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Finanzchaos beim FC Hansa Rostock

Die jüngsten Beispiele mit Alemannia Aachen und dem MSV Duisburg haben die Fans des Drittligisten FC Hansa Rostock in höchstem Maße sensibilisiert, denn ein weiteres finanzielles Problem soll schnellstmöglichst gelöst werden. Auch deshalb musste sich Hansa-Präsident Bernd Hofmann bei Verkündigung seines Rechenschaftsberichts heftiger Kritik erwehren. Die Zukunft des Klubchefs scheint derzeit äußerst unsicher zu sein.

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Rund 11 Stunden dauerte die Mitgliederversammlung. Publik wurde dabei, dass der Traditionsverein von der Ostsee finanziell schwer angeschlagen ist und deshalb die Führungsetage von den anwesenden Mitgliedern sich starker Kritik erwehren musste. Es gibt viele offene Fragen beim FCH. Auch was die Besetzung des neu zu wählenden Aufsichtsrats betrifft. Klar scheint hingegen, dass der Posten des Vorstandsbosses sehr wacklig in diesen Tagen erscheint.

Ein Beweis für den chaosähnlichen Zustand, der zurzeit beim ehemaligen DDR-Meister vorherrscht, ist die Tatsache, dass die 1250 stimmberechtigten Mitglieder für das abgelaufene Geschäftsjahr weder den Vorstand noch den alten Aufsichtsrat entlastet haben. Besonders Hofmann steht ganz klar im Fokus der Kritik, weil in ihm der Hauptschuldige für den finanziellen und sportlichen Abstieg gesehen wird. Der nunmehr ehemalige Vorsitzende des Aufsichtsrats hat eine mögliche Erklärung für die gezeigte Antipathie: „Der Abstieg aus der 2. Liga in der Saison 2011/12 war das schlechteste Abschneiden in der Vereinsgeschichte. Hier hat die komplette Führung inklusive des Aufsichtsrats versagt.“

Hofmann muss sich auch durch das siebenköpfige Kontrollgremium heftiger Kritik erwehren, da diese als Kritiker des FCH-Bosses gelten. So werden neben den finanziellen Sorgen auch der Ärger über die Schließung der Südtribüne, die insgesamt unzureichende Außendarstellung des Vereins, der Verkauf von hoffnungsvollen Talenten und auch die eklatanten Defizite bei der Manager-Suche genannt. Dies sind jedoch nur die schwerwiegendsten Punkte, die vorgebracht werden. Eine erwartete kämpferische Einstellung konnte Hofmann bei der anberaumten Diskussion nicht demonstrieren. Vielmehr hat es der 43-Jährige verpasst, dass er mit einer emotional vorgetragenen, pathetischen Rede die aufgebrachten Fans auf seine Seite ziehen konnte.

Hofmann wirkte ein wenig eingeschüchtert, während Finanzchefin Sigrid Keler einige Pluspunkte sammeln konnte, indem sie in ihrer Rede warnte: „Das Schicksal von Aachen sollte uns ein mahnendes Beispiel sein.“ Damit schien sie den Nerv des Auditoriums getroffen zu haben, denn dieses Negativbeispiel soll als Warnung für die „Hansa-Kogge“ dienlich sein. So hat die Alemannia wegen einer Liquiditätslücke in Höhe von 4,5 Millionen Euro erst vor wenigen Wochen Insolvenz anmelden müssen. Im Mai drohte dem FCH Ähnliches. Letztlich konnte der Verein jedoch wegen Steuernachzahlungen in Höhe von 4,5 Millionen Euro durch die Soforthilfe der Stadt diese Insolvenz noch abwenden können. Immerhin muss auch lobend erwähnt werden, dass die Verbindlichkeiten von 10,2 auf 6,6 Millionen Euro reduziert werden konnten. Dennoch mahnt Keler, dass dies „aber nicht reicht, um den Verein zu konsolidieren.“ Auch aus diesem Grund müssen gewisse Anteile an der Stadiongesellschaft verkauft werden. Aufsichtsratsmitglied Manfred Wimmer erklärt gegenüber der „Schweriner Volkszeitung“: „Wenn ich Sätze höre wie ,in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat’, dann entsteht der Eindruck, wir wären ein Herz und eine Seele. Von den meisten Dingen habe ich aus der Zeitung erfahren.“ Und er fügt kämpferisch hinzu: „Deshalb will ich dem neuen Aufsichtsrat mit auf dem Weg geben, energischer zu agieren.“ Das Kontrollgremium muss sich vor allem mit der Personalie Hofmann auseinandersetzen. Der Diplom-Sportökonom besitzt jedoch noch bis Juni 2014 einen Vertrag beim ehemaligen Bundesligisten.

Quelle: www.svz.de

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