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FC Carl Zeiss Jena: Planung für die 4. Liga noch kein Thema

Der FC Carl Zeiss Jena schafft am vergangenen Samstag in Babelsberg nicht die erhoffte Befreiung und darf nach dem torlosen Remis nun die Planungen für die 4. Liga bzw. Regionalliga fokussieren.

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FC Carl Zeiss Jena: Planung für die 4. Liga noch kein Thema
Foto: Carl Zeiss Jena
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Die Ernüchterung für den FC Carl Zeiss Jena kam am Samstag um 15.45 Uhr. Über die Stadionanlage im Karl-Liebknecht-Stadion gab der Stadionsprecher die Endstände der anderen Samstagspartien bekannt. Nicht einmal der treueste Anhänger des FC Carl Zeiss Jena konnte zu diesem Zeitpunkt die Augen vor dem (wahrscheinlich) Unvermeidbaren verschließen. Seit 15.45 Uhr hat der Thüringer Traditionsverein neun Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Neun Zähler! Nur ein Fußballwunder das gigantische Ausmaße haben müsste, könnte den FC Carl Zeiss Jena vor der Viertklassigkeit noch bewahren. Realistisch betrachtet ist Jena allerdings schon mit einem Bein und mindestens einem Fuß in der Regionalliga angekommen. Wenn nämlich für eine Mannschaft jedes Spiel ein Endspiel ist und nur Siege das Unvermeidlich abwenden können, sind torlose Remis einfach zu wenig. Eine Analyse des Ist-Stands ist für die abstiegsbedrohten Jenaer leicht auszumachen. Tore, Tore und nochmals Tore. Diese schießt die Stürmerriege einfach nicht. Und dabei ist das Wort „nicht“ wörtlich zu nehmen. Gegen Heidenheim, gegen Oberhausen, gegen Sandhausen und gegen Babelsberg trafen die Stürmer nicht ins gegnerische Gehäuse. In der Ära Sander wurde zwar die Anzahl der Gegentreffer auf ein Vielfaches minimiert aber für einen Klassenerhalt reicht dies bei Weitem nicht aus.
Dass man an der Saale noch nichts vom Abstieg hören möchte, liegt einfach an der Tatsache, dass die Obrigkeit immer noch mit dem Rechenschieber durch das Ernst-Abbe-Sportfeld läuft und auf zwei Nachholspiele setzt. Am morgigen Dienstag tritt Jena in Offenbach zur Nachholpartie an. Und mit der Gewissheit, dass schon am Dienstag die Planungssicherheit für Liga 4 einkehren kann. Sollte die Sander-Truppe keinen Dreier aus Hessen mit nach Jena bringen, ist es vorbei. Da hilft auch kein Rechenschieber. Aber bleiben wir kurz bei der Wenn-dann-Rechnung von der Saale. Siege gegen Offenbach und Münster (ebenfalls ein Nachholspiel) bringen den FCC dann wieder auf drei Punkte an Wiesbaden heran. Dann kommt Wiesbaden zum Showdown nach Jena. Mit einem Sieg wäre man dann Punktgleich und alles wieder offen.
Nun sollte man allerdings in der Mathematik auch die Variablen mit einbeziehen. Das Duell der Jenaer mit den Kickers findet ohne die beiden gelbgesperrten Simak und Pichinot statt. Simak, der als Lenker der gefährlichste Spieler auf der Seite des FCC ist und Pichinot, der sich zuletzt als Torschütze präsentierte. Zu allem Übel kommt neben der Gelbsperre für Simak noch, dass sich der Spielmacher wohl für den Rest der Saison aus dem Kader verabschieden kann. Ein dunkelblauer Fuß zeugt nicht von Hoffnung auf einen baldigen Einsatz. Ob der Mittelfuß gebrochen ist oder stark geprellt, wird heute untersucht. Bei aller Leidenschaft zu einem Verein dürfte dem neutralen Beobachter in Anbetracht der Sachlage klar sein, dass eine Rettung des FCC in der 3. Liga so gut wie aussichtslos ist. Doch die Fehler in den letzten Spielen zu suchen wäre zu kurzsichtig. Die Gründe, warum der FC Carl Zeiss Jena den wohl sicheren Gang in die Bedeutungslosigkeit antreten wird, liegen weit vor der Rückrunde und auch in der Chefetage. Die von Heiko Weber zusammengestellte Mannschaft hatte nie das Potenzial in der Liga bestehen zu können. Auch zeigte sich, dass Weber als Trainer einer solchen Mannschaft völlig ungeeignet ist. Die erforderliche Fitness und das spielerische Können blieb die Mannschaft bis zum Trainerwechsel zu Petrick Sander schuldig. Somit sind die Punkte, die jetzt fehlen nicht in der jüngeren Vergangenheit zu suchen, sondern kamen noch als Altlasten aus der Hinrunde zum Tragen.
Für so viele Mannschaften waren Abstiege immer auch eine Chance, das bis dato Geleistete in allen Bereichen in Frage zu stellen und Fehler der Vergangenheit bewusst anzugehen und abzustellen. Dies hätte der FC Carl Zeiss Jena bereits nach seinem Zweitligabstieg leisten können. Wie jedoch so oft in Jena wurde ein Präsident nach dem Anderen installiert, wurden öffentliche Kämpfe um den richtigen Weg ausgefochten und niemals der Blick auf das Wesentliche gerichtet. In der kurzen Historie der dritten Liga konnte der FC Carl Zeiss Jena nie den selbstauferlegten Anspruch als Spitzenteam gerecht werden. Die packenden Spiele um einen Aufstiegsplatz, den Carsten Linke im ersten Jahr nach dem Abstieg ausgerufen hatte, wurden unter Rene van Eck nur einmal erreicht. Ein Jahr, in vier Jahren dritte Liga, in dem Jena oben mitkämpfte. Ansonsten ging es immer um den Klassenerhalt. Bis heute ging es immer gut. Doch nun sieht die Welt in Gänze anders aus. Keine Stars, keine Substanz und kein Vertrauen mehr in die eigenen Stärken. Auf so ein Team wird wahrscheinlich keiner mehr einen Cent setzen. Aber vielleicht ist es das, was man braucht um das Wunder von Jena zu realisieren.

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