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Fortuna Köln: Ein Verein für Nostalgiker

Im zweiten Teil der Reportage über den SC Fortuna Köln wird die enorme Euphorie genauso thematisiert wird, wie das kreative Projekt zur finanziellen Rettung von Regisseur Sönke Wortmann. Auch die neuen Spieler werden kurz vorgestellt.

Datum der Veröffentlichung: Uhr | Autor:

Fortuna Köln: Ein Verein für Nostalgiker
Foto: Fortuna Köln
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Zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten wieder ein volles Südstadion
 
Der ehemalige Fußball-Profi des VfL Wolfsburg formte aus talentierten Spielern aus der Region eine schlagkräftige Mannschaft. Nach einem siebten und zweiten Platz, wurde man in der abgelaufenen Spielzeit souverän Meister der starken West-Staffel. Mit dem FC Bayern München II wartete der Meister der Bayern Liga und der stärkste aller möglichen Kontrahenten. Nach einem 1:0-Sieg im heimischen Südstadion, wo zum ersten Mal seit 31 Jahren wieder ein ausverkauftes Stadion gemeldet worden ist, gab es durch das 1:2 im Rückspiel die Rückkehr in den bezahlten Fußball zu bejubeln. Insgesamt setzte sich die bessere Mannschaft in den beiden Duellen durch. Nun also die Rückkehr in die Drittklassigkeit, die Coach Koschinat vor allem auch imagemäßig sehr positiv sieht: „Das ist eine tolle Geschichte für uns. In der öffentlichen Wahrnehmung haben wir einen Riesensprung nach vorne gemacht. Durch das mediale Interesse, vor allem durch das Fernsehen, können wir nun auch überregional in Erscheinung treten. Das wird für den Verein in seiner Außendarstellung und letztlich auch in seiner Stellung innerhalb der Stadt mit Sicherheit noch einmal ein extrem positiver Sprung sein.“
 
Kreatives Projekt von Regisseur Sönke Wortmann
 
Besonders schwierig gestaltete sich die Situation für den Südstadklub ab der Jahrtausendwende, wo diverse Spendenaktionen die drohende Insolvenz verhindern konnten. Die Abhängigkeit zu Löring war ein zu schweres Erbe für die Rot-Weißen. Man hat es verpasst, eine solide Basis von mehreren Sponsoren aufzubauen, die für die Finanzierung des Traditionsvereins aufkommen. Mit gezielten und kreativen Spendenaktionen, die prominente Unterstützung durch. So war es der deutsche Star-Regisseur Sönke Wortmann, der ab 2008 das Projekt „Dein Fussballclub“ initiiert hat. Für einen Jahresbeitrag von 39, 95 Euro konnten diese Mitglieder ein Mitspracherecht bei Transfers, Abschlüssen von Freundschaftsspielen, Trikotfarben, dem Merchandising und anderen vereinsinternen Belangen besitzen. Ein sehr demokratischer Ansatz, der rund 180.000 Euro bringen konnte und im Januar 2012 durch den Einstieg eines Investors abgelöst worden ist. Im Gespräch mit der „Hamburger Morgenpost“ hat sich Wortmann dazu äußern können: „Damals spielte die Fortuna im Mittelfeld der sechsten Liga und stand kurz vor der Insolvenz. Wir haben dann versucht, ein Mitbestimmungsrecht für die Anhänger einzuführen. Das funktionierte auch lange gut, aber ab einem gewissen Zeitpunkt gab es einfach Wettbewerbsnachteile. Trotzdem hat die Aktion viel Geld eingespielt und war ein Wendepunkt für den Verein, deshalb sehe ich das Experiment auch nicht als gescheitert an.“
 
Persönlichkeiten unterstützen die Fortuna
 
Dazu haben sich diverse Persönlichkeiten an diversen, kreativen Spendenaktionen beteiligt. So etwa der Künstler Cornel Wächter, der Olympiasieger Dieter Baumann, der Schauspieler Ralf Richter oder auch Formel-1-Fahrer Michael Schumacher. Ein klares Indiz, dass der Verein auch in der Gesellschaft tief verankert ist. Immerhin gehörte die Nachwuchsabteilung mit temporär 27 Teams zur größten in ganz Deutschland. Die hoffnungsvollsten Talente wurden jedoch primär an die übermächtige Konkurrenz wie Bayer Leverkusen oder den 1. FC Köln verloren. Spielergrößen wie Schumacher, Hans Krankl oder auch Bernd Schuster haben im Südstadion als Trainer an der Seitenlinie gestanden. Zudem war der SC auch stets ein Sprungbrett für talentierte Fußballer, die später bundesweit Karriere machen konnten wie Dirk Lottner, Hans Sarpei, Tim Wiese oder auch Tony Woodcock.
 
Präsident hofft auf 4000 Zuschauer im Durchschnitt
 
Auf großen Zuschauerzuspruch musste die Fortuna stets verzichten. Selbst in seligen Erst- und Zweitligazeiten kamen nur selten mehr als 10.000 Zuschauer in die funktionale Arena. Der Verein verfügt über eine kleine, aber feine Ultraszene, die für mächtig Stimmung bei Heim-und Auswärtsspielen sorgen kann. Auch in der folgenden ersten Drittliga-Spielzeit seit zwölf Jahren rechnet Coach Koschinat nicht mit mehr als 2.000 Zuschauern, während der optimistische Ulonska von mehr als 4000 Fans pro Heimspiel ausgeht: „Unser Geschäftsführer Herr Schwentje erwartet zweieinhalb Tausend Zuschauer. Ich bin ja der berühmte Optimist und erwarte deshalb 4000 Fans pro Spiel.“ Beim Blick auf die interessanten Gegner wie die Absteiger Arminia Bielefeld, Energie Cottbus und vor allem Dynamo Dresden oder die West-Konkurrenten MSV Duisburg, Preußen Münster oder Borussia Dortmund II könnte der Präsident am Ende Recht behalten. 2012 ist das Stadion saniert worden, um es auch für den Profifußball nutzbar machen zu können. Zwei Rasen- und ein Aschenplatz dienen als Trainingsplätze rund um die Vereinsgaststätte. Die Wege sind kurz. Aktuell wird fleißig gewerkelt rund um das Südstadion, um die Trainingsbedingungen noch professioneller gestalten zu können.
 
Neuzugänge erhöhen Qualität und Quantität
 
Schon relativ früh hat die Fortuna acht neue Spieler verpflichten können. Man hat sich zum Credo gesetzt, dass man möglichst früh Planungssicherheit erhalten möchte. Dabei hat man sich primär mit Kickern aus der Regionalliga West verstärken können, die nah an der 3. Liga dran waren und nun ihre Chance erhalten. Hungrige, meist sehr junge Spieler Spieler, die sich nun beweisen können, zeugen von einer cleveren Transferpolitik. Taktische Flexibilität und die Motivation 3. Liga sind ein wesentlicher Faktor dieser Spieler. Fortuna Köln kommt über den Kampf zum Spiel und zeigt sich ausgesprochen körperbetont in den Zweikämpfen. Mit Wucht und Kraft, weniger mit Technik und Kombinationsstärke möchten die Südstädter zum Erfolg kommen. Altstars aus den ersten beiden Ligen zu verpflichten, wie in der Vergangenheit bei der Fortuna geschehen, war keine Option. Wichtig erschien der sportlichen Leitung auch, dass sich die Neuzugänge voll und ganz mit dieser Aufgabe identifizieren können. Folgende Spieler verstärken die Fortuna in der kommenden Spielzeit: Leon Heine (Bayer Leverkusen U19), Dino Bisanovic (FK Sarajevo), Sascha Marquet (Alemannia Aachen), Lars Bender (Eintracht Trier), Johannes Rahn (Arminia Bielefeld), Bone Uaferro (FC Schalke 04 II), Marco Ban (1. FC Köln II). Der am Knie verletzte Routinier Albert Streit und Tobias Steffen sind als wichtige Abgänge zu verzeichnen. Allerdings werden zum Saisonauftakt drei wichtige Spieler ausfallen. Neben Spielführer Daniel Flottmann, der mit einem Kreuzbandriss auf unbestimmte Zeit ausfallen wird, auch Vize-Kapitän Sebastian Zinke (Bandscheibenvorfall) und Techniker Ozan Yilmaz, der einen Beckenbruch auskurieren muss, werden die ersten Spiele verpassen. Für ein Spiel wird der erfahrene Kristoffer Andersen ausfallen, der seine gelb-rot-Sperre noch absitzen muss.

Erster Teil

Quelle: Klefisch-Exklusiv

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