Ergebnis: 1 - 2 (0:1)
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Karsten Neitzel, der Cheftrainer der Störche aus dem Hohen Norden, würfelte seine Startaufstellung nach der 0:1 Niederlage gegen Energie Cottbus durcheinander und wartete mit vier Umstellung auf. Hartmann, Breitkreuz, Danneberg und Schäffler wurden durch Gebers, Kazior, Kegel und Heider ersetzt.
Trotz der ersten Saisonniederlage am vergangenen Wochenende gegen Rot-Weiß Erfurt war die Stimmung im Stadion großartig. Dresden legte auch gleich gut los, wenn auch die Störche mit frühem Pressing gut dagegen hielten. Nach fünf Minuten gab es den ersten Freistoß für die Hausherren, den Fiel gut in den Strafraum brachte, doch Kiels Herrmann konnte den Ball noch soeben aus der Gefahrenzone klären.
Die Partie war insgesamt allerdings noch recht verhalten und trotz optischer Überlegenheit des Zweitligaabsteigers spielte sich Vieles im Mittelfeld ab. Dresden versuchte es zumindest über weite Strecken mit Kombinationsfußball, doch so wirkliche Torgefahr entstand dann erst nach einer guten Viertelstunde. Müller auf Stefaniak auf die Reise geschickt, der aus 16 Metern Torentfernung sofort den Abschluss gesucht hatte, allerdings ging sein Heber deutlich über den Querbalken ins Toraus.
Die Partie plätscherte insgesamt ein wenig dahin und es schien, als würde beiden Mannschaften heute nicht viel gelingen, da war plötzlich und komplett aus dem Nichts heraus die große Chance für die Gäste aus dem Norden der Republik. Sané hatte sich stark auf der rechten Seite durchgesetzt, wo der Ball irgendwie zu Heider durchrutschte, doch der setzte, völlig unbedrängt, seine Direktabnahme neben den Kasten der Hausherren.
Dresden hatte nach dem eigentlich guten Beginn ein wenig den Faden verloren und auch nach Standardsituationen waren die Sachsen noch nicht voll da. Die Spieler wirkten nach der anstrengenden vergangenen Woche ein wenig ausgelaugt und müde. Nach gut einer halben Stunde hatte Kiels Kohlmann Eilers auf der rechten Seite gestoppt und es gab wieder Freistoß für die Schwarz-Gelben. Fiél brachte diesen erneut in die Mitte, fand dieses Mal allerdings Alban Sabah, den Innenverteidiger, der das Spielgerät mit einem wuchtigen Kopfball nur knapp über die Latte buchsierte.
Insgesamt blieb es allerdings ein zerfahrenes Duell, weiterhin mit optischen Vorteilen für den Gastgeber. Nach 37 Minuten versuchten es mal die Kieler. Herrmann hatte sich auf der rechten Außenbahn durchgetankt und brachte den Ball in die Mitte, wo sich Sané an einem Seitfallzieher versuchte. Dieser allerdings missglückte gewaltig und das Spielgerät jagte in den Dresdner Himmel.
Nach 41 Minute machte es Marc Heider dann deutlich besser, als er den Treffer zur überraschenden Kieler Führung erzielte. Nach einem richtig dicken Bock im Aufbauspiel Dynamos ging es ganz schnell und am Ende verwertete Heider eiskalt zum überraschenden 0:1 für den KSV Holstein.
Der Ball lief nun wie am Schnürchen aus Sicht der Kieler und Dresden schaffte es irgendwie, sich in die Halbzeit zu retten, ohne das zweite Gegentor zu kassieren.
Stefan Böger reagierte mit zwei Wechseln und brachte für Dürholtz und Vrzogic Baumann und Kreuzer, wodurch er auf eine deutlich offensivere Variante, 4 - 4 - 2, umstellte. Doch so wirklich viel brachte die Umstellung nicht, denn Kiel schien Oberwasser zu haben und brachte die Hintermannschaft der Dresdner, die nun gehörig wackelte, immer wieder unter Druck.
Doch nach zehn Minuten änderte sich das Bild und Dresden erhöhte das Risiko, drängte Kiel in die eigene Hälfte. Nach einer Stunde war Böger allerdings immer noch nicht zufrieden und wechselte bereits zum dritten Mal, brachte Zeldenrust für Stefaniak.
In der 68. Minute fiel dann der heiß ersehnte Ausgleich für Dynamo. Comvalius, der bisher gar nicht in Erscheinung getreten war und unglücklich agierte, setzte sich gegen zwei Kieler Verteidiger durch und legte das Spielgerät technisch brilliant per Hacke in den Lauf von Eilers, der unter Bedrängnis zum 1:1 Ausgleich traf.
Nun war die Partie wieder völlig offen und Dresden hatte Blut geleckt. Kiel konnte sich kaum mehr befreien und die SGD drängte auf die Führung. In der 73. Minute tankte sich Eilers in den Strafraum und wurde zu Fall gebracht. Vehement forderte der Torschütze des Ausgleichs einen Strafstoß, doch der Unparteiische, Guido Winkmann, blieb ruhig und entschied darauf, das Spiel weiterlaufen zu lassen.
Zehn Minuten vor Schluss wären die Gäste aus dem Hohen Norden beinahe wieder in Führung gegangen. Kegel war an der Außenbahn zur Hereingabe gekommen, doch Vendelbo rutschte nur um wenige Zentimeter an der Pille vorbei.
In der Schlussphase einer Partie, die von der Spannung lebte, trauten sich auch die Störche noch einmal mehr zu und merkten, dass Dynamo Dresden an diesem Abend verwundbar war. Doch Karsten Neitzel reagierte darauf und wollte den einen Zähler sichern, brachte den Defensivakteur Breitkreuz für den Stürmer Sané. Und trotzdem war es Holstein Kiel, dass am Ende den Lucky Punch setzen konnte. Tim Siedschlag war von Heider perfekt bedient worden und musste aus 12 Metern nur noch einschieben um den 1:2 Siegtreffer für seine Mannschaft zu markieren.