sagen: „Die Fortuna Köln Spielbetriebs-GmbH wird wie ein professionelles Unternehmen geführt und ist definitiv bereit, weitere Investoren mit in unser Boot zu nehmen. Besonders, wenn man bei Fortuna das Ziel anpeilen möchte, in absehbarer Zeit in die Zweite Liga aufzusteigen. Auf Dauer möchte meine Investorengruppe die finanzielle Last auf mehrere Schultern verteilen. Wir sind bereit, Anteile abzugeben. Die Investoren sollen für ihr Geld dementsprechend Einfluss bekommen.“

„Der FC ist ein Grund, dass uns Sponsoren nicht die Tür einrennen“

Deutlich die Vormachtstellung in dieser Stadt hat der 1. FC Köln, der in die erste Bundesliga aufgestiegen ist und über deutlich mehr Strahlkraft als der Verein aus der Kölner-Südstadt verfügt. Schwetje hofft auf ein anderes Modell: „Der FC ist natürlich ein riesiger Faktor in der Stadt und sicher ein Grund, dass uns Sponsoren nicht die Tür einrennen. In Essen oder Aachen ist es sicher einfacher, da ist der Klub die absolute Nummer eins im Fußball. Aber wir wollen eine gute Alternative zum FC für Interessenten sein.“ Der Visionär hat sich zum klaren Ziel gesetzt, dass man sich neben dem FC in der Stadt etablieren kann und vor allem der Zuschauer-Schnitt maßgeblich gesteigert werden könnte: „Es ist hier in Köln nicht so wie in Hamburg, wo sich St. Pauli perfekt vom HSV abgegrenzt hat. Die Rivalität zum FC ist auch nicht so wie in München zwischen Bayern und 1860. Es ist eher wie in Frankfurt, wo der FSV ein kleines feines Stadion hat und trotz der Eintracht in der Zweiten Liga überleben kann. Aber der FSV hat weniger Tradition als die Fortuna. Wir haben den Zuschauer-Schnitt von 1200 auf 1800 erhöht. Ich wäre zufrieden, wenn wir in der Dritten Liga auf 2500 kommen würden.“

Gute Beziehung zum Nachbarn 1. FC Köln

Fortuna-Boss Ulonska zeigt Vorfreude auf das Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Köln, was in mehr als einem Monat stattfinden wird. Zugleich bringt er auch klar zum Ausdruck, dass die Beziehung zum Traditionsverein aus Köln-Müngersdorf sehr freundschaftlich ist: „Wir sind wie der FC auch aufgestiegen und wollen den Schwung in der Stadt nutzen. Das Verhältnis zwischen beiden Vereinen war immer gut. Präsident Werner Spinner, Vize Toni Schumacher und auch Manager Jörg Schmadtke haben sich unheimlich über unseren Aufstieg gefreut, genauso wie die Fortuna auch über die Rückkehr des FC in die Bundesliga. Wir haben für den 20. Juli ein Freundschaftsspiel ausgemacht im RheinEnergieStadion. Das soll ein kölsches Fest für alle werden. Für uns ist es ein tolles Geschenk von Werner Spinner und Peter Stöger.

„Klaus ist der emotionale Präsident, ich bin der Kauffmann“

Auffällig ist bei den beiden Machern von Fortuna Köln, dass sie sich in vielen Bereichen konträr unterscheiden. Vielleicht liegt auch darin das Geheimnis, dass das Duo so erfolgreich zusammen arbeiten kann und den sensationellen Aufstieg in einer qualitativ ansprechenden Regionalliga West schaffen konnte. Ulonska macht kein Geheimnis daraus, dass die Rivalität gegeben ist: „Michael ist mittlerweile einer meiner besten Freunde. Wie kebbeln uns natürlich zwischendurch, sonst wäre es ja auch langweilig.“ Auch Schwetje kann bestätigen, dass diese Unterschiedlichkeit auch seine Vorteile haben kann. Er beschreibt sein Anforderungsprofil gegenüber dem „Express“ wie folgt: „Wenn Klaus und ich gleich gelagert wären, würde Fortuna etwas fehlen. Klaus ist der emotionale Präsident, ich bin der Kaufmann, der auf die Zahlen schaut. Das ist mein Naturell. Es ist wie in einer Familie. Ich überwache die Haushaltskasse, und er hält alle mit der Emotionalität bei Laune.“

Quelle: express.de

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